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Cyrus Latimer

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Zur selben Zeit

,,Und Ihr habt Eurem König nichts weiter zu sagen?" Ein Soldat des Königs Tunahan, welcher mit seiner Königin Eva über Natero regiert, stellt Terran die Frage. Terran befindet sich inzwischen vor dem Gericht und somit vor dem König Nateros selbst. Seit gestern hat er kein einziges Wort von sich gegeben, nur geschwiegen und es wirkt beinahe so, als wäre er mit seinen Gedanken woanders.

Athertons Tod hat ihn offenbar mehr getroffen, als ich zuerst angenommen habe und ihn vollständig zum Schweigen gebracht. Seine Augen glänzen schwach. In ihnen wütet ein Krieg, den er zu gewinnen versucht.

Er bewahrt Contenance, doch wenn er so weitermachen würde, wäre dies sein Todesurteil. Denn für Verrat, vor allem in jenem Ausmaße, droht ihm der Tod durch die Kriegerin der Natur. Aber ich bezweifle, dass Gemma bei dem Vorhaben mitmachen wird. Sie steht ruhig neben dem Königspaar und scheint in Gedanken zu sein. Ihr Blick gilt Terran, der den König emotionslos anschaut.

,,Ihr seid stets ein außergewöhnlicher Soldat gewesen und ich habe geglaubt, Ihr seid ein ebenso treuer Freund Eures Königreiches. Bedauerlicherweise habe ich mich in Euch getäuscht."

Der König macht eine kurze Pause und blickt zu seiner Königin, dessen dunkles Haar in prächtigen Locken über ihre Schultern bis zur Hüfte fällt. Ihre grün-braunen Augen betrachten Terran mit Mitleid, aber auch Entschlossenheit, ihn für seinen Verrat zu bestrafen.

Ihre Augen treffen auf die dunkelfarbigen des Königs, dessen kurzes, braunes Haar nach hinten frisiert ist und auf dessen Kopf eine goldene Krone mit grünen Edelsteinen sitzt. Sie gleicht der Krone der Königin, welche zierlicher gestaltet ist. Sie nickt ihm zu, woraufhin er sich erneut dem Soldaten vor ihm widmet, welcher in Ketten in der Mitte des Thronsaals steht.

,,Aufgrund der Schwere Eures Verrates, bleibt mir keine andere Wahl, als Euch zum Tode durch die Waffe der Erdenkriegerin zu verurteilen. Das Urteil wird am heutigen Abend zum Untergang der Sonne vollstreckt werden. Mögen höhere Mächte über euer zukünftiges Schicksal richten."

Ein Murmeln geht durch die kleine Menge, bestehend aus Soldaten, Beratern und Angestellten des Hofes. Tayfuns Blick trifft den meinen und auch ihm gefällt die Entscheidung nicht. Ich kann nicht erklären, warum sich jenes Gefühl in meinem Herzen ausbreitet, doch es nagt an mir.

Ich sehe zu Terran, der sein Urteil stillschweigend akzeptiert zu haben scheint und gar lethargisch dem Geschehen beiwohnt. Er steht mit erhobenem Kopf und aufrechtem Oberkörper und wird schließlich von mehreren Soldaten abgeführt.

Ich wende mich dem König zu, der aufrecht auf seinem Thron sitzt und die Hand seiner Gemahlin hält.

,,Ich werde mich nun zurückziehen und vorbereiten," teilt Gemma dem Königspaar mit und verlässt in ihrem grünen Kleid den Saal. Wenn ein Krieger ein Todesurteil vollstrecken soll, zieht er sich normalerweise für die übrigen Stunden zurück, um sich auch dementsprechend zu kleiden. Die Kleidung besteht aus einem langen Mantel, der in der jeweiligen Wappenfarbe des jeweiligen Königreiches ist. Nateros Farbe ist Grün.

,,Euer Hoheit, ich äußere Bedenken darüber, ob sein Tod notwendig ist. Er kennt die Antworten auf unsere Fragen. Mit ein wenig mehr Zeit-" Tunahan hebt die Hand und ich unterbreche meinen Satz.

,,Ihr wisst wie ich, dass er nicht reden wird, ganz gleich, was Ihr ihm antut oder anbietet. Seine Loyalität gilt Atherton und dem Menschen und nicht Aeternitas. Eure Zeit würde sinnvoller genutzt werden, wenn Ihr den anderen Kriegern bei der Suche nach dem Mädchen helfen würdet."

,,Er hat sich entschieden, Cyrus Latimer, nun müsst Ihr euren Weg wählen," fügt die Königin noch hinzu, welche meinen zweifelnden Blick bemerkt hat. Terran hat seine eigenen Überzeugungen und nicht zu wissen, warum, verfolgt mich. Der König hat recht, er würde mir keine Antworten geben, egal wie sehr man ihn foltern würde.

Ich nicke dem Königspaar zu und verlasse mit Tayfun, der auf mich gewartet hat, den Thronsaal. Schweigend laufen wir die Gänge Nateros entlang, welche mit den verschiedensten Pflanzenarten verziert sind. Wir laufen in den Garten, in welchem Gemma oft Zeit verbringt, doch nun strahlt ihre Abwesenheit.

,,Sie wird ihn nicht töten," äußert sich Tayfun und betrachtet den Himmel. Ich nicke.
,,Aber wird sie sich wirklich dem König widersetzen?"

Gemma ist nicht die Person für eine solche Tat, wobei sie offensichtlich Geheimnisse hat, welche Atherton gewusst hat. Allerdings weigert sie sich, sie uns zu verraten und streitet sie gar ab. Allmählich stellt sich mir immer mehr die Frage, wen ich von den Kriegern eigentlich kenne. Jeder hat Geheimnisse, doch wie schlimm sind jene? Kann man uns Krieger überhaupt als Freunde bezeichnen?

Wir haben zwar zusammen eine Ausbildung genossen, aber so wirklich sind wir nie ein Team gewesen. Manche von uns haben jemanden gefunden, mit dem sie sich sehr gut verstehen, andere wie Iylias oder Rialta sind gerne für sich geblieben.

,,Und wenn wir allein mit Terran reden? Ohne Soldaten, die ihn bewachen?", schlägt Tayfun vor.
,,Die Soldaten werden nicht einfach ihre Posten verlassen." Tayfun beginnt zu grinsen.
,,Wir brauchen nur eine kleine Ablenkung."

Was Tayfun eigentlich mit einer Ablenkung meint, ist die drei Soldaten, welche Terran bewachen, in die Welt der Träume zu schicken, indem er ihnen ein Somnium, also ein Staub, verabreicht, welches dafür sorgt, dass man für kurze Zeit schläft. Wenn man erwacht, ist es so, als wäre man vor Müdigkeit kurz eingeschlafen.

Nachdem Tayfun mithilfe des Windes, den er kontrolliert, das Somnium in Richtung der Soldaten geweht hat, überprüfen wir kurz, ob sie wirklich schlafen, dann öffnen wir die schwere Kerkertür, welche aus dicken Ästen besteht. Doch jene Äste können nicht ohne Weiteres überwunden werden.

Wir laufen die dunklen Gänge entlang und als wir schließlich im hinteren Bereich des Verließes angelangen, kehrt Tayfun zu den schlafenden Soldaten zurück, um jene im Auge zu behalten. Ich hingegen nähere mich der Zelle, in welcher Terran von dicken Wurzeln, die aus der Erde ragen, am Boden gehalten wird. Kaum Licht dringt zu uns, da sich die Verließe unterhalb des Schlosses befinden. Lediglich Kerzen, welche an Halterungen an den steinernen Wänden angebracht sind, spenden dem düsteren Ort hier Licht.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich vor ein paar Jahren selbst einem Soldaten habe das Leben nehmen müssen, da er einem Elementar geholfen hat, dessen Herz verflucht gewesen ist. Harenen, dessen Herz dem siebten Element, dem Sand, gehört, haben einst von der Dunkelheit kosten wollen, doch sie hat ihre Herzen verzehrt und ihre Seele entzwei gerissen.

Es gibt nichts Gutes mehr, an was jene Elementare glauben.

,,Ihr verschwendet Eure Zeit, Krieger. Meine Lippen wird kein Wort verlassen, welches von Eurem Interesse ist." Terrans dunkle Augen mustern mich, schließlich lacht er ein kehliges, aber halbes Lachen. Es ist falsch.

,,Warum gebt Ihr Euer Leben für das eines Menschen? Euch kann Gnade zuteil werden, wenn Ihr Natero und vor allem Aeternitas wählt." Terrans Blick verdunkelt sich.

,,Eure Gnade könnte mir unwichtiger nicht sein. Ich strebe ein Ziel an, welches Ihr nicht wahrhaben wollt. Ihr seid von Arroganz und Ignoranz getrieben, dass es nicht in Eure Vorstellung möchte, dass ein Mensch wichtiger für das Schicksal ist als Ihr."

Nun bin ich derjenige, der halbherzig auflacht, wobei das sonst nicht meiner Art entspricht. Ich verändere mich, das fällt mir auf, doch unschlüssig bin ich mir, ob jene Veränderung gut oder schlecht ist. Vielleicht ist sie eine Mischung aus beidem. Um sich zu verändern, muss ein Teil von sich selbst sterben.

,,Ich habe die Prophezeiung gesehen. Ihr werdet für den Untergang Aeternitas sorgen, wenn Ihr nicht sprecht." Terran spuckt mir vor die Füße.

,,Ein Krieger und doch so wenig Wissen. Ihr könnt mich foltern, Ihr könnt mich töten, weder lebendig, noch tot werde ich Martha DeLaughtrey verraten. Ihr gilt meine Treue, meine Freundschaft und mein Leben."

Es beeindruckt mich, das muss ich zugeben, wie er sich um diesen Menschen bemüht. Umso mehr drängt sich mir die Frage des Grundes in den Kopf. Dieses Gefühl, ein entscheidendes Detail zu übersehen, nagt an mir wie ein Ungeziefer. Es brennt leicht in meinem Herzen und veranlasst mich, wütend über meine eigene Unwissenheit zu sein. Ich bin zu eingenommen, zu verblendet, doch nur von was? Was übersehe ich?

Terran atmet erschöpft aus und wendet seinen Blick den trostlosen Steinen des Verließes zu.
,,Ich werde Euch nicht sagen, wo Ihr sie finden werdet oder wohin sie unterwegs ist. Doch eines kann ich sagen, ohne sie zu gefährden." Terrans Augen treffen die meinen und der Soldat steht mühsam auf und tritt näher an die dicken Holzstäbe, welche wie eine Barriere zwischen ihm und mir stehen, heran.

Die schweren Wurzeln, welche aus der Erde ragen und ihn versuchen, am Boden zu halten, zieht er schwer mit sich. Sein Herz ist stärker als das vieler anderer Soldaten. Auch ich trete näher, doch mein Herz zieht sich für einen Moment zusammen, als würde es etwas wahrnehmen, was ich nicht sehe. Werden wir beobachtet? Mir bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken, da fängt Terran an, zu sprechen:

,,Prophezeiungen haben etwas Tückisches an sich: Sie gelten nicht für alle, sondern nur für jenen, der sich ihrer bereit war, zu opfern und überlebt hat. Marthas Schicksal steht gegen die Prophezeiung, welche Ihr gesehen habt. Wenn ihr die Wahrheit erfahren wollt, müsst Ihr bereit sein, Euch zu opfern." Verwirrt sehe ich den Soldaten an.

,,Was ist das Schicksal des Menschen?" Sein Blick wird ernst.

,,Aeternitas Frieden. Atherton-'', er stockt, als er jenen Namen ausspricht. Der Tod des Zauberers hat viele Bewohner Aeternitas schockiert und bewegt, doch ihm geht der Tod viel näher. Der Schmerz, welcher sich in seinem Herzen ausbreitet, spiegelt sich in seinen dunklen Augen wieder.

,,Atherton hat nicht viel gesagt, das hat er nicht müssen. Doch die Prophezeiung besagt, dass sich der Mensch erheben und an der Seite der Krieger gegen das Böse kämpfen wird. Mehr hat Atherton nicht verraten." Ich trete einen Schritt zurück.

,,Nur am Ort der Nebelruinen können Antworten auf Eure Fragen erlangt werden, dort hat Atherton einst nach Antworten gesucht," fügt der Soldat noch hinzu, bevor er sich abwendet.

Die Nebelruinen gehören zu den gefährlichsten Orten auf Aeternitas. Keiner ist bisher zurückgekehrt. Korrektur, fast keiner. Wenn man sein Schicksal erfahren möchte oder Prophezeiungen erlangen möchte, so sucht man die Nebelruinen auf. Ein Ort, der tief verborgen im DeLibra Wald liegt und auf keiner Karte verzeichnet ist. Blind folgt man den wagen Überlieferungen und wenn man nicht während der Reise stirbt, so stirbt man spätestens dort. Woran bleibt allerdings ein Rätsel.

Doch jene Worte, dass der Mensch an der Seite der Krieger - unserer Seite - kämpfen soll, verblüfft und irritiert mich gar. Er hat es so lapidar von sich gegeben, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass das Schicksal des Menschen mit unserem so fein verwoben ist. Sanfte Fäden, die sich zueinander ziehen und festhalten, und doch so leicht zu zerreißen sind.

Innerlich hadere ich mit meiner Selbst, ob und wie weit ich jenem Mann Glauben schenken soll. Sagt er die Wahrheit oder ist sein einziges Ziel, mich zum Narren zu halten? Woher kann ich gewiss seinen Worten vertrauen, ohne die Krieger und all jene Prinzipien zu missachten oder gar zu brechen?

Wahrscheinlich gibt es eine nicht hören zu wollende, aber simple Antwort auf jene Fragen: Ich muss ihm blind vertrauen. Aber kann ich das einfach so? Ich würde mich den Befehlen des Königs widersetzen, ich würde die Krieger verraten und noch viel gravierender: Ich würde alles aufs Spiel setzen, nur um einem Menschen zu helfen und den Worten eines Verräters zu glauben. Das kann ich nicht, ich möchte es nicht.

,,Eines muss ich Euch lassen: Beinahe hätte ich Euren Worten Glauben geschenkt. Doch so irrgläubig wie Ihr werde ich meine Bestimmung und meine Welt nicht verraten. Der Mensch wird sterben und Aeternitas wird endlich Frieden zieren, sobald Abaddon vernichtet ist."

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