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Mein Blick folgte ihrem Finger und tatsächlich sah ich mit meinem schärferem Vampirblick, dass da vier Drachen und eine Fee am Himmel erschienen waren und immer näher kamen. Aufgeregt suchte ich die Rücken ab und sah meinen Bruder, der gegen einen großgewachsenen Lycaner lehnte und den Schloßhof mit den Augen abzusuchen schien.
Mit einem Satz sprang ich von dem Turm direkt in den Innenhof, hörte die Hexe hinter mir lachen, da ich sie einfach stehen lassen hatte. Kurz hatte ich ein schlechtes Gewissen, doch als die Drachen knirschend mit ihren krallen auf dem unebenen Kopfsteinpflaster landeten, dabei kleine Steinchen auf wirbelten, war jeglicher Gedanke verschwunden, das einzige, was mich gerade interessierte, war mein Bruder, der sich gerade an den Drachenschuppen zu Boden gleiten ließ und genau vor mir zum stehen kam. Mit großen Augen sah er mich an und mit Tränen in den Augen drückte ich ihn an mich, er war es wirklich...
"Jongho...", meine Stimme kam gepresst durch den Stoff seines Umgangs, da ich mein Gesicht an seine Schulter drückte, da ich es nicht mochte, wenn jemand meine Tränen sah.
"Er sagte du wärst tot... alle, meine ganze Familie... Ich dachte ich bin ganz alleine...", hörte ich ihn schniefend sagen. Der junge Lycaner, der mit ihm gekommen war, legte ihm sanft eine Hand auf die andere Schulter und drückte kurz aufmunternd zu. Tief durch atmend, beruhigte ich mich wieder etwas und blickte auf. Jackson, der eben noch Mingi und Seonghwa begrüßt hatte, kam nun zu uns und zog meinen kleinen Bruder ebenfalls in eine feste Umarmung.
"Kleiner... Du hast immer noch eine Familie... Vielleicht nicht mehr die gleiche wie früher, aber es sind so viele Schwager dazu gekommen... Und Neffen... Du bist nicht alleine. Aber manchmal wirst du es dir wünschen.", erklärte Jackson amüsiert und deutete auf meine Gefährten und unsere Abkömmlinge, die sich alle hier versammelt hatten.
Lächelnd schaute ich auch in die Richtung, die er zeigte und zog dann meine Augenbrauen zusammen. Hoseok stand ganz alleine, etwas abseits, schaute seine Mutter an, die ihn noch nicht gesehen hatte, gerade im Arm ihrer eigenen Mutter lag und hemmungslos weinte. Zielstrebig lief ich auf ihn zu und nahm seine Hand.
"Was paralysiert dich, Liebster?", fragte ich ihn, während ich ihn mit zu Königin Amelia schleppte.
"Ich weiß nicht... Ich habe mich gerade so verloren gefühlt... Ich sehe sie ja heute zum eru.sten mal... Was... Was, wenn sie mich nicht mag? Ich bin keine gute Hexe, ich kann noch nicht richtig zaubern... Was, wenn sie enttäuscht von mir ist?", fragte er, die Angst vor Zurückweisung deutlich in seinem Blick.
"Oh nein... Du bist ihr Kind, sie wird dich lieben, komme was wolle.", versicherte ich ihm und er lächelte dankbar. Je näher wir ihr kamen, umso fester drückte er meine Hand und zwei Schritte von ihr entfernt blieb er wieder stehen. Ob sie ihn gespürt hatte, oder ob sie zufällig in dem Moment in seine Richtung sah, wusste ich nicht, doch sie begann über das anze Gesicht zu strahlen.
"Hoseok... endlich. Ich warte dein ganzes Leben schon auf dich.", als sie sich dann endlich umarmten, vergoß ich auch das ein oder andere Tränchen, doch so langsam wurde mir die ganzen rührenden Wiedersehen etwas zu viel, denn jeder meiner Gefährten war bewegt und ich spürte es durch unseren Bund. Um mich abzulenken biss ich mir auf die Lippen, bis ich Blut schmeckte, drehte dann überrascht den kopf, als sich kühle Hände auf meine Schläfen legten.
"Entspann dich, ich helfe dir.", hörte ich Jimins melodisch Stimme. Erstaunlich schnell legte sich eine Ruhe über mich, umschlang mich wie ein Blase im Wasser, schirmte mich ab und der Nebel, der meine Gedanken verschleiert hatte, löste sich auf.
"Wie machst du das?", fragte ich beeindruckt
"Nymphenmagie ist wie der Frühling, basiert auf Wasser und Verlangen... Wasser heilt und schützt aber auch gleichzeitig. Wenn dir wieder alles zu viel wird, komm zu mir... Und... Ich kann diese Blase auch auf uns beide ausweiten... Und dir zeigen, was ich noch so alles damit machen kann.", versprach er grinsend.
"Das kannst du uns nun beiden zeigen, ich bin verdammt hungrig nach diesem Flug... Also, wie geht das mit deiner Blase? Kann ich die auch mit Feenstaub glitzern lassen?", Jungkook nahm einfach unsere Hände und zog uns in Richtung unserer Gemächer, wartete gar nicht erst auf unsere Antwort. Kurz wollte ich protestieren, da ich meinem Bruder noch etwas länger Gesellschaft leisten wollte, doch ich sah, wie er mit seinem Gefährten, San, Wooyoung und Yeosang in einer anregenden Unterhaltung verwickelt war und wollte ihn nicht stören... Morgen war auch noch ein Tag und beim Gedanken an Jimins und Jungkooks Blut wurde ich auch immer hungriger...
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