Er hielt sie fest in seinem Arm und biss die Zähne zusammen, als er spürte wie das Blut durch die Laken sickerte.
>>Nimmt ihn aufs Schiff und lasst niemand anderen am Leben.<< befahl Arawn seinen Männern, bevor er an der kämpfenden Meute vorbei lief und seine Runa fest in seinen Armen hielt. Ohne weiter zu überlegen hievte er sich und Runa über die Brüstung des Schiffes und sprang ins Meerwasser. Tauchte mit ihr auf und hielt sich an dem Netz fest, welches am Schiff herab hing.
>>Runa<< hauchte er ihren Namen und atmete erleichtert aus, als ihre Lider flatterten und sie stöhnend zu sich kam. >>Wie hast du mich so schnell finden können?<<stöhnte sie vor Schmerzen aus. Und dann entfuhr ihr ein seufzen, sodass Arawn sich endlich entspannen konnte, weil sie sich heilte.
>>Ein Fischersjunge zeigte mir die Richtung, in die sein Schiff gesegelt ist und dann wurde es merkwürdig. Egal in welche Richtung wir gelenkt hatten, das Schiff hat immer wieder Kurs in eure Richtung aufgenommen wie es scheint. Als hätte das Meer die Führung übernommen.<<
Sie blinzelte verwirrt und spielte sanft mit dem Wasser.
>>Ich will wissen was ich bin Arawn. Draven muss etwas wissen. Sei es das kleinste etwas, wir müssen es aus ihm herausbekommen.<< sagte sie entschlossen und schloss die Augen, als Arawn ihr einen Kuss auf ihre Stirn setzte.
>>Das werden wir. Doch jetzt Runa konzentrierst du dich darauf dich zu heilen und auszuruhen. Die Blackbeaks gibt es nicht mehr, dafür haben meine Männer gesorgt. Und Draven wird noch früh genug seine Strafe bekommen. Aber jetzt wirst du dich nur auf dich fokussieren und mir für die nächsten Stunden die Angst nehmen, die mich verfolgt hat und noch immer tief in mir schwebt.<< sprach er die nackte Wahrheit aus.
>>Arawn<< wisperte sie und legte ihre flache Hand auf seine Wange.
>>Es tut mir so Leid, dass ich nicht besser aufgepasst habe.<< hörte er sie Schuldbewusst sagen.
>>Oh Runa<< raunte er trocken. >>Entschuldige dich niemals wieder dafür, dass dieser Bastard dich gegen deinen Willen mitgenommen hat. Hast du mich verstanden?<< bohrte er nach und zog sie fest an sich, als sie nickte.

>>Arawn?<<durchbrach Runas Stimme die Nacht, sodass er erst jetzt bewusst wahrnahm, dass die Schreie der Männer verstummt waren.
>>Runa<< erwiderte Arawn und ließ zu, dass sie sich etwas von ihm löste. Kleine Tropfen perlten von ihren Wimpern ab und in dem Mondlicht der Nacht sah Runa aus wie eine Wassergöttin. Dass sie halb Nackt war, machte die Sache für ihn nicht besser.
>>Ich Liebe dich.<< hauchte sie und lächelte sanft, als sie sah, wie sprachlos er war. >>Es ist absurd, dass ich es nicht früher sagen konnte. Aber als Draven mir gegenüber stand, war dieser Gedanke tief in meinem Herzen. Ich habe erst jetzt realisiert, dass ich es schon viel früher sagen wollte Arawn. Ich Liebe dich mein Pirat.<< wiederholte sie und schwamm auf ihn zu, lachte als er sie an sich zog und ihr tausend Küsse auf ihre Halskuhle verteilte. >>Ich Liebe dich auch meine Wassergöttin<< raunte er, bevor er seine Lippen mit den ihren versiegelte.
Ein stöhnen entrang ihrer Kehle, als er ihre Hüfte packte und noch immer mit der rechten Hand das Netz festhielt.
Doch bevor sie hätten weiter gehen können, lösten sie sich voneinander und trieben im Wasser Stirn an Stirn.
>>Wir sollten aufs Schiff<< flüsterte sie, woraufhin er ihr nickend zustimmte.
>>Das sollten wir<< bestätigte er, doch beide machten keine Anstalten sich zu bewegen.
>>Scheiß drauf<< hörte er sie sagen, bevor sie ihn umschlang und ihre Lippen wieder auf seine legte.
Er erwiderte den Kuss stürmisch und wusste nicht wie lange sie dort im Wasser trieben und sich nur küssten. Aber er wusste eines. Er würde nie wieder zulassen, dass ihr etwas geschah. Eher würde er tausend Tode sterben, bevor er sie jemals wieder leiden sehen würde.
Das würde von nun an sein einziger Schwur und sein einziger Glaube sein.