Betrug
Verwirrt richtete ich mich im warmen Bett auf und strich mir mein wirres Haar aus dem Gesicht. Um mich herum war alles ziemlich düster. Ein leises Atmen drang an meine Ohren und da bemerkte ich auch die kühle Hand, welche langsam von meinem Körper rutschte. "Draco?", nuschelte ich kleinlaut und sah mich um, wobei meine Sicht noch etwas verschwommen war. "Guten Morgen, Granger", murmelte er plötzlich in den Polster hinein. "Wo-wo sind wir?", stotterte ich, wobei ich mir dumm vorkam. Alles schien mir so weit weg. "Bei mir. Im Slytherin Gemeinschaftsraum", teilte er mir verschlafen mit, ohne auch nur ein Auge zu öffnen. "Lass uns noch schlafen. Es ist früher Morgen und noch dazu Wochenende", meinte er etwas verärgert und zog mich zurück unter die kuschelige Decke. Fürsorglich legte er seinen Arm um mich, seine Hand an meinem Bauch und seine Nasenspitze an meinem Hals. "Draco, was war gestern noch los?", fragte ich leise in die Finsternis. "Du warst bei mir noch im Gemeinschaftsraum und dann so müde, dass du hiergeblieben bist. Keine Angst, Pansy hat dir ein Nachthemd geliehen...", flüsterte er gegen meinen Nacken und ich fuhr mit der Hand über den leichten Stoff. "Wieso?", brachte ich bloß verwundert hervor, wobei ich sein gemeines Grinsen spüren konnte. "Sie hat es endlich eingesehen - dass sie keine Chance bei mir hat. Zabini ist ihr neues Opfer. Das Nachthemd kannst du übrigens behalten. Sie findet es passt mehr zu dir, als zu ihr, was auch stimmt und außerdem will ich das auch unbedingt. Du siehst darin fantastisch aus! Für den Sommer werden wir dir mehr Kleider besorgen, Granger", informierte er mich, sodass meine Augen größer wurden. "Was schmiedest du für Pläne?", kicherte ich leise, doch er gab mir keine Antwort und zog mich etwas näher. "Wir könnten heute nach Hogsmeade gehen", versuchte ich an die Konversation anzuknüpfen und hoffte, dass es gelang. "Vielleicht...", gab er träge zurück, "ich wette, dass dort der Rotschopf und diese Krähe sein werden." "Sprich doch nicht so von ihnen. Schon gar nicht von Raven, sie hatte es doch so schwer. Weißt du denn nicht, wie es ist der Neue zu sein? Das ist entmutigend. Zum Glück ist sie sehr nett." "So nett, dass sie meine Partnerin in Zaubertränke war.", fügte er hinzu und ich drehte mich ruckartig um, sodass ich ihm direkt ins Gesicht sehen konnte. "Und?", stieß ich schnippisch hervor, versuchte jedoch meine Stimme gesenkt zu halten. "Man konnte deine Eifersucht bis zu deinen Muggeleltern spüren, Hermine", meinte er lächelnd. Ein angenehmes Prickeln durchfuhr meinen Körper, so wie immer, wenn mein Vorname seine Lippen verließ. Er wusste ganz genau, was das mit mir machte. "Das stimmt nicht", krächzte ich unsicher und starrte in seine unendlich blauen Augen. "Du kannst nicht lügen", benachrichtigte er mich zufrieden und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, um sich dann etwas aufzurichten. Sofort legte ich meinen Kopf auf seine Brust und lauschte gespannt seinem Herzschlag, welcher eindeutig nicht im Takt schlug. "Bist du denn aufgeregt?", neckte ich ihn und hob kurz meinen Kopf. "Nein", sagte er in fragendem Ton und ich begann mit dem Zeigefinger seine Muskeln nachzufahren. "Hoffentlich lauscht niemand", meinte ich und deutete mit einem Blick auf den Stoff, welcher uns umgab, auch, wenn ich zugeben muss, dass dieses Himmelbett wirklich himmlisch war. "Lass uns aufstehen. Ich habe Hunger", piepste ich und wand mich vorsichtig aus seinem Griff. Erinnerungen an den Traum von dieser Nacht fluteten mein Gehirn und ich sah Draco vor mir, wie er um Malfoy Manor herumstapfte. Vorsichtig schob ich den Vorhang beiseite und lugte hervor. Alles schlief und war ruhig, also stand ich auf. Erst jetzt konnte ich das Nachthemd wirklich betrachten. Der Saum des seidigen, weißen Stoffes umspielte meine Oberschenkel und die dünnen Träger waren aus Spitze. Fröstelnd versuchte ich mir Pansy in dem Kleid vorzustellen, doch es klappte beim besten Willen nicht. "Willst du nicht anziehen", knurrte Malfoy und riss mich so aus meinen Gedanken. Sein nachdenklicher Blick ruhte auf mir. "Natürlich. Wo ist mein Gewand?" "Im Schrank gegenüber", verriet er mir und ich schlich auf einen großen, schwarzen Kasten zu. Schlangen waren im dunklen Holz eingeschnitzt worden und deren Augen schienen mich in einem smaragdgrünen Farbton anzufunkeln. Eingeschüchtert öffnete ich das Möbelstück und sah hinein. Fein säuberlich lag Draco Kleidung dort gestapelt. Ich staunte nicht schlecht, als ich mitten darin, tatsächlich frische Kleidung von mir vorfand. Vorsichtig zog ich einen grauen Pullover und noch mehr heraus und begab mich zurück in das Himmelbett, um wieder den Vorhang zuziehen zu können. "Also möchtest du nach Hogsmeade?", fragte ich ihn erneut, wobei er nur die Schultern zuckte. Zögernd zog ich mich vor ihm um und war eine Weile später auch schon fertig. "Aber du kommst mit frühstücken!", fauchte ich ihn an und wollte ihn am Handgelenk aus dem Bett ziehen, was mir nicht gelang, da er stärker war. Im nächsten Moment lag ich am Rücken auf der weichen Matraze und er war über mir. Grinsend betrachtete er mich, doch ich verdrehte bloß die Augen. Sanft drückte er seine Lippen auf meine und sie verschmolzen zu einem liebevollen Kuss. "Komm jetzt!", meinte ich empört und er folgte mir. "Du ziehst dich an und ich gehe kurz in meinen Gemeinschaftsraum und bürste mich", erklärte ich ihm und zeigte auf meinen Kopf, von dem mein Haar in jede Richtung abstand. Kurz nickte er, bevor er mir half durch die Kerkerwand zu kommen. Als ich mir sicher war, dass weder Peeves noch Filch die selben Wege, wie ich einschlugen, wagte ich mich mit schnellen Schritten voran.
Auch im Gryffindor Gemenschaftsraum war noch nichts los. Vorsichtig schlich ich mich in den Schlafsaal und richtete mein Haar. "Hermine, Hermine...", tadelte ich mich selbst und starrte erbost mein Spiegelbild an. Es war ein Wunder, dass Draco mich hübsch fand, wobei er so attraktiv war. Zögernd ging ich die Stufen hinab und betrachtete das lodernde Feuer im Kamin. Vorher war das noch nicht da gewesen, also musste doch jemand wach geworden sein.
"Hermine", säuselte eine Stimme und mein Kopf schnellte in die Richtung aus welcher ich sie vernahm, "schön dich zu sehen. Ich habe dich gestern gar nicht mehr kommen sehen." "Verfolgst du mich etwa, Damian?", seufzte ich und spähte auf die Standuhr. Die Frühstückszeit hatte begonnen. "Nein, ich sorge mich um dich." "Weswegen?", fuhr ich ihn an und verschränkte demonstrativ die Arme vor dem Bauch. "Hermine, ich frage mich schon all die Zeit, seit dem ich davon gehört und es auch gesehen habe, warum du mit Draco zusammen bist", gab er zu und ich hob entgeistert eine Braue. "Ist das dein Ernst? Du möchtest bei Merlins Bart Frieden und fragst dann so etwas. Nun, gut, ich liebe ihn. Das ist meine simple Erklärung und spioniere mir nicht hinterher, das ist fragwürdig. In diesen Zeiten gibt es für Auroren andere Prioritäten, welche eindeutig Vorrang haben, wenn du mich fragst", feuerte ich wütend zurück. "Nein, nicht Liebe. Sag mir, was ist es? Da muss etwas dahinter stecken. Er behandelt dich, als könnte er alles mit dir tun, was er möchte und wir wissen nicht, ob er doch mit seiner Sippe unter einer Decke steckt." "Das tut er nicht... Und außerdem ist es nun mal Liebe, auch, wenn du den ehrlichen Sinn davon nicht verstehst. Niemand tut das. Früher wusste auch ich nicht, was Liebe wirklich ist. Sie ist Leben. Draco hat mir gezeigt, dass es so viel mehr, als Bücher gibt, was auch ich verstehen kann." Ich musste schlucken. "Er hat dir die dunklen Künste näher gebracht?", bohrte er nach, worauf ich mit dem verlockenden Gedanken rang, zuzustimmen und ihm das dunkle Mal vor die Nase zu halten, was jedoch nicht sonderlich klug sein würde. "Also ist das Liebe, sagst du, Hermine, Du hast Besseres verdient, als solch einen Kerl, der in Sachen verstrickt ist, die du dir nicht mal im Traum vorstellen kannst. Bist du dir sicher, dass du ihn kennst?" "Ich muss mir doch so etwas nicht anhören!", schrie ich und wollte an ihm vorbeistürmen, doch er hielt mich am Arm fest. "Pass auf, was du tust. Jeder Schritt könnte ein fürchterlicher Fehler in deinem Leben sein, Ich weiß, wovon ich rede. Deine Zukunft hängt von ihm ab", zischte er, aber ich riss mich zornig los. Was fiel ihm nur ein? Er war ein Auror, doch das hatte nicht er zu bestimmen, wem ich vertraute. "Mit dieser Liebe betrügst du nur dich selbst! Er wird dich runterziehen, ersticken, das verspreche ich dir. Er ist ein verdammter Lügner, Hermine! Hör mir zu, er ist nicht das, was du glaubst. Fedra und ich wissen das, ich meine, wussten das!", brüllte er mir ohne jegliche Rücksicht hinterher. Fedra?
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Nach einer Woche wieder ein kurzes Kapitel :)) Und zwar um 2:00! Ich schreibe für euch dieses Zeug seit zwei Stunden... und höre coole Lieder, juhu.... Ich bin so müde und sehe alles nur noch verschwommen. Ich liebe euch trotzdem alle und ihr mich auch hoffentlich...
Ich habe das Gefühl, dass sich das Buch ein wenig zu Ende neigt, aber vielleicht wird es dann noch eine Fortsetzung geben, ich weiß es noch nicht. Zurzeit bin ich mit meiner 1D-FanFiction und der lieben Schule beschäftigt...
Na gut, *gähn*
Loveeeeeee youuuuuu all<333333
eure LumosRose♥
Ps.: Ach jaa: OMGOMG, dankeeee für die unglaublichen 52k reads.. ich packe das nicht, haha! Na ja, mit zu Ende neigen, meine ich noch mindestens 20 Kapitel, haha
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