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XXIII

Aus den Katakomben ward einst, ein dunkles Wesen, so furchteinflößend wie die Nacht, geboren. Es trug die Macht des leibhaftigen Bösen in sich und konnte jeden, der sich gegen ihn wandte, zu Staub zerfallen lassen. Sie besaß die Fähigkeit, nach Belieben ihre Gestalt zu wandeln und erschien den Menschen oft als gewaltiger Drache oder Adler. Für die meisten war sie ein Gott, für die anderen ein blutrünstiges Monster.

Diese dunkle Kreatur scharte ganze Armeen um sich, die ihr auf Schritt und Tritt gehorchten und ihrem boshaften, gierigen Willen unterworfen waren. Sie infiltrierte ganze Galaxien, drang bis in die tiefsten Abgründe des Universums vor und enthüllte somit schreckliche Geheimnisse, wovor sich die Menschheit schon seit Ewigkeiten fürchtete. Ob Welthunger, der Klimawandel oder die negative politische Situation - dieses Wesen besaß großes Wissen über den Lauf der Dinge, mehr noch als je zuvor.

Mit der Zeit wurde ihr Einfluss immer stärker, breitete sich bis in die Länder der Dritten Welt aus, niemand konnte ihr Einhalt gebieten. Absolut niemand wusste, was ihre Schwachstellen plus die der Armee waren, absolut niemand wusste, wie man sie besiegen konnte.

Doch eines Tages war diese Kreatur - die viele nur unter dem Namen „Breed“ kannten - wie vom Erdboden verschluckt. Ganz plötzlich.

Die Menschen gerieten in Aufruhr, denn für die meisten war Breed zu einer Art Erlösung geworden. Er hielt ihnen den Spiegel vor, machte auf die Missstände überall auf der Erde aufmerksam, was sie ändern könnten. Doch sie hatten keinen Schimmer, dass die Wächter die bloße Existenz dieses Wesens überhaupt nicht gutheißen und es sofort vernichten wollten - die Unsichtbare Schlacht hatte begonnen.

Viele der Wächter und ihre Schützlinge, die Rider, kämpften unerbittlich gegen Breed und seine Armee, waren ihm jedoch haushoch unterlegen. Während die Gewöhnlichen verzweifelt auf der Suche nach ihrem gottgleichen Lehrer sich gegenseitig nieder metzelten, tobte anderswo ein folgenschwerer Krieg. Breed und seine Armee gewann schlussendlich und die Wächter verloren grausam ihr Leben - für das, was sie sich so hart erkämpft hatten, blieb glücklicherweise einer übrig.

Bis heute weiß niemand, wo sich der letzte Wächter befindet und unter welcher Identität er sich verbirgt. Man weiß nur, dass er irgendwann, als Breeds Einfluss zu groß wurde, ihn verbannt hat. Vom grellen Anlitz der Erde zurück in die Katakomben, wo er einst erweckt worden ist.

Doch es heißt, dass er in seiner jahrtausendealten Gefangenschaft einen neuen Meister gefunden hat, der die Armee neu formen und reanimieren wird. Und wenn dieser Meister seine Armee auf die Erde los lassen wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis alles Leben ausgelöscht worden ist.

Der Sturm, vor dem die Menschheit sich seit Jahren fürchtet, ist nah.“ 

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend ließ ich den Kodex sinken, Joon fand seine Sprache als Erster wieder:
„Oh Mann! Das klingt ja gruselig...was sollen wir bloß tun?“

Ich grinste. „Ganz einfach. Wir tun das, was jeder Held tun würde - wir kämpfen. Und zwar bis zum Letzten!“

Der Koreaner überlegte kurz und nickte hastig: „Das leuchtet ein! Aber du hast doch vor gelesen, wozu dieser Breed fähig ist und sein Meister...oh Gott, sie werden uns alle umbringen, ohne mit der Wimper zu zucken...“

Er lief aufgeregt im Kreis hin und her, fechelte sich mit der Hand Luft zu. Er war kurz davor, zu kollabieren.

Oh Mann!

Jetzt schaltete sich Vince ein und beendete somit die komplizierte Gefühlslage seines Freundes, ich seufzte erleichtert.

„Ganz ruhig, Joon! Zuerst müssen wir den Wächter finden, der uns bei der ganzen Sache bestimmt helfen kann...oder was meinst du, Jay?“

Er zwinkerte mir zu, ich brachte nur ein gequältes Lächeln zustande. Irgendwie glaubte ich zu wissen, wer der letzte Wächter sein musste...derjenige stand direkt vor mir.

Langsam, ganz langsam bewegte ich mich auf den Produzenten zu, schaute ihm tief in die Augen:

Du bist der letzte Wächter, stimmt's?“

Malik hüllte sich in Schweigen. Zum wiederholten Male war es in der Wohnung mucksmäuschenstill, sodass man beinahe eine Stecknadel fallen hören konnte. Meine Lebensgeschichte hatte ihn umgehauen, weit mehr als seine eigene. Seine Miene war gezeichnet von beispiellosem Entsetzen und Wut. Ob sie immer noch mir galt oder den Typen von Ridercorp., die mir das angetan hatten, war fraglich. Jedenfalls dauerte es nicht lange und es kam Bewegung in seinen reglos da sitzenden Körper: Seine Hand zitterte, während er seine Jackentasche nach einem zweiten Glimmstängel durch wühlte und ihn sich zwischen die Finger klemmte. Dann zischte er:

Diese Schweine sollen bluten! Sie alle sollen zur Hölle fahren, für das, was sie uns beiden angetan haben...uns und unserer Familie! Wir beide werden sie bluten lassen!“

Er trank seinen Tee in einem Zug leer und knallte die Tasse so fest auf den Tisch, dass das Porzellan beschädigt wurde. Die Ader an seiner Schläfe fing wieder an zu pochen, diesmal flogen aber zum Glück keine schweren Gegenstände durch die Luft. Lediglich die Tasse schwebte in die Höhe, blieb zwischen Maliks Augen stehen, vibrierte - und zerbrach in unzählige kleine Stücke. Ich schauderte.

Seine Fähigkeiten waren stark. Und irgendetwas sagte mir, dass Telekinese nicht gerade zu den Kräften gehörte, die man unterschätzen sollte... Ich musste wachsam sein.

Ich beugte mich vor und nahm seine zittrige Hand in meine, sein Puls beruhigte sich wieder. Die Scherben fielen, von dem unsichtbaren Bann befreit, klirrend zu Boden.

„T - Tut mir leid!“, nuschelte der Student und zog einmal an der Zigarette, bevor er sie mit seinen bloßen Fingern ausdrückte. Scheinbar war er auch ein Feuer - Elementar, denn er verzog keine Miene.

„Ich...ich weiß einfach nicht, was los ist...s - seit mein Dad gestorben ist und jetzt der Parasit...immer liegt's an mir, dass die Menschen sich unwohl fühlen. Sie konnten meine Gegenwart früher schon nicht ertragen, selbst Alija hat sich vor mir gefürchtet! Arya, was soll ich tun? Soll ich es ihm sagen? Aber, was wenn...er hat schon viel durch gemacht, ich möchte ihn nicht wieder erschrecken...oh Mann!“

Er war total durcheinander. Er redete wie ein Wasserfall, ohne Pause, ich ließ ihn. Bis er keuchend nach Luft japste und er puterrot im Gesicht wurde, ich war dran.

„Malik, sieh mich an!“, wisperte ich und faltete die Hände. „Irgendwann wirst du es ihm sagen können, ohne dass er Angst vor dir haben muss. Vertrau mir, in Ordnung? Was denkst du, wie's mir gegangen ist? In der Zwischenzeit...musst du lernen, deine Fähigkeiten zu kontrollieren. Du hast keine Wahl!“

Da kam mir ein Geistesblitz, den ich sofort los werden konnte:

„Wie wär's, wenn du meinem Team beitrittst? Ich habe damals schon Jay trainiert, warum nicht auch dich? Na? Und du kämpfst für das Gute...“

Mein Gegenüber schnitt mir das Wort ab.

„Arya! Ich...es geht nicht! Verstehst du, ich...meine Kräfte sind zu stark, als dass ich sie jemals steuern könnte. Und falls du es noch nicht mit bekommen hast, bin ich kein Rider! Ich bin es einfach nicht, ich bin ein Einzelgänger! Kapiert?“

Ich verstand. Seine innere Zerissenheit tat mir in der Seele weh, er fühlte sich nutzlos. Und das, wo er eigentlich zum Held berufen worden war, seit dem Tag seiner Geburt. Die endlose Trauer um seinen Vater, die Wut auf Ridercorp. waren seine wunden Punkte, die sich das Böse als Vorteil erkaufte. Um ihn zu manipulieren. Wie lange würde es wohl dauern, bis sein Verstand vollkommen kaputt war? Genau aus diesem Grund sollte er mit uns kommen, Vince wusste bestimmt eine Lösung. Auch, wenn ich momentan nicht gerade gut auf ihn zu sprechen war.

Ich wollte ihn nicht länger belasten und erhob mich von dem Stuhl, ging Richtung Flur. Er hockte wie ein Häufchen Elend in sich versunken am Tisch, betrachtete die Holzplatte.

Worauf wartest du? Geh schon!

Ich drehte mich im Türrahmen nochmal um, Malik würdigte mich keines Blickes.

Lass ihn alleine, er wird schon klar kommen. Und wenn nicht, dann...ach, er wird's schon richten. Und jetzt gehst du!

Zum Teufel mit dir, schalt ich mein Gewissen und schlagartig verstummte es.

„In meinem Team gibt's jemanden, der dich von dem Parasiten befreien kann!“, versuchte ich, ihn umzustimmen. Keine Reaktion. „Hey, dieser Jemand sieht zwar nicht so aus, aber er ist der Letzte seiner Art, ein uraltes Wesen aus dem All...wir nennen ihn Wächter!“

Zur Verstärkung meiner Worte senkte ich meine Stimme zu einem dramatischen Flüstern.

„In seiner menschlichen Gestalt ist er hier auf der Erde als Musikproduzent bekannt, sein Name ist Vincent Lee!“

Das reichte, um Maliks Aufmerksamkeit zu wecken. Verblüfft schaute er hoch, sein Mund klappte auf - wie das Maul eines Fisches. Er stotterte:

„V - Vincent LEE? Der von The Noise Geeks und Producer von Julien Bam? OH MEIN GOTT - ich war so oft im Bootshaus, wenn die beiden aufgetreten sind! Ich wusste doch, der hat was zu verbergen...w - wieso starrst du mich so komisch an?“

„Du kennst ihn, oder? Wenn du ihn kennst, kennt ihn vielleicht auch Alija. Woher kennst du ihn, sag's mir!“, entgegnete ich neugierig, Malik hob abwehrend die Hände:

„Wow, chill mal! Okay, ich kann mich zwar kaum noch erinnern, aber...es war kurz nachdem der Parasit mich das erste Mal besetzt hat. Glaub ich zumindest - jaja! Also...“

Vince fühlte sich in die Enge getrieben. Jay war kurz davor, sein so sorgfältig gehütetes Geheimnis zu lüften - und das, wo dort draußen eine blutrünstige Kreatur nur darauf wartete, es ihrem Meister zu berichten. Genau in diesem Moment könnte sie sich in einem der Anwesenden hier im Raum fest gesetzt haben und alles mit anhören - womöglich im Körper des Lockenkopfes selbst. Er musste sich ganz normal verhalten, unauffällig.

Stell dich dumm!

„Ähhhh...“, brachte er nur hervor und geriet heftig ins Schwitzen, sodass er glaubte, die Suppe würde sich in seinen Schuhen sammeln. Er musste ablenken. Joon wusste es bereits, doch wenn es Jay erfahren sollte - nicht, dass er ihm nicht vertraute. Jedoch - er konnte es ihm noch nicht verraten. Zu viel war in letzter Zeit passiert, er brauchte erst einmal Ruhe. Ruhe vor dem Sturm - wie lachhaft!

„W - Was ist ein Wächter?“

Oh, nicht so dumm...

Jay stand nun so dicht an seinem Gesicht, dass Vince seinen heißen Atem riechen konnte - irgendetwas war anders. Er konnte einen leichten Hauch von Minze riechen, den ein anderer, fremder Geruch überdeckte - der Geruch des Bösen. Faulig und darauf aus, zu verletzen. Zu quälen, zu nehmen...

Wie zur Antwort lächelte Jay. Und entblößte zwei Reihen spitzer Reißzähne. F***!

So sehen wir uns also wieder, Wächter!“, knurrte der Parasit und hatte nun gar keine Ähnlichkeit mehr mit der sonst so schüchternen Tonlage seines Wirtes.

„Lang ist's her, seitdem wir uns das letzte Mal über den Weg gelaufen sind...ich wollte nur was los werden: Du hast dich echt mies verändert, aber Spaß beiseite! Deiner Welt steht Krieg bevor, wie du ihn noch nie erlebt hast, zieh dich warm an - doch nicht zu warm, es könnte SEHR heiß werden...

Der Musiker schielte hinüber zu Joon, der stocksteif da stand und wie gelähmt zum Weglaufen war. Jay folgte seinem Blick und drehte seinen Kopf in bizarrer Horrorfilm - Manier einmal ganz herum, der Koreaner zitterte wie Espenlaub.

Sieh einer an!“, säuselte der Dämon und trat auf Joon zu, der wich ängstlich zurück. Oh Mann, hätte er doch nur seine Kräfte - er war viel zu dumm gewesen. Und naiv.

„Wenn das nicht der Kleine ist, der den Kodex gestohlen und uns frei gelassen hat, damit der Boss endlich siegen kann! Einen netten Freund hast du, ich muss schon sagen...“

Jays Finger schienen nun Krallen zu haben, denn er verpasste dem Koreaner einen langen, blutigen Kratzer an der Wange, schleckte den roten Lebenssaft genüsslich schmatzend ab. Joon verzog angeekelt das Gesicht, wimmerte vor Schmerz.


Vince konnte das nicht länger tatenlos mit ansehen. Er musste etwas tun.

Er brauchte seinen Kraftstein. Nur der konnte seine Fähigkeiten wieder aufladen - zwar nur begrenzt, aber effektiv. Wieso war ihm das nicht vorher eingefallen?

Ohne lange zu überlegen, ließ er den hilflosen Koreaner und den Feind stehen, düste in die Küche. Durchwühlte dort alle Schränke, nichts. Vince sauste weiter ins Studio und ins Schlafzimmer, auch nichts. Doch da entdeckte er einen vertrauten, bläulichen Schimmer hinter der Couch. Er warf sich bäuchlings auf den Boden und robbte vorsichtig hinter das Möbelstück, streckte die Hand aus. Nur noch wenige Zentimeter, dann hatte er den Stein!

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