4 || Instinkt
Ich widme das Kapitel MinnieMcGonagallGirl ❤ Natürlich freue mich wie immer über Kommentare<3
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Die folgende Woche verging für Minervas Geschmack viel zu schnell. Sie hatte sich kaum von dem ersten Treffen erholen können, als es auch schon wieder Freitag war.
Die gesamte Woche über hatte sie sich Gedanken gemacht, wie sie die Treffen durchstehen könnte, war aber zu keinem Ergebnis gekommen.
Amy hingegen hatte überhaupt keine Ahnung, was in ihrer Professorin vorging. Sie freute sich einfach auf die Vorbereitungen, da sie es schon immer gemocht hatte, Dinge zu planen.
Gut gelaunt ging sie also am Freitagabend, nach dem Abendessen, hoch zum Schulleiterbüro und klopfte.
Minerva öffnete selber die Tür und ließ sie eintreten.
„Guten Abend, Miss Allen."
„Guten Abend, Professor", erwiderte das Mädchen lächelnd.
„Wir sollten gleich anfangen. So wie ich Sie kenne, haben Sie schon über einige Möglichkeiten nachgedacht?", fragte die Professorin lächelnd und setzte sich hinter ihren Schreibtisch.
„Allerdings. Darf ich gleich anfangen?"
„Natürlich."
Voller Eifer begann Amy ihre Ideen und Eindrücke zu erzählen, während die Professorin alles notierte. Zwischendrin machte sie immer wieder Pausen, um Amy zu beobachten. Das Lächeln hatte Amy eindeutig von ihm und dieser Blick erinnerte sie an sich selbst. Eine Welle mütterliche Gefühle, von denen sie geglaubt hatte, sie verdrängt zu haben, überfiel Minerva.
Später war die Professorin noch verzweifelter als vorher. Amy hatte bereits vor zwei Stunden ihr Büro verlassen und immer noch hatte sie ihren leuchtenden Blick vor Augen. Einmal hatte sie sogar den Drang gehabt, das Mädchen zu umarmen, sich dann aber gezwungenermaßen davon abgehalten.
Zitternd schloss sie die Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.
Ein Waisenkind, welches geschlagen wurde.
Ein Waisenkind, was alleine in einer Ecke saß und um die Eltern weinte, die es sich wünschte.
Ein Waisenkind namens Amy, das mit großen Augen das erste Mal die Große Halle betrat.
Minerva fuhr aus dem Schlaf hoch. Ihr ganzer Körper bebte und sie versuchte ihre Atmung zu beruhigen.
"Amy, oh mein Schatz", murmelte sie und kroch wieder unter die Decke.
Eine Woche später waren sie bereits ein ganzes Stück weiter, was ihre Planungen betraf.
"Wissen Sie eigentlich etwas über ihre Eltern?", fragte Minerva unbedacht. Amy sah sie erstaunt an, überspielte dies aber. "Nein, nicht viel. Niemand konnte mir etwas sagen und irgendwann habe ich aufgegeben nachzuforschen. Ich weiß nur, dass meine Mutter schwarze Haare gehabt haben muss."
"So wie Sie", meinte Minerva.
Amy sah sie mit diesem Blick an, als wollte sie die Professorin durchleuchten.
"Und wie Sie", sagte sie schulterzuckend und ein kleines Lächeln umspielt ihre Mundwinkel.
"Ja, so wie ich", murmelte Minerva so leise, dass Amy es nicht hören konnte.
Stumm arbeiteten sie weiter, bis es schließlich zehn schlug.
"Ich denke, ich sollte gehen", meinte Amy und stand auf.
"Oh ja, natürlich. Gute Nacht, Miss... Miss Allen."
Minerva stand ebenfalls auf und öffnete dem Mädchen die Tür. Wie aus Versehen streifte sie ihren Arm, als Amy hinaus ging.
Es löste ein leichtes Kribbeln in Minerva aus und sehnsüchtig schaute sie Amy nach.
In den nächsten Wochen wurde es immer schlimmer. Minerva versuchte ihre Muttergefühle zu unterdrücken, jedoch erfolglos.
Auch Poppy merkte, dass ihre Freundin immer stiller wurde. Sie machte sich Sorgen, doch sie wusste auch, dass Minerva ihr nicht einfach erzählen würde, was mit ihr los war. Sie dachte, dass sie einen Plan brauchte, doch anscheinend benötigte sie den doch nicht.
Es war Mitte Mai, als Amy sich die Genehmigung holte nach Hogsmeade zu gehen. Es war Freitag Nachmittag und sie wollte mal etwas ausspannen, bevor sie mit ihrer Professorin weiter den Abschlussball planen würde.
Froh, einmal etwas Freizeit zu haben, betrat sie einen kleinen Pub, in einem abgelegenen Teil des kleinen Dorfes. Er konnte etwas gruselig wirken, doch sie mochte es, wenn sie keinem begegnete, der sie kannte.
Heute jedoch schien es mehrere zwielichtige Gestalten hergeführt zu haben, denn eine Gruppe von Männern saß in einer Ecke.
Mit einem mulmigen Gefühl ging sie zum Tresen und bestellte ein Butterbier. Vielleicht hätte sie auf ihren Instinkt hören sollen, einfach zu verschwinden, denn jetzt fing ein großer Typ mit Bart an sie anzusprechen:
"Hey Süße, hast du heute Abend schon was vor?", lallte er und die anderen lachten.
Amy bekam eine Gänsehaut und hätte den Pub am liebsten verlassen, doch einer der Typen hatte sich vor die Tür gestellt und versperrte den Weg.
"Ja, habe ich. Dürfte ich jetzt bitte vorbei?" Innerlich schlug sie sich gegen den Kopf. Als ob Höflichkeit hier etwas bringen würde.
Die Männer grölten und einige fielen vom Stuhl. Anscheinend waren alle sturz besoffen.
"Machen Sie den Weg frei!", sagte Amy mit mehr Nachdruck. Innerlich machte sich Panik in ihr breit.
Hilflos schaute sie sich nach dem Barkeeper um, doch dieser war im Hinterraum verschwunden.
"Aber Süße, ich hab doch noch so viel mit dir vor", meinte der Typ. Er kam näher auf sie zu und sie konnte seinen Atem riechen.
Er stank nach Whiskey und Zigaretten. Seine Fingerknöchel knackten unheilverkündend und er hatte ein hässliches Grinsen aufgesetzt.
"Ich will aber nicht!" Verzweifelt versuchte die junge Frau an ihm vorbei zu kommen, doch er war viel stärker als sie. Er nahm ihr den Zauberstab aus der Hand, packte mit seinen riesigen Pranken nach Amys Handgelenk und schnürte ihr fast die Blutadern ab.
"Habt ihr gehört? Sie will nicht", lachte der Mann und seine Freunde stimmten mit ein.
"Ich will aber. Und dann wirst du dich fügen müssen." Er zog sie in ein abgelegenes Zimmer und schloss die Tür. Amy konnte die anderen Männer noch aus der Ferne lachen hören.
"So Süße, jetzt zu uns." Der Typ grinste.
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