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25 | Ein Wunsch

ETHAN

Mit großen Schritten laufe ich den Flur entlang zum Wohnzimmer. Ich kann noch immer nicht glauben, dass Annalynn das getan hat. Nicht, nur dass sie es getan hat, aber dass sie es geschafft hat, elf Jahre mir ins Gesicht zu sehen, ohne ein Wort zu sagen. Sie hat gesehen, wie ich gelitten habe, aber sie hat mich lieber weiter in dem Glauben gelassen, dass Grace mich verlassen hat, weil sie sich unwohl beim Sex mit mir gefühlt hat, statt mir die Wahrheit zu sagen.

Ich stoße die Tür zu dem Raum auf, die nur angelehnt ist und stürme hinein.

„Grady!"

„Fuck, Ethan", flucht er und schnellt vom Sofa nach oben. Hinter mir kommt Paul in das Zimmer gerannt und steuert mit wedelndem Schwanz auf Grady zu.

„Sorry", murmle ich abwesend und lasse mich zu ihm auf das Sofa fallen, auf dem er sich gerade wieder nach hinten lehnt.

Paul kommt hoch gesprungen und legt seinen Kopf auf seinem Schoß ab. Grady legt seine Hand auf seinen Rücken und sieht mich vorwurfsvoll an. „Ich hätte hier gerade Sex mit meiner Freundin haben können."

Ich rolle mit den Augen. „Ich wusste gar nicht, dass du zwei Freundinnen hast. Weil Sutton hat mir die Tür aufgemacht."

„War ja auch nur hypothetisch", erwidert er grinsend. „Was verdanke ich diesen überraschenden Besuch von dir?"

„Annalynn hat zu Grace gesagt, dass sie sozusagen nur ein großer Witz für mich ist und ich sie nur austesten wollte, wie weit ich sie bringen kann."

Grady hustet überrascht in sein Wasserglas, das er gerade angesetzt hat und krächzt hervor: „Was?"

„Damals, als Grace einfach verschwunden ist. Es war, weil Lynn sie abgefangen hat und ihr das erzählt hat. Das Ganze auch noch, nachdem sie gerade ihr erstes Mal mit mir hatte."

„Oh, shit!", bringt er mit noch immer etwas angegriffener Stimme hervor. „Woher weißt du das?"

„Grace hat es mir heute gesagt."

Erst habe ich noch versucht, zu arbeiten, das habe ich dann recht schnell aufgegeben, weil ich mich sowieso nicht mehr konzentrieren konnte, dann bin ich nach Hause gefahren, aber wurde nur von einem leeren Haus empfangen, weil Noah zu Besuch bei einem Freund ist, was mich dann noch mehr verrückt gemacht hat. Also habe ich beschlossen, zu Grady zu fahren.

Erst kürzlich ist die Renovierung des Hauses endlich fertig geworden, das vorher ewig leer stand und halb verfallen war. Jetzt lebt er dort mit Sutton und es ist wirklich traumhaft geworden. Sie haben es geschafft, der alten Villa irgendwie ihren Charme zurückzugeben, aber sie gleichzeitig auch modern wirken zu lassen. Das Haus hat irgendeine besondere Bedeutung für Sutton, aber Grady hat mir nie genau gesagt was. Nur, dass es wichtig für sie ist und er es deshalb renovieren lässt. Ein Abriss wäre definitiv schneller und günstiger gewesen.

„Es hilft dir jetzt vermutlich nicht, wenn ich dir sage, dass ich immer gesagt habe, dass Lynn etwas Hinterlistiges an sich hat, oder?"

Trocken erwidere ich: „Nein, nicht wirklich."

Ein Grinsen erscheint auf seinem Gesicht. „Dachte ich mir. Hast du Lynn angesprochen?"

„Noch nicht, aber ich werde es definitiv tun. Ich wollte es nur lieber mit einem etwas kühleren Kopf machen."

„Puh, ganz ehrlich hätte sie das mit Sutton gemacht, ich glaube nicht, dass mein Kopf jemals so kühl werden könnte, dass es zu einem sachlichen Gespräch kommt."

Wenn ich ganz ehrlich bin, bezweifle ich das auch. Ich bin so unglaublich wütend auf sie und enttäuscht ... das ist das Schlimmste.

„Du hast recht. Aber gerade würde ich es sogar nur schwer ertragen, sie überhaupt anzusehen."

„Ich hätte auch kein Bock sie zu sehen. Was willst du jetzt mit Grace machen?"

Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung. Sie hat mir einen Brief geschrieben."

„Oh ... und?"

„Ich habe ihn nicht gelesen."

„Warum nicht?"

„Ich weiß auch nicht. Vielleicht habe ich Angst davor, was drin steht. Sie wollte nicht, dass ich ihn in ihrer Anwesenheit lese."

„Bestimmt war sie einfach nervös. Du solltest ihn lesen. So macht es dich nur noch mehr verrückt."

„Das weiß ich. Ist nur irgendwie nicht so einfach."

„Wegen was genau machst du dir Sorgen? Ich bezweifle, dass sie dich in dem Brief zum Teufel schicken wird."

Wenn ich das nur selbst wüsste ...

„Ich denke, ich ... ich weiß auch nicht, dass ich dann nicht mehr klar denken kann. Ich bin mir unsicher, ob ich einfach froh bin, dass ich endlich weiß, was los war oder ob ich nicht auch sauer auf sie bin, dass sie schon wieder etwas vor mir zurückgehalten hat. Ich habe sie so häufig gefragt und sie ist mir nur ausgewichen."

„Als jemand, der das auch hinter sich hat mit einer Frau, die sich erst ziemlich schwergetan hat, offen zu sein, kann ich dir nur sagen, dass es häufig Gründe dafür gibt."

„Sutton hat dir aber nicht gesagt, dass sie dich zurückhaben will und dir trotzdem so etwas Wichtiges verschwiegen", halte ich dagegen.

„Das vielleicht nicht, aber sie hatte trotzdem Gründe, warum sie sich schwergetan hat, offen zu sein. Grace hat die vielleicht auch. Es schadet zumindest nicht diesen Brief zu lesen und noch einmal mit ihr zu sprechen."

Nachdenklich tippe ich mit meinen Fingern auf meinem Oberschenkel herum. „Würdest du es ihr verzeihen? Würdest du Sutton verzeihen, wenn unsere Rollen vertauscht wären?"

Grady streichelt Paul über den Kopf. „Ganz ehrlich, ich hoffe nicht, dass sie irgendwann vorhat, es auszutesten, aber ich würde ihr vermutlich fast alles verzeihen."

Mit einem resignierten Stöhnen lasse ich mich in das Polster zurückfallen. „Du bist hier eindeutig der falsche Ansprechpartner. Du bist viel zu verliebt. Ich hätte zu Levi fahren sollen."

„Oder du nimmst es dir zu Herzen, was dein allerbester Freund dir sagt und redest mit ihr. Ich sage ja nicht, du sollst ihr einfach verzeihen. Alles, was ich sage, ist, dass sie vielleicht ihre Gründe hatte. Du kannst dann immer noch entscheiden, ob die gut genug waren."

Sie hat mir bereits ihre Gründe genannt. Zumindest die Kurzform davon, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Mal wirklich die ganze Geschichte kenne.

„Weißt du was?", erwidere ich und springe auf, was mir einen erstaunten Blick von Grady einbringt und ein Bellen von Paul. „Du hast recht. Ich fahre zu ihr."

Ich bin schon dabei, wieder aus dem Zimmer zu stürmen, da ruft er mir hinterher: „Und vergiss nicht, den Brief zu lesen."

***

Unschlüssig halte ich den Umschlag von Grace in der Hand. Es ist mittlerweile dunkel draußen und ich sitze an der verlassenen Einfahrtsstraße nach Wilbur Creek im Auto.

Ich frage mich, ob sie es aufgeschrieben hat, weil sie sich nicht traut mit mir zu sprechen oder weil sie damit etwas zum Ausdruck bringen wollte. Ich hoffe Zweiteres. Ich würde es hassen, wenn ich es so weit gebracht habe, dass sie denkt, sie kann nicht mehr mit mir reden.

Ein letztes Mal atme ich tief durch, dann reiße ich den Brief auf und beginne Graces Worte zu lesen.

Lieber Ethan,

ich konnte deinen Brief nie beantworten, aber ich kann dir einen eigenen Brief schreiben.

Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wie ich anfangen soll. Es gibt so vieles, was ich dir sagen will, aber es wird vermutlich nie genug sein. Du wirst nicht die hundertste Entschuldigung von mir hören wollen. Aber vielleicht kann ich dir sagen, was Teenager-Grace damals gesagt hätte.

Sie hat dich geliebt. So sehr, dass es sie manchmal überwältigt hat. Sie konnte nicht glauben, dass du wirklich sie willst. Wie konntest du, wenn doch so vieles mit ihr nicht gestimmt hat? Zumindest in ihren Augen. Und dann wurden all diese Ängste auch noch bestätigt.

Ich will keine Ausreden suchen, denn schlussendlich war es ihr Fehler. Es war mein Fehler, nicht mehr in uns zu vertrauen.

Es tut mir leid, dass ich nicht mehr an uns geglaubt habe. Dass ich nicht stärker war. Aber am meisten tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Wenn es einen Menschen gibt, den ich niemals verletzten wollte, dann warst du es. Genauso, wie du der Mensch warst, den ich nie vergessen konnte.

Als ich daran gedacht habe, nach Wilbur Creek zurückzukehren, war das Erste, woran ich gedacht habe du. Als ich in Wilbur Creek angekommen bin, war das Erste woran ich gedacht habe du. Und als du plötzlich in deinem Büro vor mir saßt, konnte ich nicht fassen, was du noch immer mit mir machst. Elf Jahre waren vergangen und ein einziger Blick von dir hat genügt, um mein Herz schneller schlagen zu lassen.

Es gab eine Sache auf dieser Welt, die nie schwierig für mich war – dich zu lieben. Wenn ich einen einzigen Wunsch frei hätte, wäre es, dass du mich zu dir zurückkommen lässt.

Deine Grace

PS: Ich habe es jetzt wohl spätestens verdammt seltsam zwischen uns gemacht. Vielleicht sollte ich mich nach einem neuen Job umsehen.

______

A/N
Auf meinem Instagramprofil (lilycattens) könnt ihr jetzt das Moodboard zur Geschichte sehen.

Habt noch einen tollen Sonntag ❤️

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