Schicker Rollrasen und doofer Rasensprenger
(Alice Pov.)
"Du willst WAS?!", fragte mich Diana entsetzt.
"Du hast schon verstanden, Diana. Ich Krieg hier Dean nicht aus dem Kopf, wahrscheinlich läuft er mir noch in der Bar übern Weg. Und da hab ich echt kein Bock drauf. Außerdem würde mir die Auszeit mal gut tun. Und John hat bestimmt auch nichts dagegen, hoff ich zumindest", antwortete ich ruhig.
Diana fuhr sich übers Gesicht und zerrte mich dann am Arm in die Küche. "Was wird das?!", fragte ich sie verwirrt. "Hinsetzten", sagte sich schroff und deutete auf einen Stuhl am Küchentisch. "O-okay", erwiderte ich und ließ mich dann auf den Stuhl plumpsen. Meine Cousine setzte sich mir gegenüber und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ihre Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen und sie schnaufte einmal tief.
"Liebst du Justin", sagte sie kalt. "Was?!", antwortete ich. "Du hast mich verstanden, Ally. Liebst du Justin?", fragte sie ein weiters Mal.
"Diana, ich.... Das tut doch jetzt gar nichts zur Sache?!", versuchte ich auszuweichen, da ich die ehrliche Antwort nicht zugeben wollte.
"Liebst du ihn, ja oder nein?!", erwiderte sie fast schreiend. "Ist ja gut", versuchte ich sie zu beruhigen. Sie ließ sich nach hinten an die Stuhllehne fallen und schaute immer noch ernst. "Also?"
"Ich- ich weiß es nicht... Ich denke schon... Er behandelt mich gut und liebt mich... Was will ich mehr?", antwortete ich. Plötzlich bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen und sie lachte einmal kurz auf. "Ich wusste es. Du liebst Dean."
Nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte, bekam ich urplötzlich ein kleines Kribbeln im Bauch. Dieser Mann, wirklich. Aber mal ehrlich, ich hatte vorher noch nie so einen perfekten und Mega gut aussehenden Mann getroffen, der auch noch Mega gut küssen konnte.
"Nein... Nein, tu ich nicht", sagte ich verlegen, woraufhin sie nur laut lachte. "Ally, ich kenn dich. Deine Backen sind rot wie Feuer, und das hast du nur-", sagte sie, "-wenn ich verliebt bin", beendete ich ihren Satz mit einem großen Seufzer.
"Genauuuu!", jodelte sie, sprang von ihrem Stuhl auf und umarmte mich. "Wofür war die denn?", fragte ich etwas überrumpelt. "Ihr werdet so ein süßes Paar werden!", kreischte sie. "Moment, was?!", gab ich zurück.
Diana ging auf ihren Platz zurück und grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd.
"Ich komm jetzt nicht mehr mit. Vor zwei Minuten meintest du noch, ich werde mit Justin glücklich, und jetzt soll ich mit Dean zusammen kommen? Erstens ist das total absurd, dass wird nie passieren, und zweitens, woher kommt dieser Sinneswandel?", wollte ich unbedingt wissen.
"Also, Cousinchen, hör mir zu. Bevor du vom Krankenhaus wieder nach Hause kamst, war Dean schon mindestens 10 Minuten hier. Ich wollte ihn erst nicht rein lassen, aber er bettelte so lange, bis ich einstimmte. Und dann erzählte er mir alles, von dem Kuss bis zu deiner Schelle, und alles andere was dazugehörte. Und er meinte, du kannst ganz schön fest zuhauen, meine Liebe!", sagte sie lachend. Ich musste ihr ja zustimmen, die Backpfeife war wirklich etwas fest. Dann fuhr sie, immer noch grinsend, fort.
"Er hatte schon immer ein Auge auf dich geworfen, seit er dich zum ersten Mal in der Bar sah. Aber er merkte, dass du dich am Anfang gar nicht für ihn interessiert hast. Aber bei eurem letztes Treffen in der Bar, kurz bevor der Spendengala, kamt ihr ins Gespräch. Richtig?", fragte sie als Bestätigung. "Richtig", beantwortete ich.
"Er wollte dir eigentlich erzählen, dass er uns vorgeschlagen hatte, traute sich aber nicht. Und bei der Spendengala hast du ihn anscheinend ziemlich rattig gemacht, wenn du versteht was ich meine",sagte sie und wackelte verführerisch mit ihren Augenbrauen.
Ich seufzte, musste aber auch lachen. "Das lag nur an diesem Outfit!", gab ich zurück.
"Ach komm schon, und ich muss echt sagen, du hast einen geilen Arsch in diesem Rock", erwiderte sie. "Diana!", ermahnte ich sie entsetzt.
"Okay, okay, sorry. Zurück zu Dean: Er erzählte mir auch, dass der Kuss total ungeplant war. Aber er konnte in diesem Moment einfach nicht anders. Er wollte nur dich, und will es immer noch, Ally. Ich finde das solltest du wissen."
Ich zog die Augenbrauen in die Höhe und fing unverweigerlich an zu grinsen. "Und weißt du was die Höhe ist? Ich weiß jetzt auch, warum er sich mit Sarah gestritten hat. Er hat vor ihr, mehr oder weniger freiwillig, zugegeben, dass er dich toller findet als sie", sagte sie und musterte mich von oben bis unten, da sie gespannt auf meine Reaktion war. Aber ich saß nur mit offenem Mund da.
"Und obwohl du das alles wusstest, warst du trotzdem noch für mich und Justin?", war das einzigste, was ich hervor brachte.
"Alice, ich dachte echt, du bist in Justin verliebt. Und so wie es Dean rübergebracht hat, warst du nie auf mehr mit Dean aus. Aber da ich jetzt weiß, dass du ihn auch liebst, steht euch nichts mehr im Weg", meinte sie letztendlich freundlich.
"Doch", antwortete ich ernst. "Sarah und Justin. Soweit ich weiß, ist Dean noch mit ihr zusammen, und ich bin es nunmal mit Justin."
Diana schaute entsetzt auf. "Ihr seid jetzt so richtig fest zusammen?! Du und Justin?! Wieso sagst mir das denn nicht?", fuhr sie mich an.
"Ich wollte es dir ja sagen, wenn ich Heim komme, da er mich im Krankenhaus gefragt hat. Aber da war ja Dean schon hier!", gab ich zurück.
"Und du hast ja gesagt? Ja zu einer Beziehung mit Justin?", erwiderte sie. "Richtig", sagte ich und schnaufte. "Aber warum?! Du liebst doch Dean?! Dann geh ich doch mit keinem Anderen eine Beziehung ein? Sinn?", fragte sie gereizt und machte diese coole "you say whaaaat" Handbewegung. "Ja, aber ich dachte ja, dass Dean mich nicht liebt", gab ich beschwichtigend zurück.
"Aaaalter, ich glaubs ja nicht! Dean ist noch mit Sarah zusammen, weil er denkt dass du ihn nicht liebst und mit Justin zusammen bist, und du bist mit Justin zusammen, weil du denkst Dean liebt dich nicht und deshalb mit Sarah zusammen ist. Ganz ehrlich, ich komm mir vor wie in so einer Trash-Romantik-Komödie. Dass ist schlimmer als jeder Film", meinte sie lachend.
Ich stimmte in ihr Lachen ein, da sie wirklich Recht hatte. Ich und Dean machten es uns komplizierter, als es war.
Nachdem wir uns beruhigt hatten, ordnete ich wieder meine Gedanken und sprang dann plötzlich total geschockt von meinem Stuhl auf. Ich knallte mir die flache Hand auf die Stirn und biss mir fest auf die Lippe. "Was was was?", fragte mich Diana entsetzt. "Ich bin so doof! Dean denkt jetzt, ich will nichts von ihm. Und ich blöde Nuss sag ihm auch noch, dass er mich in Ruhe lassen soll."
Ich biss mir nervös auf den Fingernägeln rum und starrte Hilfe suchend zu Diana. "Was mach ich denn jetzt?!", fragte ich sie verzweifelt. "Da fragst du noch?! Los, beweg deinen fetten, aber geilen, Arsch sofort ins Schlafzimmer! Ich ruf derweil Luke an, der soll dich schnellstmöglich zu Dean fahren. Los, hopp, worauf wartest du noch? Oder willst du so-" sie schaute mich abwertend von oben bis unten an- "zu deinem Zukünftigen fahren?", befahl sie mir. "Ja und Justin? Sarah?", fragte ich verwirrt. "Alice, halt jetzt mal für ein paar Minuten einfach deine Klappe, und vertrau mir, okay?", meinte sie tadelnd. "Jaja ist ja gut", sagte ich und machte mich auf ins Schlafzimmer. "Weißt du denn überhaupt wo der wohnt?", rief ich ihr noch hinterher. "Klappe jetzt, Schwester, und sich dir was Gescheites raus!", gab sie als Antwort zurück, worauf ich leicht lachen musste.
Etwas fünfzehn Minuten später saßen Diana und ich im silbernen VW Polo von Luke und fuhren gemeinsam zu Dean. "So und jetzt links, dann nochmal rechts, dann kurz geradeaus, im Kreisverkehr links halten, und dann noch zwei Straßen weiter", erklärte meine Cousine dem leicht überfordernden Fahrer. Ich saß unruhig auf der Rückbank und kaute an meinen Fingernägeln. Auch so eine dumme Angewohnheit von mir. Ich hatte ein silbernes Cocktailkleid von Zara an und dazu silberne Ballerinas. Meiner Meinung nach viel zu aufgebrezelt, aber Diana gefiel mein blaues Kleid nicht. Jaja, immer musste sie das letzte Wort haben. Ich war zwar tot müde und hatte immer noch leichte Kopfschmerzen, aber an umdrehen war in diesem Moment nicht mehr zu denken.
Ich hatte mir tausend Sachen überlegt, die ich Dean hätte sagen können, aber als wir an seinem Haus hielten, vergaß ich plötzlich alles. Luke hielt mitten auf dem Gehweg und beendete die Fahrt mit einer gekonnten Vollbremsung. Ich flog nach vorne und knallte mit dem Kopf volle Kanne an Diana's Sitz. Fluchend richtige ich meine Frisur und stolperte aus dem Wagen. "Viel Glück Süße, wir werden hier auf dich warten. Solltest du aber bei Dean übernachten- ", meinte sie und hustete kurz, "- dann geb uns bitte ein Zeichen. Mach zweimal wie eine Schneeeule und einmal wie ein Hahn", erklärte sie. "Was?!", fragte ich verwirrt, aber dann war es schon zu spät. Als ich gerade aus dem Auto Ausstieg, gab mir Diana zum Abschied einen Klaps auf den Hintern. Das kam ziemlich unerwartet, denn ich stolperte erschrocken nach vorne und fiel über Dean's Gartensprenger. Ich landete mich meinem ganzen Körper auf dem Rasen und biss ins Gras. Nein, nicht im übertragenen Sinne, sondern wortwörtlich.
"Ally, alles okay? Bist du hingefallen?", hörte ich Diana hinter mir rufen. "Mir geht's gut", sagte ich und spuckte ein paar Grashalme aus. "Und nein, ich mache nur Bekanntschaften mit diesem schönen Rollrasen. Schmeckt übrigens vorzüglich", gab ich ironisch zurück. Dann richtete ich mein Kleid und trottete auf die Haustüre zu. Dean lebte Nobel in einem mittelgroßen, modernen Haus. Er hatte eine große schwarze Eingangstür und eine graue Klingel. Dort klebte sein Name und mit zitternden Hände drückte ich den Knopf nach unten. Ich vernahm ein tiefes DingDong, doch dann rührte sich nichts. Ich drehte mich um und sah fragend zu Luke's Auto. Diana saß dort, hatte ihre Nase an die Scheibe gedrückt und hielt beide Daumen nach oben. Ich verdrehte die Augen und hörte plötzlich, wie sich die Haustüre öffnete.
Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich bekam schlottrige Knie. Langsam drehte ich mich wieder zu der Tür um und sah nun in Dean's wunderschöne, blaue Augen. Er trug ein schwarzes Hemd mit einer schwarzen Krawatte und hatte ein Weinglas in der Hand.
"Ally? Was machst du denn hier? Und warum hast du so grüne Flecken im Gesicht?", fragte er mich verwundert. "Halt jetzt einfach deine Klappe", gab ich zurück, zog ihn am Hemdkragen zu mir runter und küsste ihn.
Uff, oh mein Gott, ich habe noch nie so ein langes Kapitel geschrieben!:D aber es hat so viel Spaß gemacht, hoffe es gefällt euch! Lasst mir doch eure Meinung da;) und da mir keiner eine Frage gestellt hat im letzten Kapitel, kann ich auch nichts beantworten:D aber das ist nicht schlimm ❤️ und ich will mich nochmal für die vielen reads, votes und Kommentare bedanken. Ihr seid Mega! Fühlt euch alle gedrückt ❤️❤️
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