"...und ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!"

Mit diesem Satz beendete Marton Csokas seine Rede und alle applaudierten. Wir hatten Punkt 22:15 Uhr und alle Stars waren mit ihren Vorträgen fertig. Dean legte eine geile Rede über Kunst und Politik hin, genauso wie Aidan.
Ich starrte die ganze Zeit Dean an, obwohl ich mir immer wieder versuchte einzutrichtern, dass ich was mit Justin hatte... Obwohl, hatten wir überhaupt was? Und was war das genau zwischen uns?

Allmählich standen alle Gäste wieder auf und verteilten sich ein zweites Mal im großen Saal. Mich tippte jemand von hinten an, woraufhin ich mich schlagartig umdrehte. "Alice, was machst du noch hier?! Hier, neue Delikatessen und Sekt. Los, verteilen!", motzte mich David Rowbotham an. "Jaja, ist ja gut", meinte ich und platzierte die neuen Häppchen auf meinem Tablett.

Ich konnte sechs alten Knackern die Austern andrehen und war schon nach fünf Minuten meinen ganzen Sekt los. Es lief wirklich gut heute Abend.

"Hey, du musst Alice sein, stimmts?", fragte mich auf einmal jemand. Aidans Freundin stand vor mir und lächelte mich süß an. "Ja genau, hallo", erwiderte ich und schüttelte ihr freundlich die Hand. "Ich bin Sarah. Aidan hat mir gerade die Geschichte mit der Zitrone erzählt, ziemlich witzig", sagte sie lachend. Ich merkte, wie ich leicht errötete. "Ja, eh, hihi, das war ganz witzig... Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass er hier in Neuseeland so berühmt ist! Ich hab doch keinen Plan über eure berühmten Persönlichkeiten!", sagte ich lachend. "Ach, du kommst gar nicht aus Neuseeland?", fragte sie mich. "Nein, aus Deutschland."

So unterhielten wir uns für ungefähr zehn Minuten, als sie wieder zurück zu Aidan ging.
"Ich geh dann mal wieder", meinte sie schüchtern und lächelte. Ich zog sie zu mir und umarmte sie. "War schön dich kennenzulernen, Sarah. Vielleicht sieht man sich nochmal", meinte ich schmunzelnd. "Ganz bestimmt", erwiderte sie und ging.

Um etwa 23 Uhr verließen schon einige ältere Gäste die Veranstaltung. Auch der Mann, der fast sein Gebiss wegen Diana verloren hatte, machte sich auf den Weg nach Hause. Er kam ganz verstrubbelt mit seiner Frau aus der Toilette und begab sich nach draußen. Mein lieber Herr Geschlechtsverkehr, was hatten die denn getrieben?

Ich beschäftigte mich nicht weiter mit den zwei alten Turteltäubchen, sonder suchte lieber nach Diana. Wo steckte sie denn wieder?

(Dean Pov.)

Ich lehnte mich an die kleine Bar in dem Theater und schlürfte genüsslich mein Whisky. David hatte mir einen gemixt und gesellte sich nun neben mich. "Dean, ich hoffe dir ist bewusst, was die Umarmung von Alice für dich zu bedeuten hat! Hier laufen überall Paparazzis herum. Ich kann schon förmlich die Schlagzeilen vor mir sehen...", meinte er skeptisch. Ich aber klopfte ihm nur auf die Schulter und winkte ab. "Das ist mir egal. Sarah weiß, dass ich sie niemals betrügen würde, und dass ich mit ihr ewig zusammen sein würde." Nachdem ich diesen Satz ausgesprochen hatte, bereute ich ihn schon direkt. Wollte ich das wirklich? Wollte ich für immer mit dieser Frau zusammen sein?

Ich popelte an meinem Whiskyglas herum und versank völlig in Gedanken. Denn den ganzen Abend interessierte mich Alice viel mehr als Sarah. Was war nur mit mir los?
"Dann bin ich ja beruhigt. Wann willst du ihr eigentlich einen Antrag machen?", holte mich David aus meinen Gedanken. Ich zuckte zusammen und schaute ihn geschockt an. "Antrag? Wieso Antrag?" Er lachte auf und klopfte mir auf die Schulter. "Dean, mein Lieber, ich würde nicht so lange warten. Die Frau ist gebildet und unheimlich scharf. Was willst du mehr?", meinte er. Vermittelte er mir gerade indirekt, dass er geil auf meine Freundin war? Jeder normale Mensch würde ihm jetzt an die Gurgel gehen, aber mich störte es überhaupt nicht, was mich selbst überraschte. "Keine Ahnung", murmelte ich und beobachtete dann Ally, wie sie ihre heiß geliebten Häppchen an die Rentner verteilte. Ich musste anfangen zu schmunzeln, als sie Marton mit einem vernichtenden Blick ansah, weil er eine Teigtasche von ihr ablehnte. Diese Frau war einfach der Hammer.

"Oh nein", sagte plötzlich David neben mir. "Hm?", gab ich zurück. "Du starrst die ganze Zeit Ally an, Dean. Du magst sie, stimmts?", fragte er. Ich antwortete nicht. "Also ja", sagte er seufzend. "Deswegen hast du sie auch vorgeschlagen. Nicht wegen ihrem Talent beim Bedienen, weil, ich bitte dich, sie ist nicht gerade die Beste, sondern weil du sie gerne hast, oder? Was findest du bloß an ihr?"
Plötzlich wurde ich zornig. Ich knallte mein Glas auf den Tresen und fuhr ihn böse an.
"Erstens kann Ally super bedienen und zweitens ist sie eine Bombenfrau! Und um einiges mal schärfer als Sarah!", brüllte ich.
Und dann hörte ich nur noch ein Glas, dass zu Boden fiel und in tausend Scherben zerbrach.

(Alice Pov.)

Endlich hatte ich Diana gefunden. Sie stand in einer Ecke und unterhielt sich mit einem Mann mittleren Alters. "Ich möchte ja nur ungern unterbrechen, aber Diana, ich muss dich ganz dringend sprechen." Sie hielten in ihrem Gespräch inne und schauten mich skeptisch an. Dann fing Diana an zu lächeln, weil sie anscheinend schon ahnte, was ich von ihr wollte. Ich meine, hallo, ich musste doch unbedingt herausfinden, was sie vorhin mit Dean geredet hat?! "Natürlich, ich komme Ally. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden, Graham. Es war schön mit Ihnen zu plaudern."
Sie verabschiedete sich von "Graham", wer auch immer das war, und widmete sich dann voll und ganz mir. "Was willst du denn wis-"
KLIRR.
Diana und ich schreckten auf und schauten in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ich erkannte Sarah, wie sie vor Dean stand und ihr Glas zu Boden fallen ließ, woraufhin es in tausend Scherben zersprang. Na toll, und wer musste es dann später wieder sauber machen? Natürlich, ich. Plötzlich fing sie an, Dean anzuschreien. Ich konnte leider nicht verstehen, was sie Dean so alles an den Kopf warf, doch es waren auf keinen Fall liebe Worte. Er versuchte sie zu beruhigen, doch stieß nur auf kaltes Eis. Letzendes verließ sie strammen Schrittes das Theater und ich sah leichte Tränen in ihren Augen glitzern. Was in Gottes Namen ist dort vorgefallen?

Hey<3
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch;) und ich wollte euch noch kurz aufklären, damit ihr nicht all zu verwirrt seid: Die Freundinnen von Dean und Aidan heißen beide Sarah. Nicht das ihr denkt, hier ist immer von der gleichen Sarah die Rede!;) und nur als kleine Information: im nächsten Kapitel kommt dann das Ende der Spendengala, und dann geht der normale Alltag von den zwei Frauen weiter.
Dann ist die nervige Gala endlich abhakt, haha!:D aber es passiert nunmal sehr viel an diesem einen Abend... Und ich will ja auch, dass alle Leser gut mitkommen:) und Leute, absolut der Hammer, danke für über 350 reads! Hätte niemals gedacht, dass so eine einfach FF so gut ankommt!:D könnt ihr mir mal in die Kommentare schreiben, was ihr an meiner FF am Meisten mögt? Wäre voll lieb:)
Und ich merke, ich rede wieder zu viel, also bis dann, und schönen Abend noch<3