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XI

Niedergeschlagen kehrte ich zurück in die Wohnung, wo Ju gerade ein Nickerchen auf der - etwas ramponierten - Couch machte. Ich schlich nach oben in mein Schlafzimmer und plumpste auf die Matratze, betrachtete die Decke. Jay war fort und nichts konnte ihn zurück holen, wo ich mich doch gerade erst entschuldigen wollte... Erneut brach ich in Tränen aus, es tat so verdammt weh. Es tat weh, dass ich nie mehr die Gelegenheit haben würde, ihm meine Schuldgefühle zu gestehen. Es tat weh, dass ich womöglich bei Ju unterkommen musste. Ich verband mit diesem Haus so viele Erinnerungen, klein aber fein. Hier hatte ich mir ausgemalt, dass wir einmal als Regisseure an unserem ersten richtigen Kinofilm arbeiten und damit noch größere Ikonen kennen lernen könnten, unser Stern verewigt auf dem Walk of Fame... Dieser Traum war vorbei, ohne ihn würde es nie mehr so viel Spaß machen. Ich verspürte einen Stich, als ich an die Geburtsstunde unseres Kanals dachte...

„Hallo Leute, das ist Jay...und das ist Arya und zusammen sind wir LEEGENDARYAFILMS! Willkommen zur ersten Folge von...FILM GEEK!", rief der Lockenkopf und machte einen Trommelwirbel. Der Perser machte weiter: „Lange Rede, kurzer Sinn: Ihr fragt euch bestimmt, was Film Geek überhaupt ist? Nun, Film Geek ist ALLES, was dieses Thema hergibt oder nicht?" Er beäugte lächelnd seinen inneren Bruder. „Horror, Sci-Fi, Action, Trash...genau Trash, ihr habt richtig gehört!", sagte Jay und griff gierig in die Popcorntüte in seiner Hand. „Trash, das unterste vom untersten, wo das Budget so niedrig ist, dass man es am Cover erkennen kann...und genau darum werden wir euch heute fünf dieser Produktionen vorstellen! Let's go, gebt uns gerne einen Daumen hoch!"

Das war ein richtig schöner Moment gewesen, innerhalb weniger Tage hatten wir schon fast die Million an Abos geknackt und es stand nicht still. Nicht einmal bei 500.000...unsere Fans waren uns treu wie kein anderer. Das wurde auch bei den ersten Kommentaren deutlich, die vor Begeisterung nur so sprühten:

Oh Mann, voll gut!☺

Jay und Arya, bester Channel😁

#abbonierennichtvergessen

Freu mich schon aufs nächste Video!

Jay und Arya forever:-)

Ihr seid die Geilsten🤘

Im Gegenteil, die Tatsache, dass wir nur zwei Videos pro Woche hoch luden, frustrierte alle, wir blieben dabei. Dennoch hatte er ständig Zuwachs bekommen, vor allem feierte man unser Englisch. Wir liebten unser gemeinsames Hobby und jetteten um die halbe Welt, wurden zu Premieren eingeladen und drehten sogar mit einigen VIPs unsere Kurzfilme. Diese Zeit konnte man nicht mehr wiederholen, es war so und änderte sich auch nicht. Ich konnte nur noch nach vorne schauen und das Beste draus machen.

Gleißendes Licht blendete mich und ich kniff die Augen zusammen, eine wütende Stimme drang an mein Ohr: „Wieso hast du nur ihn mitgebracht, wo sind die anderen beiden? Ich hab's gewusst, du bist genauso wie meine vorigen Produkte..." Aber Meister, die Gelegenheit war günstig, ich werde sie nicht enttäuschen!", säuselte eine andere Stimme und entfernte sich, die verbliebene Person murmelte: „Das will ich doch für dich hoffen, nun zu dir!" Auch ohne das metallische Klick beim Entsichern der Pistole wusste ich, dass dieser Augenblick nur aus der Vision stammen konnte...und ich musste nicht lange überlegen, von wem die Rede gewesen war. Schon presste man mir den Lauf gegen das Kinn und ich musste beinahe würgen, weil mein Gegenüber ziemlich übel roch. „Willkommen, Dritter!", schnarrte der Mann und auf ein Klatschen seiner Hände schaltete sich eine Deckenlampe mit deutlich weniger Helligkeit an, ich sondierte die Umgebung. Der Raum war fast so groß wie eine Lagerhalle und bis auf den Stuhl, wo ich gefesselt saß, befand sich nichts darin, von den teils rissigen Wänden bröckelte der Putz. Etwas erinnerte es mich an Action vs Realität, wo Arya einmal den Bösewicht gespielt hatte...nur dass das hier gerade zu 100 Prozent real und purer Ernst war. Dies wurde noch deutlicher, als es ohne Vorwarnung vor meinen Augen blitzte und sich der Typ schockiert umdrehte. Die Lampe war kaputt, eins der Kabel war durch geschmort, eine Ahnung stieg in mir auf. „Willst du mich etwa zum Narren halten, Rider?", zischte er und schellte mir eine, ich biss vor Schmerz die Zähne zusammen. „Sag mir sofort, wie du das gemacht hast oder ich blase dir schneller die Birne weg, als du gucken kannst!" Verbissen hob ich den Kopf, nur keine Schwäche zeigen: „Ich werde ihnen gar nichts sagen, ich weiß, was sie von mir wollen und worüber sie gerade mit...wem auch immer geredet haben, lassen sie mich gehen!" Der Kerl richtete die Waffe nur noch fester auf meine Haut, einen Finger am Abzug. „Ziemlich schlau für jemanden, der gerade erst seine Kräfte bekommen hat, findest du nicht?", wisperte er bedrohlich und stolzierte um mich herum. „Leider können wir dich nicht gehen lassen, erst musst du uns behilflich sein...wovon du sicher schon gehört hast, aber Spaß beiseite!" Er kam wenige Zentimeter an mich heran, sodass ich seinen Atem noch intensiver spüren konnte, es war widerlich. „Ich kenne eure Tricks und glaube mir, deine beiden Komplizen können sich auf etwas gefasst machen!", sagte er, ein Hauch Sarkasmus schwang mit. „Eure Zeit ist vorbei, uns kann niemand aufhalten...ich werde alles dafür tun, sie noch heute aufzuspüren, sie können sich nicht ewig vor uns verstecken! Dies ist ein Spiel, aus dem wir am Ende als Sieger hervor gehen und für den nötigen Frieden sorgen werden..." Ich rollte mit den Augen, kramte mein Typ - der - immer - den - Schurken - unterbricht - Gesicht hervor: „Sorry, wenn ich ihre Fantasien störe, aber...Frieden kann man es nicht gerade nennen, was sie anrichten, oder? Ich mein, Hacking ist ja schon schlimm genug, wollen sie als nächstes ne Bank ausrauben oder was?" Mein Gegenüber trat verlegen von einem Fuß zum anderen, nach einer Weile wurde sein Ausdruck wieder normal. „Ich merke schon, dass du reichlich Input über uns bekommen hast, Kleiner! Es wird dir trotzdem nichts nützen, wenn ich euch alle dem Erdboden gleichgemacht habe, sprich schon mal dein letztes Gebet!" Er rauschte aus dem Zimmer, ich musste sie unbedingt warnen...aber zuerst musste ich mich befreien. Ich blickte mich nochmal im Raum um, auf der Suche nach etwas Scharfem für die Fesseln, wenige Meter vor mir schimmerte ein Nagel. Blend das Negative einfach aus, echoten Aryas Worte durch meinen Kopf und ich tat wie mir geheißen. Erst geschah nichts, doch dann zuckte die Schraube und schwebte empor, fasziniert folgte ich ihr mit den Augen. Das vertraute Ritch beim Lösen der Stricke erfüllte mich mit Freude, ich hatte mich von vornherein geirrt, was meine Gabe anging. Zielstrebig stand ich auf und durchquerte den Raum, bis ich vor der Tür stehen blieb und lauschte. Alles war ruhig, auf das Schlimmste gefasst drückte ich die Klinke herunter...und unterdrückte ein Kichern. Wer bitte war hier so blöd und schließt seinen Gefangenen nicht ein? Diejenigen, die hier arbeiteten, hatten bestimmt noch nie einen einzigen Film mit Superhelden gesehen, schließlich war es ihr Job, diese zu vernichten. Ich schlüpfte nach draußen und fand mich in einem langen Korridor wieder, niemand war zu sehen. Umso besser... Auf Zehenspitzen, um ja kein Geräusch zu machen, schlich ich den Gang entlang und setzte die Überwachungskameras an jeder Ecke außer Betrieb. So langsam hatte ich den Dreh raus... Nach wenigen Metern erreichte ich eine weitere, diesmal gepanzerte Tür, links und rechts von Wachen umstellt. Diese schaltete ich ebenfalls sehr schnell aus und entwendete die Waffe des ersten Wächters, das klappte ja wie geschmiert! Ich stemmte beide Hände gegen die Pforte und Flammen hüllten sie ein, innerhalb von Sekunden prangte ein rußiges Loch in der Öffnung. Dieser Raum war deutlich kleiner als der, in dem ich eingesperrt gewesen war. In der Mitte stand ein langer Konferenztisch und ein riesiger Monitor nahm fast den restlichen Platz ein, Bilder flimmerten über den Schirm. Neugierig riskierte ich einen Blick: Zwei junge Männer, offenbar im gleichen Alter, unterhielten sich aufgeregt, zu schade, dass die Aufnahme keinen Ton hatte. Der eine hatte silber gefärbte Haare und eine dunkle Weste an, sein Gegenüber trug nur ein dünnes Hemd und um seinen Hals baumelte eine unverkennbare Kette aus Holz...Ju und Arya! Das Bild stoppte abrupt und ein Datum wurde eingeblendet, kurz bevor er mir sein Geheimnis verraten hatte. Ein weiteres Video lief über den Screen, diesmal war ich zu sehen, wie ich die Kostprobe seines Könnens ab bekam und mein gescheiterter Suizid. Arya mit gekreuzten Beinen und geschlossenen Augen in seinem Schlafzimmer...mir wurde übel, alles drehte sich. Das Gefühl verstärkte sich, als nun eine Live - Übertragung von mir aufpoppte, wie ich entsetzt in die Linse starrte und eine Alarmanlage los heulte. F***! „DER GEFANGENE ENTKOMMT, ALLE AUF HAUPTDECK ZWEI!", brüllte jemand durch einen Lautsprecher in der Ecke, es war alles geplant gewesen. Renn, solange du noch kannst! Ich ließ mir das nicht zweimal sagen und stürmte zurück auf den Gang, wo von überallher Wachen herbei stürmten, bereit mich in die Falle zu locken. Ich knockte einen nach dem anderen aus, erledigte die ganz harten Nüsse mit der geborgten Waffe, damit war es leider nicht getan. Wenn einer zu Boden fiel, kamen schon die nächsten heran, lange würde ich dem nicht standhalten können... Geschickt rollte ich mich zwischen den Beinen meiner Angreifer hindurch und rannte weiter, wo zum Teufel war der Ausgang? Am Ende des Flures war eine Schleuse, dahinter warf ein grünliches Licht Schatten auf den Boden - mein Ticket in die Freiheit! Ich legte einen Zahn zu und gelangte schließlich aus der Basis heraus, eine Felslandschaft erstreckte sich vor mir. Das Gebäude selbst war von einem Wasserfall umschlossen, der sich unter meiner Berührung wie ein Vorhang teilte, noch war ich nicht in Sicherheit. Ich kletterte die Leiter herunter, die am Plateau angebracht war und berührte wieder festen Boden. Geduckt schlug ich den Weg nach Osten ein, während die Zentrale immer kleiner wurde und irgendwann nicht mehr zu sehen war. Wohin hatte man mich verschleppt? Jedenfalls war ich nicht mehr in Deutschland, soviel stand fest...aber gab es eine Möglichkeit, von hier aus meine Kumpanen zu kontaktieren? Ich zog mein Handy hervor, das man mir zum Glück nicht entwendet hatte und wählte Aryas Nummer. Kein Empfang! Eine andere Idee nahm Gestalt an und ich hockte mich im Schneidersitz auf das Gras, so wie ich es eben gesehen hatte. Aus Dr. Strange wusste ich, dass dies eine Methode war, um Auren zu spüren und zu erkennen, wenn jemand Hilfe brauchte. Es erschien mir immer noch rätselhaft. Doch was ist schon noch ein Rätsel, wenn man unerwartet in die Welt seines besten Freundes hinein gerät, den man vorher viel zu wenig gekannt hat? Ich verdrängte den Gedanken und fokussierte mich auf sein Gesicht, sein Lächeln, einfach alles an ihm. Hoffentlich funktionierte es...

Mein Schädel brummte und ich unterdrückte einen Schrei, hielt mir die Hände gegen die Schläfen. Schweiß rann über meine Stirn und das Atmen fiel mir schwer, das Pochen hielt an. Irgendwann musste ich dann doch geschrien haben, denn der Asiate stand kurz darauf neben mir: „Was ist los, brauchst du etwas? Soll ich einen Arzt holen?“ „N - Nein, jemand verschafft sich Zugang zu meinen Gedanken...Jay, du lebst!“, stammelte ich, wie konnte das sein? Seine vertraute Stimme klang seltsam gedämpft, wie ein Echo: „Arya, ich bin's! Ob du's glaubst oder nicht, ich bin wirklich am leben, is ne lange Geschichte...jedenfalls müsst ihr weg, diese Organisation hat mich entführt und will euch noch heute dingfest machen, ich konnte fliehen. Ihr müsst euch in Sicherheit bringen, bevor...“ Die Verbindung brach ganz plötzlich ab, entgeistert hörte ich eine weitere, ziemlich mies gelaunte Stimme. „Hört zu, dank eures Mitläufers hier werden wir euch in Nullkommanichts finden, habt ihr verstanden? Keine Sorge, er ist unversehrt, aber wer weiß, wie lange er noch durchhalten wird...an eurer Stelle würde ich gleich aufgeben. Ich erwarte euch dennoch mit Freuden!“ Kraftlos sank ich zu Boden, am liebsten wollte ich schlafen und nie mehr aufwachen. Es blieb mir verwehrt, Ju rüttelte mich an der Schulter: „Buddy, es bringt nichts, hier tatenlos rum zu liegen und zu jammern, wir werden gebraucht! Schon vergessen?“ Ich sah ihn müde an. „Erst muss ich auftanken, hast du zufällig noch n Snickers?“ Nachdem ich den Riegel verdrückt hatte, war meine Motivation wieder da und ich richtete mich mehr als entschlossen auf: „Zeigen wir diesen Schweinen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind!“ Der Tag der Abrechnung war gekommen.

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