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Kapitel 6 [Marcus]

Müde drehte ich mich zur Seite. Eine weitere Woche war vergangen, in der ich Jesse ignorierte und mir ging es nicht mehr besser. Ich dachte, es würde besser werden, aber das tat es nicht. Stattdessen wurde es wieder schlimmer und ich hielt es langsam nicht mehr aus. Sollte ich nochmal mit ihm reden?

Zum Glück war es nun Wochenende und ich hatte somit zumindest zwei Tage ohne Jesse, die ich frei gestalten konnte. Der Gedanke befriedigte mich so lange, bis es an der Tür klingelte. Genervt stöhnte ich auf und erhob mich. Im Normalfall schlief meine Familie noch, weswegen ich mich auf den Weg nach unten machte, um die Tür zu öffnen.
Als das getan war, verflog meine Müdigkeit mit einem Schlag. „Dwaine!"
Mein großer Bruder grinste mich an. „Wie immer bist du der erste, der wach ist. Ich habe Brötchen mitgebracht."
Glücklich umarmte ich ihn. Ich hatte ihn in den letzten Wochen vermisst. Endlich konnte ich ihm alles erzählen und er würde mir helfen, da war ich mir sicher. So war er nunmal. Er wusste zu jeder Situation eine Lösung.

„Zum Glück bist du da!", nuschelte ich und ließ ihn gar nicht mehr los. „Ich muss dir so viel erzählen."
„Oh, das klingt nicht gut. Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt, während er sich aus meiner Umarmung löste, um mich anzuschauen.
„Nicht wirklich. Aber lass uns erstmal Frühstück machen und danach reden, ja?"
„Okay." Lächelnd klopfte Dwaine mir auf die Schulter und trat dann ein. „Hübsches Haus."
„Oh ja, es ist ganz nett. Komm, ich zeige dir die Küche."

- -

Wir hatten gerade alles auf den Tisch gestellt, als Mum und Dad ins Esszimmer kamen.
„Dwaine!" Verwirrt schauten sie ihn an, bevor sie ihn nacheinander fest umarmten.
„Was tust du hier? Warum hast du nicht gesagt, dass du kommst?", wollte unsere Mutter wissen.
„Ich wollte euch überraschen."
Vom ganzen Tumult wurde auch Dane wach, der sich zur Begrüßung von Dwaine durch die Haare wuscheln ließ.
Schließlich setzten wir uns alle an den gedeckten Tisch und frühstückten in Ruhe. Die Stimmung war wirklich sehr gut. Wir hatten uns viel zu erzählen, vor allem Dwaine wurde ausgefragt, wie es denn in unserer Heimat war. Als das meiste geklärt wurde, räusperte er sich leicht.
„Also...es gibt tatsächlich einen Grund, warum ich hier bin. Amy ist schwanger, ich werde in rund fünf Monaten Vater", lächelte er. Kurz herrschte Stille, dann grinsten alle.
„Wir werden Großeltern, Melanie! Sind wir schon so alt?", lachte unser Vater, dann gratulierte er ihm. Dane und Mum taten es ihm gleich.
„Marcus, willst du ihm nicht gratulieren?", fragte unser jüngstes Familienmitglied mich dann.
„Ich wusste es schon."
„Er wusste es schon?!" Gespielt entrüstet schaute Mum Dwaine an. „Du hast es ihm schon erzählt? Wann?"
„Vor dem Umzug."
„Das ist Monate her!", beschwerte sie sich und blickte dann zu mir. „Und du verrätst es uns nicht?"
„Natürlich nicht!", schmunzelte ich. „Ich habe es ihm versprochen."
„Pfff." Sie schüttelte bloß den Kopf, aber ich sah, wie sie lächelte. Natürlich war sie nicht sauer. Insgeheim wusste jeder aus der Familie, dass sie sich über Dwaine und mein enges Verhältnis freute.

- -

„Also, Bro. Schieß los. Was bedrückt dich?"
Dwaine und ich hatten es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht, um in Ruhe reden zu können.
„Meine Schule ist wirklich toll. Ich habe Freunde, die super nett sind und eigentlich ist alles perfekt", fing ich leise an.
„Aber?" Auffordernd blickte er mich an.
„Da ist diese eine Person..."
„Ohhhh, Liebeskummer." Grinsend richtete er sich auf und rieb sich die Hände. „Endlich! Ich dachte schon, du wirst nie Liebeskummer haben. Wie heißt sie?"
Ich schüttelte bloß den Kopf. „Jesse."
„Jesse?" Er schien zu überlegen.
„Er ist ein Junge", nuschelte ich undeutlich, jedoch verstand er es trotzdem und grinste.
„Das wird ja immer besser. Also bist du doch schwul?"
„Ich weiß es nicht", gab ich zu. „Ich weiß, dass ich Gefühle für Jesse habe, aber ich weiß nicht, ob ich generell auf Männer stehe."
„Okay. Und was ist so kompliziert an der Sache mit Jesse?"
„Er hasst mich. Oder auch nicht, ich weiß es nicht! Erst war er in der Schule so richtig bescheuert zu mir und hat sich wie der größte Macho aufgeführt, wie das Alphatier eben, und dann mussten wir ein Referat zusammen machen. Ich war bei ihm zuhause und er war plötzlich total nett! Wie ein anderer Mensch! Wir haben uns dann auch so noch getroffen und dann haben wir uns auch geküsst, aber in der Schule ist er immer noch scheiße zu mir. Dann meinte er, dass er keine feste Beziehung will. Ich bin abgehauen, wir haben uns ignoriert und jetzt provoziert er mich in der Schule und hat alle paar Tage ein neues Mädchen, mit der er rummacht", redete ich mich in Rage. Dwaine schwieg eine Weile, dann atmete er hörbar aus.
„Wow...das musste anscheinend echt mal raus. Weiß niemand davon?"
„Nein...und es soll auch niemand wissen!"
„Okay, okay." Und dann schwieg er wieder kurz. „Ich glaube, er mag dich mehr, als er zugeben würde, aber irgendwas hindert ihn daran, es zuzulassen. Rede doch mal mit ihm in Ruhe, ohne ihm irgendwelche Vorwürfe zu machen. Vielleicht erzählt er es dir dann."

Die Idee klang plausibel und sogar ziemlich gut. Aber wie bekam ich Jesse dazu, mit mir reden zu wollen, nachdem ich ihm so eine Abfuhr verpasst hatte?

„Gute Idee." Ich streckte mich und seufzte dann. „Und wenn das nicht funktioniert?"
„Dann musst du dich ablenken. In der Nähe von London ist in den Sommerferien ein Festival. Geh doch da mit deinen Freunden hin", lächelte er.
„Wie kann es sein, dass du immer zu allem eine Lösung weißt? Du bist einfach der Auserwählte der Familie." Fassungslos schüttelte ich den Kopf, während Dwaine lachen musste.
„Ich bin halt einfach unfassbar weise. Hast du das jetzt erst bemerkt?" Neckend stupste er mich an.
„Nein, natürlich nicht. Ich weiß das schon immer", schmunzelte ich. „Danke."
„Für dich doch immer, Bro. Ich bin immer für dich da, egal, ob ich körperlich anwesend bin oder nicht. Du kannst mich immer anrufen, wenn was ist." Nun lächelte er sanft. Ich war froh ihn zu haben. Jemanden, der eine neutrale Sicht auf die letzten Wochen hatte, der Jesse nicht kannte und mir einfach Tipps geben konnte. Genau so jemanden brauchte ich in meinem Leben und mit Dwaine hatte ich so jemanden auch.

- -

Am Abend schaute ich noch eine Weile was auf meinem Laptop, bis mein Bruder mir den Link zum Festival schickte. Grinsend drückte ich auf die Nachricht. Das hätte er mir jetzt auch nicht persönlich zeigen können? Immerhin schlief er nur zwei Zimmer weiter.
Trotzdem bedankte ich mich artig und tippte den Link auf meinem Computer ein. Eine ganze Weile betrachtete ich die Website, dann seufzte ich. Es klang ziemlich gut. Es kamen viele DJ's und andere Musiker, die wir mochten und sicherlich würden wir viel Spaß haben. Warum eigentlich nicht? Ich meldete mich an und bestellte vier Tickets, bevor ich dann meinen Laptop herunterfuhr, um zu schlafen. Leider klappte das nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn ich lag sicherlich noch zwei Stunden wach, in denen ich an Jesse dachte.
Wie immer prickelte mein ganzer Körper, wenn ich mich daran erinnerte, wie wir uns geküsst hatten. Seufzend fuhr ich durch meine Haare und griff nach meinem Handy. Kaum hatte ich auf das Display geschaut, erstarrte ich.

‚Können wir reden?'

Diese simple Nachricht von Jesse brachte mein Herz dazu durchzudrehen. Sollte ich bejahen? Oder sollte ich doch lieber die Nachricht ignorieren? Wenn ich online ging, würde er es vielleicht sehen, aber wäre das so schlimm? Er wusste, dass ich ihn ignorierte. Sowohl in der Schule, als auch privat. Ich war nicht so wie er, dass ich zwei verschiedene Persönlichkeiten hatte. Ich verstellte mich nicht. Bei niemandem. Ich war ich und darüber war ich froh.

Ich entsperrte also mein Handy, öffnete sogar den Chat, aber antwortete nicht. Darauf war ich sogar ein bisschen stolz. Ich brauchte ihn nicht, um glücklich zu sein und das sollte er wissen.
Dann schrieb ich in die Gruppe mit Andreas, Lucy und Paul, was bei mir heute passiert war, da sie sich gewundert hatten, dass ich mich den ganzen Tag nicht gemeldet hatte. Dann hörte ich mir die ganzen Sprachnachrichten an, die sie gesendet hatten, auch wenn eigentlich alle unwichtig waren. Trotzdem brachten sie mich zum Lachen. Zumindest die, in der sich Paul an seinem Wasser verschluckt hatte und sich dann zehn Sekunden einfach anhörte, als ob er sterben würde. Ich antworte auf die Nachricht mit einer Sprachnachricht.
„Neiiiiin, Paul! Nicht sterben! Ich brauche dich doch noch, Schatzi." Dann machte ich ein Kussgeräusch und schickte sie ab. Keine Minute später kam schon seine Antwort. Es waren einfache Kusssmileys. Lächelnd schickte ich die gleichen Emojis zurück und legte dann mein Handy wieder weg, da ich langsam wirklich schlafen sollte. Dieser Versuch endete auch besser als der erste und ich schlief mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ein.

Ich habe mir vorgenommen, in den Ferien wieder meine Zeit sinnvoll zu nutzen und auch hier weiterzuschreiben🤭
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr freut euch, dass es hier endlich weitergeht :))

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