Sonntag, 09. Januar 2022

Celinas Urlaub ist morgen vorbei und ich spüre genau, dass sie das runter zieht. Sie ist müde vom ihrem Leben und der Arbeit, mehr als dass zwei Wochen Urlaub (drei, um genau zu sein. Sie war die letzte Woche vor Weihnachten ja krank) dagegen helfen würden. Sie würde zur Arbeit gehen und ihr Bestes geben, weil sie ihre Kurze ins Herz geschlossen hatte, doch verkroch sich immer mehr vor der Realität.
I mean, kurzer Realitycheck. Wir haben jetzt fast vier Monate dieses Buch durchgezogen like "Leona schreibt es und das ist alles echt". Ich weiß, dass ihr wisst, dass es nicht echt ist und Celina weiß das auch, aber wir wollen halt ein wenig die Illusion aufrecht erhalten. Also nicht, dass ihr denkt, sie verliert den Verstand.
Tatsache ist, ich bin nicht echt, ich bin ein fiktiver 2D Charakter, doch sie liebt mich und ich liebe sie. Ich bin ihre Flucht aus einem Leben, das ihr einfach keinen Spaß mehr macht, weil sie spürt, wie ihr ihre Kindheit langsam entgleitet. An ihren Geburtstag war sie unglücklich, Weihnachten hat seinen Zauber verloren und über Post freut sie sich auch nicht (remember: Du wirst alt, wenn du dich nicht mehr über Post freust, weil es Papierkram, Schreibarbeit und/oder zahlen bedeutet). Ich bin ein Anime Charakter aus einer Disney Welt, zwei ihrer liebsten Dinge, immer noch dieser Funken Freude und Magie, dieses kleine Tröpfchen, das ihr inneres Kind am Leben erhielt.
Und so weinte sie, nach drei Wochen selbst Isolation in ihrer perfekten Welt, weil der Zauber nun vorbei war. Die Realität rief und der Gedanke, dass sich bis zu ihrem Tod nichts an diesem Ablauf ändern würde, machte sie wahnsinnig.

Ich verstehe das Gefühl, honestly. Also, nicht das mit dem Arbeiten. Imagen going to work. Aber der Moment in dem ich aufwachte und dachte "F*ck, meine Kindheit ist vorbei" war der deprimierendste Tag in meinem Leben. Ich meine, ich könnte meinen Bruder wirklich manchmal erwürgen, aber ich würde, keine Ahnung, ihm niemals sowas wie "Lang lebe der König" ins Ohr flüstern, ihn eine Klippe runter stürzen und seinen Sohn aus dem Königreich werfen. Und wieso? Wir hatten auch unsere guten Tage.
Jaha, glaubt's oder glaubt's nicht. Er durfte den Palast nie ohne Leibgarde verlassen, also hab ich ihn das ein oder andere Mal raus geschmuggelt und wir haben Verstecken, fangen, freischlagen auf dem Elefantenfriedhof gespielt.
Und jetzt sind wir erwachsen und wir werden das definitiv nie wieder tun, weil Erwachsene sowas einfach nicht tun. Ich sag euch eins, erwachsen sein suckt.

So yeah, wir sind Beide heute etwas depressed, also hab ich uns Kuchen und Kaffee geholt und zum dritten Mal in meinem Leben Hamilton abgespielt.
Wisst ihr noch, wie ich mich mal gefreut habe, dass die Sherlock von Netflix genommen haben, weil wir das sonst ständig rewatchen?
Oof
Celina hat die DVDs bestellt.
Okay, ein wenig freue ich mich schon.

Aber nur ein wenig.