3. Einseitige Freuden
Ein teures Restaurant mit großem Garten. Rosenstöcke grenzten das Gelände ab, ein Buffet mit allerlei modischer Dekoration und kleinen Häppchen war auf langen Tischen aufbereitet auf der Terrasse, darauf wartend, dass jemande etwas davon zu sich nahm.
In kleinen Grüppchen verteilt standen reiche Persönlichkeiten herum, in Abendkleid oder Sacko, und unterhielten sich über die neueste Mode, das nächste Geschäft oder was der Bekannte seltsames getan habe.
Ich ging zu meinem Freund. Dunkles Haar, blaue Augen, schlacksig. Nicht mein Typ, aber das interessierte Ihn ja nicht. Zum Glück liebte er mich auch nicht, sodass ich nicht auch noch ihm Gefühle vortäuschen musste.
"Hey", begrüßte ich Markus.
"Hi", erwidert er. Darauf folgte nur kribbeliges Schweigen seinerseits.
Ich lächelte schwach: "Und?"
"Ja", haucht er.
Es gab nämlich ein klitzekleines Problem zwischen uns: Er war schwul. Da seine Eltern, aber Hyper-Christen waren, konnte daraus wohl kaum was werden. Deswegen bot ich ihm Deckung. Und scheinbar hatte er sich überwunden und seinen Schwarm gefragt.
"Erzähl!"
Es tat mir leid, meine Freude vorspielen zu müssen. Es gab kaum noch etwas, das ich empfand.
Er senkte die Stimme: "Er hat... Er hat ja gesagt!"
Mir wurde ein wenig leichter ums Herz. Wenigstens einer war glücklich.
Dann fiel sein Blick auf meine Schulter. Unter dem Kleidträger zog ein roter Striemen hervor.
"Schon wieder?", hauchte Markus angespannt.
"Es - es ist nichts. Bitte......", versuchte ich mich verzweifelt herauszureden.
Er wollte eine Hand auf meine Schulter legen, doch ich zuckte zurück.
"Nein! Nein, bitte!", konnte ich nur wimmern. Ich hatte schon immer Schwierigkeiten damit gehabt, dass die meisten Menschen engen Körperkontakt pflegten. Nichts für mich.
Ich zog die Jacke aus der Tasche. Mir war kalt, und ich hasste dieses Kleid so sehr!
Betroffen stand Markus da. "Es tut mir leid."
"Es ist nicht deine Schuld." - eine kurze Stille folgte - "Er will dich sehen."
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Eine Mischung aus Wut, Angst und einem Hauch von Panik übernahmen, diese eben noch so fröhlich Züge. Es war immer so. Allein die Erwähnung seines Namens verbreitete Furcht und Zorn.
Ich raffte mich innerlich wieder auf: "Dann komm. Er wartet."
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