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Heaven rammte die Hände zu meinen beiden Seiten auf die Fensterbank und lehnte sich nach vorne.

„Du glaubst mir nicht?", fragte sie.

Ihre Lippen befanden sich in Kuss-Reichweite. Ich drehte den Kopf zur Seite, um der Versuchung zu entgehen. Damit hätte ich das Gespräch sicher beendet und mir die Chance genommen, mehr über Heaven zu erfahren.

„Doch schon...aber...ich glaube nicht, dass gar nichts war."

Meine Stimme zitterte und offenbarte meine Unsicherheit.

Heaven drückte die Hand gegen meine Wange, zwang meinen Kopf nach vorn und fing meinen Blick. Ihr Gesicht, entspannt und freundlich, zeigte keinen Funken Ärger.

„Natürlich war was. Wir haben Linda-Lue aus dem Cheerleading Team geworfen. Wir stehen nämlich nicht so auf Diebe. Und das kleine Biest hat später die Schule gewechselt und so getan, als wären wir schuld. Das haben alle gefressen wie totale Vollidioten."

Irgendwie klang ihre Erklärung plausibel. Ich hatte nie mit Linda-Lue gesprochen und konnte ihren Charakter deshalb nicht einschätzen. Aber ich kannte Heaven und ihre Truppe und musste zugeben, dass ich nie beobachtet hatte, wie sie bewusst Mitschüler quälten. Die hübschen Mädchen waren eine hochnäsige Gruppe. Eindeutig unhöflich, überheblich, mit Prinzessinnen Syndrom. Das machte sie aber nicht automatisch zu Menschen, die Anderen bewusst Leid zufügten.

Ein gewaltiges schlechtes Gewissen bahnte sich in mir an und erstickte langsam die Zweifel, die im Moment noch, voller Heldenmut, ihre letzte Schlacht bestritten.

„Also...ehrlich."

Die dämlichste aller Reaktionen dafür, dass sich Heaven mir zum ersten Mal offenbarte und mich ein wenig mehr in ihr Leben einlud.

„Ja. Ich kanns dir natürlich schlecht beweisen. Du kannst gern glauben, was du magst. Kannst auch unseren Coach fragen. Die weiß, dass Linda-Lue Geld aus der Teamkasse genommen hat."

Heaven brach den Blickkontakt und starrte über meine Schulter. Sie zog die Mundwinkel nach unten, wie ein trotziges Kind. War es wirklich in Ordnung für sie, wenn ich glaubte, was ich wollte?

Ich legte meine Hände auf ihre Handgelenke und strich ihre Unterarme nach oben. Die langen Ärmel des Pullovers, schoben sich zusammen in dicken Falten. Heaven zog rasch die Arme fort und versteckte sie hinter dem Rücken. Eigentlich hatte ich nur versucht wieder mehr Nähe zwischen uns herzustellen, doch sie war eindeutig nicht bereit mir mehr davon zu gönnen. Immerhin hatte ich sie beleidigt. Und sie abgeurteilt, ohne sie je nach der Wahrheit zu fragen.

„Ich glaube dir."

Ich wollte versuchen mein Vertrauen in sie zu setzen. Ohne nachzuprüfen wollte ich ihr glauben, nur weil sie mir versicherte, dass sie mir die Wahrheit erzählte. Wenn ich nicht bereit war ihr so viel zu geben, dann bestand keine Chance darauf mit ihr glücklich zu werden. Geradeeben schenkte mir ihre Wahrheit ohnehin mehr, als dass sie mir nahm. Einen Ausblick auf Heavens guten Charakter und ihr liebevolles Wesen und die Möglichkeit, selbst in dem Genuss von Beiden zu kommen. Wenn sie sich dafür entschied, mich nicht mehr abzulehnen.

Heaven atmete zittrig aus.

„So. Ok.", wisperte sie mit erstickter Stimme.

Zählte meine Meinung inzwischen so viel für sie, dass es sie innerlich aufwühlte, wenn ich an ihr zweifelte? Durfte ich diese Hoffnung hegen?

„Das ist ganz schön fies, dass alle das glauben."

Durch den Satz gab ich Heaven die Möglichkeit, sich bei mir auszuheulen, doch sie zuckte nur mit den Schultern.

„Naja. Hat auch Vorteile gefürchtet zu sein. Außerdem sind eh alle eifersüchtig auf uns Cheerleader, also kein Wunder, dass uns alle gern schlecht machen."

So viel Selbstvertrauen sprühte aus ihren Worten. Ein dummes Gerücht brachte Heaven sicher nicht zu Fall.

„Ok. Das ist gut. Aber wenn du mal drüber reden willst, bin ich da. Ok?"

Heaven hatte sich mir diesmal anvertraut, ich hoffte, sie würde es von nun an öfter tun.

Ein kurzes Stirnrunzeln fegte über ihr Gesicht, dann lehnte sie sich vor und drückte mir einen kurzen Kuss auf.

„Weißt du, ich geh jetzt besser. Das war alles ein bisschen viel heute. Das reicht erstmal."

„A-aber...", stammelte ich.

Sie streichelte über mein Haar. Als wäre ich ein braves Hündchen, das für den Tag allein bleiben musste, während seine Besitzerin zur Arbeit ging. Heaven entschied ihren Abgang einfach so, ohne mir jegliche Gegenwehr zu erlauben. Ohne mich vorzuwarnen. Stand mir nicht noch eine Viertelstunde zu, um mich zu lösen?

„Bis bald. Poppy. Ich schreib dir."

Zum Abschied bekam ich einen weiteren Kuss. Nicht mehr als ein Lippenstreicheln. Ich versuchte den Kuss zu intensivieren und ihn in eine wilde Knutscherei ausarten zu lassen. Wenn ich ihr den Atem raubte, ihr Herz schneller schlagen ließ, vielleicht würde sie dann vergessen zu gehen. Doch Heaven drückte mich eiskalt fort.

Ihr bezauberndes Lächeln weckte wie immer ein Kribbeln in meinem Bauch. Sie strich mit ihren Fingerspitzen über meine Wange.

„Machs gut.", hauchte sie.

Dann floh sie aus meinem Zimmer. Die Tür blieb offenstehen. Ihre leisen Schritte knarzten auf der Treppe und die Haustür fiel ins Schloss.

Wie immer spielten wir nach Heavens Regeln. Ein Spielzeug in ihren weichen Händen, ließ ich mich kneten und verbiegen, nach ihrem Willen. Bis sie an meinen harten Kern stieß, der aufbegehrte.

Mit einem Seufzen warf ich mich aufs Bett und starrte an die Decke. Schnöde weiße Farbe, dumpf im plötzlich grauen Winterlicht. Die ganze Welt hatte gerade eben ein wenig an Farbe verloren.

Eines Tages würde ich Heaven nachlaufen, sie aufhalten und mich nicht wegdrücken lassen. Wenn ich genug Mut gesammelt hatte und sicher wusste, dass meine Gegenwehr nicht zum Scheitern verurteilt war. Irgendwann würde ich mich trauen, wenn sie mich auch liebte.



Montagmorgen begrüßte mich Dani, mit strengen Gesichtsausdruck. Wir hatten bereits gestern Abend ein paar kurze Nachrichten ausgetauscht, im Gruppenchat mit Aydin. Dort hatte ich meinen Freunden knappe Informationen zum Fraß vorgeworfen, dass sie sie gierig auseinanderreißen konnten. Ich brauchte dringend Aufmunterung und hoffte, die Neugierde meiner Freunde und die Möglichkeit über Heaven zu schreiben, würde mich aufheitern. Der Valentinstag machte meine Versuche zunichte, mein Liebesleben in den Mittelpunkt unserer Freundesgruppe zu drängen. Meine Freunde genossen ihre eigenen Dates, mit Partnern, die eindeutig gerne Zeit mit dem Objekt ihrer Begierde verbrachte. Ganz im Gegensatz zu Heaven.

Ich hatte den Valentinstag komplett vergessen. Obwohl der ganze rosarote Kitsch vom Samstag, diesen Tag eigentlich tief in meine Gehirnwindungen eingebrannt haben sollte. Schokolade hatte ich keine bekommen, und keine verschenkt. Meine große Liebe hatte mich besucht und von romantischer Stimmung war nichts zu spüren gewesen. Ein kompletter Reinfall, wenn ich mich an den gängigen Standards orientierte, die die Gesellschaft für den Valentinstag aufgestellt hatte. Keine Süßigkeiten, keine Blumen, kein Sex. Aber zumindest ein offenes Gespräch. Das war vielleicht besser als alles andere.

Dani seufzte und ließ sich neben mir auf die Bank fallen. Sie strich ihren dunklen Rock glatt und schaute mich ernst an.

Wie immer trafen wir uns auf dem Gang bei den Chemiesälen. Milde Sonnenstrahlen fielen durchs Fenster herein und zauberten gelbe Flecken auf den grauen PVC-Boden. Die kahlen Bäume vor der Schule, reckten ihre knochigen Äste in den blauen Himmel. Das Wetter weckte die Hoffnung auf einen baldigen Frühling und den Tag, an dem wir zum letzten Mal nach draußen auf die Treppen beim Parkplatz umziehen würden. Für die letzten Monate unserer Schulzeit.

„Du machst Sachen. Hmm."

Meine Freundin stieß mich mit der Schulter an.

„Japp. Liebessachen."

Komplizierte, nervenaufreibende und so schwierige Liebessachen. Absolut wundervoll.

„Ich hab immer gehofft, du würdest dir jemand netten suchen. Jemand, der so nett ist wie du. Jemand, den du verdienst. Der dich gut behandelt. Aber jetzt ist es wohl so. Ein böses Mädchen."

Dani meinte ihre Worte ganz ernst, doch ich musste kichern. Ich hatte gerade erst gelernt, dass Heaven nichts Böses an sich hatte.

„Ein böses Mädchen. Ganz ehrlich, Heaven ist doch nicht böse. Schwierig und kompliziert. Ja. Aber ein böses Mädchen..."

„...stiehlt und nimmt Drogen." vollendet Aydin meinen Satz. „Hast du schon geschaut, ob sie was aus deinem Zimmer hat mitgehen lassen?"

Er grinste breit und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Das Date, gestern mit Ronald, musste außergewöhnlich gut verlaufen sein.

„Weißt du, das hat sie. Heaven hat mein Gay-hörnchen Bild eingesteckt."

„Was das Gay-hörnchen?"

Reines Entsetzten überschwemmte Danis Züge.

„Aber das mocht ich immer so gern."

Mit dieser Aktion hatte Heaven endgültig die Gunst meiner besten Freundin verspielt.

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