9. Kapitel
Anna fühlte sich, als würde sie durch einen Teig gezogen. Ein nasser, achwabbeliger und kühler Teig. Dann war es vorbei. Hinter einem Fenster des Schlosses der Königin, welches vor ihr aufragte, glitzerte etwas goldenes, doch es war umringt von vielen Tieren, die alle verletzt waren. Anna ging hinein und begann, zu heilen. Doch schon nach den dritten Tier ging es nicht mehr. Sie musste dich irgendwie zum Schlüssel kommen! Doch die kranken Tiere versperrten den Weg. Anna nahm all ihre Kraft zusammen, doch da, plötzlich wurde sie in einen Tunnel gesogen! Es fühlt er sich an, als würde sie auseinandergerissen. Anna schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, stand sie vor den Schnarcherklippen. Einen Moment lang dachte sie, sie hätte es geschafft, doch dann fiel Anna auf, dass weder Renate, noch Hildegard, noch einer der anderen Prüflinge da waren. Vor ihr stand eine Menge an, wie es aussah, ebenfalls Hexen und Magier. Anna sah auch eine Oberhexe. Diese fremde Oberhexe sagte jetzt:"Aspirantinnen und Aspiranten, tretet vor!"
Eine Reihe Mädchen uns Jungen kämpfte sich dem Weg durch die Menge.
"Musst du nicht auch los?", fragte da eine unangenehm aussehende Hexe hinter Anna. Anna dachte, da sie die Prüfung scheinbar nicht geschafft hatte, konnte es nicht schaden. Also ging sie ebenfalls in zu den anderen. Doch, wie sie hergekommen war, war ihr schleierhaft. Gehörte es zur Aufgabe? Musste sie immernoch den Schlüssel finden? Aber dann kam Anna etwas anderes in den Sinn. Diese Hexen waren ganz anders. In der Art, wie sie miteinander redeten, zum Beispiel. Was, wenn Anna keine Heilerhexe war? Wenn Apolonia sich getäuscht hatte? Wenn die Königin sich getäuscht hatte? Was, wenn Anna in der Zeit reisen konnte?
Anna stand nun neben einigen anderen Anwärtern. Sie waren nur zu 7.
"Alle Prüflinge sind Anfänger in Sachen Zauberei.", erhob die Oberhexe wieder das Wort. Annas Gedanken führten sie weiter. Was passieren würde, wusste sie ja bereits. Nun, wenn Anna wirklich eine Zeithexe war, müsste es doch Kennzeichen geben. Sie konnte ja vortreten, ihren Namen nennen und statt Heilerhexe Zeithexe sagen. Dann musste sie auf die Oberhexe vertrauen, dass diese erkannte, ob das stimmen konnte. Das war ein guter Plan, fand Anna. Anna wurde von dem scheußlichen Knacken aus ihren Gedanken gerissen, das es auch bei ihrer anderen Prüfung gegeben hatte und dessen Ursprung eine blaue Hexe war. Das erste Mädchen trat kurz darauf vor.
"Mein Name ist Daphne Dunkelbeil und ich bin eine Sumpfhexe.", sagte sie. Eine Sumpfhexe hatte es auch in Annas Zeit gegeben, falls man das so nennen konnte und sie tatsächlich in der Zeit gereist war.
"So, bist du?", fragte die Oberhexe. Die war ja noch unhöflicher als Apolonia! Anna war langsam nervös. Was, wenn sie nicht bleiben durfte, weil sie nicht von hier kam?
Nachdem die Oberhexe den Stoff des Mantels von Daphne befühlt hatte, sagte sie:"Torffasern und Sumpfgras. Zeig mir deine Zunge, Mädchen!"
Auf Daphnes Zunge wuchs Moos. Auch das kannte Anna von ihrer vorherigen Hexenweihe. Diese Daphne begann nun, sehr unhöflich zu grinsen, worauf die Oberhexe mit einer Ohrfeige reagierte. Das war Anna gewohnt, Daphne aber scheinbar nicht. Sich die Wange haltend trat sie zurück und die nächste kam dran. Sie hieß Ronda Regenguss. Erst hielt sie sich für eine Regenhexe, wie Renate eine war, doch die Oberhexe war sich sicher, dass sie eine Gebirgshexe war. Anna verglich sie sofort mit Magret aus ihrer anderen Prüfung und stellte fest, dass alle beide sehr blass waren. Anna war sich inzwischen relativ sicher, nicht noch den Schlüssel suchen zu müssen. Die Möglichkeit schloss Anna inzwischen aus.
Der nächste war ein Junge, also ein Magier. Dann trat ein scheinbar sehr nervöses Mädchen vor.
"M...m...mein Name ist Jö...Jörna Jedamski u...und i...ich glaube, ich bin ü...überhaupt keine Hexe.", stotterte sie.
"Waaas?", rief die Oberhexe empört uns stutzte Jörna zurecht. Dann hob sie Jörna den Hut vom Kopf, roch daran und stellte fest:"Du bist eine Kaminhexe, Jörna Jedamski. Ich habe selbst Kaminhexen in meiner Verwandtschaft. Alles stolze Frauen. Also Haltung! Verstanden?"
Jörna schämte sich scheinbar schon, solch eine Dummheit begangen zu haben, nickte und ging schnell in die Reihe zurück. Dann kam das nächste Mädchen dran. Anna stand am Ende der Reihe, da sie als letztes gekommen war. Das nächste Mädchen hieß Eugenie. Sie glaubte, eine Banshee zu sein und bekam diesen Verdacht sofort bestätigt. Als nächstes stand ein blondes Mädchen in der Reihe. Doch als sie gerade vortreten wollte, wurde sie von dem Jungen neben ihr zur Seite geschubst. Der Junge sah sehr komisch aus. Seine Kleidung jedenfalls. Anna dürfte da nicht so sehr auffallen, dachte sie. Sie trug ja ihren Umhang und Hut. Er versuchte, sich bei der Oberhexe einzuschleimen. Daraus wurde allerdings nichts.
"Name!", verlangte die Oberhexe unwirsch. Auch die Oberhexe war etwas stutzig bei der Kleidung des Jungen. Dann teilte sie jedoch mit, er seie Magier. Anna hatte einen gewissen Verdacht, worauf die Oberhexe es anlegte. Nun durfte das blonde Mädchen. Sie trat vor und wurde getadelt:"Sieh mich an und nicht den Hexenrat. Name?"
"Magnolia Steel. Ich glaube, ich bin eine Banshee.", sagte die Blonde. Es sah sehr gezwungen aus. Außerdem sah sie sehr anders aus als Eugenie, bei der das ja ohne Zögern bestätigt worden war.
"Eine Banshee?! So, so..."
Die Oberhexe kreiste erst einmal um Magnolia, dann befühlt sie auch da den Mantel.
"Sehr ungewöhnlich...aber es könnte sein.", sagte die Oberhexe. Magnolia errötete. Das sah Anna von ihrem Standort aus gut.
"Ich bitte um eure Meinung, verehrte Schwestern!", rief die Oberhexe und die Hexen des Rats erhoben sich und stürmten quasi auf Magnolia zu. Die Ärmste wurde von den Hexen halb verprügelt. Die hatten echt keine Manieren! Anna konnte sich gut vorstellen, dass das nicht angenehm war. Plötzlich wurde es schlagartig still. Die Hexen des Rats starrten auf eine Hexe, die Magnolias Haare hochhielt und den Hexen ein Mal darunter präsentierte. Die Hexen zogen sich zurück und die Oberhexe sagte:"Also eine Banshee, der Rat hat entschieden. Die Nächste!"
Nun war Anna an der Reihe. Sie trat nervös vor. Sollte sie wirklich? Nun hatte sie keine Wahl mehr.
"Ich heiße Anna von Schwarzenfels. Ich glaube ich bin eine Zeithexe.", sagte Anna, nachdem sie all ihren Mut zusammengenommen hatte.
"Nun, dir ist klar, dass du die erste Zeithexe seit rund 70 Jahren wärst? Und dass dies somit ziemlich unwahrscheinlich ist?", sagte die Oberhexe. Anna schluckte.
"Das wusste ich nicht.", sagte sie. Die Oberhexe musterte Anna und zog ihren Mantel in Augenschein. Dann sagte sie:"Es ist allerdings sehr gut möglich. Das Innenfutter deines Mantels ist aus den Schwingen der Zeit. Der Stoff des Mantels selbst aber ist in der Farbe der Heilerinnen. Hmm.... Das kannst nur du wissen, welche Gabe überwiegt. Zeithexe also. Die Prüfung wird es entweder verwerfen oder bestätigen.", sagte die Oberhexe und Anna stellte sich zurück. Nun, somit hatte sich ihr Verdacht bestätigt. Und es war noch etwas dazugekommen. Sie konnte wohl beides, auch wenn die Zeithexe stärker war. Das erklärte einiges.
"Nachdem ihr nun alle eurer Hexenart zugeordnet seid, kann die eigentliche Prüfung beginnen. Die Prüfung gliedert sich in zwei Teile.", sagte die Oberhexe. Anna passte nicht mehr auf. Erst als die Oberhexe verkündete, die Anwärter sollten ihr zum Freudenfeuer folgen, wurde Anna wieder etwas aufmerksamer. Sie stieg in die Flammen. Als letzter folgte ihr dieser Oskar mit dem komischen Umhang.
"Hahaha, alles Pillepalle und ich wollte gerade anfangen, mir Sorgen zu machen!! Er drängte sich zwischen Magnolia und die Kaminhexe, deren Name Anba nicht mehr wusste.
"Nimm gefälligst meine Hand, Posaunenengel, und du die andere, Hungerlatte! Wir sollen einen Kreis bilden. Habt ihr das nicht kapiert?", schnauzte Oskar die Mädchen an. Anna hielt Magnolia ihre Hand hin, die Magnolia nahm und Daphne, die Sumpfhexe, nahm Annas andere. Der Kreis war geschlossen. Anna wusste, dass das Feuer nun dunkel wurde, die anderen wurden davon allerdings überrascht. Dieser Oskar fing plötzlich an, einen Aufstand zu proben. Er rannte aus dem Feuer. Sein Umhang hatte Feuer gefangen. Anna glaubte, zu wissen, was los war. Er war kein Magier. Ihr Verdacht wurde bestätigt. Oskar, der scheinbar versucht hatte, wegzulaufen, wurde zur Oberhexe geschleift. Diese rief allerdings erst Anna und die anderen Prüflinge aus dem Feuer. Magnolia sprach Anba an, während sie aus dem Feuer stiegen.
"Sag mal, woher weißt du, dass du eine Zeithexe bist?", fragte sie neugierig.
"Ich bin so hergekommen.", sagte Anna einfach.
"Wie jetzt?", fragte Magnolia.
"Ich..." Anna zögerte. Sollte sie die Wahrheit erzählen? Sie entschied sich dafür.
"Ich komme nicht aus dieser Zeit. Ich habe ehrlichgesagt keine Ahnung, in welcher Zeit ich überhaupt bin.", erklärte Anna dann. Magnolia starrte sie an.
"Wie...", begann sie, doch weiter kam Magnolia nicht. Die Oberhexe sprach nun:"Bevor wir uns dem zweiten Teil der Prüfung zuwenden, wollen wir diesem Unglücksraben noch eine zweite Chance geben."
Waaas? Anna traute ihren Ohren kaum. Oskar sollte eine weitere Chance bekommen? Magnolia wusste scheinbar auch nicht, was das sollte. Die Oberhexe jedoch legte Oskars abgebrannten Umhang auf den Fels und strich ihn glatt. Es gab einen Blitz und auf dem Fels lag ein gefesselter Junge. Anna verstand. Er war der eigentliche Magier. Der Junge sah auf. Scheinbar wollte er etwas sagen, doch er war auch geknebelt worden und konnte nicht reden. Die Oberhexe entfernte die Fesseln und der Junge setzte sich auf.
Wie ihr vielleicht merkt, schreibe ich jetzt am Buch orientiert. Bei mir gilt das Prinzip: Was gesagt wurde, lässt sich nicht ändern. Höchstens kürzen, anders empfinden oder missverstehen.
Ich hoffe, ihr könnt das nachvollziehen.
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