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60

Heaven gab meine Lippen frei und öffnete die Augen. Unsere Blicke verhakten sich ineinander. Ich atmete schwer und auch Heaven nahm einen tiefen Atemzug. Die Wangen rot bepudert, lächelte sie auf mich herunter.

Wir blickten uns lang in die Augen. Wie hypnotisiert. Als könnten wir uns nie mehr voneinander losreißen. Ein Liebesgeständnis brannten mir auf der Zunge, doch ich sprach es nicht aus. Aus Angst Heaven zu vertreiben und den Moment zu zerstören, der uns gerade verband.

Ich entdeckte einen kleinen, braunen Fleck auf Heavens rechter Iris. Er versteckte sich gut getarnt auf schimmerndem, grünen Grund, um sich nur von denjenigen finden zu lassen, die einen innigen Moment mir Heaven teilten. Ihr eigenes, kleines Geheimnis. Ich kannte es jetzt und freute mich darüber, als hätte sie mir ein besonders Geschenk gemacht.

Langsam, um sie nicht durch zu schnelle Bewegungen zu verschrecken, hob ich die Hände und streichelte durch ihr Haar. Heaven zuckte zusammen und senkte den Blick. Dann legte sie die Hand über meine Augen und schob meinen Kopf zur Seite. Vielleicht kam sie leichter mit mir zurecht, wenn ich sie nicht anblickte. Und wenn ich nicht die Finger nach all den wundervollen Dingen ausstrecken konnte, die sich vor mir offenbarten.

Heaven strich mit den Fingerspitzen federleicht über meinen Hals. Ein Zittern fuhr mir in die Gliedmaßen. Ich seufzte und drehte den Kopf zurück. Es überwältigte mich zu sehr, dass sie mich berührte. Fast wollte ich sie bitten aufzuhören, weil ich ihre Zärtlichkeiten nicht aushielt.

Ein krasser Gegensatz zu meinem Flirt letzten Sommer, bei dem ich mich mutig in jede Erfahrung hineingeworfen hatte. Hana, mit ihrem runden Gesicht und den wilden, blonden Locken, erfüllte meine Tage mit Freude und Leichtigkeit. Wir stürzten uns wild aufeinander, aufgepeitscht von der schwülen Sommerhitze und dem Rauschen des Ozeans. Und am Ende der drei Wochen gingen wir unbeschwert auseinander, mit dem Wissen, dass wir uns den Urlaub versüßt hatten und es zu mehr nicht reichte. Nichts daran schmerzte.

Heaven dagegen presste mein Herz aus. Alles an ihr tat so weh und erfüllte mich gleichzeitig mit Euphorie. Ich wollte nicht aufhören und auf ewig mit ihr hier verharren. Hatte sie mich zum Masochisten verdammt? Als fühlte sich Liebe nur noch gut für mich an, wenn sie mich verletzte. Wie bescheuert.

Meine Augen wurden feucht. Ich zog die Hand, die mir so frech die Sicht stahl, von meinem Gesicht herunter, denn ich musste irgendetwas finden, an dem ich mich festhalten konnte. Damit ich in der Dunkelheit nicht ganz den Verstand verlor. Mein Blick irrte durchs Zimmer und entdeckte den Henkel an der Schublade meines Schreibtisches. Die Sonne fiel darauf und verlieh dem Messing einen goldenen Glanz. Ein passender, kleiner Lichtpunkt, um sich wie eine Ertrinkende daran zu klammern.

Mit ihren weichen Händen fuhr Heaven über meine Seiten nach unten. Sie schob sie unter mein Sweatshirt. Ihre warmen Fingerspitzen kitzelten mich und ich versuchte der Berührung auszuweichen. Heaven kicherte und legte die flache Hand auf meinen nackten Bauch. Ich zog den Bauch ein und sah in ihr Gesicht. Ihr Blick ruhte auf mir, wie auf einer Forschungsarbeit. Unsicherheit schwebte auf ihren Zügen und sie nagte auf ihrer Unterlippe herum. Doch in ihren Augen lag ein verträumter Ausdruck.

Dann blinzelte sie ein paar Mal, spannte entschlossen die Arme an und schob sie nach oben. Ihre Hände landeten direkt auf meine Brust. Ich sog scharf Luft ein und Heaven zuckte zusammen. Mich traf ein vorwurfsvoller Blick. Scheinbar sollte ich stumm wie eine Puppe vor ihr liegen. Tatsächlich wie etwas, was man in Ruhe untersuchen und erforschen konnte. Eine schwierige Aufgabe, wenn ihre Berührungen mich so sehr in Ekstase versetzten.

Nach ein paar Sekunden zog Heaven die Hände fort und runzelte die Stirn. Sie schüttelte panisch den Kopf und rieb ihre Handflächen über ihren Pullover, als müsste sie ihre Haut sauber wischen.

„Ich kann nicht."

Mit erstickter Stimme presste sie ihre Ablehnung hervor. Und sie schrubbte weiter ihre Handflächen, auf und ab, über den karierten Stoff ihres Oberteils.

„Ich kann einfach nicht mit einem Mädchen. Wieso musst du nur ein Mädchen sein?"

Als ob sie mich in männlicher Version gut gefunden hätte. Das glaubte sie doch hoffentlich selbst nicht. Mit einem langen, frustrierten Seufzer stütze ich mich hoch auf meine Ellenbogen.

„Ja. Ich bin ein Mädchen. Das ist jetzt keine Neuigkeit. Heaven."

Leider schaffte ich es nicht, den Ärger aus meiner Stimme herauszuhalten. Mehr als alles andere, versuchte ich verständnisvoll zu sein. Denn ich kannte ihre Zweifel. Doch sie machte mich auch so wütend, mit ihrer fehlgeleiteten Moral.

Heaven krabbelte hastig von mir herunter und rannte zur Tür, während ich mich aufsetzte. Als müsste sie sich von mir in Sicherheit bringen. Sicher würde gleich ein gruseliger Lesbendämon aus mir herausbrechen und sie bei lebendigen Leibe verspeisen.

„Ich kann nicht. Das ist so falsch alles.", wimmerte sie und schüttelte panisch den Kopf.

„Verflucht! Heaven. Kannst du dich mal entscheiden!", fuhr ich sie an.

Sofort bereute ich die Worte. Ich hatte kein Recht ihr vorzuschreiben, wie sie mit ihren Zweifeln umzugehen hatte. Doch ich konnte meinen eigenen Schlussstrich ziehen, um nicht mehr unter ihrer Unsicherheit leiden zu müssen. Ein Gedanke, der mir in dem Augenblick, in dem er in meinem Kopf auftauchte, bereits das Herz brach.

Dieser Ärger in mir und die Enttäuschung darüber, dass Heaven die Gefühle für mich und meinen Lebensstil für falsch hielt, ließen sich jedoch nicht einfach wegdenken. Irgendwann musste ich mich entscheiden, was mehr weh tat: Sie um jeden Preis zu halten, oder sie gehen zu lassen.

„Ich sollte gehen."

Heaven drehte den Schlüssel im Schloss. Das widerliche Knirschen schmerzte in meinen Ohren.

„W-Warte.", rief ich ihr nach, doch sie rannte ohne Zögern auf den Gang hinaus, und knallte die Tür hinter sich zu. Wie erstarrt blieb ich auf dem Bett sitzen. Welchen Sinn hatte es ihr hinterher zu laufen? Sie einzufangen, bloß um ihr vor meiner Mutter eine Szene zu machen. Heaven würde mich dafür hassen.

Mit einem Seufzen ließ ich mich zurück aufs Bett sinken. So ein Mist. Totaler Blödsinn. Es gab nur schlechte Lösungen, solange sich Heaven nicht mit ganzem Herzen für mich entschied. Vielleicht gab es keinen Weg am Ende vorbei und ich hatte mich von Anfang an in nutzlose Hoffnungen verstrickt. Ich schniefte und wischte mir Tränen aus den Augenwinkeln.

Auf dem Flur vor meiner Tür rumpelte es. Mit lautem Klappern fiel etwas zu Boden.

„Verfluchter Mist.", klang es leise auf dem Gang.

Ich sprang vom Bett auf und rannte zu meiner Zimmertür, um sie aufzureißen. Mein Herz klopfte als liefe ich einen Marathon.

Heaven blickte erschrocken auf. Ihre Augen glänzten feucht. In ihrer Hand hielt sie eine der Blechenten, mit der meine Mutter gern das Haus dekorierte. Ein urhässliches Ding, von dem bereits die Farbe abblätterte.

„Ich bin gegen die Kommode gestoßen.", nuschelte Heaven. Ihre Finger umklammerten die Ente so fest, als wollte sie die Figur in ihrer Hand zerquetschen.

„Ah. Schon gut. Scheint nicht so, als wäre was kaputt gegangen."

Als ob der Zustand der verfluchten Ente gerade das Problem war.

„Ich dachte du willst gehen?", fragte ich Heaven, die die Figur zurück auf die Kommode stellte.

Heaven zog die Stirn in Falten und warf einen erstaunlich feindseligen Blick zur Treppe. Dann schüttelte sie den Kopf.

„Nein. Nein. Ich will nicht gehn."

Wieder ein Blick zur Treppe, dann zu mir. Heaven schlug die Hand vor die Augen. Ihre Schultern zitterten. Ich stürzte nach vorn und zog ich sie in meine Arme. So fest ich konnte drückte ich sie an mich.

„Muss ich denn gehen?", wisperte sie

„Nein. Auf keinen Fall. Du kannst doch einfach so bleiben. Wir können einen Film anschaun."

Ihre Worte hatten so geklungen, als spräche sie mit sich selbst, trotzdem antwortete ich ihr, um sie zu trösten. Und um ihr zu versichern, dass ich nichts von ihr erwartete. Ich wollte einfach nur Zeit mit ihr verbringen.

Heaven nahm einen stockenden Atemzug und entspannte die Schultern. Als ob eine Last vor ihr herunter purzelte. Bevor sie mich anblickte, wischte sie sich gründlich über die Augen. Dann versuchte sie ein kleines Lächeln.

„Ein Film klingt gut."

Sie räusperte sich, um ihre belegte Stimme loszuwerden. Es freute mich, dass ich es geschafft hatte, ihre Stimmung zu heben. Ich nahm ihre Hand und grinste sie aufmunternd an.

„Prima. Dann komm mit rein. Wir sperren auch nicht ab."

Mit den Worten entlockte ich ihr ein klitzekleines Glucksen. Zumindest lachte sie schon fast wieder.

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