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33 | Hausbesuch

GRACE

Nicht wirklich überraschend, bin ich unglaublich aufgeregt, als ich am Samstag auf dem Weg zu Ethan bin. Aber es ist eine gute Aufregung. Die Art, die daher kommt, dass man etwas kaum erwarten kann.

Ethan hatte angeboten, mich abzuholen, aber da ich den Vormittag damit verbracht habe, Selena zu helfen, ein Outfit für ihr Date heute Abend zu kaufen, fährt sie mich von dem Outlet aus hin.

Selena bleibt vor dem Haus von Ethan stehen und auch, wenn ich vermutlich nicht überrascht sein sollte, bin ich es doch.

Selbst wenn man von dem Haus selbst noch nicht viel sehen kann, ist ziemlich klar, dass es weit davon entfernt ist, was ich überhaupt noch als Haus bezeichnen würde. Villa trifft es wohl besser. Ein eisernes Tor verhindert es, dass man auf die Auffahrt zum Haus fahren kann und dahinter befindet sich ein geschwungener Weg, an dessen Ende sich die Eingangstür befindet. Durch das Gitter und die Bäume, die an der Auffahrt stehen, wird es allerdings weitestgehend durch Blicke von der Straße geschützt.

Ich starre mit geöffnetem Mund auf das Tor und sage zu Sel: „Ich hätte wohl damit rechnen müssen, dass er etwas anders als ich wohnt, was?"

Ich meine, ich weiß, wie er aufgewachsen ist, und dagegen ist sein Haus tatsächlich noch dezent.

Sie lacht auf. „Ja, das tun wohl die meisten Erben eines milliardenschweren Imperiums. Jetzt geh schon und hab Spaß mit deinem sexy Freund."

Das löst mich aus meiner Starre und ich beginne zu grinsen. „Danke fürs Fahren."

„Kein Ding. Hast du deine Badesachen?"

Ich nicke und ziehe an dem Bändel, der etwas unter meinem Sommerkleid hervorschaut. Es ist ein heißer Tag und Ethan hatte gestern Abend am Telefon vorgeschlagen, dass wir die Zeit im Garten am Pool verbringen können – so wie früher. In dem Sommer damals haben wir auch unendliche Stunden am Pool verbracht, haben im Wasser herumgealbert und ... und es war der Ort, an dem mich Ethan zum ersten Mal geküsst hat.

Wir waren im Wasser und haben wie so häufig einen Ball hin und hergeworfen. Als ich ihn Ethan wegnehmen wollte, hat er ihn sich hinter den Rücken gehalten und ich musste um ihn herumgreifen. Plötzlich hat Ethan aufgehört, zu versuchen, ihn von mir fernzuhalten und hat nur noch still dagestanden. Davon viel zu perplex habe auch ich mit meinem Kampf um den Ball aufgehört und ihn angesehen. Seine Augen waren bereits auf mich gerichtet und irgendetwas an ihm war neu ... anders, aber nicht auf eine schlechte Weise. Es war eher so, dass ich dachte, dass ich schon immer so von ihm angesehen werden wollte. Denn mein kleines Geheimnis, dass ich schrecklich in den Sohn des Arbeitgebers meines Vaters verknallt war, hatte ich bis dahin für mich behalten.

Ich erinnere mich noch, wie ich ihn am liebsten bitten wollte, dass er mich küsst. Wenigstens einmal. Einmal zu erleben, wie es sich anfühlt von Ethan geküsst zu werden. Allerdings habe ich mich nicht getraut. Ich dachte, dass ich das gerade sicher ganz falsch interpretiere und er mich danach für verrückt hält. Doch dann war es Ethan, der nach mir gegriffen und mich näher an seinen Körper gezogen hat. Er hat seinen Kopf etwas gesenkt, aber nur so weit, dass er mir noch immer in die Augen sehen konnte.

Dann hat er mich mit rauer Stimme gefragt: „Wirst du mir eine reinhauen, wenn ich dich küsse?"

Und in dem Moment, als ich ihm geantwortet hatte, dass ich will, dass er mich küsst, sind seine Lippen auf meinen gelandet und ich habe den ersten und besten Kuss meines Lebens bekommen, dem noch viele weitere beste Küsse meines Lebens gefolgt sind. Bis heute ist es mit nichts vergleichbar, von ihm geküsst zu werden.

„Du träumst ja schon wieder, Grace", reißt mich Selena lachend aus meinen Gedanken.

Entschuldigend zucke ich mit den Schultern und antworte: „Tut mir leid. Ich kann das irgendwie nicht verhindern."

„Dann auf! Ab zu ihm!"

Lachend drücke ich Sel zum Abschied an mich heran, wünsche ihr viel Spaß auf ihrem Date und steige aus ihrem Auto. Dort werde ich von der brütenden Mittagshitze empfangen, die ich im klimatisierten Auto für einen Moment verdrängt hatte. Ich kenne die Gegend ziemlich gut, da nicht allzu weit von hier auch das gigantische Anwesen von Ethans Eltern ist, auf dem auch mein Vater und ich für einige Jahre gelebt habe.

Vor dem Tor angekommen, drücke ich die Klingel und nur wenig später fährt es zur Seite, damit ich eintreten kann. Die kleinen Steinchen knirschen unter meinen Schuhen, als ich zur Haustür laufe. Diese öffnet sich in diesem Moment und Ethan tritt heraus. 

Er trägt eine Chinohose und ein lockeres T-Shirt. Mir fällt auf, wie selten ich ihn nur in seiner normalen Kleidung gesehen habe. Eigentlich nur bei unserem misslungenen Date und als er nach meinem Brief zu mir kam. Sonst trägt er immer noch seinen Anzug von der Arbeit. 

Nicht, dass er darin nicht unglaublich gut aussehen würde, aber ihn so zu sehen, ist noch einmal etwas ganz anderes. Es ist wirklich er und nichts könnte jemals so attraktiv sein wie das.

Er läuft mir ein paar Schritte entgegen und schließt mich in seine Arme. Ich ziehe tief seinen Duft ein, den ich so sehr vermisst habe und stelle mich auf meine Zehenspitzen, um ihn zu küssen.

„Gott, ich habe dich vermisst", murmelt Ethan gegen meine Lippen.

„Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich dich vermisst habe."

Er greift nach meiner Hand und lenkt mich zur Tür. „Komm, lass uns reingehen."

Als er mich ins Haus führt, bin ich überrascht, wie gut es mir gefällt. Es ist nicht so, dass ich erwartet hätte, dass es mir nicht gefällt, aber ich hatte es mir weniger ... wohnlich und einladend vorgestellt. Ganz sicher hat hier auch ein Innenarchitekt gute Arbeit geleistet, indem er moderne, cleane Gegenstände mit rustikalen perfekt ergänzt hat. Aber Ethan hat es, wo es nur geht, mit persönlichen Gegenständen ergänzt. Am besten gefällt mir, dass man überall sieht, dass hier auch ein Kind lebt. Direkt im Eingangsbereich hängt ein Bild aus Ton, in dem ein kleiner Handabdruck neben einem großen zu sehen ist. Außerdem sieht man überall immer wieder etwas, was Noah gemalt oder gebastelt hat.

In dem sehr großzügigen Wohnzimmer, das zur Gartenseite komplett verglast ist, bleiben meine Augen an einem Brett hängen, das an der Wand befestigt wurde und auf dem zahlreiche Bilderrahmen stehen. Ich kenne Noah zwar von Ethans Handyhintergrund, habe ihn aber noch nie mit Ethan zusammen gesehen. Auf den Bildern wird einmal mehr deutlich, wie ähnlich sie sich sehen. Noah hat nicht nur Ethans wunderschöne Augen geerbt, sondern auch seine Haarfarbe. Auch sonst gibt es noch viele Gemeinsamkeiten in ihren Gesichtszügen zu finden.

Es ist ein Mix aus neueren Bildern und älteren, auf denen Noah zum Teil noch ein Baby ist. Auf manchen ist er mit Ethan zu sehen, auf anderen auch allein oder mit anderen Mitgliedern aus Ethans Familie. Ich erkenne seine Eltern und auch Levi ist dort mit Noah zu sehen. 

Eins wird auf den Bildern klar – jedes einzelne Mitglied seiner Familie vergöttert Noah und ganz besonders Ethan selbst. Egal, in welchem Alter Noah zu sehen ist, man kann an der Art, wie Ethan ihn ansieht oder ihn hält sofort erkennen, dass er ihm die Welt bedeutet. Und auch Noah ist anzusehen, wie sehr er seinen Dad liebt, was mich unglaublich glücklich für Ethan macht.

„Ich habe dich vorher noch nie mit Noah gesehen. Ich liebe diese Bilder", sage ich begeistert zu ihm.

Er ist hinter mich getreten und schlingt jetzt seine Arme um mich. Mein Rücken presst gegen seine Brust und ich lasse mich noch ein wenig weiter in ihn hineinsinken.

„Lass uns essen gehen. Du kannst später den Rest sehen, wenn du willst", sagt er sanft und streift mir über die Seite.

Etwas widerwillig löse ich mich von ihm, sehe ihn dann aber lächelnd an. „Du hast ein tolles Zuhause, Ethan. Es ist wirklich schön hier."

Er erwidert mein Lächeln und antwortet: „Ich bin froh, dass es dir gefällt."

Ich hänge mich an seinen Arm, während er mich zu einem Raum auf der anderen Seite führt, wo sich vermutlich die Küche oder das Esszimmer befindet.

Der Geruch von Essen steigt mir in die Nase. „Kochst du? Also ich meine ... selbst?", frage ich ihn etwas unbeholfen.

Mir fällt auf, dass ich über sein Leben hier überhaupt nicht viel weiß. Ich weiß, dass Noah eine Nanny hat, die auf ihn aufpasst, wenn Ethan nicht da ist. Aber das ist schon so ziemlich alles.

Ethan sieht mich amüsiert an. „Ist deine Frage, ob ich in der Lage bin, mein Essen selbst zuzubereiten?"

„Uh ... so hätte ich es jetzt nicht unbedingt formuliert ... aber ja."

„Unter der Woche übernimmt es Anna und am Wochenende mache ich es selbst", erwidert er noch immer mit einem belustigten Unterton. „Also ja, ich bin dazu in der Lage. Über die Qualität kannst du gleich selbst entscheiden."

„Oh, das hättest du nicht tun müssen." Dabei strahle ich ihn allerdings an, weil es mich so viel mehr freut, als er sich wahrscheinlich vorstellen kann.

Er bleibt stehen und sieht mich mit einem zärtlichen Ausdruck in den Augen an. „Ich schulde dir noch immer ein Date nach dem Kuss. Solange wir das zwischen uns allerdings noch geheim halten wollen, ist es etwas schwierig, dich auszuführen. Daher wirst du wohl vorerst mit meinen Kochkünsten vorliebnehmen müssen."

„Das ist so viel besser, als irgendein Restaurant", erwidere ich voller Überzeugung und meine es auch aus vollstem Herzen so.

Er lacht auf. „Vielleicht solltest du es erst einmal probieren, bevor du das sagst."

Ich schüttle den Kopf. „Es könnte das schrecklichste Essen auf der Welt sein und es wäre trotzdem besser, weil du dir die Mühe gemacht hast."

Ethan zieht mich an der Taille zu sich ran und drückt mir einen Kuss auf den Kopf. Gegen meine Haare murmelt er: „Oh, Grace."

***

„Du hast Gnocchi gemacht?", rufe ich begeistert, als ich auf den Teller vor mir sehe.

„Nachdem du früher wirklich immer in dieses eine italienische Restaurant gehen wolltest, um sie zu essen, hatte ich gehofft, dass du sie noch immer magst." Schmunzelnd setzt er hinterher: „Oder hast du es mittlerweile geschafft, dass du sie über hast?"

Ich schüttle vehement den Kopf und beuge mich zu ihm rüber, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

Da es ziemlich sicher die gute Stimmung gerade dämpfen würde, behalte ich für mich, dass ich sie, nachdem wir nicht mehr zusammen waren, fast gar nicht mehr gegessen haben. Ich habe es einfach zu sehr mit ihm verbunden und die Erinnerung an diese glücklichen Momente mit ihm hat zu weh getan. 

Er hat immer aufgestöhnt, wenn ich schon wieder in das Restaurant gehen wollte, aber insgeheim mochte er es, glaube ich, auch. Wenn wir dann dort waren, hat er mich damit aufgezogen, dass ich nicht nur immer in dasselbe Restaurant gehen will, sondern auch wirklich jedes Mal exakt das Gleiche bestelle.

Nachdem ich den ersten Bissen genommen habe, teile ich ihm mit: „Das ist das beste Date überhaupt und ich befürchte, du wirst diese Gnocchi jetzt verdammt häufig für mich machen müssen, denn sie sind einfach großartig."

Anstelle zu protestieren, legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel und drückt ihn leicht.

Nachdem ich mir noch zwei weitere Gabeln in den Mund geschoben habe, frage ich ihn: „Wer ist Anna? Deine Köchin?"

Er hatte ihren Namen vorhin erwähnt, als ich ihn nach dem Kochen gefragt habe.

„Nicht ganz. Sie ist eigentlich Noahs Nanny, aber da sie sowieso für ihn kocht, macht sie immer einfach etwas mehr."

Ich präge mir ihren Namen ein, damit ich ihn für das nächste Mal weiß. Auch wenn es nach dieser kurzen Zeit nur natürlich ist, dass ich noch nicht alles wissen kann, stört es mich. Weil meine Gefühle für Ethan schon so tief sind und es sich durch unsere Vergangenheit so anfühlt, als würden wir uns ewig kennen, ist es seltsam, dass ich dann wiederum vieles aus seinem Leben nicht weiß.

„Wohnt sie hier?", frage ich ihn.

„Nein. Sie hat ein Zimmer, aber das ist nur für Ausnahmen, wie wenn ich auf Geschäftsreise bin. Sonst geht sie nach Hause, sobald ich von der Arbeit komme. Am Wochenende ist sie nicht da. Ich will nicht, dass Noah irgendwann das Gefühl bekommt, ich würde ihn nur zu Angestellten abschieben. Das weiß ich selbst zu gut, wie sich das anfühlt." Er seufzt. „Ich will mich überhaupt nicht beschweren. Ich habe tolle Eltern und sie haben es nie böse gemeint, aber Noah sollte es trotzdem anders haben. Wenn ich schon viel zu viel arbeite, will ich drumherum wenigstens richtig da sein."

„Er sieht glücklich auf den Fotos aus", sage ich zu Ethan.

Sein Blick fällt auf ein Foto von Noah und ihm, das auf einem Regal auf der linken Seite des Esszimmers steht. Er antwortet aber nur abwesend und als wäre da etwas, was ihn beschäftigt: „Ja ..."

Ich überlege, ob ich nachfragen sollte, aber er wechselt bereits das Thema, was ich als Zeichen werte, dass er es nicht weiter vertiefen will. „Willst du noch etwas?"

„Ich würde gerne, aber ich denke, dann platze ich."

„Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Noah wirklich den Rest später geben sollte. Es besteht immerhin das Risiko, dass ich sonst mit dir und mit ihm andauernd Gnocchi essen muss."

„Du solltest jetzt kein Mitleid von mir erwarten", erwidere ich grinsend und folge ihm dann in die Küche, um die Teller wegzuräumen.

So gelöst und schön alles gerade zwischen uns ist, ich will den Kopf nicht ganz freibekommen. Ich kann einfach nicht aufhören, daran zu denken, was die richtigen Worte sind, um ihm gerecht zu werden, was er mir vor all den Jahren geschrieben hat.

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