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Mingi PoV
"Warte auf mich." rief ich dem hübschen Vampir nach, der gerade zur Tür hinaus ging, etwas genervt darauf reagierte, dass er Babysitter spielen sollte, aber mich störte das nicht. Als er vorhin in den Raum gekommen war, hatte ich erstmal nach Luft schnappen müssen, Vampire sahen so unglaublich gut aus, wie sollte man da mithalten können? Gut, ich war ein Drachenprinz, aber dennoch... so elegant und weise wie Hyung war ich nicht, ich war eher der tollpatschige kleine Bruder, der nur im Kämpfen und beschützen gut war. Ich war aber nicht neidisch auf meinen Bruder, ich liebte und bewunderte ihn so sehr, ich würde sterben für ihn. Für Außenstehende musste es seltsam wirken, wir kannten uns nach dem schlüpfen nur ein paar Stunden, aber Dracheneier brauchten Jahrzehnte zum schlüpfen und wir waren die ganze Zeit über telepathisch verbunden. Darum wusste ich auch, dass unsere Schwester Siyeon in Sicherheit war und unseren Eltern erklären würde, was passiert war und wo ihre Söhne abgeblieben waren. Sie würde unser Volk übernehmen, bis die Zeit der Herrschaft des Bundes gekommen war...
"Hör mal, mir egal, wer du bist, oder warum sie dich mir aufgehalst haben, aber ich habe eigentlich keine Zeit irgendwelchen dahergelaufenen Leuten das Schloss zu zeigen... also, warum gehst du nicht und suchst dir jemanden von den Bediensteten und fragst die?" meinte dieser Jackson mit unverhohlenem Desinteresse. Ach so, der Vampir hielt sich für was besseres? Was dachte er, wer ich war? Ein Mensch? Nur weil ich mit Jin geknuddelt hatte und der früher ein Mensch war? Ich ließ das Feuer in meinen Pupillen lodern, während Rauch aus meiner Nase kam, bevor ich mich kurz umschaute, ich war ihm mittlerweile bis zu der großen Halle nachgelaufen, wo es ungefährlich war, ihm meine wahre Gestalt zu zeigen. Ein kurzes Zischen und ich stand als mächtiger, ausgewachsener, rot glänzender Drache vor ihm, was ihn schlucken ließ, als er mich nun ansah.
"So lange du nicht mein Gefährte bist, heißt das Eure Hoheit, Prinz Mingi vom Drachenfels, für dich, haben wir uns verstanden?" grollte ich in meiner Drachenstimme und er ging vor mir auf ein Knie. Auch Vampire, so stark sie auch sein mochten, wollten einen Drachen von königlichem Geblüt nicht verärgern. Wir waren noch weitaus stärker, als normale Drachen und die konnten jeden mit Leichtigkeit rösten wie ein Spanferkel überm Lagerfeuer. Wir waren aber auch bis zum umfallen Harmoniesüchtig und friedlich, das wussten nur viele nicht, weswegen ich heimlich in mich hinein kicherte, bei seinem erschreckten Gesichtsausdruck.
"Tut mir Leid, eure Hoheit..." sagte und ich brummte ihm nur zu, woraufhin er wieder aufstand.
"Na, da das geklärt ist, spring rauf, wir machen einen Deal... ich zeige dir das Schloß von oben und du mir danach von Innen." meinte ich und sah seine Augen glänzen.
"Ihr wollt mit mir fliegen, Eure Hoheit?" fragte er und schon nervte es mich, dass er mich so formell anredete, aber ich konnte nichts dazu sagen, da ich es ja verlangt hatte.
"Du hast die Wahl, komm auf meinen Rücken, oder ich nehm dich in meine Klauen..." entgegnete ich gespielt ungeduldig, da kletterte er auch schon hoch und hielt sich an meinem Hals fest. Ich stieß das hohe Tor auf und lief zum Innenhof des Schlosses, wo ich meine Flügel spannte und mich in die Lüfte erhob. Wir drehten ein paar schnelle Runden über dem Schloss und dem Wald rund herum, wobei Jackson immer wieder entzückt jauchzte. Von dem kalten beschäftigten Vampir von vorhin war nicht mehr viel übrig, er lachte und schrie, als ich eine Rolle machte, wobei er fiel, ich ihn aber direkt wieder vorsichtig auffing. Wir machten viele wagemutige Manöver in der Luft, ehe wir wieder landeten und nun war sein Gesicht so anders als vorhin. Er hatte rote Wangen und zerzauste Haare, seine Augen strahlten und ein Lächeln umspielte seine Lippen.
"Das hat Spaß gemacht." rief er, während ich mich zurück verwandelte und ihn frech angrinste. Er bemerkte, dass ich nackt war, denn Kleidung verwandelte sich leider nicht mit, und zog sich schnell seinen schwarzen Umhang aus, den er getragen hatte. Zum ersten mal schien er mich richtig zu betrachten und als mir das Kleidungsstück um die Schulter schlang, verließen meine Augen nicht ein einziges mal seinen staunenden Blick. Schnell nahm ich seine Hand und rieb sie über meinen Mundwinkel, woraufhin sein Blick immer verwirrter wurde.
"Was habt ihr..." fing er an, doch ich unterbrach ihn lächelnd.
"Ich hab dich markiert, du gehörst nun zu mir."
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