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Martha DeLaughtrey

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Erschrocken setze ich mich auf. Meine Atmung geht stoßweise und erschöpft fasse ich mir an die Stirn. Ich habe keine Ahnung, was jener Traum zu bedeuten hat, aber gut kann er niemals sein. Mein erster Traum hat sich in die Realität verwandelt, weswegen ich inständig hoffe, dass jener Traum nicht auch geschehen wird.

Das Gesicht des Mannes hat sich in mein Gehirn gebrannt und noch immer sehe ich seine eiskalten Augen vor mir. Er hat das reine Böse ausgestrahlt.

Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, doch die Dämmerung setzt inzwischen ein und mein Magen beginnt, zu knurren. Seit Tyrann und ich aneinander geraten sind, haben wir uns beide gemieden, aber der Hunger könnte mich dazu bringen, ihm wieder unter die Augen zu treten, was mich ärgerlich aufstehen lässt.

Wilhelm ist seit mehreren Stunden mit mir in diesem Zimmer und sieht mich aus seinen großen Augen an. Auf einmal nehme ich Schatten wahr, die sich mir langsam näheren. Ich weiche zurück, doch ein Schatten umfasst sacht mein Handgelenk.

,,Du solltest etwas essen." Aus der Dunkelheit tritt der Gott hervor und hält mir ein Stück Brot entgegen. Leicht neigt er den Kopf, als er das Kleid an mir erblickt. Er sieht mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten kann, aber unwohl fühle ich mich nicht.

,,Iss es doch selbst," kommt es zickig von mir und ich entziehe mich dem Schatten.
,,Ich bin ein Gott, ich bin stark genug."
,,Und ich bin ein Mensch, auch stark genug." Genervt verdreht er die Augen.
,,Das ist widersprüchlich."
,,Mir egal."
,,Was bist du, ein Kleinkind?" Empört rümpfe ich die Nase.
,,Das hier ist mein Platz, raus!", gebe ich in einem befehlerischen Ton von mir, was ihn allerdings unbeeindruckt lässt.

,,Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder isst du das Brot freiwillig oder ich bringe dich dazu." Sein Tonfall ist ruhig, zu ruhig und jagt mir einen Schauder über den Rücken. Arroganter Wicht! Mit einem gespielten Lächeln nehme ich das Brot entgegen und drehe mich um. Allerdings habe ich nicht vor, es zu essen, stattdessen drehe ich mich wieder und werfe es ihm entgegen. Er weicht aus und sieht mich wütend an, als wolle er mich auf der Stelle ins Jenseits befördern.
,,Ups."

Ich kann sehen, wie er versucht, ruhig zu bleiben. Das Schwarz in seinen Augen vermischt sich mit dem brennenden Feuer seiner Seele. Wütend ballt er seine Hände zu Fäusten. Aus den Geschichten hat man erfahren können, dass Tyrann seiner Wut oft hat freies Geleit gegeben. All die vielen Leben, welche er beendet hat, all das Leid, das er verursacht hat.

Beinahe scheint es mir, als suchen ihn die Seelen in seinen Träumen heim und lassen ihn nicht los. Seine Wut ist spürbar und dennoch hält er sich zurück, mir etwas anzutun. Die Frage, welche ich mir dabei jedes Mal stelle, ist, warum?

Ich richte mich so gut ich kann auf und sehe ihn an. Sein Blick droht mir, doch ich sehe nicht weg.
Erneut steht er blitzschnell vor mir und sieht auf mich herab. Aber dieses Mal lasse ich mich davon nicht beirren und laufe an ihm vorbei. Zumindest möchte ich das, da hält er mich am Handgelenk zurück.

Mit einem Mal verblasst all der Zorn in seinem Gesicht und ich sehe, wie sich seine Haltung lockert. Ein kleiner Funke erstrahlt in seinen Augen, die mich jedes Mal erneut in ihren Bann ziehen. Er lässt mich los. Fragend ziehe ich die Stirn kraus. Er atmet aus. Gerade setzt er an, etwas zu sagen, da ertönen laute Geräusche von oben und ich meine, zu glauben, Stimmen zu hören. Der Gott lässt mich los, sein Blick wird ernst.

,,Du bleibst hier," befehlt er, was mich zum Protestieren bringt.
,,Aber ich will helfen." Genervt atmet er aus.
,,Du hilfst, wenn du gar nicht hilfst." Wie kann man nur derart unhöflich sein? Wütend sehe ich zu ihm.
,,Ich entscheide ja wohl selbst, was ich mache!"
,,Ach ja?" Ohne ein weiteres Wort löst er sich in den Schatten auf und die Tür schlägt laut krachend zu.

Das hat er nicht getan! Ich renne zur Tür und versuche, sie zu öffnen, aber vergebens. Sie ist von außen verriegelt. Mistkerl! Wütend schlage ich gegen das Holz und überlege, was ich nun machen soll. Denn tatenlos nichts zu tun, kommt keineswegs infrage. Der Kerl kann nicht einfach bestimmen, was ich mache, ganz sicher nicht!

Willhelm fliegt aufgeregt vor mein Gesicht und möchte mir etwas zeigen. Er fliegt zum Fenster, das auf einmal nicht mehr viel Sonnenlicht in das Zimmer scheinen lässt. Fragend laufe ich zu diesem und stelle fest, dass ein weiteres Schiff sich neben uns befindet. Von oben ertönen auf einmal Kampfgeräusche und das Schreien von Männern zerreißt die Luft. Verdammt!

Selbst wenn ich das Fenster einschlagen würde, so hätte ich keinerlei Möglichkeit, nach oben zu klettern. Mein Blick schweift zu dem kleinen Wesen neben mir hinüber und ich habe eine Idee. Entschlossen schnappe ich mir einen Kerzenleuchter vom Nachttisch, laufe zum Fenster und schlage es ein. Der Gott wird schon sehen, was er davon hat, mir Befehle geben zu wollen.

,,Willhelm, ich brauche ein Seil, am besten irgendwo am Deck befestigt. Verstehst du?" Das kleine Wesen sieht mich an und fliegt dann hinaus aus dem Fenster. Erleichtert atme ich aus und hoffe, dass mein Freund schnell wieder zurück ist.

Auf einmal ertönt ein Klicken und die Tür öffnet sich. Ein mir fremder Mann steht am Eingang der Tür. Seine Kleidung ist schmutzig und zerrissen und seine Haare werden von einem Tuch bedeckt. Jetzt ist mir klar, wer uns angreift: Räuber der See. Unter ihnen befinden sich zahlreiche Kriminelle und wo sie nehmen können, da nehmen sie.

Die Krieger haben manchmal Einsätze gehabt, bei denen sie gegen jene vorgegangen sind. Doch das Meer ist so groß, dass sie nicht immer den Elementaren zur Hilfe eilen haben können.
Der Mann beginnt, zu grinsen und zückt sein Schwert. Von wegen ich bin hier drinnen sicher. Ich gehe einen Schritt zurück, da kommt er auf mich zu.

,,Heute muss wohl mein Glückstag sein." Schnell, Martha, denk!
,,Ich würde an deiner Stelle nicht weitergehen, denn über uns kämpfen deine Männer gerade gegen einen Todesgott. Du kannst dir denken, wie das enden wird." Wütend verzieht er seine Miene.

,,Zudem liebt mich dieser Gott und ich glaube kaum, dass du seinen Zorn spüren willst. Ein Leben in Sklaverei ist wohl kaum so schön wie dieses hier." Ich gebe zu, dass ich ein bisschen übertreibe, vor allem mit dem Part, dass er mich liebt. Es gäbe wohl nichts Absurderes als das.

,,Du wirst mir helfen oder ich schlitze dein Herz aus deinem Körper." Ich schlucke. So habe ich mir das ganz sicher nicht vorgestellt. Der Mann kommt näher, da fliegt Willhelm ins Zimmer und beißt sich im Gesicht des Räubers fest. Den Göttern sei Dank! Ich nutze die Chance und laufe zum Fenster. Draußen hängt ein Seil, das direkt nach oben führt.

,,Komm her!" Der Mann eilt zu mir, da klettere ich aus dem Fenster und halte mich am Seil fest. Er packt meinen Knöchel, woraufhin ich aufschreie. Mit einem kräftigen Tritt schaffe ich es, ihn von mir zu stoßen. Ich falle aus dem Fenster und hänge nur noch am Seil, das irgendwo an Deck befestigt sein muss. Willhelm fliegt nach oben und verschwindet aus meinem Sichtfeld. Ich sehe, wie immer mehr Räuber das Schiff verlassen, was mich die Stirn runzeln lässt.

Mit den Füßen am Holz des Schiffes, laufe ich entlang der Seite hinauf, den Kampfgeräuschen entgegen. Mühselig ziehe ich mich an Deck und blicke auf ein Schlachtfeld. Überall liegen Leichen, Blut fließt auf dem Holz und selbst Innereien liegen verstreut herum. Der Geruch ist abartig und mir wird schlecht.

Tyrann steht inmitten der Leichen und hält ein Herz in seinen Händen, das er zerquetscht und dann achtlos fallen lässt. Er möchte gerade den Fliehenden folgen, da erblickt er mich. Sein Blick ist undefinierbar und ein kalter Schauder läuft mir über den Rücken. In seinen Augen funkelt die Dunkelheit und ich erkenne die Gefahr, welche vom Bösen - von ihm - ausgeht. Mein Herz beginnt, schneller zu schlagen. Habe ich Angst?

Plötzlich packt mich jemand von hinten und hält mir ein Messer an die Brust. Es ist der Mann, welcher versucht hat, mich mit sich zu nehmen.

,,Lasst uns gehen oder ich töte das Mädchen!" Grob reißt er mich mit sich auf die Planke, welche eine Brücke zwischen den zwei Schiffen darstellt. Tyranns Blick verändert sich erneut und wenn man davor keine Angst vor ihm gehabt hat, dann spätestens jetzt. Eine Schwärze des Todes leuchtet in seinen dunklen Augen, die selbst mich einschüchtert.

Der Mann zieht mich mit sich auf sein Schiff. Ein Mann eilt herbei und schiebt die Planke zurück auf deren Schiff. Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, wie ich wieder an Deck des anderen Schiffes gelangen soll. Indem ich springe? Darin bin ich nicht sehr gut. Tyrann beobachtet jeden einzelnen Schritt der Männer und lässt mich keine Sekunde lang aus den Augen.

Ich weiß nicht, warum ich so fühle, aber ich fühle mich sicher, auch wenn mir ein Mann gerade sein Messer an die Stelle meines Herzens drückt. Tyrann macht einen Schritt nach vorn, der Mann einen Schritt zurück und zieht mich mit sich. Plötzlich löst sich Tyrann in den Schatten auf.

,,Wo ist er?!", schreit der Mann. Bevor ich realisieren kann, was geschieht, stößt mich der Mann vom Schiff. Ich schreie auf, doch bevor ich im Wasser landen kann, werde ich von Schatten erfasst und in einer so schnellen Geschwindigkeit an Deck gebracht, dass ich einen Moment brauche, um zu realisieren, was gerade geschehen ist. Während ich mich auf unserem Schiff befinde, so ist Tyrann auf dem Anderen und ich sehe, wie er einen nacheinander von ihnen tötet.

Meine Augen weiten sich erschrocken und ohne nachzudenken, stehe ich auf, nehme Anlauf und springe auf das andere Schiff. Der Gott ist gerade dabei, sich den übrigen zuzuwenden, da stelle ich mich ihm in den Weg.

,,Tyrann, nicht!" Er hält inne und sieht mich an. Sein Blick bleibt jedoch verhärtet.

,,Du hast dich geirrt, ich bin das reine Böse."

Gedankenverloren liege ich auf dem Bett und starre an die Decke. Seit dem Massaker, das Tyrann auf beiden Schiffen veranstaltet hat, habe ich mich hier her zurückgezogen, Willhelm an meiner Seite. Doch im Gegensatz zu ihm kann ich nicht schlafen.

Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich die Leichen und Eingeweide. Blut liegt überall, weshalb ich mich auch vom Deck fern halte. Ich ertrage den Anblick nicht, noch weniger ertrage ich die Gesellschaft des Todesgottes. Er hat recht gehabt, die ganze Zeit über. Man kann nicht ändern, was man ist, aber man kann es versuchen, zu verstecken.

Die Dunkelheit in ihm ist das reine Böse und manchmal frage ich mich, ob er sie kontrolliert oder sie ihn.

Genervt stöhne ich auf und lege mich zur Seite. Der Anblick des unschuldigen Wesens beruhigt mich und es fällt mir leichter, einen Bezug zu meiner Heimat herzustellen. Vor noch drei Tagen ist alles normal gewesen, wie hat es nur soweit kommen können? Nicht einmal habe ich viel über meine Eltern herausfinden können.

Die Erinnerung an Cheirons Worte stimmen mich traurig. Ich fasse mir an die Stelle, unter welcher mein Herz schlägt oder eher das Herz meiner Mutter. Ich frage mich, wie sie wohl ausgesehen hat oder wie sie allgemein so gewesen ist. Komme ich eher nach ihr oder nach meinem Vater, von dem ich noch weniger weiß?

Ich richte mich auf und setze mich hin. Inzwischen ist die Nacht in Aeternitas hereingebrochen und in wenigen Stunden würden wir Alderon erreichen. Das Königreich des Feuers ist das letzte Königreich, an dem wir vorbeifahren müssen, bevor wir direkt auf das Ende der Welt zusteuern: Der fallende Fluss.

Es gibt nur wenige Überlieferungen von diesem Ort, was daran liegt, dass ihn noch nicht viele besucht haben. Und viele sind bisher auch nicht zurückgekehrt. Das Leben und der Tod sind dort außer Kontrolle. Man berichtet von zwei Eingängen, die jeweils in das Unbekannte führen, denn bisher ist es noch keinem gelungen, jene verborgenen Orte zu erkunden, denn die Tore hindern einen daran, zu passieren.

Deswegen stelle ich mir die Frage, wie ich überhaupt an mein Herz gelangen kann, wenn es bisher niemand geschafft hat, weiter zu gehen.
Ich greife nach meiner Tasche, die neben mir auf dem Boden liegt und sehe sie an. Es ist sinnlos, ich versuche mir die Zeit zu vertreiben, mein Erfolg hält sich dabei in Grenzen.

Mit einem Mal fällt mir die Feder ein, welche Vater mir gegeben hat. Terran hat gesagt, dass sie erscheint, wenn ich sie brauche, aber in all den Situationen, in denen die Gefahr an meiner Seite gewesen ist, ist sie nie aufgetaucht. Fragend runzle ich die Stirn und erinnere mich angestrengt an das Gespräch zurück. Habe ich vielleicht etwas überhört, das er noch hinzugefügt hat?

Denn irgendwas kann an der Aussage nicht stimmen, wenn sie kein einziges Mal aufgetaucht ist, damit ich sie verwenden kann. Es ist absurd. Anstatt das meine Fragen im Laufe der Zeit weniger werden, so werden sie immer mehr.

Allmählich verliere ich den Überblick darüber, was ich überhaupt weiß. Denn das, was ich nicht weiß, stellt definitiv eine größere Menge dar.
Ich lasse mich wieder zurück auf das Bett fallen und beschließe, ein wenig zu schlafen.

,,Wach auf!" Blitzschnell schrecke ich hoch, als ein aufgebrachter Tyrann das Zimmer betritt und zu mir läuft.
,,Was ist-" Ich kann nicht einmal meine Frage aussprechen, da redet er schnell weiter.
,,Wir sind in Alderon." Verwirrt ziehe ich die Stirn kraus.

,,Aber das ist doch gut?"
,,Nein. Wir fahren geradewegs in eine Falle."

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