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Kapitel 27

Songempfehlung: Chris Brown - Under the influence

Nun war er also gekommen.

Der unausweichliche Moment, in dem wir uns der Wahrheit stellen mussten. Einer Wahrheit, die so sicher war, wie Ozeane tief oder Himmel die Farbe blau trugen. Eine Wahrheit, die uns zurück in die Realität katapultieren würde. Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann wollte ich nicht zurück in diese Realität. Ich wollte weiterhin in dieser Blase verharren, in die wir uns heute begeben hatten. Denn in dieser Blase war Julian nicht mein Professor und ich war nicht todkrank. In dieser Blase waren wir zwei stinknormale Menschen, die sich unheimlich zueinander hingezogen fühlten und sich kennenlernten. Dates hatten. So, wie es jedes andere Pärchen auch tun würde.

»Du weißt, Laney, dass das was wir heute getan haben, falsch war, oder?« Und einfach so, im Nullkommanichts, nahm Julian eine Nadel zur Hand und ließ meine kleine Seifenblase, in der ich bis eben noch geschwebt war, zerplatzen.

Ich wusste, dass er mit seiner Aussage nicht nur den Kuss meinte, sondern den gesamten Tag. Alles daran. Unsere gemeinsam verbrachte Zeit war vollkommen und unwiderruflich falsch.

Ich nahm einen tiefen Atemzug und ließ mich tiefer in den Sitz sinken.

Mein Hals wurde ganz trocken, während Julians Worte sich anfühlten, als würde Säure durch meine Adern fließen.

»Ich weiß, dass das nicht hätte passieren dürfen. Schon klar«, meine Stimme klang etwas trotziger, als beabsichtigt. Dabei konnte Julian im Grunde genommen ja nichts dafür. Er sprach nur das aus, wovor ich zu viel Angst hatte, es laut auszusprechen. Ich verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und blickte stur durch die getönten Scheiben hinaus in den Nachthimmel. Eine geschlagene Minute herrschte betretenes Schweigen zwischen uns. Dann beschloss ich allerdings, da wir ohnehin gerade Klartext sprachen, erneut die Frage aufzugreifen, die ich ihm vorhin im Restaurant schon gestellt hatte.

»Wieso hast du das alles dann überhaupt für mich getan, wenn es so falsch ist?«, flüsterte ich betroffen in die Stille, die uns wie wie ein dunkler Mantel in der schwarzen Nacht einhüllte. »Weil ich krank bin? Aus Mitleid?«

Schweigen.
Langes, unschlüssiges Schweigen.

Aber dann, als ich bereits glaubte keine Antwort mehr zu erhalten, sagte Julian schließlich etwas, das mich überraschte.

»Weil du Recht hattest mit deiner Vermutung.«

Ich warf ihm einen verwirrten Seitenblick zu.

»Welcher Vermutung?«

Julian schaute noch eine ganze Weile lang aus dem Fenster, ehe auch er sich mir zuwandte und mich direkt ansah.

»Dass ich dich mag«, seine Augen begannen zu glühen. »Ich mag dich, Laney Taylor. Und zwar nicht auf die Art, wie ein Professor seine Studentin mögen sollte, sondern auf eine ziemlich unangebrachte und unanständige Art.«

Mein Herz setzte einen ganzen Schlag lang aus, ehe es in schwinderlerregendem Tempo seinen Dienst wiederaufnahm. Julians Worte hallten in meinem Kopf wider und es dauerte eine ganze Weile, bis ich den Inhalt seiner Aussage verarbeitete. Im Bruchteil einer Sekunde wurde mir so heiß, als befänden wir uns inmitten einer achtzig Grad Sauna und nicht im Inneren seines Wagens. Die Stimmung zwischen uns veränderte sich schlagartig. Lud sich elektrisch auf. Die Spannung war so heftig, dass ich fürchtete, sie könnte sich jeden Moment mit aller Macht entladen.

»Auf eine unangebrachte und unanständige Art?«, wiederholte ich mit kratziger Stimme, die so gar nicht nach mir klang.

Julian sprach, ohne den Blick von mir abzuwenden.

»Seit wir uns zum ersten Mal geküsst haben, kann ich an nichts anderes mehr denken, als daran, es wieder zu tun.«

Seine Worte raubten mir regelrecht den Atem.

»Es geht mir genauso«, purzelte es über meine Lippen, ehe ich es hätte verhindern können. Und ich meinte es auch so. Hatte ich anfangs noch geglaubt, dass ein einziger Kuss mir etwas Abhilfe verschaffen würde, so wusste ich nun, dass dieser Kuss meinen Appetit nur noch mehr angeregt hatte. Er war der Zündstoff für das Feuer, das nun leise und heimlich zwischen uns knisterte.

Ein trauriges Lächeln umspielte Julians Mund.

»Ich wünschte, die Dinge lägen anders, Laney.«

Ich schluckte schwer. Langsam aber sicher entfernten wir uns wieder voneinander. Ich konnte buchstäblich fühlen, wie wir einander entglitten. Konnte spüren, wie das, was heute geschehen war, wie Sand durch meine Finger rann und vom Wind davongetragen wurde.

Und verzweifelt, wie ich war, versuchte ich es irgendwie zusammenzuhalten.

»Wir könnten einfach ignorieren, was zwischen uns steht«, entgegnete ich und blickte verlegen auf meine Hände.

»Du weißt, dass das nicht möglich ist, Laney. Die Konsequenzen wären fatal.«

»Das sind sie doch jetzt schon«, hielt ich dagegen und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. »Ich werde sterben, Julian. Und ich möchte nicht gehen ohne zu wissen, dass ich gelebt habe. Dass ich so richtig gelebt habe.«

Nicht zu fassen, dass nun ich diejenige war, die Julian davon zu überzeugen versuchte, dass... Ja, wovon versuchte ich ihn eigentlich zu überzeugen? Um offen zu sein, wusste ich selbst nicht einmal, was ich eigentlich von Julian wollte. Ich wusste nur, dass ich mich nicht mehr zurückhalten wollte. Dass ich meine Gefühle leben wollte. Und sei es nur für diesen einen Tag, in dem wir uns in dieser Blase befanden.

Unwillkürlich musste ich an Mark Twains Zitat denken, das Julian und mich miteinander verband.

»Arbeite, als würdest du das Geld nicht brauchen. Liebe, als hätte dich nie jemand verletzt, Tanze, als würde niemand zusehen...«, mitten im Sprechen unterbrach Julian mich. Jedoch nur, um das Zitat zu beenden.

»Singe, als würde niemand zuhören. Lebe, als wäre der Himmel auf Erden.«

Wieder hob ich das Gesicht und sah ihn an.

Unsere Blicke kreuzten sich. Trafen aufeinander wie zwei Naturgewalten. Wie ein Tsnuami und ein Tornado, die miteinander verschmolzen und alles und jeden in Schutt und Asche legten.

Einen ganzen Augenblick lang sahen wir uns einfach nur an, bis ich schließlich etwas sagte, das mutiger nicht hätte sein können - oder auch dümmer nicht sein könnte, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es betrachtete.

»Ich will nicht auf mein Leben zurückblicken und etwas bereuen. Ich will keinen verpassten Chancen hinterher trauern oder mir etwas Wunderbares entgehen lassen. Aber vor allem will ich nicht, dass diese Blase platzt. Nicht heute. Nicht jetzt«, ich nahm einen tiefen Atemzug, ehe ich die nächsten Worte aussprach. »Verbring die Nacht mit mir, Julian.«

Julian sog scharf die Luft ein. Seine Züge verzerrten sich vor Schock und vehement schüttelte er den Kopf. Mir war durchaus bewusst, was ich da verlangte. Oh ja. Ich wusste, dass es der ultimative Todesstoß sein würde. Dass es mit großem Abstand das Verwerflichste war, was wir tun könnten. Aber verdammt nochmal, scheiß drauf.

Scheiß auf die Tatsache, dass Julian mein Professor war.
Scheiß drauf, dass ich todkrank war.
Scheiß auf jegliche Konsequenzen.
Und scheiß auf mein Versprechen.
Ich war ihm doch sowieso schon längst mit Haut und Haaren verfallen.

Wieso wehrte ich mich so sehr dagegen?

»Du weißt nicht, was du da redest, du...«, Julian stoppte abrupt, da ich ihn erst gar nicht ausreden ließ. Stattdessen schritt ich ein weiteres Mal an diesem Tag zur Tat, indem ich ein Bein über die Mittelkonsole schwang.

»Laney... Was tust du da?«, blankes Entsetzen erfüllte seine Stimme. Es stand Julian ins Gesicht geschrieben, während er völlig perplex dabei zusah, wie ich rittlings auf seinen Schoß kletterte.

»Ich tue das Richtige«, sagte ich entschieden und unterdrückte Scham und Nervosität, die meinen Puls auf Hochtouren schickten. Ich war selbst überrascht von meinem offensiven Verhalten.

»Laney, das ist alles andere, aber nicht richtig«, Julian schüttelte erneut den Kopf und seine Hände legten sich wie von selbst um meine Taille, um mich wegzuschieben. Ich spürte sie. Sie berührten den schmalen Streifen Haut, den mein Longsleeve freilegte, weil es ein kleines bisschen hochgerutscht war. Kleine Stromschläge suchten die Stellen auf, an denen er mich berührte und verteilten sich in meinem gesamten Körper. Ich unterdrückte ein Stöhnen und Julians fadenscheiniger Versuch, mich mit halber Kraft wieder zurück auf den Beifahrersitz zu schieben, verlief ins Leere.

Wieder einmal war meine Reaktion auf Julians Berührung nicht von dieser Erde. Als hätte mir jemand ein Aphrodisiakum ins Getränk gemischt, das sich nun in meinem gesamten Blutkreislauf verteilte.

»Fühlt sich das denn nicht richtig an?«, fragte ich provokant, lehnte mich vor und besiegelte meine Worte mit einem Kuss.

Julian erwiderte ihn nicht sofort. Stattdessen versteinerte er. Sein Körper spannte sich so sehr an, wie ein Bogen, der kurz davor stand, einen Pfeil mitten in meine Brust abzufeuern. Und je nachdem, wie Julian sich entschied, ob er mich von sich schieben oder den Kuss erwidern würde, könnte dieser imaginäre Pfeil mein kaputtes Herz sogar wirklich treffen.

Julian wirkte zunächst völlig vor den Kopf gestoßen. Überrumpelt. Überfordert. Doch es dauerte nicht lange, bis sich sein verkrampfter Körper unter meinen Berührungen entspannte und er den Kuss - Gott sei Dank - erwiderte.

Es war ein Kuss, der meine Welt in ihren Grundmauern erschütterte. Ein Kuss, der den Atlantik hätte in Flammen setzen können. Zwei Welten prallten aufeinander und brachten das Universum vollkommen aus dem Gleichgewicht. Raum, Zeit und Materie hörten auf zu existieren, während sich alles nur noch um uns beide drehte.

Erst bewegte ich meine Lippen ganz sanft auf seinen. Vorsichtig streifte ich sie, wie der zarte Flügelschlag eines Schmetterlings. Aber einzig und allein dieser unschuldige Kontakt sorgte dafür, dass etwas in mir zerbarst. Keine Ahnung, was es war. Ob meine Zweifel, Ängste oder gar meine Vernunft, aber es sorgte dafür, dass der Kuss fordernder wurde. Hungriger. Ungeduldiger.

Ich vergrub meine Hände in Julians Haar, fuhr mit den Fingern durch die seidigen Strähnen und nahm seinen Duft tief in mich auf. Julians Hände um meine Taille spannten sich an. Seine Finger gruben sich in meine Haut, als wüsste er nicht so recht, ob er mich wegstoßen wollte oder noch näher zu sich heranziehen sollte. Ob er pflichtbewusst sein oder sich einfach gehen lassen sollte. Sein Körper und sein Mund jedoch schienen die Entscheidung bereits unbewusst für ihn getroffen zu haben.

Unter größter Mühe und Not schaffte ich es irgendwie, mich ein paar Zentimeter zurückzuziehen.

Schwer atmend und unter gesenkten Lidern sahen wir einander an. Die Sterne und die Stroboskopbeleuchtung des Monuments warfen ein sanftes Licht auf seine markanten Gesichtszüge, die nun verschleiert waren von einem Ausdruck, der in mir selbst sein Echo fand.

Es war pures Verlangen.

»Ich will dich überall küssen«, hörte ich mich selbst sagen und meine Wangen färbten sich Rosa. Es stimmte. Ich wollte ihn überall küssen. Aber ich wollte noch so viel mehr. Ich wollte ihn spüren. Wollte seine Haut auf meiner. Wollte mich in ihm verlieren. Wollte, dass er sich in mir verlor. Und ich wollte es jetzt. Es war mir vollkommen egal, dass wir uns hier wie auf dem Präsentierteller befanden. Dass uns jeden Moment jemand erwischen könnte. Dass die Jugendlichen, die ein paar Meter weiter standen, nur einen Blick in den Pick-Up werfen mussten und uns entdecken könnten, auch wenn sie durch die getönten Scheiben nicht sonderlich viel sehen würden.

»Laney...«, Julian schüttelte halbherzig den Kopf. »Wir sollten das nicht tun. Nicht hier. Nicht jetzt...«

»Oh doch. Genau hier und genau jetzt«, sagte ich und das Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals, aber ich brachte ein schwaches Grinsen zustande. »Oder bist du enttäuscht, dass es nur dein Auto und nicht dein Bike ist?«

Julian ließ ergeben den Kopf nach hinten gegen den Sitz sinken, starrte zur Decke und stöhnte laut.

»Fuck. Du bringst mich um, Laney Taylor.«

»Das hatte ich tatsächlich tun wollen, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Aber jetzt hab ich etwas anderes mit dir vor.«

Als Julian dieses Mal den Kopf hob und mich ansah, loderte ein Feuer in seinen grünen Augen, das die Macht hatte, alles und jeden um sich herum ins Verderben zu stürzen.

»Das ist ein riesengroßer Fehler, den wir da machen«, die Worte kamen nur unter großer Anstrengung aus Julian heraus.

»Kalte Füße, Professor? Ich hätte nicht gedacht, dass du zu der Sorte gehörst, die den Schwanz einzieht, wenn's ernst wird«, zog ich ihn auf und setzte schließlich noch einen drauf. »Feigling

»Oh Laney«, Julian schüttelte lächelnd den Kopf. Es war ein umwerfendes, verwegenes Lächeln. »Ich gehöre ganz bestimmt nicht zu der Sorte. Glaub mir.«

Ich grinste.

Es war viel zu einfach, ihn aus der Reserve zu locken und mittlerweile wusste ich ganz genau, welche Knöpfe ich bei ihm drücken musste.

»Beweise es.«

Julians Augen blitzten bei meinen Worten verheißungsvoll auf. Ich hatte sie ganz gezielt gewählt, weil ich wusste, wie sehr Julian Herausforderungen liebte. Zudem ahnte ich, was gerade in ihm vorging. Er trug einen innerlichen Kampf aus. Einen Kampf zwischen Kopf und Herz. Doch wir wussten beide, wie dieser Kampf ausgehen würde. Denn der Panzer, der sich seine Selbstbeherrschung nannte, hatte bereits massive Risse zu beklagen.

Und noch ehe ich diesen Gedanken zu Ende dachte, waren die Würfel gefallen.

»Dafür komme ich in die Hölle«, mit diesen Worten packte Julian meinen Hinterkopf und zog mich grob zu sich heran. Seine Lippen trafen hart auf meine und ein Feuerwerk explodierte in mir.

Ich öffnete den Mund. Unsere Zungen trafen aufeinander, liebkosten und umkreisten sich in einem leidenschaftlichen Duett. Wir erforschten uns gegenseitig und zum ersten Mal veränderte sich etwas zwischen uns. Etwas fühlte sich anders an. Fast so, als würden endlich alle Hüllen fallen. Als gäbe es kein Zurück mehr. Aus einem Instinkt heraus schmiegte ich mich noch näher an ihn heran. So nahe, dass ich plötzlich seine wachsende Erregung an meinem Körper spürte. Ein lustvolles Ziehen erschütterte mich und sammelten sich an einer bestimmten Stelle. Wir stöhnten gleichzeitig.

Im nächsten Augenblick erfasste uns ein Ruck und der Sitz schob sich nach hinten. Allem Anschein nach hatte Julian den Knopf für die Sitzeinstellungen betätigt.

»Mehr Platz«, murmelte er an meinem Mund, ehe er diesen wieder begierig in Besitz nahm. Seine Hände gingen auf Wanderschaft, glitten unter mein Shirt und strichen zärtlich über meinen Bauch, bis hin zum Ansatz meiner Brüste. Seine Lippen lösten sich von meinen und fuhren über meinen Hals. Sanft biss er in meine Haut und kurz darauf spürte ich seine Zunge, die aufreizend über meine Kehle strich.

Ich erschauerte und schloss genüsslich die Augen.

»Ich glaube übrigens«, murmelte er plötzlich und seine Worte vibrierten an meinem Hals. »Dass auf deiner Liste ein Punkt fehlt.«

»Ach ja? Welcher denn?«, keuchte ich. »Sex mit meinem Professor?«

Julian brauchte nichts zu sagen. Sein Lächeln war Antwort genug.

»Ersetze ihn mit dem Punkt einen Fremden küssen.«

Ich grinste. »Was ist los? Sind wir etwa eifersüchtig?«

»Ich teile nur nicht gerne«, knurrte er und führte seine süße Folter fort.

»Na zum Glück musst du das nicht. Ich ersetze den Punkt.«

Julian lächelte an meiner Haut. »Braves Mädchen.«

Ich erinnerte mich daran, wie er genau diese Worte vor ein paar Wochen schon einmal gesagt hatte. Zunächst dachte ich, sie wären an mich gerichtet gewesen, bis ich begriff, dass er eigentlich seine Hündin Sam meinte. Dennoch hatten sie mich im Bruchteil einer Sekunde in absolute Ekstase versetzt. Und das war jetzt, wo er sie tatsächlich an mich richtete, nicht anders.

Gott, wieso klangen diese Worte aus seinem Mund so verboten gut? So schmutzig?

Julians Hände umfassten meine Brüste und instinktiv bog ich den Rücken durch und hob meine Arme, damit er mir mein Shirt ausziehen konnte.

»So so schön«, murmelte er, während er mich im gedämpften Licht der Sterne und des Mondscheins betrachtete. Mit einem Finger fuhr er die Linie meines BHs nach. Die Liebkosung hinterließ eine Feuerspur auf meiner Haut, die mich langsam aber sich in Brand steckte.

Bei seinem Kompliment wurde mir ganz warm ums Herz. Noch nie hatte ich mich so begehrenswert gefühlt. Julians Worte sorgten dafür, dass ich mich noch mutiger fühlte, als ich es ohnehin schon war. Sie sorgten dafür, dass ich überhaupt keine Angst vor dem besaß, was wir im Begriff waren zu tun. Ich hatte erst ein einziges Mal Sex gehabt - und das war nicht einmal besonders außergewöhnlich gewesen. Aber nun stand ich kurz davor, mit Julian zu schlafen. In seinem Auto, in der Öffentlichkeit! Doch ich besaß nicht die geringsten Zweifel. Keine Furcht. Keine Angst. Nur Zuversicht, Vertrauen und pure Lust.

Manche würden behaupten, das wäre verrückt. Idiotisch. Völlig verantwortungslos. Ich aber behauptete, es war das absolut Schönste, was mir seit langer Zeit passierte. Ganz gleich was alles zwischen uns stand - in diesem Moment existierten diese Hürden nicht. Es gab nur Julian und mich.

Ich wollte ihn ebenfalls berühren. Ihn ansehen. Seine nackte Haut an meiner spüren. Also packte ich auch den Saum seines T-Shirts und zog es ihm über den Kopf. Er ließ es geschehen, mehr noch; er half mir dabei. Zum Vorschein kam ein Oberkörper, der purer Perfektion glich. Als wäre er in Stein gemeißelt, um jede griechische Gottheit vor Neid erblassen zu lassen. Breite Schultern. Feste Brustmuskeln und ein Waschbrettbauch, dessen definierte Muskeln mich scharf nach Luft schnappen ließen. Zum ersten Mal sah ich Julians Oberkörper in all seiner Pracht. Aber was mich am meisten überraschte, war das Tattoo auf seiner linken Brust. Es handelte sich um einen Schriftzug, der mir nur allzu bekannt war.

Memento mori.
Memento te hominem esse.
Respice post te, hominem te esse memento.

(Bedenke, dass du sterben wirst.
Bedenke, dass du ein Mensch bist.
Sieh dich um und bedenke, dass auch du nur ein Mensch bist.)

Es waren haargenau die Worte, die ich ihm im Krankenhaus rezitiert hatte, als wir uns über den Stoizismus unterhielten. Zufall oder Schicksal?

Bedächtig fuhr ich mit dem Zeigefinger die Buchstaben aus schwarzer Tinte nach und kam nicht umhin mich zu fragen, ob er es wohl als eine Art Andenken für seinen verstorbenen Bruder hatte stechen lassen.

»Wunderschön«, murmelte ich. »Alles an dir ist wunderschön.«

Julian lachte leise und seine Hand vergrub sich in meinem Haar. Langsam zog er mich wieder zu sich heran und küsste mich mit einer Hingabe, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Seine Hüften stießen lockend gegen meine und eine Sekunde später wanderte seine Hand hinab zum Knopf meiner Jeans. Mit einer flüssigen Bewegung öffnete er ihn und zog den Reißverschluss herunter. Das Geräusch erinnerte mich daran, dass wir gerade im Begriff standen, miteinander zu schlafen.

»Wir sollten das nicht tun«, nuschelte er schwer atmend. »Sag mir einfach, dass ich aufhören soll.«

Heftig schüttelte ich den Kopf.

»Auf gar keinen Fall.«

Ein Stöhnen erklang aus seinem Mund und ehe ich mich versah, fanden Julians Finger den Weg in mein Höschen. Behutsam begann er mich zu berühren, ließ seine Finger in einem aufreizenden Rhythmus über den empfindlichsten Punkt meines Körpers kreisen. Ich erschauderte heftig.

Ich hatte mich selbst schon einige Male angefasst. Wenn man ein Mädchen auf dem College war, das noch nie zuvor eine Beziehung gehabt hatte, war das unumgänglich. Außerdem hatte ich meinen Körper besser kennenlernen und herausfinden wollen, was mir gefiel und was nicht. Aber all das war nicht im Geringsten mit dem zu vergleichen, was Julian gerade tat. Seine Berührungen waren gezielt. Selbstbewusst. Neckend. Sie weckten eine ungeahnte Leidenschaft in mir, die mich beinahe innerlich zu verbrennen schien. Er wusste haargenau, was er da mit mir anstellte.

»Oh Gott«, keuchte ich und verschloss seine Lippen mit einem wilden Kuss. Ein weiteres Mal trafen unsere Zungen hemmungslos aufeinander, was meine Lust nur noch mehr steigerte.

Wie von selbst passte mein Körper sich Julians Rhythmus' an und ich begann mich zu bewegen. Das Spiel seiner Finger löste absolutes Wohlwollen in mir aus. Es lockte mich, reizte mich bis ins Unermessliche, bis ich das Gefühl hatte, jeden Moment einen Herzinfarkt zu erleiden oder zu einer knochenlosen Masse zu schmelzen. In meinem Innern baute sich ein Gefühl auf, das ich sehr gut kannte. Ein Gefühl des absoluten Kontrollverlustes. Es war ein verwirrendes, süßes Gefühl, das mich beinahe in den Wahnsinn trieb. Einerseits wollte ich endlich Erlösung finden und andererseits betete ich, dass dieser Abgrund, auf den ich zusteuerte, niemals kommen möge. Dass diese herrliche Folter niemals endete.

Aber dann geschah es.

Ein lautes Stöhnen entwich meinen Lippen und ich erreichte meinen Höhepunkt, während die Nacht um mich herum über mir einbrach. Ich krallte meine Hände in Julians Schultern, kniff die Augen zusammen und ließ das Gefühl über mich hinweg rollen.

»Schau mich an, wenn du kommst, Laney«, knurrte Julian, packte mit seiner anderen Hand meinen Hals und zwang mich, ihm ausgerechnet in dem Moment in die Augen zu schauen, als ich am verletzlichsten war. Doch die Tatsache, genau jetzt in das leuchtende Grün zu sehen, mit dem Wissen, dass Julian für diese Flut an Gefühlen verantwortlich war, intensivierte meinen Höhepunkt umso mehr. Es war, als explodierte ich. Als würde ein Feuerwerk meinen gesamten Körper in tausend Teile sprengen und ihn gleichzeitig wieder zusammensetzen. Ich spürte es mit jedem Zentimeter meines Daseins, von den Zehen bis zu den Fingerspitzen.

»Julian«, seufzte ich, während mein Körper von den Nachwehen des Orgasmus' erzitterte. Und obwohl ich gerade den heftigsten Orgasmus aller Zeiten gehabt hatte, war ich nicht vollkommen zufrieden. Ich wollte mehr. Ich wollte ihn. Sofort.

Julian schien es wohl ähnlich zu ergehen, denn er hob mich mit einer geschmeidigen Bewegung von seinem Schoß und setzte mich wieder auf den Beifahrersitz. Meine Beine lagen ausgestreckt auf seinen und bevor ich mir den Kopf darüber zerbrechen konnte, was er vorhatte, streifte er mir meine Vans von den Füßen, warf sie achtlos auf den Rücksitz und machte sich an meiner Jeans zu schaffen. Ich hielt mich an dem Sitz fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, während ich ihm mit der anderen Hand nur allzu gerne behilflich war.

»Du bist dran.« Als ich nur noch in Unterwäsche neben ihm saß, beugte ich mich vor und öffnete den Knopf seiner Hose. So dauerte es nicht lange, bis Julian ebenfalls nur noch in seiner Boxer Briefs dasaß.

Oh mann, und dieser Anblick war mehr als nur einen flüchtigen Blick wert.

Umständlich krabbelte ich zurück auf seinen Schoß und als hätte die kurze Unterbrechung uns buchstäblich Schmerzen bereitet, stießen unsere Körper wieder mit einer Wucht aufeinander, die mir den Atem raubte. Julians Mund eroberte mich und während er mich küsste, als gäbe es kein Morgen mehr, öffnete er den Verschluss meines BHs. Er hakte jeweils einen Finger unter die Träger und streifte sie mir von den Schultern. Ich half ihm dabei und nachdem auch dieses Kleidungsstück auf dem Boden des Wagens landete, verschlang Julian mich ungeniert mit Blicken. Seine Augen blieben an der großen, wulstige Narbe in meinem Dekolleté hängen. Plötzlich hob er einen Finger und berührte sie behutsam. Er begann an ihrem Anfang und fuhr mit dem Finger an ihr entlang, bis hinab zu dem Punkt unterhalb meines Brustansatzes, wo sie ihr Ende fand.

»Sie ist hässlich«, erwiderte ich kopfschüttelnd und versuchte diese widersprüchlichen Gefühle zu verdrängen, die die Narbe in mir hervorrief.

»Nichts an dir ist hässlich«, hielt er dagegen und sah mir fest in die Augen. Sein Blick funkelte.

Wieder rührte sich ein Schwarm von Schmetterlingen in meinem Bauch und ich rückte dichter an ihn heran. Offensichtlich jedoch nicht dicht genug. Denn einen Augenblick später packten Julians Hände mich grob an meinem Hintern und zogen mich noch weiter auf seinen Schoß, sodass kein Blatt mehr zwischen uns Platz finden konnte. Sofort spürte ich die harte Ausbuchtung seiner Boxer Briefs unter mir und von einem inneren Instinkt getrieben, begann ich mich an ihm zu reiben. Wir stöhnten gleichzeitig auf.

»Sag, dass du mich willst, Laney«, befahl er mir mit rauer Stimme, die mir verriet, dass mein Tun ihn alles andere, als kalt ließ. Er stand kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.

»Ich will dich. Ich wollte dich schon von der ersten Sekunde an«, flüsterte ich zurück und sofort fanden unsere Münder wieder zueinander.

Im selben Moment ließ er seine Finger unter den Stoff meines Höschen gleiten und ein lautes Reißen war zu hören.

Entsetzt lehnte ich mich ein Stück zurück.

»Das war meine Lieblingsunterwäsche!«, rief ich empört und blickte fassungslos an mir herab, wo der Stoff in Fetzen hing.

»Dann hättest du sie nicht anziehen dürfen«, belehrte mich Julian mit einem unverschämten Lächeln. In diesem Moment erinnerte ich mich an die wenigen Male, in denen wir uns schon geküsst hatten. Bereits dort hatte ich geahnt, dass er ein sehr leidenschaftlicher Liebhaber sein würde. Aber dass er wirklich derart ungestüm war, hatte ich nicht erwartet.

Und doch... gefiel es mir.

Er behandelte mich nicht, als wäre ich aus Zucker und könnte jeden Moment zerbrechen. Nein, Julian berührte mich genau mit der Intensität und Härte, die ich wollte. Die ich brauchte.

Also unterließ ich weitere Beschwerden über meine zerfetzte Unterwäsche und schickte stattdessen auch meine Hände auf Wanderschaft, strich über Julians Körper und ließ sie schließlich unter den Saum seiner Boxer Briefs wandern.

Vorsichtig umschloss ich seine Errektion mit meiner Hand.

Ich hatte nicht allzu viel Erfahrung auf diesem Gebiet, aber doch war ich selbstbewusst genug, um einfach meinem Instinkt zu folgen. Also begann ich, meine Hände an ihm auf und ab zu bewegen. Währenddessen hob ich den Blick und schaute Julian ins Gesicht, um seine Reaktion abzuwägen.

»Fuck«, stöhnte er, ließ den Kopf nach hinten gegen die Kopfstütze sinken und schlug die Augen nieder. »Du bist mein Untergang, Laney.«

»Nein«, hielt ich dagegen und setzte das Spiel meiner Hände um ihn fort. »Ich bin deine Erlösung.«

Als brachten diese Worte ihn um den Verstand, hob er das Gesicht, umfasste abrupt mein Handgelenk und gewährte meinem Tun Einhalt.

»Noch eine Sekunde länger und du wirst nichts mehr von mir haben«, warnte er mich und seine Augen blitzten vor Verlangen.

Ich lächelte diabolisch. Der Gedanke, dass ich Julian so sehr um Fassung ringen ließ, bereitete mir großes Vergnügen.

»Hmm«, ich machte Anstalten, fortzufahren, doch Julian schüttelte abermals den Kopf.

»Komm her«, er packte mich bei den Handgelenken und zog mich ein Stück weit in die Höhe. Dann griff er nach unten und streifte seine Unterwäsche runter.

Ich wusste auch ohne groß nachzudenken, dass es nun so weit war. Dass es kein Zurück mehr gab. Und um ehrlich zu sein, wollte ich auch nicht mehr zurück. Ich war genau dort, wo ich hingehörte. Wo ich sein wollte. Ich wollte Julian in mir spüren. Wollte ihn ganz und gar in mich aufnehmen. In vorfreudiger Erwartung schloss ich die Augen.

»Laney?«, hörte ich ihn plötzlich sagen.

»Hm?«

Kurze Stille.

»Ich habe keine Kondome.«

Schlagartig öffnete ich wieder die Augen und starrte ihn an. Ich war so sehr von ihm vereinnahmt, dass ich überhaupt nicht an Verhütung gedacht hatte. Es war mir nicht einmal im Entferntesten in den Sinn gekommen!

Verflucht nochmal.

»I-ich habe auch keine«, stammelte ich nervös und wusste nicht, ob mich die Tatsache, dass er unvorbereitet war, freuen sollte, da er offenbar niemand war, der mal eben schnell einen One-Night-Stand hatte oder ob ich nun darüber weinen sollte.

Ich überlegte fieberhaft. Ich wollte jetzt keinen Rückzieher machen. Ich wollte nicht, dass dieser wundervolle, epische Moment verstrich, denn ich fürchtete, dass dies eine einmalige Gelegenheit war.

Kurz erwog ich die Alternativen. Es gab durchaus noch eine andere Option - ich trug eine Spirale. Ich hatte sie letztes Jahr eingesetzt bekommen, da ich seit Beginn meiner Periode mit vierzehn unter höllischen Mestruationsbeschwerden litt und die Pille wegen meiner Herzerkrankung und dem erhöhten Risiko für Thrombose und Lungenembolie nicht in Frage kam.

Ich räusperte mich.

»Wir könnten auch ohne Kondom Sex haben«, erwiderte ich vorsichtig und war bereits im Begriff, weiterzusprechen, als Julian mich unterbrach.

»Auf gar keinen Fall, Laney. Es ist zwar nicht so, dass ich dir nicht vertraue, aber ich bin noch nicht bereit, ein Kind in die Welt zu setzen und...«

»Ich... ich habe eine Spirale«, warf ich hastig ein. »Ich mache so etwas normalerweise nicht, aber ich will... Ich will dich, Julian. Ich muss nur wissen, ob du gesund bist«, stotterte ich, nun doch etwas verlegen. »Bist du... gesund?«

Julian hob amüsiert eine Braue.

»Wenn du wissen willst, ob ich irgendwelche Geschlechtskrankheiten habe, dann lautet die Antwort Nein. Ich gehe regelmäßig zum Check-Up und zufällig war mein letzter Termin erst kürzlich«, Julian neigte den Kopf zur Seite. »Bist du denn gesund?«

Nun war ich es, die empört schnaubte.

»Da ich erst ein einziges Mal Sex hatte und dabei auch verhütet habe, bin ich so gesund, wie man nur sein kann. Außerdem bekomme auch ich regelmäßig Check-Ups gemacht. Aufgrund meiner Herzerkrankung sogar noch öfter, als du.«

Natürlich überging Julian der eigentliche Inhalt meiner Aussage und hörte nur das, was er hören wollte.

»Du... hattest erst einmal Sex?«, Julians Augen weiteten sich vor Schock bei meinem Geständnis. »Und du... sitzt hier nackt? Mit mir? Im Auto? In der Öffentlichkeit?«

»Mach kein Drama daraus«, protestierte ich sogleich, als ich meinen eigenen Fehler bemerkte.

»Laney... Wieso hast du nichts gesagt?«, Julian schüttelte fassungslos den Kopf.

»Wenn du mich jetzt abweist, werde ich nie wieder ein Wort mit dir sprechen!«, meine Aussage hätte eigentlich witzig klingen sollen, aber der drohende Unterton in meiner Stimme entging nicht einmal mir selbst. Doch statt da weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, starrte Julian mich einfach nur stumm an, als wäre ich eine Außerirdische.

Ich wand mich unruhig unter seinem Blick. Was tat es schon zur Sache, wie oft jemand Sex hatte? Jeder konnte schließlich so leben, wie er wollte, oder etwa nicht?

»Also... Willst du mich nun oder nicht?«, drängelte ich und rückte noch ein Stückchen an ihn heran, bis ich seine Härte wieder direkt an meiner Mitte spürte. Sie war der lebhafte Beweis dafür, dass seine Lust nicht nachgelassen hatte. Nicht im Geringsten.

»Oh Laney«, murmelte Julian. »Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich will. Und nachdem ich das weiß, umso mehr.«

Eine Last fiel von meinen Schultern und die vorherige Unbekümmertheit kehrte zurück.

Sofort schlang ich meine Arme um seinen Hals und küsste ihn stürmisch. Doch Julian schien plötzlich verändert. Er wirkte viel vorsichtiger und sanfter. Hatte er mich vorher noch mit einer Ungestümheit gepackt und verschlungen, so waren seine Berührungen nun viel harmloser. Unschuldiger.

Ich stieß einen frustrierten Laut aus.

»Hör auf, mich jetzt wie ein rohes Ei zu behandeln!«

»Ich möchte nur, dass du dich wohl fühlst, Laney«, seine Augen fanden meine und funkelten voller Wärme. Wäre ich nicht so unglaublich erregt und voller aufgeladener, sexueller Energie, hätten seine Worte mich womöglich gerührt.

Nicht aber jetzt.
Nicht, wenn ich das Gefühl hatte zu sterben, sollte er mich nicht wieder mit der gleichen Intensität berühren, wie zuvor.

Also brachte ich mein Gesicht ganz nahe an seins und schaute ihm tief in die Augen.

»Ich will, dass du mich vögelst, Julian.«

Julian sog scharf die Luft ein, aber der Ausdruck absoluter Ekstase, der über sein Gesicht huschte, verriet mir, dass meine schmutzigen Worte ihm gefielen.

»Oh Laney...«, stöhnte er.

Julian fucking Wright stand auf Dirty Talk und es war ein Leichtes, das zu meinem Vorteil zu nutzen.

Als wären das die Worte, die er gebraucht hatte, um endlich wieder zu sich zu kommen, griff er zwischen uns und brachte sich in Position. Dann sah er mir tief in die Augen.

»Sie gehören eindeutig zu den Menschen, die wohl einen Augenblick früher sprechen, als sie denken, Miss Taylor«, hörte ich Julian noch sagen, ehe er sich in mich schob. Tief. Sehr tief.

Mir blieb die Luft weg und ich keuchte erschrocken auf, als ich spürte, wie er mich ausdehnte.

Es war ein ungewohntes Gefühl. Ungewohnt, aber verdammt schön. Ich brauchte einen Augenblick, um mich an seine Größe zu gewöhnen. Julian stieß ebenfalls ein lautes, euphorisches Fluchen aus und sein lustverzehrtes Gesicht war schöner, als jedes Kunstwerk, das ich jemals gesehen hatte.

Mein Gehirn verabschiedete sich und es herrschte völlige Leere in mir. Ich konnte nicht mehr atmen. Nicht mehr denken. Ich konnte nur noch existieren und dieses unglaubliche Gefühl wahrnehmen, das Julian in mir hervorrief. Unsere Körper vereinten sich. Verschmolzen miteinander, wie pures Wachs.

»Sag's noch einmal«, brummte Julian, während er noch immer in mir verharrte und vergrub sein Gesicht an meiner Halsbeuge.

»Was?«, wimmerte ich.

»Was du eben gesagt hast. Sag's noch einmal.«

Ich wusste genau, was er meinte.

»Ich will, dass du mich vögelst.«

Als wäre dies sein ganz persönliches Mantra, begann er sich schließlich in mir zu bewegen. Er zog sich aus mir zurück, nur um erneut in mich zu stoßen, als würden die Worte ihn umso mehr anspornen. Das Ganze war herrlich ungewohnt. Auf eine absolut positive und vereinnahmende Art und Weise. Doch es dauerte nicht lange, bis ich meinen Takt fand und meine Hüften Julians Bewegungen anpasste, ihm entgegenkam.

Langsam aber sicher verfielen wir in einen angenehmen Rhythmus, dessen Geschwindigkeit und Intensität sich immer weiter steigerte. Wir küssten uns. So lange, bis mir die Luft wegblieb. Doch das war nicht weiter schlimm, denn Julian war alles, was ich in diesem Moment zum Leben brauchte. Er war meine Luft. Er war meine ganz persönliche Droge und gleichzeitig mein Heilmittel. Er brachte meinen kaputten Herzschlag wieder in Takt. Obwohl ich befürchtete, vor Anstrengung jeden Moment einen Kreislaufkollaps zu erleiden. Unsere Körper waren schweißnass, klebten einander, verzehrten sich nacheinander, wie die zwei Seelen aus der Geschichte der Kugelmenschen.

Unser Atem vermischte sich miteinander. Unsere Hände waren überall und nirgendwo und unser Stöhnen wurde zu einer ungeahnten Komposition, die jede noch so berühmte Melodie um Welten schlug. Ich konnte nicht sagen, wo mein Körper anfing und Julians Körper endete, so nahe waren wir uns. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, von einem anderen Menschen so besessen zu sein, wie von ihm. Von seinem Körper. Seinen wunderschönen grünen Augen mit den verboten langen Wimpern. Von seiner Stimme. Seinem Duft. Aber allem voran seiner absolut vereinnahmenden und wunderschönen Seele, die sich in diesem schicksalshaften Moment mit meiner verband.

Ich hätte nicht gedacht, schon bei meinem zweiten Mal Sex einen Höhepunkt zu haben. Aber ich brauchte keinen Sexualkundeunterricht, um zu wissen, dass diese tosenden Wellen, die meinen Körper nach und nach überfielen, ein sich anbahnender Orgasmus waren.

Während Julian hart und immer schneller in mich eindrang, spürte ich mehr und mehr, dass sich etwas in mir zusammenzog. Spürte, wie sich ein Feuer in mir ausbreitete, das mich von innen heraus zu versengen drohte. Und dann brach etwas in Stücke. Erneut explodierte ich in einer Mischung aus Verlangen, Liebe und Licht. Die Wellen der Lust brachen über mir ein und rissen mich mit sich in ungeahnte Tiefen. Jeder Zentimeter meines Körper kribbelte. Bebte. Es fühlte sich an, als brenne ich lichterloh.

Ein Schrei entrang sich meiner Kehle und wurde von Julians Hand erstickt, die sich über meinen Mund legte. Aber auch Julian schien nicht mehr länger an sich halten zu können. Ich spürte, wie er mit einem heftigen Stöhnen in mir zu seinem Höhepunkt kam.

Ich zitterte am ganzen Körper und brach schließlich vor Erschöpfung auf ihm zusammen.

»Ich glaube, ich verliere das Bewusstsein«, murmelte ich noch mit letzter Kraft. Vor meinen Augen tanzten Sternchen. Doch bevor sich die sanfte Dunkelheit über mir ergoss, kam ich nicht umhin zu bemerken, dass ich absolut hoffnungslos in Julian Wright verliebt war.

Hallo meine Lieben!
Puuh, was soll ich sagen? Es ist endlich passiert, haha. Ich freue mich so darüber und bin gleichzeitig total verunsichert, weil ich eure Meinungen gar nicht einschätzen kann! Ich weiß, Laney und Julians erstes Mal ist ein wenig... anders, haha. Aber ich fand es genau so, wie es nun passiert ist, perfekt. Die beiden waren von Anfang an eine sehr explosive Mischung und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihren Gefühlen nachgeben.
Also... Scheut euch nicht davor, mir euer Feedback zu hinterlassen, denn ich hungere schon danach! :D Auch konstruktive Kritik ist natürlich willkommen! <3 Fühlt euch ganz frei, eure Gefühle und Gedanken niederzuschreiben!
Ich hoffe SO sehr, dass es euch gefällt!
Ganz viel Liebe an euch!
Eure Lora <3

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