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Zu meiner Enttäuschung, packte Heaven am Ende der Mathestunde rasch ihre Sachen zusammen und verließ mit ihren Freundinnen das Zimmer.

Sie hatte Cheerleader Training am Dienstag, direkt nach dem Unterricht. Das wusste ich bereits und fühlte mich dennoch vernachlässigt, weil ich mir immer Heavens Aufmerksamkeit wünschte und sie mich damit nur in kleinen Happen fütterte.

Charlie nervte mich mit einer Frage zu den Hausaufgaben, die ich ihm zumindest zur Hälfte beantworten konnte. Es verschaffte mir Erleichterung, dass meine Mathekenntnisse nicht ganz dem Untergang geweiht waren.

Trotzdem ärgerte ich mich über den Jungen, weil ich wusste, dass er ebenfalls auf Heaven abfuhr, diese Liebe Öffentlichkeit preisgab und jeder es akzeptierte. Natürlich schwärmten die Jungen der New Brighton High für die hübschen Cheerleaderinnen. Ganz natürlich. Immerhin lebten wir in einer perfekt heteronormativen Kleinstadt. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Ich trödelte gern, außerdem besuchte ich im Gegensatz zu den meisten meiner Mitschüler kein freiwilliges Fach am Nachmittag, deshalb verließ ich als letzte das Zimmer, den Rucksack über der Schulter, bereit dazu bei den Bänken beim Chemiesaal auf meine Freunde zu warten.

Zum Glück glich ich einer lahmen Ente, denn bevor ich es zum Flur geschafft hatte, kehrte Heaven zurück.

Sie stürzte gehetzt ins Zimmer, in ihrer dicken Winterjacke, doch ohne Tasche. Für einen Moment packte mich Freude. Sicher war sie wegen mir zurückgekommen.

Doch sie blickte sich suchend um und bemerkte mich im ersten Moment gar nicht.

„Hey. Suchst du was?"

Überrascht fuhr Heaven zu mir herum.

„Du bist noch da? Gehst du jetzt nicht nach Hause? Was trödelst du so?"

Eine nettere Begrüßung konnte ich mir kaum vorstellen. In solchen Momenten fragte ich mich, ob ich mir die ganzen Intimitäten mit Heaven nur eingebildet hatte. Vielleicht hatte mich irgendwann im Herbst eine fiese Psychose angesprungen, die ich jetzt nicht mehr loswurde.

„Sorry. Bin schon weg."

Ich nickte ihr knapp zu und drehte ihr auf dem Weg zur Tür den Rücken zu. Vielleicht sollte ich den Besuch in der Turnhalle doch noch ein paar Monate in die Zukunft verschieben.

„Poppy. Warte! Kannst du mir kurz helfen?"

Keine Rechte. Keine Pflichten. Ich sollte sie einfach stehen lassen.

Wie immer erhörte ich ihr Rufen. Mein verliebtes Herz ließ mir, liebeskranken Dummkopf, keine Alternative. Mit einem Seufzer wandte ich mich zu ihr.

„Was brauchst du?"

Heaven lächelte. Wie immer entwaffnete sie mich damit komplett. Jeder Ärger, den ich zuvor über ihre Worte empfunden hatte, fiel sofort von mir ab.

„Ich hab meine Kopfhörer verloren. Ich glaub sie sind mir hier aus der Jacke gefallen. Kannst du mitsuchen? Dann geht's schneller."

Aber natürlich. Madame.

„Klar."

Also legte ich meine Sachen auf den nächsten Tisch ab.

„Prima. Sie sind weiß."

Das wusste ich bereits, trotzdem nickte ich, als hätte ich die Information gebraucht. Leider wusste ich zu viel über Heaven. Erst letzte Woche hatte sie ein Bild gepostet, mit ihren Kopfhörern in den Ohren und dem Titel „auf dem Weg zum Training."

In unserem gewohnten Schweigen suchten wir den Boden des Klassenzimmers ab. Zunächst sah ich das übliche, Papierfetzen, Radiergummifussel und einen glänzenden Penny, den ich in meine Jeanstasche schob.

Unter dem Tisch, am Ende der Reihe in der Heaven saß, fand ich die Kopfhörer, markiert mit einem kleinen schwarzen H für Heaven, das Kabel wild verknotet.

Triumphierend hielt ich sie in die Höhe und ließ sie an meinem Finger hin und her baumeln.

„Sind sie das?"

Heaven riss die Augen auf und trat näher. Sie strahlte mich an.

„Ja. Das sind sie."

Sie nahm die Kopfhörer mit beiden Händen vorsichtig aus meiner Hand und betrachtete sie so liebevoll, dass sie beinah Eifersucht in mir weckte. Wann hatte sie mich je so angesehen?

Dann hob sie die Hand und streichelte mir über die Wange. Die Berührung kam so unerwartet, dass ich erstarrte.

„Danke. Poppy.", hauchte Heaven.

Wie sehr ich sie näher zu mir ziehen wollte, doch ich widerstand der Versuchung, um nicht von ihr abgewehrt zu werden. Wir befanden uns in der Schule, in einem öffentlichen Klassenzimmer, dessen geöffnete Tür jedem der auf dem Flur vorbeiging, den Blick auf uns ermöglichtet. Wäre ich Jamie gewesen in dem Moment, dann hätte ich sie geküsst. Weil wir es durften.

„Bitte sehr.", murmelte ich.

Ich wünschte mir zu viel, was jetzt nicht passieren durfte, deshalb trat ich von ihr weg.

„Also dann."

Meinem Abschiedsgruß folgte keine Aktion. Ich blieb einfach stehen, als hätte ich Heaven und nicht mich selbst damit weggeschickt. Meine Worte, die Erlaubnis mich allein stehen zu lassen.

Und schon wandte sich Heaven ab und enttäuschte mich damit maßlos. Jedes Mal erhoffte ich mir so viel mehr, als wirklich passierte.

Sie ging wortlos davon und ich sah ihr nach, erfüllt mit Sehnsucht. Wie einfach sie mich einfing und fallen ließ. Dabei klammerte ich mich an die Illusion meines eigenen Stolzes, der lang nicht mehr existierte und wehrte mich gegen den Drang sie anzubetteln zu bleiben.

Heaven drückte die Tür zu, anstatt hindurchzugehen. Sie lehnte sich dagegen, schloss kurz die Augen und seufzte.

Als sie die Lider wieder aufschlug, blickte sie mich an, mein erstauntes Selbst, das sich bereits der Tatsache ergeben hatte, allein zurückgelassen zu werden.

Konnte ich es wagen, mehr zu hoffen und auf eine Beziehung vertrauen, in der selbst Heaven nicht einfach so gehen wollte?

Sie stieß sich von der Tür ab und kam langsam auf mich zu. Ein Zittern rann durch meinen Körper und ließ mir die Knie weich werden.

Heaven strich die Fingerspitzen über die Tische, an denen sie vorüber ging. Fest hielt sie meinen Blick gefangen, als hätte sie mich verhext, in eine Steinstatue, die sich nicht bewegen konnte.

Kaum in Reichweite strich Heaven über die Seite meines Kopfes, hakte die Hand um meinen Hinterkopf und zog mich näher.

„Du schickst mich einfach weg? Ich dachte, ich bekomm jetzt immer einen Abschiedskuss.", wisperte sie in mein Ohr.

Dann blies sie den warmen Atem an meinen Nacken. Ein Schauer rieselte meinen Rücken hinunter.

„Sei nicht herzlos. Poppy."

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