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10.

Ich war wieder in den USA. Auf dem Bankett des amerikanischen Präsidenten, aber Tim war bereits vierundzwanzig, nicht sechzehn, wie damals. Aber in diesem Traum war es so und ich hinterfragte es nicht, als er mich zum Tanzen aufforderte. Er trug einen weißen Anzug, so strahlend, dass er mich fast blendete, ich ein rotes Kleid, meine Haare waren wieder lang und fielen in weichen Wellen auf meine nackten Schultern. Tim führte mich beim Tanzen sicherer, als Cedric, beherrschte jeden Schritt und wir tanzten, als hätten wir es schon immer zusammen getan. Seine Hand lag nicht wie die seines Vaters an diesem Abend auf meinem Hintern, sondern brav auf meinem Rücken, manchmal rutschte er etwas höher und strich über meine nackte Haut am Rückenausschnitt, doch nur kurz. Je länger wir tanzten, desto mehr verschmolzen wir ineinander, schließen waren wir nur noch eine rosa Wolke, die ganz einsam durch den Ballsaal schwebte, mir wurde eiskalt. Ich spürte, dass der Tod nahe war, jedoch war die Panik verschwunden, die ich beim Erhängen gehabt hatte, ich war ruhig. Ganz ruhig. Es war nicht so schlimm, in Tims Wolke zu sterben...

„Mrs. Burke?", fragte ein Kellner und ich ärgerte mich, dass er mich störte. „Können sie mich hören?"

„Natürlich kann ich das", antwortete ich genervt.

Auch wieder so einer, der dachte, wir immigrierten Deutschjuden seien alle verblödet und würden kein englisch sprechen. Dabei war Tante Lilian schon seit zig Jahren in England und hatte einen Studienfreund von Vater geheiratet, Edward Price, ein renommierter Psychiater, wie Paps. Ich wurde traurig.

„Mrs Burke, bitte, machen sie die Augen auf, wenn sie mich hören."

Ich hatte gedacht, sie wären auf, aber anscheinend träumte ich noch. Nun zwang ich mich, sie zu öffnen und schaute in das besorgte Gesicht eines Arztes.

„Sie sind im städtischen Krankenhaus, hatten einen Haushaltsunfall."

„Was?", krächzte ich verwirrt und schaute mich um- ja wir hatten 1966 und ich war im städtischen Krankenhaus in London, das ich sehr gut kannte, da ich fast wöchentlich dort Besuche abgestattet hatte.

„Sie sind beim Aufräumen in einem Seil hängen geblieben und hätten sich fast erhängt. Sie lagen drei Tage im Koma. Sie sind über den Berg, Mrs. Burke", erklärte er und lächelte zuversichtlich.

„Beim Aufräumen? Dafür habe ich Personal. Jedenfalls für Tätigkeiten, die solche hochgefährlichen Materialien wie Seile einbinden", entgegnete ich amüsiert.

Er stöhnte genervt. „Das Personal...keine Ahnung. Ich habe keine Ahnung, was sie der Presse erzählen, aber unsere Version muss so sein. Ihr Mann ist Cedric Burke!"

„Warum bin ich nicht mehr in Hillside?"

„Sie sind in ein Koma gefallen, dass passiert manchmal nach so einer Geschichte, auch, wenn man zwischendurch wieder ansprechbar war. Ihr Hirn hatte eine längere Hypoxie. Das konnten die medizinisch dort nicht mehr händeln, deshalb sind sie hier, aber kein Wort zu niemanden."

„Was habt ihr nur alle solche Angst vor Cedric!", murrte ich. „Er weint wie ein Baby, wenn ihm jemand nur die Zehennägel schneidet!"

Der Arzt schüttelte den Kopf und wollte gehen, ich hielt ihn fest.

„Warten sie...kann ich wieder zurück?"

„Ins Hillside? Wollen sie das wirklich?", fragte er ungläubig.

„Ja, besser dahin, als nach Hause. Sie wissen ja, da hängen gefährliche Seile herum."

„Gut, ich werde sehen, was ich tun kann."

Der geht auch zum Lachen in den Keller, dachte ich. Ich seufzte und fasste an meinen schmerzenden Hals. Ich schloß die Augen und sah, wie Cedric mich gewürgt hatte, in jener fatalen Nacht. Ich schoß hoch und rang nach Luft. Nicht ich hatte ihn vergewaltigt, sondern er mich!

Ich erinnerte mich wieder, nur schemenhaft, aber immerhin. Ich hatte mal wieder angefangen, ihn zu bedrängen, so viel ist wahr. Hatte im Negligé in seinem Arbeitszimmer gestanden und gefragt, ob er heute mal zu mir ins Bett kommen würde, er hatte nur abgewunken. Ich hatte mich frivol auf den Schreibtisch gesetzt- er war schließlich mein Mann, was in unseren vier Wänden passierte, war keine Sünde! Hatte meine Beine geöffnet und begonnen, meine nackte Scham zu streicheln, schließlich hatte er mich genommen, aber er war stinkwütend gewesen. Hatte mich beim Akt gewürgt, bis ich Sterne gesehen hatte. Hatte mich billiges Flittchen genannt und ich hatte nichts außer blaue Flecken und Halsschmerzen davon gehabt. Danach hatte er gesagt, ich sei krank und ich müsse mich behandeln lassen. Und ich war nach Luzern gegangen.

Ich döste eine Weile vor mich hin, ab und zu sah eine Pflegekraft nach mir. Irgendwann wachte ich von einem Klopfen auf, mein Herz begann zu rasen und ich hatte Panik, dass mein Mann mich besuchen kam, wie er es eigentlich ja auch tun sollte, aber ich wollte weder ihn noch meine Kinder sehen. Denn vor den Kindern schämte ich mich und meinen Mann...Dr. Hiddleston kam herein, in zivil. Ich schnappte nach Luft und hätte im Erdboden versinken mögen! Er setzte sich dicht an mein Bett und beugte sich vor.

„Wenn wir sie schon für ein paar Stunden nach Hause lassen, sollten sie nicht unbedingt einen gefährlichen Hausputz veranstalten", raunte er verschwörerisch und ich schluchzte, gab meinem Impuls nach und umarmte ihn.

Er streichelte meinen Rücken und ich flüsterte: „Es tut mir so leid, Doktor. Es war nicht ihre Schuld!"

„Hm, ich...bin vielleicht zu schnell vorgeprescht. Vielleicht waren sie noch nicht soweit...", murmelte er.

„Doch, es musste irgendwann ans Licht, oder? Was ist nur mit mir?", hauchte ich.

„Ich bin dabei, es mit ihnen zusammen herauszufinden und die Puzzleteile zusammen zu setzen." Er seufzte und ich lehnte mich wieder zurück.

„Würden sie mich denn wieder aufnehmen?"

„Ihr Mann tobt. Er will sie woanders hinbringen lassen, in ein geschütztes Sanatorium. Ich habe ihm versprochen, dass es nicht wieder vorkommen wird. Wir...müssen sie aber zunächst wirklich im Saal unterbringen, Miss Lo...oh, Hier sind sie ja Mrs. Burke."

„Ich hasse diesen Namen! Und ja, das ist mir durchaus klar."

„Wobei ich diese Maßnahme in ihrem Fall für das Falscheste halte, was man machen kann, denn dann sind sie wieder mit ihren Dämonen alleine, wie in dem Kloster."

„Mir ist eingefallen, was genau passiert ist, an dem Abend davor. Nicht ich war aggressiv, Cedric war es!"krächzte ich und schilderte Dr. Hiddleston leise, wie es gewesen war.

Er nickte, als hätte er es schon gewußt.

„Hatten sie Angst?"

Was für eine Frage! Ich nickte.

„Es war so, wie...gestern, ich dachte, nein, ich wußte, das ist der Moment meines Todes. Ich habe keine Luft bekommen und mein Kopf ist fast geplatzt, genau, wie gestern. Ich habe nach Cedric geschlagen, aber er hat meinen Hinterkopf auf den Schreibtisch gedroschen, immer wieder, ich habe gewartet, dass ich endlich ohnmächtig werde,  es hat so weh getan, wie er mich behandelt hat, und nicht äußerlich, verstehen sie? Es hat so lange gedauert. Als er mit mir fertig war, hat er mich vom Schreibtisch geschubst, als wäre ich ein Blatt Papier. Er hat mich beschimpft und gesagt, ich wäre nicht normal und ich müsse in eine Irrenanstalt. Dabei sah ich aus, als wäre ich unter einen Lastwagen geraten, er hatte ein paar Kratzer", schloß ich heiser.

„Und sie wundern sich, warum sie ihn so hassen?", fragte der Doktor sanft. „Sie haben ein Trauma hinter sich, Miss Lowenherz, und haben sich in ihrer Not immer wieder in diese Zustände versetzt, um der Realität zu entfliehen- dass sie einen Mann haben, der nicht mit ihrer Lust mithalten kann oder mag, was auch immer, und sie deswegen fast umgebracht hätte."

„Und was soll ich nun tun?"

„Ich überzeuge ihn, dass sie noch einmal zu uns kommen können. Vielleicht sage ich ihm, dass wir an ihnen ein neues Medikament ausprobieren wollen, das den Trieb unterdrückt oder so. Mir fällt schon was ein!" Er blinzelte verschwörerisch. „Aber sie müssen mitarbeiten und dürfen sich nicht provozieren lassen, wenn er her kommt, in Ordnung?"

Ich verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, Doktor..."

„Erinnern sie sich an unsere Atemübungen. Beim letzten Mal hätte ich auch mit ihnen atmen sollen...es tut mir leid."

„Schon gut. Denken sie, dass ich wieder gesund werden kann?"

Er war aufgestanden und schaute traurig zu mir runter. Dann tätschelte er meine Hand und murmelte: „Bis bald, Miss Lowenherz."

Also nicht. Ich schloß die Augen. Nun, wenn es so war, konnte ich wieder in meine Lieblingsillusion flüchten. 

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