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41 | Aufgeflogen

ETHAN

Mit großen Schritte laufe ich die Treppe bis zu Graces Wohnungstür nach oben. Ungeduldig klopfe ich dagegen. Ich bin innerlich krank vor Sorge, seit mir Grace heute Morgen diese Nachricht geschrieben hat. Ich fühle mich nicht nur verantwortlich, sondern mache mir auch Vorwürfe, dass ich sie nicht besser darauf vorbereitet habe. Es hat einfach wie etwas gewirkt, was noch Zeit hat. 

Ich hatte diese wunderschöne Bubble mit ihr. Alles lief so gut. Wie es sich zwischen uns als Paar entwickelt hat, wie Noah sie sofort akzeptiert hat, einfach alles. Vielleicht hätte ich es als Zeichen sehen müssen, dass es alles zu rund lief. Aber auf der anderen Seite war Grace immer die Richtige für mich. Daher hat es sich so natürlich angefühlt, dass es mit uns perfekt läuft.

Die Tür öffnet sich, doch es ist Selena, die vor mir steht. Abgesehen von dem ersten Mal, als ich hier aufgetaucht bin, habe ich sie nicht mehr in der Wohnung gesehen. Es war immer Grace, die mir geöffnet hat und danach sind wir direkt in ihrem Zimmer verschwunden. Selena bin ich dabei nie über den Weg gelaufen. Man hätte fast meinen können, dass sie gar nicht hier wohnt.

„Hey Ethan", begrüßt sie mich und klingt dabei erschöpft. Auch sie sieht so aus, als wäre der Tag nicht einfach für sie gewesen. „Grace ist in ihrem Zimmer."

„Danke", sage ich zu ihr und trete in die Wohnung.

Eigentlich war es mein Plan, direkt zu Grace zu gehen, doch dann halte ich noch einmal inne.

„Wie schlimm ist es?", frage ich an Selena gewandt.

Sie lässt ihre Schultern hängen und sagt traurig: „Es war übel, Ethan. Wirklich übel."

Ich verziehe das Gesicht. „Fuck!"

Vorsichtig klopfe ich gegen die Zimmertür von Grace, doch es kommt keine Reaktion. Fragend sehe ich zu Selena, die noch im Wohnzimmer steht.

„Sie hat vermutlich wieder ihre Kopfhörer drin."

Ich hoffe, ich übertrete damit keine Grenze, als ich den Knauf drehe und die Tür ein Stück öffne. Grace liegt in dem abgedunkelten Raum, in ihre Bettdecke gewickelt, und sieht auf ihren Laptop vor sich. In ihren Ohren stecken tatsächlich Kopfhörer. Allerdings muss sie die Bewegung bemerkt haben, denn sie sieht auf. Ihre Augen sind gerötet und geschwollen, doch zumindest ein kurzes Leuchten tritt in sie hinein, als sie mich sieht.

Schnell schlüpfe ich in den Raum und schließe die Tür hinter mir. In nur wenigen großen Schritten bin ich bei ihr und ziehe sie an meine Brust.

„Es tut mir so leid, Grace", wispere ich ihr zu und halte sie noch ein wenig fester.

Sie schluchzt auf und krallt ihre Finger in mein Hemd. „Es war einfach ein anstrengender Tag."

Es war nicht einfach ein anstrengender Tag, aber das mit ihr zu diskutieren, führt uns nirgends hin.

„Wirst du mir davon erzählen, was genau los war?"

„Es gibt ein Bild von uns, wie du mich am Samstag nach Hause gefahren hast und wir uns in deinem Auto küssen. Irgendjemand hat es von einer Fake-E-Mail-Adresse an alle vom Grand Haven geschickt."

Feigling!

Zu Grace sage ich allerdings mit ruhiger Stimme: „Was ist dann passiert?"

„Owen hat mich direkt empfangen, als ich ins Büro kam. Er denkt, ich schlafe mit dir, weil ich die Leitung vom Grand Haven haben will."

Wütend presse ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor: „Das hat er so zu dir gesagt?"

„Nun", erwidert Grace trocken, „er hat es etwas grafischer ausgedrückt. Aber im Prinzip war es das, was er gesagt hat."

„Grace, du kannst nicht von mir verlangen, dass ich dabei einfach zusehe."

Sie richtet sich etwas auf und sieht mich ernst an. „Ich mag gerade nicht so wirken, aber ich komme damit allein zurecht. Ich muss damit allein zurechtkommen. Ich kann mich nicht hinter dir verstecken, damit bestätige ich alles, was sie mir vorwerfen."

„Es tut mir so leid, Baby. Ich kann es nur immer wieder wiederholen. Wir hätten uns viel mehr Gedanken darüber machen müssen, wie wir damit umgehen. Es war zu erwarten, dass es nicht gut aufgenommen wird. Ich hatte bloß gehofft, wir hätten mehr Zeit. Dass ich schon länger von der Bildfläche bei euch verschwunden bin."

Sie seufzt. „Ich auch. Aber es ist wie es ist. Und wenn ich ehrlich bin, ich will uns auch gar nicht verstecken. Sie werden wohl damit klarkommen müssen." Ein kleines Lächeln spiegelt sich um ihre Lippen und ich kann mich nicht zurückhalten, ihre Mundwinkel sanft zu küssen.

„Ich werde nichts tun, was du nicht willst. Aber sei dir sicher, sobald du nur ein Wort sagst, bin ich da."

„Ich weiß", erwidert sie mit einem breiteren Lächeln. „Du bist jetzt schon da. Selbst, wenn ich diese Gespräche allein führe, weiß ich, dass ich dich hinter mir habe."

„Das hast du immer, Grace."

Sie rutscht ein Stück weiter auf meinen Schoß und schlingt ihre Arme um meinen Nacken. Ihre dunkelblauen Augen sind so voller Zuneigung, dass ich wie in ihnen gefangen bin. Ich streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht und fahre sanft mit meinem Daumen über ihre Wange. Nicht einmal unterbreche ich dabei unseren Blickkontakt. Es gibt keine Worte dafür, wie sehr ich diese Frau liebe.

„Wie geht es dir?", fragt sie mich und streift zärtlich mit ihren Fingerspitzen über meinen Nacken.

„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht."

„Ich meinte, hast du Ärger bekommen?"

Ich schüttle den Kopf. „Nein. Meine Familie wusste es sowieso und sonst traut sich niemand, mich dafür zu kritisieren. Insbesondere nicht, wenn es nicht einmal meine Eltern tun."

„Das ist gut", erwidert sie und atmet erleichtert aus.

Nach allem, was sie heute durchgemacht hat, sollte es wirklich das Letzte sein, worüber sie sich Gedanken macht, was mit mir ist. So ungerecht das auch sein mag, aber Menschen tendieren dazu, sich auf die zu stürzen, die sich nicht wehren können. In diesem Fall ist das sie. 

Zu den nächsten Worten muss ich mich regelrecht zwingen. Alles in mir schreit und das altbekannte Gefühl, wie es war sie zu verlieren, setzt ein. „Grace, ich will, dass du mir versprichst, dass wenn es zu viel wird .... wenn es zu viel wird, musst du es beenden."

„Wie meinst du das?", fragt sie panisch.

„Mit mir."

„Ich würde das niemals tun!"

„Grace–"

„Nein! Hör auf so etwas zu sagen!"

„Ich will doch nur, dass du weißt, dass ich nie von dir verlangen würde, dich dem auszusetzen", sage ich verzweifelt.

„Und das weiß ich", antwortet sie dieses Mal wieder ruhiger. „Es ist nur ein Job ... Aber du Ethan, du bist mein Leben. Ich kann dir versprechen, dass ich die Reißleine ziehe, wenn ich es nicht mehr aushalte. Aber damit meine ich, mir einen neuen Job zu suchen."

Ich lege meine Stirn an ihre und küsse immer wieder ihre Lippen. „Jeden Tag bin ich dankbar, dass du zurückgekommen bist."

Sie presst ihren Mund fest auf meinen und drückt mich nach hinten auf die Matratze. Ihre Finger landen am obersten Knopf meines Hemdes. Doch bevor sie es beginnt aufzuknöpfen, sagt sie voller Zärtlichkeit in der Stimme: „Dann sind wir schon zwei, denn mir geht es exakt genauso."

***

Es ist ein Wunder, aber Aubrey hat sich tatsächlich an diesem Wochenende dazu herabgelassen, Zeit mit Noah zu verbringen. Dieses Mal habe ich es Noah allerdings erst erzählt, kurz bevor wir los mussten, um ihn zu ihr zu bringen. Sein enttäuschtes Gesicht, wenn sie schon wieder abgesagt hätte, hätte ich nicht ertragen. Doch am allerwenigsten wollte ich ihm diese Enttäuschung erneut zumuten.

Vor mir flimmert irgendeine Komödie über den Fernseher und Grace liegt in meinen Armen. Schon den Tag haben wir gemeinsam verbracht. 

Nach dieser höllischen Woche habe ich es kaum erwarten können, dass das Wochenende kommt. Nicht bloß, um endlich Zeit mit Grace zu haben, sondern auch um zu wissen, dass sie wenigstens für zwei Tage nicht dem ausgesetzt wird, was im Büro geschieht. Ich bezweifle, dass ich das wahre Ausmaß überhaupt kenne. 

Grace versucht, stark zu sein, und spielt damit vieles herunter. Vielleicht tut sie es auch, weil sie mich schützen will, aber ich will von ihr nicht geschützt werden. Ich will sie schützen. Wenn es nach mir geht, würde ich sie vor sämtlichem Leid auf der Welt beschützen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht zu sehr nachbohre. Immer wenn das Thema aufkommt, steht der Schmerz so deutlich in ihren Augen, dass ich nur schwer an mir halten kann, mein Versprechen ihr gegenüber nicht zu brechen und allen ihren Kollegen zu sagen, dass sie sich zum Teufel scheren sollen.

Ich sehe nach unten, wo Graces Kopf an meiner Brust ruht. Ihren Arm hat sie um meinen Bauch geschlungen und ich umschließe sie mit meinen Armen. Auch wenn sie gerade auf den Fernseher sieht und nicht zu mir, weiß ich wie erschöpft ihre Augen aussehen. Es ist ein beschissenes Gefühl zu wissen, dass das rein davon ausgelöst ist, dass sie mit mir zusammen ist. Es war immer klar, dass wir auf Hürden stoßen würden. Dass es Gerede geben würde. Natürlich wussten wir das. Aber dieses Ausmaß ... keine Ahnung ... vielleicht war ich zu naiv, was das angeht.

Meine Fingerspitzen gleiten über ihren Arm und sie kuschelt sich noch etwas fester an meinen Körper. Ich beuge mich nach unten bis ich einen zarten Kuss auf ihre Haare platzieren kann. Ich verweile für einen Moment dort und sage dann wispernd zu ihr: „Erinnerst du dich? Das hier haben wir schon früher immer getan."

Sie hebt ihren Kopf und ein Lächeln liegt auf ihren Lippen. „Klingt es seltsam, wenn ich sage, ich mag uns heute noch mehr als damals?"

Ich schüttle den Kopf. „Nein, warum sollte es das?"

„Ich weiß nicht ... Vielleicht wirkt es so, als wäre es mir vor elf Jahren nicht so wichtig gewesen. Aber das war es. Du weißt, wie sehr ich dich geliebt habe und wäre es nicht so unglaublich besonders gewesen, hätte ich mich auch nicht all die Jahre daran geklammert. Aber heute fühlt es sich echter an. Stabiler."

„Sehe ich auch so", sage ich beruhigend zu ihr. „Mal abgesehen davon, dass wir einfach noch sehr jung waren, haben wir viel zu wenig über uns gesprochen. Ich meine, verdammt ich habe dich so unglaublich geliebt und es dir nicht einmal gesagt."

Ihr Lächeln wird noch etwas breiter. „In diesem Punkt bin ich genauso schuldig. Aber mach dich darauf gefasst, dass ich all die verpassten ich liebe dich gedenke nachzuholen."

Ich umfasse ihren Nacken mit meiner Hand und bringe ihre Lippen zu meinen. Sanft küsse ich ihre Mundwinkel, ihre Schläfe und dann wieder zurück zu ihrem Mund. Ihr blumiger Geruch ist überall und ich bilde mir ein, ihn sogar auf ihrer Haut schmecken zu können. 

Wir sinken zusammen auf dem Sofa nach unten, bis wir eng umschlungen aneinander liegen und nichts anderes tun, als uns zu küssen. Ich lasse meine Hand an ihrem Rücken unter ihr Oberteil gleiten, aber nicht um sie auszuziehen, sondern einfach weil ich es liebe ihre zarte Haut zu spüren. Dem Ausziehpart werde ich mich später voll und ganz widmen. Sex mit Grace ist unglaublich und sie mit meinen Händen, meinem Mund oder in ihr drin zum Höhepunkt zu treiben, ist zu einer meiner liebsten Beschäftigungen geworden. Genauso wie wenn sie diese Dinge mit mir tut. Dieser Moment gerade ist allerdings genau so besonders. Es ist etwas, wie man es nur mit einem Menschen haben kann, den man wirklich liebt. Das heißt, ich habe es bisher nur zweimal in meinem Leben erlebt. Vor elf Jahren mit Grace und heute mit Grace.

Zu meiner Verärgerung werden wir dann allerdings vom Vibrieren meines Handys unterbrochen, das auf dem Wohnzimmertisch liegt.

Etwas atemlos sage ich zu ihr: „Ich muss nur kurz schauen, ob es etwas wegen Noah ist."

Grace nickt und leckt sich über ihre geschwollenen Lippen, was ein Anblick ist, der mich nahezu in den Wahnsinn treibt und dazu führt, dass ich auf die Sache mit dem Ausziehen vielleicht doch nicht mehr so lange warten kann.

Als ich auf das Display sehe, seufze ich auf. Entschuldigend sage ich: „Es ist Aubrey. Tut mir leid."

Grace will von mir wegrutschen, doch ich halte sie an meiner Seite, als ich mich auf den Rücken lege, um ans Handy zu gehen.

Ich muss den Anruf nur annehmen, da erklingt schon ihre hysterische Stimme: „Noah ist die ganze Zeit am Weinen. Er will einfach nicht aufhören. Du musst ihn abholen, Ethan."

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