36 | Time To Say Goodbye
GRACE
Immer noch mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen schlage ich am späten Abend meine Bettdecke zurück und lege mich hinein. Ich lehne mich gegen das Kopfteil und will gerade nach dem Buch auf meinem Nachtisch greifen, um noch ein wenig zu lesen, da vibriert mein Handy.
Sofort wird mein Lächeln noch breiter, als ich sehe, dass es Ethan ist. Vor nicht allzu langer Zeit hätte mich so ein später Anruf beunruhigt, aber mittlerweile bin ich es gewohnt. Ich warte sogar regelrecht darauf. Ich liebe es, dass er sich häufig noch meldet, bevor er schlafen geht.
„Hey", nehme ich fröhlich ab und halte das Handy etwas von mir weg, um ihn sehen zu können.
Er liegt auch im Bett und in dem kleinen Ausschnitt sind seine muskulösen Schultern zu sehen, die von nichts verdeckt werden. Sofort sind die Erinnerungen an heute Mittag zurück, als ich meine Hände habe darüber gleiten lassen und er mich mit diesen Armen an seinen Körper gehalten hat. Und noch eine ganze Menge andere Erinnerungen, die ich jetzt allerdings besser nicht vertiefen sollte, wenn ich noch zu einem anständigen Gespräch in der Lage sein will.
„Hey", begrüßt er mich ebenfalls. Er lächelt, aber er sieht auch etwas erschöpft aus. „Geht es dir gut?"
„Sehr gut", erwidere ich. „Und dir?"
„Auch."
„Wie war es bei deinen Eltern?", frage ich ihn.
Er zieht eine Grimasse und fährt sich durch die Haare. „Um ehrlich zu sein, das ist einer der Gründe, warum ich anrufe."
Bei seiner Reaktion weiten sich meine Augen und ein nervöses Flattern setzt in meiner Brust ein. Warum ist er so seltsam? Haben seine Eltern etwas herausgefunden und mögen es nicht?
„Ich weiß, ich hätte vorher mit dir sprechen sollen–"
„Über was sprechen?", unterbreche ich ihn.
„Ich habe es ihnen gesagt."
„Was gesagt?"
„Dass wir zusammen sind."
„Oh ...", erwidere ich, ohne zu wissen, was ich daraus machen soll. Doch dann macht sich Panik in mir breit. „Sie hassen es. Habe ich recht? Sie hassen mich."
„Grace", geht Ethan dazwischen. „Wieso sollten sie dich hassen? Natürlich tun sie das nicht."
„Wegen damals ..."
„Sie wissen davon nichts. Zumindest nicht alles. Sie denken einfach, du wärst weggezogen."
„Oh okay ...", sage ich zögerlich und schließe kurz die Augen, um die Tränen wegzublinzeln.
Es sind immer die Momente, in denen alles hochkommt, wenn ich höre, wie Ethan mich beschützt hat, auch noch nachdem ich ihn so verletzt hatte.
„Hey Grace", sagt er mit sanfter Stimme. „Ist alles okay?"
Ich nicke. „Ja, entschuldige."
Er sieht mich besorgt durch den Bildschirm an. „Ich wünschte, du wärst jetzt hier", sagt er schließlich.
Ich lächle ihn traurig an. „Ich auch. Es war schön heute."
„Das war es. Nein, mehr als das. Es war unglaublich."
Bei seinen Worten bildet sich ein Strahlen über mein ganzes Gesicht. Noch immer kann ich es nicht fassen, dass ich ihn wieder habe. Als er meine Reaktion sieht, lächelt auch er breit. Doch schon als er im nächsten Moment wieder ernst wird, ist klar, dass das nicht alles war.
„Grace, ich werde mich beim Grand Haven zurückziehen."
„Was? Nein!", rufe ich erschrocken aus.
„Es funktioniert nicht und selbst wenn, ich will es nicht mehr. Ich brauche mehr Zeit für Noah – und ich brauche mehr Zeit für dich."
„Meinst du das ernst?", wispere ich.
„Ja, ich will es so. Alles andere würde ich irgendwann bereuen. Das mit dir hat mir gezeigt, wie lange überfällig dieser Schritt schon ist. Ich hätte dem Job nie so viel Raum in meinem Leben geben dürfen. Es war schon lange Noah gegenüber nicht fair und dir gegenüber ist es das auch nicht."
„Ist es wirklich das, was du willst, Ethan? Ich kann mir einen neuen Job suchen."
Er schüttelt den Kopf. „Tu das nicht. Höchstens du willst aus anderen Gründen weg. Dass man dir diese Stelle gegeben hat, war großes Glück. Normalerweise werden solche Stellen nicht an Berufsanfängerinnen vergeben. Wenn du jetzt schon wechselst, wirst du es verdammt schwer haben, etwas Vergleichbares zu finden. Ich sage nicht, dass es nicht möglich ist, aber es wird dauern. Und auf keinen Fall will ich, dass du deine Karriere wegen mir torpedierst."
„Aber du deine für mich?", frage ich aufgebracht.
Er lächelt nachsichtig. „Grace, ich torpediere meine Karriere dadurch nicht. Zumindest nicht damit. Ich bin mit dem Anliegen zu meinen Eltern, ihnen zu sagen, dass ich mich zurückziehen will, um mehr Zeit für Noah zu haben. Ihr erster Vorschlag war, dass ich alles abgesehen vom Grand Haven abgebe. Das ist auch der Grund, warum ich ihnen, ohne es mit dir abzusprechen von uns erzählt habe. Sie waren meiner Meinung, dass es keine gute Idee ist, wenn ich das Grand Haven weiter in der direkten Verantwortung habe."
„Ich fühle mich schrecklich", erwidere ich.
„Ich mich nicht. Mir ist bewusst, dass ich in den letzten Monaten einen anderen Eindruck hinterlassen habe, aber mein Job ist nicht das Wichtigste für mich. Und soll ich dir ein Geheimnis verraten?"
Stumm nicke ich ihm über das Display zu.
„Das Grand Haven hat nicht gerade zu den Projekten gehört, die ich als spaßig bezeichnen würde."
Neckend frage ich ihn: „Du mochtest uns also nicht?"
„So würde ich das nicht sagen. Aber es haben einfach zu viele Brandherde hinter jeder Ecke gelauert. Hinzu kommt die miserable Führung von Claudia."
„Was heißt das jetzt? Bist du sofort weg?"
„Ich werde nie ganz weg sein. Du kannst immer mit mir reden, wenn etwas ist. Genau wie alle anderen. Aber ich werde den Bereich nicht mehr verantworten. Die ganzen firmenpolitischen Dinge, die ich gemacht habe, wird Nigel übernehmen. Er ..." Ethan zögert. „Er ist nicht ganz einfach."
„Okay ...", erwidere ich irritiert.
Ethan seufzt. „Ich will dich nicht belügen – er ist ein Arschloch. Brillant, aber sozial absolut unverträglich."
„Oh Gott", gebe ich erstickt zurück.
„Du wirst nicht viel mit ihm zu tun haben."
„Ich vielleicht nicht, aber von den anderen werden es einige. Du bist ziemlich beliebt, Ethan. Das hat zu Beginn für dich vielleicht anders ausgesehen oder vermutlich sagt es dir auch heute niemand, aber sie mögen dich wirklich alle sehr."
„Wow, Grace", erwidert er. „Wenn du so weitermachst, werde ich noch rot."
Ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, beim Anblick seines verlegenen Ausdrucks. Er ist süß und ich wünschte, ich könnte ihn jetzt küssen.
„Es ist wahr. Ich tue das im Übrigen auch. Wenn auch hauptsächlich für andere Dinge", sage ich grinsend.
„Tatsächlich?", erwidert er amüsiert. „Vielleicht solltest du mir davon erzählen."
„Hmm ... ich weiß nicht", tue ich gespielt nachdenklich. „Du könntest noch übermütig werden. Ich denke, du solltest das, was du heute in der Dusche getan hast noch einige Male wiederholen, damit ich wirklich sicher sein kann."
Resigniert lässt er seinen Kopf nach hinten fallen und stöhnt gequält. „Fuck, Grace! Wenn ich könnte, würde ich es jetzt sofort tun und noch so viel mehr ..."
***
Es ist Dienstag Morgen und ich bin gerade dabei die letzten Anrufe für Owens Liste zu tätigen, da betritt Ethan unser Büro. Ich sehe zu ihm und er hebt kaum merklich seine Mundwinkel, bevor er Marys Schreibtisch ansteuert. Überrascht über sein Auftauchen sieht sie ihn an und nachdem er irgendetwas zu ihr gesagt hat, folgt sie ihm in einen der kleineren Meetingräume.
Ich bin mir fast augenblicklich sicher, dass es darum geht, dass Ethan das Grand Haven abgibt. Er hat gestern zu mir gesagt, dass es zeitnah der Fall sein wird und bereits alles in die Wege geleitet ist. Aus ganz egoistischen Gründen gebe ich zu, dass ich mich sehr darauf freue, wenn er mehr Zeit haben wird.
Meine Aufmerksamkeit wird allerdings von Ethan weggelenkt, da Gemma am Schreibtisch von Selena lehnt und sagt: „Vielleicht sollte ich mich als Assistentin von Ethan bewerben."
Selena sieht sie verwundert an: „Was ist mit Ella? Hat sie gekündigt?"
Gemma zuckt mit ihren Schultern. „Keine Ahnung, aber seit gestern Abend ist eine offene Stelle online, in der Tyrell eine Assistenz für die Leitung des Grand Havens sucht."
„Oh, tatsächlich?", erwidert Sel und schielt mit einem fragenden Blick zu mir herüber.
Ich tue so, als hätte ich sie nicht gesehen. Ich will nicht lügen, aber ich kann auch nicht darüber sprechen. Das ist das Problem an meiner Situation. Wenn ich Dinge von Ethan mitbekomme, muss ich sie für mich behalten. Von der Stelle weiß ich allerdings wirklich nichts. Doch da ich weiß, dass Ethan schon sehr bald nicht mehr für die Leitung des Grand Havens verantwortlich sein wird, kann es nicht um ihn gehen.
„Vielleicht war es zu viel für Ella und sie teilen es auf", antwortet Gemma.
„Und du hast Interesse an der Stelle?", fragt Selena und ich kann ihren zweifelnden Unterton heraus hören.
Ich muss gestehen, dass auch mir das seltsam vorkommt, da Gemma nicht wirklich der Typ für so etwas ist. Anstelle andere zu unterstützen, lässt sie lieber andere für sich arbeiten.
„An den Aufgaben? Nein. Aber du weißt nie, was passiert, wenn zwei Menschen viel Zeit miteinander verbringen. Ethan spätabends, einsam und allein in seinem Büro und ich die sorgsame Assistentin, die sich um ihn kümmert ... du kannst dir selbst ausmalen, wie die Geschichte zu Ende geht, Selena."
Ich glaube, mir wird schlecht ...
Zu Beginn dachte ich, dass es einfach Gemmas Art ist, sie aber nichts davon wirklich ernst meint. Doch mittlerweile bin ich mir sicher, dass sie es genau so meint. Bisher bin ich nur froh, dass sie noch nicht danach gehandelt hat. Oder hat sie das vielleicht? Ich habe schließlich keine Ahnung, was sie tut, wenn sie Ethan sieht. Ist ja nicht so, dass ich immer anwesend wäre oder hören würde, was sie sagt.
Selena antwortet, mit ungewöhnlich harter Stimme: „Ich bezweifle, dass so etwas bei ihm funktioniert."
Gerade als Gemma zu einer Antwort ansetzen will, kommen Ethan und Mary aus dem Besprechungszimmer.
Mit erhobener Stimme ruft Ethan in den Raum: „Alle mal kurz herhören, bitte."
Sämtliche Gespräche verstummen und die Aufmerksamkeit liegt komplett auf Ethan.
„Zunächst einmal will ich mich bei euch bedanken", startet er. „Ihr habt alle unglaubliche Arbeit in den letzten Wochen geleistet und ohne euch wären wir nicht hier."
Obwohl er noch gar nichts Schlimmes gesagt hat, merkt man schon einigen der Anwesenden an, dass sie unruhig werden. Es ist einfach diese Art von Rede, bei der viel zu häufig ein Aber folgt.
„Es hat mir große Freude bereitet, mit euch zusammenzuarbeiten und jeder Einzelne sollte sehr stolz auf sich sein. Allerdings werde ich in Zukunft die Zuständigkeit für das Grand Haven abgeben."
Ein Raunen geht durch den Raum und einige wechseln verwunderte oder auch besorgte Blicke, was das zu bedeuten hat.
„Der Besetzungsprozess für eine Leitungsposition wird in diesem Moment eingeleitet und im Vorstand wird das Grand Haven unter der Zuständigkeit von Nigel Flynn laufen, der euch zumindest vom Hören bereits bekannt sein sollte. Er wird sich selbstverständlich sehr zeitnah bei euch persönlich vorstellen." Ethan sieht sich im Raum um. „Solltet ihr Fragen haben, dann zögert bitte nicht, sie mir zu stellen."
Direkt schießen mehrere Hände nach oben und Ethan nickt dem Ersten auffordernd zu.
„Ab wann gilt diese Änderung?"
„Ab sofort", erwidert Ethan ruhig und ein weiteres Raunen geht durch den Raum.
Die nächste Frage wird gestellt: „Warum hängt man uns um?"
Erschrocken sehe ich zu Ethan, wie er darauf reagieren wird, aber er sieht komplett ruhig aus. Vermutlich hat er mit der Frage gerechnet. „Das hat nichts mit euch zu tun oder mit der Qualität, die ihr leistet. Es wird immer mal zu Umverteilungen kommen, um eine sinnvolle Organisationsstruktur zu gewährleisten."
Ich frage mich, ob man so etwas in seiner Position lernt. Zu antworten und eigentlich nichts damit auszusagen, aber trotzdem den Eindruck zu vermitteln, geantwortet zu haben.
Mein Blick trifft auf den von Rhett und auch wenn er ihn versucht neutral zu halten, kann ich daraus lesen, dass er sich fragt, ob es etwas mit mir zu tun hat. Er weiß nicht, dass Ethan und ich zusammen sind, aber er weiß, dass wir eine Vergangenheit haben, die nicht ganz einfach ist.
„Wie wird die Leitung des Grand Havens besetzt werden?", ruft dieses Mal Owen rein und am liebsten würde ich mit den Augen rollen.
„Das ist offen. Es steht jedem frei, sich darauf zu bewerben", erwidert Ethan und Owen nickt enthusiastisch.
Ethan sieht sich noch einmal im Raum um, doch keine Hände sind mehr erhoben. „Wenn es später noch Fragen geben sollte, steht meine Tür für euch offen."
Damit verabschiedet er sich und verschwindet mit großen Schritten zu den Aufzügen. Im Raum herrscht Stille und erst als Ethan durch die verglaste Tür getreten ist, bricht das Gerede los.
„Die Assistenz wird dann wohl nicht für Ethan gesucht", sagt Selena mit trockener Stimme zu Gemma. „Willst du sie trotzdem noch haben?"
Gemma verdreht die Augen. „Nein, das war sowieso nur ein Scherz."
Ja, genau, denke ich mir und auch Selena zieht amüsiert ihre Augenbrauen hoch.
***
Ich bin froh, als ich abends endlich Feierabend machen kann. Es gehen die wildesten Gerüchte darüber um, warum Ethan das Grand Haven abgibt, was mit uns geschieht und wen man wohl als Leitung einsetzen wird. Die meisten gehen zwar davon aus, dass man die Stelle mit jemandem außerhalb des Teams besetzen wird oder vielleicht sogar außerhalb der Tyrell Group. Doch es gibt auch einige, wozu Owen gehört, die diese Stelle für sich beanspruchen wollen.
Außerdem machen sich viele Sorgen, wegen Nigel. Das, was Ethan gesagt hat, dass er ein Arschloch sei, scheint ein Ruf zu sein, den sich Nigel auch schon allgemein in der Firma erarbeitet hat.
Es war für mich nicht einfach, bei den Gesprächen zuzuhören, weil ich mich schuldig gefühlt habe. Ich bin vielleicht nicht der alleinige Grund, dass Ethan kürzer tritt, aber es ist allein meine Schuld, dass es meine direkten Kolleginnen und Kollegen trifft. Niemand wollte Ethan als Chef verlieren, auch wenn er bald ziemlich sicher sowieso nicht mehr unser direkter Boss gewesen wäre. Aber zum einen hatten viele gehofft, dass es noch einen Moment dauert, bis es so weit ist und sein Einfluss wäre dann auch nicht komplett verklungen.
Ethan hat eine Art Sicherheit und Stabilität auszustrahlen, die für alle hier so wichtig war, nachdem sich schon gefühlt alles für sie verändert hatte. Anders als bei mir, haben sie diese Nachricht von der Übernahme schließlich nicht an ihrem ersten Arbeitstag bekommen. Für mich gab es nie eine andere Arbeit als die unter Tyrell.
„Wusstest du davon?", fragt mich Sel, als wir unsere Wohnung betreten.
„Ja, aber ich wusste nicht, dass es heute verkündet wird." Vorsichtig sehe ich zu Sel, ob sie wütend aussieht.
Sie muss meinen Blick bemerkt haben, denn sie sagt: „Schon okay, Grace. Mach dir keine Sorgen. Mir ist bewusst, dass du nichts ausplaudern darfst, was Ethan dir erzählt."
„Tut mir leid", erwidere ich trotzdem.
Sie macht nur eine wegwischende Handbewegung. „Du musst darauf nicht antworten, aber gibt er das Grand Haven wegen eurer Beziehung ab?"
„Nein ... Ja ... Nicht direkt."
„Ah ja", erwidert sie lachend. „Was heißt das?"
„Er will mehr Zeit für seinen Sohn haben, deshalb gibt er Aufgaben bei Tyrell ab", erwidere ich.
„Oh, das ist wirklich toll von ihm", erwidert Selena anerkennend. Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Und dass diese Aufgaben, die er abgibt, ausgerechnet das Grand Haven sind, hat auch gar nichts mit dir zu tun?"
Verlegen ziehe ich meine Schultern hoch. „Na ja, er und seine Eltern waren sich einig, dass es das Beste ist, wenn er nicht mein direkter Boss ist."
„Es wird trotzdem Gerede geben, wenn das mit euch rauskommt. Das ist dir bewusst, oder?"
Ich seufze auf. „Das ist es. Aber es wird auch schon wieder vergehen, richtig?"
Selena nickt zaghaft, auch wenn sie nicht ganz überzeugt aussieht. Wenn ich ehrlich bin, bin ich das auch nicht.
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