Ich bin krank ;-;
Sonntag, 21. November 2021
Boah wtf ich bin schon voll in Weihnachtsstimmung.
Könnte auch daran liegen, dass ich durch die Erkältung, die sich bei mir anbahnte, mit Tee und in einem Kuschel Pyjama im Bett lag und Benjamin Blümchen hörte. (Don't judge me.) Außerdem läuft Weihnachtsmann und Co.kg schon im Programm und frühestens dann ist es auch ok schon in Stimmung zu kommen.
Nun gut, vielleicht hätte ich auch nicht nur in Pullover und T-Shirt bei unter zehn Grad durch Stuttgart laufen sollen, immerhin bin ich Savannen Temperaturen gewöhnt.
Farena kam ab und zu Mal rein und bestand darauf meine Temperaturen zu messen. Leichtes Fieber, nichts Ernstes, aber er bestand darauf, dass ich mein Bett hüte und wer bin ich, dass ich den Befehl des Königs nicht Folge leiste?
Cheka kam auch zwischendurch Mal rein, wurde aber direkt von seiner Mutter oder Gouvernante eingeholt und raus gezogen. „Euer Onkel braucht Ruhe, Prinz Cheka. Reißt Euch zusammen“, hörte ich seine Gouvernante sagen, als sie ihn aus meinem Zimmer holte. Krank sein hatte schon seine guten Seiten.
Gegen Nachmittag kam mein Vater mich besuchen. Ich wusste nicht wie er seine Pfleger bestechen musste, dass sie ihn in den Rollstuhl halfen und dann schweigend die Blicke abwandten, während er alleine zu mir rollte, doch er hatte es geschafft und saß nun am Rand meines Bettes. „Ich dachte wir drehen den Spieß Mal um und ich komme zur Abwechslung Mal dich besuchen. Ist es wirklich so schlimm wie Rena es mir berichtet hat oder wirst du es überleben?“
Ich lachte etwas. „Ich denke ich werde es überleben. Du weißt doch wie er manchmal ist.“
Mein Vater nickte und beförderte sich rüber zu meinen Fenstern. „Hat er den Zimmermädchen auch gesagt die Vorhänge zuzulassen? Du brauchst Sonnenlicht.“ Es sah ulkig aus wie er den Vorhang packte und rückwärts rollte, um ihn aufzuziehen. Nein, nicht über Invaliden lustig machen, ich bin nun einer von ihnen. „Ich dachte du könntest dich vielleicht langweilen, also habe ich das hier an den Pflegern vorbeigeschmuggelt.“ In einer dramatischen Enthüllung hob Vater die Wolldecke von seinen Knie und brachte dabei ein Schachspiel zum Vorschein. Dem Himmel sei Dank. Wir legten das Brett auf mein Bett, verteilten die Figuren und begannen zu spielen. Ich habe nur selten mit meinem Vater Schach gespielt, einmal weil er immer viel zu tun hatte und weil er, wenn wir dann doch Mal spielten, meine Figuren runter nahm, wenn ich gerade nicht hinsah, so dass ich an meinen eigenen Strategien zweifelte und vor lauter Verzweiflung Staub in die Augen bekam, der sie zu tränen brachte. So bin ich dann zu Mama gelaufen, die Vater zur Sau gemacht hat. Ahhh Nostalgie.
„Papa, rück' den Springer wider raus!“, rief ich auch dieses Mal, dieses Mal aber mit dem Anflug eines Lächelns. Auch Vater lächelte, als er die Figur zurück stellte. „Das muss das erste Mal seit sechzehn Jahren sein, dass du mich Papa nennst und nicht Vater.“
Das war mir gar nicht so auf gefallen, ist mir halt einfach raus gerutscht, aber es fühlte sich auch nicht falsch an. Vielleicht, eventuell, waren wie ja auf dem richtigen Weg.
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