Die Macht des Lebens
Mit Malfoy im Unterricht zu sitzen war für mich eine schöne Abwechslung zu all der Trauer die doch in der Luft lag. So gut ich konnte, versuchte ich mich nur an die wunderbaren Dinge des Weihnachtsballes zu erinnern, welcher schlimm ausgegangen war. Nach dem Unterricht winkte ich Draco kurz zu, bevor ich mich auf in die Bibliothek machte. An der staubigen Luft und den zerfetzten, alten Büchern erfreute ich mich und sog den Geruch des Niedergeschriebenen auf den vergilbten Seiten ein. Vorsichtig machte ich mich auf den Weg in den verboten Teil, in welchem man die kuriosesten Bücher finden konnte, darunter natürlich auch eines über Horkruxe. Warum man so etwas in einer Schule für junge Hexen und Zauberer finden konnte, war mir bis jetzt noch ein Rätsel. Tief atmete ich durch, um gleich danach mit gerunzelter Stirn und nachdenklichem Blick die aufgerauten Buchrücken mit den Fingerspitzen zu fahren. Dieses Gefühl sendete Wellen der Spannung durch meinen Körper. Wie man einen Hauself bestraft, Trolle und andere nutzlose Wesen, Muggel - Die Gefahr aller Zauberer. Angewidert schüttelte ich den Kopf. "Was ist denn los, Granger?", raunte eine Stimme und ich entdeckte Draco, welcher sich lässig gegen das Regal lehnte. Auffordernd und gereizt sah sein Blick aus, also wollte ich ihn auf keinen Fall belügen:"Ich suche nach einem Buch, wie du siehst." "Hier?", fragte er überrascht und zog eine Augenbraue hoch,"hier sehe ich mich sonst immer um. Was werden deine braven Gryffindor Freunde dazu sagen?" Gemein grinste er mich an und kam näher, um mich von hinten zu umarmen und mir einen sanften Kuss in den Nacken zu hauchen, worauf ich kicherte. Jedoch beherrschte ich mich gleich wieder, stieß ihn leicht von mir und meinte dann:"Die werden gar nichts dazu sagen, Malfoy, denn sie werden nichts davon erfahren." "Was bekomme ich dafür?", lachte er und verschränkte seine Arme demonstrativ. Meine Wangen fühlten sich plötzlich ganz heiß an und mein Herzschlag überschlug sich gar. "Ähm, die G-Gewissheit, dass ich dich immer lieben werde?", meinte ich mit fragendem, unsicheren Unterton und musterte ihn nervös. Langsam kam er näher, worauf ich zurückwich und schließlich zum Stehen kam, da hinter mir das Regal war. Grinsend presste er seine Lippen auf meine. Völlig gab ich mich diesem zärtlichen Kuss hin und spürte, wie ich mich wieder zu entspannen begann. Als er sich von mir löste, funkelten mich seine eisig blauen Augen an und ich meinte schnell:"Ich muss ein Buch finden, dass mir weiterhilft!" Verständnisvoll nickte er und ging von dannen. "Draco", murmelte ich vor mich hin und widmete mich wieder diesen grausamen Büchern. So viele diskriminierende Lektüren standen sauber geordnet in Hogwarts - eine Schande. Der Tod und sein Zauber stach mir ins Auge und ich schnappte es aufgeregt aus dem Regal. Der schwarze, zerfledderte Einband machte auf mich einen düsteren Eindruck und die eingerissenen Seiten deuteten darauf hin, dass das Buch gerne und oft gelesen worden war. Allein dieser Gedanke bereitete mir Unbehagen. Mit unsicherem Schritt wagte ich es, das Buch vor Madam Pince auf den Tisch zu legen und mit zittriger Stimme Wörter hervorzubringen:"Diese Lektüre würde ich mir gerne ausborgen." Misstrauisch betrachtete sie mich, nickte dann jedoch. Immerhin war ich volljährig und damit war mir auf jeden Fall erlaubt, Bücher aus der verbotenen Abteilung zu lesen. Trotzdem pulsierte das Blut rasend schnell durch meine Adern und ich hätte Mühe, meinen unruhigen Atem zu verbergen. Wankend und mit dem schwarzen Buch unter dem Arm, verließ ich die vertraute Bibliothek und machte mich auf zum Gemeinschaftsraum. Zögernd trat ich durch das Loch hinter dem großen Portrait und ließ mich auf die Fensterbank sinken. Unsicher öffnete ich die Lektüre, in meinem Bauch breitete sich ein Stechen aus. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass von der Sonne nur noch ein Stück zu sehen war und sich langsam die Dunkelheit ausbreitete. Die Dunkelheit breitete sich aus. Meine Konzentration galt nun nur noch dem Buch, aus welchem die schwarze Magie nur so triefte. Der Tod und sein Zauber stand noch einmal auf der ersten Seite geschrieben, wodurch ich nur noch nervöser wurde. Zitternd blätterte ich um, wobei ich mich in die Außenseite meines Zeigefingers schnitt. Ich unterdrückte einen spitzen Schrei und beobachtete, wie purpurrotes Blut aus meinem Finger quoll und ein Tropfen davon auf der Lektüre landete. Hoffentlich würde Madam Pince das nicht merken, doch wahrscheinlich würde diese das Buch nicht mal in die Hand nehmen. Heftig musste ich schlucken und nahm dann meinen Finger in den Mund, damit das Brennen daran langsam aufhörte.
Stirnrunzelnd begann ich zu lesen:
Lieber Leser,
in deiner Hand hältst du das wohl wertvollste Buch der gesamten Zaubererschaft, also würde ich dir raten kein nichtsnutziger Muggel zu sein. Viele werden dieses Buch vielleicht nicht verstehen können, da es ihnen gänzlich an Würde und Reife mangelt, oder auch einfach der faszinierende Hang zum Bösen. In diesen Seiten wird dir beigebracht, wie das Leben und der Tod zu deiner unbesiegbaren, fürchterlichen Waffe werden können und nur du darüber bestimmen kannst. Nicht nur der sagenumwobene Stein der Auferstehung kann dir zu Leben verhelfen, auch uralte, dunkle Magie vermag dich zum wahren Schöpfer und Bestimmer von Macht machen. Denn Magie ist Macht, Kraft ist Macht, Leben ist Macht. Nur du bist derjenige, welcher leben darf, den Tod verköstigen, Menschen zu wahren leeren, wertlosen Hüllen ihrer selbst machen und den Tod anderer besiegeln. Tod ist Macht. Dieses Buch wird viele magisch anziehen, gar ihrer kostbaren Zeit berauben, doch nur so, kann auch dieses Exemplar weiterleben. Zeit ist das, wonach alle streben. Egal, ob es machthabene Zauberer sind, listige Hexen, geisterhafte Wesen oder auch unwissende Muggel, die den Sinn ihres kümmerlichen Lebens am Grunde einer schlechten Whiskyflasche suchen. Das einzige Ziel der meisten auf dieser Welt ist es, möglichst viele seiner Nachfolger in die Welt zu setzen und einen Platz im Ministerium zu besitzen, doch wollen alle Macht. Macht, die es nicht verdienen, Macht, die nicht verstehen, wie man diese Position am Besten ausnutzen kann - durch Leben und Tod. Viele bestehen auf die lächerliche Verlängerung ihres Lebens durch kleine Steine, Tränke oder gar Spaltung ihrer Seelen, all dies wird auch in diesem Buch genaust beschrieben. Doch vergiss nie: Leben ist Macht. Tod ist Macht. Magie ist Macht.
Entsetzt sah ich von dem Buch auf und entfernte meinen Finger von meinem Mund. Solche Bücher mussten wirklich verboten werden! Meine Wut auf alle Schulleiter von Hogwarts war unbeschreiblich. Wer schrieb so etwas nur? Jedoch war leider kein Autor dieses Werkes zu entdecken. Kein Name. Ein Inhaltsverzeichnis war auf der nächsten Seite zu entnehmen:
Kapitel 1: Der Tod als Waffe
Kapitel 2: Der verkorkte Tod
Kapitel 3: Auferstehen für bemitleidenswerte Anfänger
Kapitel 4: Horkruxe
Kapitel 5: Dunkle Zeichen der Verbundenheit
Kapitel 6: Macht im Allgemeinen
Kapitel 7: 666
Kapitel 8: Sinn des Lebens - oder doch nur Betrug?
Kapitel 9: Sagen
Kapitel 10: Zauberstäbe des Schatten und Katzen der Dämonen
Kapitel 11: Vermischung des Blutes
Während des Lesens weiteten sich meine Augen vor Aufregung. Was war das bloß für ein Buch? Hatte das Voldemort verwendet? - Wohl eher nicht, wenn Horkruxe hier als lächerlich abgetan wurden. Zitternd klappte ich das Buch zu und nahm es mit in den Schlafsaal, wo ich es sogleich unter der Matraze meines Bettes versteckte. Nicht auszudenken, wenn es jemand finden würde. Am liebsten hätte ich es aus dem Fenster geworfen, oder derartiges, doch das durfte ich einfach nicht. "Hermine?", säuselte eine Stimme und ich fuhr herum. Feuerrotes Haar lag Ginny wirr im Gesicht, doch sie machte keine Anstalten etwas daran zu ändern. "Oh", brachte ich hervor und sah sie erschrocken an. "Was hast Du gemacht?", fragte sie, wobei sie ihr ruhiges Lächeln nicht verlor, dass es mir direkt unheimlich vor kam. "Ich wollte nur meine Decke ein wenig aufschütteln...", meinte ich möglichst gelassen und ohrfeigte mich innerlich, da es eine ziemlich durchschaubare, naive Ausrede war, doch Lügen war nicht meine Stärke. "So?", sagte sie schnippisch und ihr Mund wurde zu einem feinen Strich in ihrem Gesicht, aber das Lächeln verschwand noch immer nicht, "dann will ich dich nicht weiter stören." Heftig nickte ich, während sie auf dem Absatz kehrt machte. "Ach, Ginny. Hast Du dich über Harrys Rückkehr gefreut?", rief ich ihr in hohem Ton nach. Abrupt stoppte sie und drehte sich zu mir um, sodass ihr rotes Haar durch die Luft wirbelte. "Du weißt es noch nicht?", lachte sie und grinste breit. "Nein?", antworte ich tonlos. "Luna und Harry sind... ein Paar." Ihr Lächeln war noch immer da, prangte wie eine riesige Schleife zur Verzierung in ihrem Gesicht. War es die Verzweiflung? "Wirklich?", stammelte ich und sie nickte fröhlich. "Aber natürlich. Mr Potter bekommt immer, was er möchte. Neville tut mir leid, aber die beiden waren nie ein richtiges Paar, wenn man es so sagen möchte!", rief sie kichernd und zuckte die Schultern. Vorsichtig nickte ich und drückte mich an ihr vorbei. Ginny benahm sich komisch, aber ich sollte sie trotzdem trösten. Zögernd drehte ich mich zu ihr und strich ihr sanft über den Arm, worauf sie zusammenzuckte. "Tut mir leid", flüsterte ich und rannte hastig los. Es war mir peinlich, dass ich unverschämtes Glück mit Draco hatte. Besonders hatte ich Luna noch nie gemocht, ganz im Gegensatz zu Harry, welcher wohl fast der Einzige war, der ihr Verständnis und Geduld schenkte. Dank ihr war ein Horkrux zerstört worden, also war es vielleicht das, was Harry anlockte? Was immer es auch war, ich fand es äußerst amüsant, gleichzeitig in einer Art und Weise mysteriös, wenn man es so nennen wollte. Ich jedoch, musste mich nun auf Voldemort höchstpersönlich konzentrieren, also machte ich mich auf die Suche nach Malfoy, um ihm von dem Buch zu berichten. Meine Neugierde auf seine Reaktion war unbeschreiblich groß.
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Heyy :))
Ich weiß nicht, ob das Kapitel spannend oder lang war, da ich es am Handy getippt habe. Wäre nett, wenn ihr Kommentare dalassen würdet, denn die versüßen mir einfach immer wieder den Tag! (Ihr seid so liieeb)
Morgen habe ich Deutsch-Schularbeit, wünscht mir Glück!
Loveeeeee youuu all<33333
eure LumosRose♡
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