† Teil I. Blutrote Blitze †
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₲ab es auch einen richtigen Sturm vor dem metaphorischen Sturm? Dies fragte sich Mortizia, als sie in einem überfüllten Pub saß und das Wetter beobachtete. Draußen wütete ein Unwetter: es regnete in Strömen und die Bäume wurden beinahe weg geweht.
An sich normales Wetter im Oktober, vielleicht ein wenig extrem, aber immernoch normal, beachtete man nicht die Blitze in den dunklen, beinahe schwarzen Wolken. Sie waren waren rot und hatten einen ungeheuren Donner nach sich. Nicht einmal in einem Dorf voller Hexen war dies gewöhnlich. Es passierte nur an Halloween und dem Tag davor.
Das Wetter kündigte den Teufel an, welcher vermutlich mit viel zu viel Drama auftauchen würde. Und eindeutig viel zu viel davon auch machen würde.
Sie hörte Iveenas Grummeln, als sie sich neben Mort setzte. Die alte Hexe machte ihr irgendwie Angst, immerhin war sie die mächtigste unter ihnen, auch wenn Artika das nicht zugeben würde. Laut ihr sind alle Hexen gleich stark, was Iveena allerdings als Unfug abtat.
»Die Drama Queen wird sicher bald auftauchen.«, sagte Iveena und verdrehte dabei die Augen. Mort nickte nur, aber sie war zu nervös und sich aufs hier und jetzt zu konzentrieren. »Warum so nervös, Kindchen?«, fragte ihre grummelige Mentorin und gab ihr diesen Blick, der sagte, mach dir keine Sorgen.
»Ich weiß nicht. Was, wenn ich sterbe oder versage morgen?«, antwortete Mort mit sichtbarer Sorge und Angst in der Stimme. »Mach dir keinen Kopf, kleines«, sagte Iveena. Mort glaubte ein kurzes aufblitzen von Besorgnis in den grauen Augen der Hexe zu erkennen.
»Mach dir keinen Kopf drum. Solltest du morgen sterben, wäre es doch besser heute zu genießen« Die Worte waren nicht ganz so hilfreich, wie sie es vermutlich sein sollten. Toll jetzt denkt auch noch Iveena, dass ich morgen sterbe.
»Tue ich nicht«, gab Iveena zurück und Mort zuckte kaum merkbar zusammen. Sie vergaß manchmal, dass Hexen jederzeit Gedanken lesen konnten. Meistens musste man sich konzentrieren, aber bei Iveena war dies vermutlich nicht nötig.
Mort beschloss darauf keine Antwort zu geben. Am Ende würde das Ganze in einer Diskussion enden. Und beim Heiligen Teufel! Mit Iveena Donnerklang wollte man nicht diskutieren.
Das Wetter kündigte den Teufel an. Kurz erhellten Blitze alles in einem hellen rot. Der Regen am Fenster sah aus wie Blut in diesem Licht, ein Schauer lief Mort über den Rücken. Und alles in ihr spannte sich an. Sie hatte zwar gewusst, dass es dramatisch werden würde. Aber nicht so dramatisch. Sie spürte Iveenas Hand auf ihrer Schulter, welche sie leicht nach oben drückte. Mort stand schnell auf.
»Seid gegrüßt, Hexen.«, erklang eine Stimme von Eingang. Erneut zuckten blutrote Blitze über den Himmel, als der Teufel höchstpersönlich sich verbeugte. Jede einzelne Hexe stand von ihrem Platz auf und legte eine Hand auf den Rücken, während sie sich verbeugte. Niemand sagte etwas. Nicht einmal Iveena mit ihrer großen Klappe. Nicht einmal Enke Todd, mit der noch größeren Klappe.
Der Teufel sah erstaunlich menschlich aus. Sie hatte zwar nicht keinen roten Ziegenbock gedacht, aber trotzdem, war sie überrascht. Er hatte schulterlange, dunkelrote Haare, hatte ein schmales und kantiges Gesicht. Er könnte als ein Ende 30-Jähriger normaler Mann durchgehen, währen da nicht seine feuerroten Augen und die Hörner auf der Stirn. Er strahlte eine Eleganz aus, doch Mort wurde ohne jeglichen Grund wütend, als sein Blick durch due Menge streifte. Sie spürte, wie Iveenas Hand sich verkrampfte.
»Es ist seine Aura. Ich hasse ihn.«, sagte sie leise, angespannt. Der Teufel hatte dies vermutlich gehört, aber er schenkte ihnen keine Beachtung. »Wer ist hier die Oberhexe?«, fragte er in einem gelangweilten Ton. Bewusst sagte er Oberhexe, um sie zu provozieren. Hexen hatten kein offizielles Oberhaupt, nur eine inoffizielle mächtigste Hexe, (wobei man ihr nicht gehorchen muss, aber es wäre sehr dumm dies nicht zu tun.) welche irgendwie die Führung übernahm.
So löste sich nun die Hand von Morts Schulter, doch sie sah, wie sich Artika erhob. Ein leises Raunen ging durch die Hexen im Gasthaus. Fast niemand wagte es sich gegen Iveena Donnerklang auszusprechen. Und die es taten, nunja...waren eventuell nicht mehr hier.
Iveena sagte nichts, kniff nur die Augen zusammen. Als Artika bemerkte, was sie getan hatte, war es bereits zu spät. Iveenas Augen blitzten gefährlich auf, als Artika kurz aufblitzte und wenige Sekunden später ein Frosch an ihrer Stelle saß.
Der Teufel blickte amüsiert drein und lächelte nun ja teuflisch. Mort schluckte, war froh, dass Iveena auf ihrer Seite war.
»Oh nein. Wie blöd. Jetzt ist sie ne Taube verdammt.«, sagte sie, gab sich nicht einmal Mühe unschuldig oder betroffen zu klingen. Die Hexe schritt vor, durch die stille Menge. Mann hätte eine Nadel fallen hören können, so still war es. Iveena zog ihren Hut ab und machte einen Knicks. Der Teufel blickte unbeeindruckt drein.
Mort sah, wie Iveena sich zusammen riss, um ihm nicht eine zu scheuern. Schon hier verspürte Mort eine starke Wut, wie musste sich da Iveena fühlen? Der Teufel erhob die Stimme und das Gasthaus war erneut in rotes Licht gehüllt.
»Heute ist der 30. Oktober, das Jahr 1713 von Abendland.«, begann er mit den traditionellen Worten. »Der Tag ist gekommen, an dem wir wie jedes Jahr, neue vollwertige Hexen in unserem Kreis begrüßen werde. Denn zwischen heute und Halloween wird die traditionelle Prüfung aller Junghexen im Alter von 17 stattfinden.«
Mort war nervös, jetzt gab es keine zurück mehr. Hatten ihre Mithexen auch Angst? Zugegeben: die Prüfung war nicht leicht, aber trotzdem wirkten alle anderen nicht nervös. Ihr Blick begegnete Iveenas, welcher undeutbar war.
»Ich denke jedem hier ist der Ablauf bekannt?«, fragte der Teufel mit einem warnenden Blick. Scheinbar hatte er keine Lust den Ablauf zu erklären.
Es war simpel: jede Junghexe musste eine magische Kerze holen. Allerdings wurde jede von einem Wächter bewacht und man bekam keinen Hinweis außer die ungefähre Richtung. Angeblich wusste man, wenn man auf der richtigen Spur war. Man hatte genau 24 Stunden Zeit dafür, die Zeit der Reise war inbegriffen . Schaffte man es nicht am 31 Oktober um Mitternacht mit der Kerze zurück zu sein, geschweige denn man überlebte, so wurde man verbannt. Harte Regeln, aber so lief das nun mal.
»In 2 Stunden beginnt die Prüfung, Bis dahin feiert noch etwas.«, sagte Iveena zum Abschluss, denn der Teufel schien sehr desinteressiert. Doch bevor besagter Herrscher der Hölle abhaute um Drama zu veranstalten, blickte er Mort durchdringend an. Ihr war unwohl und eine Gänsehaut breitete sich aus. Sie hatte das Gefühl, er blickte in ihre Seele, was er vermutlich auch Tat, aber sein Blick schien ein wenig Mitleidig. Oder bildete sie sich das nur ein? Er wandte den musternden Blick ab und ging.
Als Iveena endlich neben Mort war, seufzte die ältere Hexe. »Ich hasse diesen Kerl. Entweder totales Drama, oder gar keine Beteiligung. Anstrengend.«, knurrte sie und nahm ein Schluck Bier. Noch bevor Mort etwas sagen konnte, wurde sie bereits am Arm gezogen.Noch immer fühlte sie sich unwohl.»Komm mit. Wo verdammt ist Enke?«, fragte sie und machte sich auf die Suche nach der Hexe.
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