Kapi 38
[POV Taddl]
Fassungslos starrte ich auf das Display. Tränen schossen in meine Augen, und gleichzeitig wuchs der Hass auf Tommy in mir mehr und mehr. Er hatte Ardy... meinen Ardy... und ich war mir sicher, dass er ihm etwas antun wird... und ich? Ich sitze hier in Köln fest und kann nichts dagegen tun! Verzweifelt lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Ich kann das doch nicht zulassen! Ich muss unbedingt zu ihm! Schnell schnappte ich mein Portemonnaie und checkte, ob das Geld für eine Zugfahrt nach Berlin reicht. Sollte passen! Ich hastete die Treppen hinunter und an Luna vorbei, die im Wohnzimmer an ihrem Laptop saß und mich irritiert ansah. "Ich fahr nach Berlin! Ardy ist in Gefahr" erklärte ich schnell, als ich meine Schuhe anzog. Doch bevor ich das Haus verlassen konnte, wurde ich von meiner besten Freundin aufgehalten. "Kommt gar nicht in die Tüte, dass du alleine mit dem Zug fährst!" - "Aber-" - "Nix aber! Ich ruf Mary an, mit dem Auto sind wir schneller!" - "Und Pipi?" - "Die laden wir bei Mokuba ab, dort hat sie wenigstens Jomi" beschloss Lu und rief unsere Hündin zu sich, die kurz darauf auch schon angetapst kam. Ich hob sie hoch und ging schon mal nach draußen, während sich Luna das Geschirr und die Leine schnappte. "Mary?" hörte ich sie telefonieren. "Ja... ich weiß, das kommt random, aber kannst du T und mich nach Berlin fahren? ... ist ein Notfall... ja, es geht um Dyzzy... ja... okay... super, danke! ... ja bis gleich!" sagte Lu und legte auf. "Mary holt uns gleich ab" informierte sie mich dann, was ich mir allerdings schon denken konnte, und warf ihr einen dankbaren Blick zu. Pipi, die ich immer noch auf meinem Arm trug, schien meine Nervosität zu bemerken und schleckte mir über's Gesicht. Tatsächlich wurde ich ein kleines bisschen ruhiger, sodass die Zeit etwas schneller verstrich, bis Mary endlich ankam. Wir stiegen in sein Auto und brachten Pi zu Mokuba. "Was ist eigentlich mit Dyzzy?" fragte Mary, als wir schon eine Weile auf der Autobahn waren. "Stimmt, mir hast du's auch noch nicht erzählt!" sagte Luna dann. "Er... also... Tommy hat ihn..." - "Der Psychopath?" hakte meine beste Freundin nach. Ich nickte. "Er hat Ardy zwar die ganze Zeit in Ruhe gelassen, aber nur wegen der Prüfungen... und heute war die letzte... ich hab noch mit Ardy geschrieben, als er im Bus saß, und plötzlich hatte Tommy sein Handy... er kann ihm schon sonstwas angetan haben..." Wieder flossen die Tränen hemmungslos über mein Gesicht. Luna versuchte, mich zu beruhigen, aber die Sorgen um meinen kleinen, süßen Ardy waren zu groß. Es handelte sich zwar noch um Stunden, bis wir endlich in Berlin ankommen würden, aber ich hoffte einfach, dass es noch nicht zu spät sein wird. Erschöpft schlief ich schließlich ein.
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