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13. Herzschlag

... als mein Fragen-Berg wuchs.

„Raus", ein einfaches und zudem kaum hörbar ausgesprochenes Wort. Und doch schafft der Blonde es damit mühelos, die stickige Luft, die sich soeben noch im Musikzimmer anstaute, zu durchschneiden.

Allerdings richtet er sich wider Erwarten nicht an mich, sondern an seinen Freund, der wie angewurzelt neben mir steht, die Spur seines undurchdringlichen Lächelns noch im Gesicht.

Doch auch dieses letzte Zeichen der Freude verlässt ihn, als ihm offensichtlich genau wie mir bewusst wird, dass Colton absolut nicht zu Scherzen aufgelegt zu sein scheint. Denn seine steinerne Miene macht jedes weitere, noch unausgesprochene, Wort entbehrlich.

Ehe ich mich versehe, erwacht der junge Mann neben mir aus seiner Schockstarre und verlässt, ohne eines Blickes in meine Richtung, den Raum. Das Ergebnis sind ich und die Person, mit der ich mich als letztes freiwillig allein in einem Klassenzimmer aufhalten würde.

Die Zeit, um auch nur in irgendeiner Weise Wut, aufgrund Thomas' plötzlichen Abgangs, in mir aufkommen zu lassen, bleibt mir nicht. Denn schon muss ich bewegungsunfähig feststellen, wie mein Gegenüber einige Schritte auf mich zukommt.

Das überraschte Kribbeln im Bauch, das ich vor wenigen Augenblicken in einer, für meinen Geschmack, viel zu ähnlichen Situation verspürte, bleibt aus. Stattdessen sickern Enttäuschung, Zorn und Ungewissheit wie Teer durch meine Adern.

„Was willst du?" Woher ich den plötzlichen Mut für diese Frage nehme, ist mir ungewiss, kann ich mich doch noch zu gut an unser letztes Zusammentreffen unter vier Augen erinnern.

„Die Frage ist, was willst du?" Colton übergeht meine Worte vollends und gibt sich dabei keine Mühe, den gehässigen Unterton in seiner Stimme zu verbergen.

„Ich habe auf meinen Kumpel gewartet. Wir haben ausgemacht, uns nach dem Unterricht auf dem Parkplatz zu treffen." Er kommt einen Schritt auf mich zu.

„Nur musste ich feststellen, dass er stattdessen offensichtlich Besseres vorhatte." Ein weiterer Schritt.

„Ich habe euch nur zufällig hier reingehen sehen und jetzt will ich von dir wissen, was willst du? Haben deine Freunde erkannt, wie falsch du bist? Versuchst du nun, dir meine unter den Nagel zu reißen?!"

Unsere Schuhspitzen berühren sich mittlerweile und in meinen Augen staut sich Tränenflüssigkeit, die ich weniger auf seine verletzenden Worte, als vielmehr auf das, in seinem Kaugummi enthaltene, Menthol schiebe. Ich blinzele.

„Nein Colton-" Sein Name auf meiner Zunge schmeckt bitter. „Ich habe es nicht nötig, mir deine Freunde- wie sagst du, 'unter den Nagel zu reißen'. Ich weiß, was Freundschaft bedeutet."

Mein letzter Satz schmerzt doppelt. Nicht nur weil die vorangegangenen Worte des Möchtegern-Schönlings nicht ganz so spurlos an mir abperlen, wie gewünscht, sondern auch, weil sie Erinnerungen an Freundschaften wecken, die anders hätten laufen können, als sie letztendlich ausgegangen sind.

Es stimmt, ich weiß, was Freundschaft bedeutet. Aber ich weiß genauso gut, wie zerbrechlich sie sein kann und ehe man sich versieht, ist jeder Kampf vergebens.

Flashback

Teilnahmslos starre ich auf den hellen Hinterkopf meines Freundes, sofern das noch die richtige Bezeichnung ist, und schaue ihm dabei zu, wie er sich immer weiter von mir entfernt. Körperlich und mit einer Endgültigkeit, die ich trotz unserer, größer werdenden, seelischen Entfernung hoffte, abwenden zu können. Vergeblich.

Nur am Rand nehme ich wahr, wie die Tränen an meinen Unterarmen, die ich frustriert auf meinen Knien abstütze, herunterlaufen, um schließlich in dem weichen Stoff meines Teppichs unterzugehen.

Er ist weg. Und egal wie oft ich in letzter Zeit geglaubt habe, er würde nicht zurückkommen, weiß ich es nun mit Sicherheit.

Die Erkenntnis, dass meine Gefühle offensichtlich die ganze Zeit einseitig verliefen, war schwer und tat weh, war aber dennoch nichts im Vergleich zu jetzt. Ich wusste stets, dass er meine Empfindungen ihm gegenüber zwar nicht erwidert, aber er war trotzdem immer für mich da. Ich konnte mich auf ihn verlassen, immer.

Wann ist es also passiert, dass unser Verhältnis so auf die schiefe Bahn geriet? Wann haben wir uns so entfremdet? Wann haben wir zugelassen, dass all das seinen Wert verliert?

Eine einzelne Träne tropft von meinem Kinn. Doch auch ihr gelingt es nicht, das zurückzuholen, was unwiderruflich verloren ist.

Flashback Ende

Etwas Nasses auf meiner Wange reißt mich aus meiner Erinnerung. Für einen kurzen Moment ist es ganz ruhig um uns geworden und offensichtlich bin ich nicht die Einzige, die kurz von ihren Gedanken in Beschlag genommen wurde.

Angespannt beobachte ich Colton dabei, wie er beinahe hypnotisiert der glitzernden Tränenspur folgt und sich schließlich räuspert, wobei seine Augen wieder zu den meinen huschen.

„Weißt du was, vergiss es einfach. Es ist doch eh zwecklos." Und mit diesen Worten macht er auf dem Absatz kehrt und lässt mich überrumpelt und allein zurück.

♡︎♡︎♡︎

Gedankenverloren drücke ich das Kissen in meinen Armen noch etwas fester an meinen Körper und staune wiederholt über die Tatsache, dass meine Zimmerdecke trotz meines ständigen Starrens noch keine Löcher aufweist.

Das Handy auf meinem Bauch ist überhitzt und strahlt somit eine angenehme Wärme bis in meine fröstelnden Gliedmaßen aus.

Bis eben war ich in ein Gruppentelefonat mit Ava und Hunter vertieft. Denn nachdem ich noch eine ganze Weile regungslos im Musikzimmer verbracht habe, machte ich mich schließlich zu Fuß, den Bus hatte ich verpasst, auf den Weg nach Hause.

Hier angekommen rief ich sofort meine besten Freunde an, die auf meine Nachricht hin, die ich ihnen früher an diesem Tag geschickt habe, eh schon begonnen hatten, Fragen zu stellen.

Beide haben bis zum Schluss ruhig meiner Erzählung gelauscht, wofür ich ihnen insgeheim unheimlich dankbar war, denn ich hätte nicht gewusst, ob ich nach einer Unterbrechung noch im Stande gewesen wäre, weiterzusprechen, da meine Stimme so schon viel zu sehr zitterte.

Doch kaum war ich fertig mit Reden, fing Ava an, sich lauthals über Colton und, zu meiner Überraschung, auch Thomas aufzuregen. Hunt hat sich wie immer, wenn Ava dabei ist, vorerst zurückgehalten, später jedoch einige gute Punkte angesprochen, die mich jetzt noch nachdenklich stimmen.

Beispielsweise, dass Green, laut meiner Schilderung, nicht so aussah, als hätte er keinen Plan, wovon ich rede, was man bei der Frage, „Bist du H?", durchaus erwarten könne.

Das könnte wiederum der Tatsache geschuldet sein, dass er, sollte er tatsächlich H sein, das Ganze ja offenbar spannend halten möchte. Und dennoch habe ich keine eindeutige Antwort erhalten.

Stattdessen war da dieser Kuss. Und was soll ich sagen, ich hab keinen Plan, was das sollte. Ich meine klar, seit der Party ist da irgendwas. Und trotzdem hätte diese Aktion nicht überraschender kommen können.

Dass er mich anschließend ohne Weiteres stehen gelassen hat, finde ich scheiße. Colton ist sein Freund, nicht meiner und er hat nicht den Arsch in der Hose, ihm seine Meinung zu geigen? Warum hat er sich nicht gewehrt oder zumindest versucht, sich zu erklären?!

Der Versuch, sich rauszureden hätte mich vielleicht gekränkt, wäre aber immerhin eine Reaktion gewesen. Eine, die nicht aus Schwanz einziehen und gehen besteht.

Das hat nämlich zur Folge, dass ich an der Ernsthaftigkeit des Kusses zweifele, und zwar gewaltig. Aber abgesehen von seiner absolut fragwürdigen Intention dahinter, bin ich mir nicht sicher, wie ich von meiner Seite aus dazu stehe.

Dieses Gefühl, jemanden zu interessieren, seit Langem wieder zu spüren, tut gut. Das habe ich bereits auf der Party gemerkt. Und irgendwie hat es mich nicht allzu stark gestört, dass 'was-auch-immer' über Sallys Feier hinausging.

Allerdings muss ich mir wohl oder übel eingestehen, dass Thomas, nüchtern gesehen, absolut nicht meinem üblichen Typ entspricht, weshalb ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob es mir nun um ihn geht oder nicht doch eher nur um das Gefühl, das er mir gibt und das ich zweifelsohne viel zu lange schon vermisst habe.

Was Colton angeht, habe ich keine Ahnung, was ich denken, geschweige denn fühlen soll. Avas und Hunters Kommentare dazu waren auch eher weniger hilfreich.

In einer Sache bin ich mir allerdings sicher... Irgendetwas ist mit ihm. Diese Vermutung wurde durch sein absolut untypisches Verhalten gegenüber Trisha, dessen Zeuge ich vor Kurzem wurde, aufgeworfen und durch sein heutiges Auftreten, dass lange nicht so streitlustig wie sonst war, nur noch bestärkt.

Alles in allem kreisen in meinem Kopf schon wieder viel zu viele Fragen, auf die ich keine Antworten habe. Zumindest noch nicht...

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