"Deeeean! Ally! Wir sind zurüüüück!", ertönte die Stimme meiner reizender Cousine aus dem Flur. Na, das wurde aber auch Zeit. Sie kam triumphierend ins Wohnzimmer stolziert und schleifte einen mies gelaunten Aidan hinter sich her. "Jetzt komm, schnell dich nicht so an! Du sieht fantastisch aus!", ermahnte Diana ihn und schob ihn vor sich, damit Dean und ich seine neuen Klamotten begutachten konnten.

"Ich sehe aus wie ein Hampelmann!", beschwerte sich Aidan und zupfte an seinem Hemd rum. Mir stand nur der Mund offen und ich musste mich bemühen, nicht auf die Couch zu sabbern. "Aidan... Du siehst... Sowas von geil aus! Hammer!", schwärmte ich und fing mir einen bösen und beleidigten Blick von Dean ein. "Danke! Siehste, meine Cousine hat Geschmack", erwiderte Diana und klopfte sich stolz auf die Brust. "Ich sehe aus wie so ein... Wie heißt das... Hipster! Das passt doch gar nicht zu mir!", nörgelte er immer noch rum, doch Diana schob ihn wieder aus dem Wohnzimmer. "Jetzt hör auf zu meckern. Wir machen uns oben noch ein bisschen frisch!", rief sie mir zu und verschwand dann oben im Dachgeschoss.

Daraufhin wandte ich mich wieder Dean zu und lächelte ihn freudig an. Er tat immer noch einen auf Beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. "Naaaw Baby, sei nicht beleidigt. Ich hab auch was Schönes für dich zum Anziehen", sagte ich gespielt mütterlich und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Wiederwillig folgte er mir ins Schlafzimmer und zog das an, was ich ihm vorsetzte.

Dann trafen wir uns mit Diana und Aidan im Flur und zogen unsere Schuhe und Jacken an. "Bist du bereit?", fragte mich Diana. "Sowas von bereit. Los, lass uns gehen", erwiderte ich und lächelte.

Wir riefen uns ein Taxi und nannten dem Taxifahrer die Adresse unserer Oma. Er gab die Straße und die Hausnummer in sein Navi ein und fuhr dann los. Die Fahrt dauerte gut 15 Minuten, da das Haus meiner Oma etwas außerhalb von Frankfurt lag. Als wir ankamen, übergab ich dem Taxifahrer sein Geld und stieg dann zusammen mit Diana, Dean und Aidan aus dem Auto. Das Haus meiner Oma hatte sich fast gar nicht verändert, nur hatte sie neue Rollläden an den Fenstern angebracht.

"Okay, dann mal los", sagte ich und begab mich zu der Haustür. Ich drückte lange auf die Klingel und wartete, bis meine Oma uns die Tür öffnete. Dean, Aidan und Diana standen derweil eine Stufe hinter mir und blickten genauso gespannt auf die Haustür. Dann plötzlich öffnete sich die Tür und eine überraschte Oma blickte uns alle an.

"Ally?", sagte sie erstaunt und sofort fiel ich ihr um den Hals. "Überraschung!", quietschte ich in ihr Ohr. "Das gibt's doch gar nicht... das ich sowas noch erleben darf", erwiderte sie erstaunt und streichelte mir sanft über den Rücken. Als sie sich wieder von mir löste, fiel ihr Blick sofort auf Diana, Aidan und Dean. "Diana? Du bist auch hier?" "Natürlich, Omchen!", sagte Angesprochene lachend und umarmte sie auch fest.

"Und wer sind die zwei Herren?", meinte sie, als sich aus der stürmischen Umarmung meiner Cousine befreite. Dean wollte gerade auf sie zugehen und ihr die Hand schütteln, als sich Aidan nach vorne drängte und ihr als Erster die Hand reichte. "Guuuten Tak, mine Name is Aidan. Schon siee kenen zu lerrrnen", sagte er auf Deutsch, was meine Oma aber glaub ich nicht verstand. Sein Akzent war einfach zu stark. "Nächstes Mal lassen wir das mit dem Deutsch reden...", flüsterte Diana ihm beschämt ins Ohr.

"Oma, darf ich dir Dean und Aidan vorstellen?", ergriff ich das Wort. "Wir haben die beiden in Neuseeland kennen - und lieben gelernt. Dean ist Fotograf und Aidan Künstler. Er gehört zu Diana und Dean gehört zu mir", vollendete ich meine Rede. Nun kam Dean auf meine Oma zu und begrüßte sie mit einem akzentfreien "Hallo!". Diana wurde in diesem Moment glaub ich etwas eifersüchtig, da Aidan leider nicht so einen tollen Auftritt hingelegt hatte.

"Hach, dass sind ja nette Burschen. Aber jetzt kommt doch erst mal rein! Es ist doch so kalt", meinte meine Oma und bat uns rein.
"Setzt euch gerade ins Wohnzimmer. Ich hab leider nicht mit Besuch gerechnet! Aber ich setze sofort Tee auf und hole ein paar Plätzchen aus dem Keller. Machts euch bequem!", flötete sie und war auch schon in der Küche verschwunden.

Wir zogen unsere Mäntel, Mützen und Schals aus und setzten uns dann an den großen Tisch im Wohnzimmer.

Aidan und Dean musterten gebannt das Haus unserer Oma und erschraken heftig, als sie die ganzen Puppen im Wohnzimmerschrank entdeckten. "Um Gottes Willen", meinte Aidan. Diana und ich fingen beide an zu lachen. "Ja, wir hätten vielleicht erzählen sollen, dass unsere Oma leidenschaftliche Puppensammlerin ist. Früher hatte ich auch immer richtig Schiss vor den Dingern. Und ich schwöre euch, die Blonde mit den Zöpfen hat sich sogar schon mal bewegt...", meinte ich flüsternd. "Was?!", rief Dean erschrocken. Ich glaube er war kurz davor, schreiend aus dem Haus zu rennen. Ich brach nur in schallendem Gelächter aus und strich ihm über die Hand. "Kleiner Scherz."

"So, hier hab ich Früchtetee und Spekulatius. Aber sagt mal Diana und Ally, verstehen mich die zwei überhaupt?", meinte unsere Oma und setzte sich zu uns an den Tisch. "Dean kann ein bisschen Deutsch. Aber wir dolmetschen das Ganze", meinte ich und schenkte allen Tee ein. Aidan griff sofort zu den Plätzchen und schob sich gleich zwei auf einmal in den Mund. Diana gab ihm einen Klaps auf die Schulter, woraufhin er zusammenzuckte und sich fast an dem Gebäck verschluckte. "Aidan, benimm dich! Man ey", zischte sie. Unsere Oma lachte nur und grinste. "Ich weiß zwar nicht, was du gesagt hast, Diana, aber ich bin froh, wenn es Eden schmeckt." "Aidan, Oma, Aidan ist sein Name", erwiderte Diana. "Ach, Du kennst mich, mit diesem Englisch komm ich nicht zurecht. Aber jetzt erzählt mal - wie ist es so in Neuseeland?"

Wir verbrachten mindestens drei Stunden bei Oma und erzählten ihr alles von Neuseeland - von unserer kleinen Wohnung, der Spendengala, unserer kleinen Bar, dem Man in Black und Diana erzählte von ihrem Ex - Freund Luke. Nur die Geschichte mit mir und Justin verschwiegen wir. Ich wollte nicht, dass sich meine Oma unnötige Sorgen machte.
Auch mit dem Altersunterschied zwischen Dean und mir ging sie sehr gut um.
Wieso hatte ich mir eigentlich so Gedanken über ihre Reaktion gemacht?
Unsere Oma war einfach schon immer die Beste.

Als es dann schon langsam dunkel draußen wurde, verabschiedeten wir uns von meiner Oma. "Es hat mich so gefreut, euch mal wieder zu sehen", meinte sie und verdrückte eine kleine Träne. "Ach Oma", sagten Diana und ich im Chor und drückten sie ganz fest. "Ihr seid halt immer noch meine kleinen Mädchen... ihr kommt mich aber bald wieder besuchen!"
"Natürlich, wir sind ja noch ein bisschen hier in Deutschland. Oder du kommst einfach mal nach Neuseeland!", meinte ich und lachte. "Ach, mein Schatz, ob ich so einen langen Flug noch aushalte", seufzte sie. "Hallo, natürlich?! Du wirst doch eh 120!", sagte Diana.
Oma lachte nur und verabschiedete sich dann von Dean und Aidan. Sie drückte die beiden freundlich und winkte uns zum Abschied noch lang hinterher. Dann rief ich wieder ein Taxi und wir vier machten uns zurück auf den Heimweg.

"Eure Oma ist wirklich ein herzensguter Mensch", meinte Dean, als wir schon im Taxi saßen. Ich hatte mich an ihn gelehnt und meine Augen geschlossen. "Ja, dass stimmt echt. Ich hab sie sehr lieb...", murmelte ich und knackte dann endgültig weg. Doch Dean wollte mich euch nicht schlafen lassen. "Ally, wir sind gleich da. Bleib wach", meinte er und ich verkrümelte mich einfach immer mehr in seine Arme. Auch Diana hatte sich an Aidan angelegt und die zwei unterhielten sich über die unterschiedlichsten Sachen.

Als wir bei unserem Ferienhaus ankamen, schleppte ich mich müde aus dem Taxi und begab mich sofort ins Schlafzimmer, nachdem Dean die Tür aufgeschlossen hatte. "Gute Nacht", verabschiedete ich mich noch von Aidan und Diana und ließ mich dann aufs Bett fallen. "Ach, wie hab ich dich vermisst...", murmelte ich und fiel auch schon in einen tiefen Schlaf. Ich bekam nur noch mit, wie sich Dean neben mich legte und mir einen Kuss auf den Haaransatz gab.

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Hallo...
Kennt ihr diese Geschichte überhaupt noch? :D
Ich hab ja wirklich so lange nicht mehr geupdatet, dass ist echt schlimm...
aber jetzt habe ich ja Gott sei Dank ein neues Kapitel fertig ☺️💕
Hoffe es gefällt euch und ich werde jetzt wieder regelmäßig an dieser Geschichte weiterarbeiten 🤗
Noch mal zur Erinnerung: Alles, was kursiv gedruckt ist, wird in Englisch gesprochen 😄
LG
Lea ❤️