TGK
Die Stimmung ist angespannt als sie bei Ashkyr auftauchen, der schon in Blaires Büro auf sie wartet. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sieht er die vier an. „Was ist bitteschön passiert?" Alai würdigt ihn keines Blickes, sondern geht nur an ihm vorbei. „Wir sollten anfangen." Der Höllenfürst sieht zu Blaire, wobei diese entschuldigend lächelt. Sein Blick wird ein wenig zufriedener und er nickt ihr zu, bevor er seinem Ziehsohn zum bereits aktivierten Holodeck am Schreibtisch folgt. Ach du scheiße, hoffentlich muss sie in nächster Zeit nicht mit ihrem Bruder direkt zusammenarbeiten. Sie hat so das Gefühl dass sie es nicht überleben würde, oder sich zumindest die ganze Zeit anmaulen lassen müsste. Monty schiebt sie auffordernd nach vorn, wobei er ihr Zögern und ihre Unwilligkeit schnell erkennt. Er bringt seinen Mund an ihr Ohr und seufzt. „Steh für dich ein, alt genug bist du." Mit diesen Worten geht er an ihr vorbei zu den anderen, wobei sie ihn verständnislos beobachtet. Na super Tipp hier. Was soll sie jetzt damit anfangen? Das ist nicht so einfach wie er sich das vorstellt! Arschloch! Alai sieht zu seiner Schwester und folgt ihrem Blick zu Monty, wobei er seine Augen leicht zusammenkneift. Was hat er gemacht. Überrascht dass er das gehört hatte, sieht sie ihren Bruder an. Huh? Alai verzieht leicht das Gesicht. Du nennst ihn nicht umsonst Arschloch, also? Er steht sehr kurz davor seine Dolche in Monty zu versenken, ohne dass er überhaupt weiß wieso seine Schwester überhaupt so reagiert hat.
Leicht lächelnd nickt Blaire und kommt mit Jacobson zu den dreien. Alles gut. Er... gibt nur ‚Tipps' die man nicht umsetzen kann und ich fühle mich einfach nur dumm deswegen, keine Sorge. Alai sieht an ihr runter und wieder hoch, noch einmal zu dem Urdämon und dann wieder zu ihr. Du bist nicht dumm. Dein ‚dumm' ist bei anderen die volle Intelligenz. Sie presst die Lippen aufeinander. Du setzt die Allgemeinintelligenz ja sehr weit unten an. Auch seine Mundwinkel gehen hoch und er zuckt nichtssagend mit den Schultern, bevor er wieder ernst wird. „Seid ihr fertig mit... was auch immer ihr gerade besprecht?" Andrew sieht zwischen den Zwillingen hin und her, wobei die beiden ihn ansehen, dann sich und dann wieder ihn. „Und will ich wissen woher du das weißt...?", gibt Alai fragend von sich, wobei Jacobson nur die Arme verschränkt. „Ihr versucht es nicht einmal zu verstecken. Ich bins ja schon von Monty und Opris gewohnt und die beiden sind ja wenigstens nicht so ausdrucksstark mit ihren Gesichtern wenn sie reden. Besonders DER nicht." Dabei deutet er mit dem Kinn in Richtung des Dämons, der seine Augenbrauen hochzieht. „DER hat auch einen Namen, nur so zur Information." Der Pater ignoriert ihn vollkommen und fährt fort. „Also von dem her ist es nichts neues für mich und man bekommt ein Gefühl dafür." Monty starrt Jacobson kurz an und seufzt. „Gut, dann halt nicht! Ist cool, ignoriert mich alle." Im nächsten Moment hat er deinen Arm auf seiner Schulter und er sieht auf Blaire hinunter, die zwar ihren Arm auf seine Schulter gelegt hat als würde sie sich abstützen wollen, ihn aber nicht ansieht und stattdessen dem Pater antwortet. „Also können wir froh sein dass niemand mitbekommt WAS gehört wird, richtig?" Andrew nickt. „So ungefähr."
Brummend nickt sie immer vor sich hin, wenn man nur allein ist, dann merkt man nicht wie auffällig man sein kann. „Blaire... du bist zu klein um mich als Stütze zu nehmen- Was soll das?" Sie sieht zu Monty, auf ihre Hand und dann wieder zu ihm. „Ich- uhm... dachte dass das helfen könnte bei dem ‚ignoriert mich alle'? Falsche Handlung?" Seine Augenbrauen gehen hoch. „Wie lange warst du schon nicht mehr unter normalen Menschen?!" Blaire räuspert sich und lässt den Arm sinken. „Ich- Ich meine... ich hatte heute ein Gespräch! Oder so." Der Braunhaarige reibt sich den Nasenrücken. „Oh mein Gott..." Zum ersten Mal seit langem muss Jacobson dem Vollidioten recht geben, das ist alles andere als feierlich. „Wir bringen euch was über einen Normalen, erwachsenen, menschlichen Umgang bei." Denn gestorben sind sie als Kinder, sie wissen nicht wie die Teenagerzeit abgelaufen ist und haben auch offensichtlich beide keine Ahnung von einem normalen, erwachsenen Umgang. Alai verzieht das Gesicht. „So schlimm sind wir nicht, wir sollten jetzt aber weitermachen!" Langsam dreht Jacobson den Kopf zu ihm. „DU bist am schlimmsten! Komm mir nicht so." „Aber-" „Habe ich gestottert, Alai?" Dieser verstummt und presst die Lippen aufeinander, wobei Ashkyr mit wachsender Begeisterung dabei zusieht wie der Pater die Sache souverän regelt ohne dass man anfangen muss zu schreien oder zu kämpfen. Alai respektiert ihn wohl wirklich genug um auf seine Worte zu hören. Monty hingegen verdreht nur die Augen, während Blaire ihr Gesicht an seinen Oberarm drückt. Er hat ihr rotes Gesicht gesehen, komischer Geschmack. Der Höllenfürst schüttelt schmunzelnd den Kopf, auf diese beiden Erdlinge zu treffen war die beste Sache die man hätte haben können und er mag sie ein bisschen. Auch wenn ihr Ruf so den ein oder anderen Haken hat.
Nachdem man sich wieder einigermaßen gefangen hatte, kann man endlich anfangen und Blaire zieht die bisher ausgewerteten Daten groß nach vorn. Auch dreht sie sich zu Monty und Jacobson um, ihr Blick ernst und stoisch. „Was wir bisher rausgefunden haben ist folgendes. Wir haben ein Wesen mit einer Größe von ungefähr zwei Meter, mit einem Gewicht von punktgenau 106,2 Kilogramm. Zwei Arme, zwei Beine... wir sollten von einem Wertier ausgehen." Monty runzelt die Stirn. „Woher willst du wissen dass es ein Wertier ist? Kann ja auch ein Mensch gewesen sein oder- Alles was wie sowas aussieht!" Alai räuspert sich und stellt sich neben seine Schwester. „Weil sich dieses Wertier im sechsten Kreis verletzt haben muss, er verlagerte sein Gewicht auf die rechte Seite, stützte sich bei den Jiglar und den Pestos ab und ein Zebriß verweigerte den Transport, da die hochnäsigen Biester nicht mit verletzten gesehen werden und somit in das Beuteschema von Raubtieren fallen wollen. Das Ding war nur... ein Jiglar dachte es wäre eine gute Idee gewesen es anzugreifen und urplötzlich stand ein Werwolf vor ihm. Klar dass es abgehauen ist, war ja allein unterwegs." Jacobson reibt sich das Kinn. „Und woher wollt ihr das alles wissen?" Alai dreht sich um, schiebt ein paar Kästen herum und tippt ein paar Mal, bevor er eines der ausgelesenen Chipinformationen bekommt. „Die Chips überwachen das zusätzliche Gewicht der Wesen, ob man es mit einer Fehlbeladung aufgrund falscher Austarierung schädigen würde und bestimmte Reaktionen der Wesen, die wir für typisch halten. Angst, Projektionen von Bildern die sich eingebrannt haben... Das ist einiges an technischer Krimskrams der uns nirgends hinführt, aber vertraut uns, das ist uns zu wichtig als dass wir da scheiße verzapfen."
Monty nickt leicht, auch wenn er ein wenig skeptisch bleibt. Das ist verdammt viel Infos, die man aus so einem Chip rausbekommen kann. Würde aber erklären warum man so viel unternimmt um diese Informationen zu bekommen, sie sind verdammt wichtig und es war gut, dass man sie überhaupt erst eingeführt hat. „Wir haben sogar eine Beschreibung bekommen und die dürfte euch überraschen. Und uns versetzt sie in Verwunderung, nur um das vornweg zu sagen." Jacobson geht einen Schritt nach vorn. „Woher habt ihr eine Beschreibung! Das hat niemand von euch gesagt!" Alai schmunzelt leicht. „Andrew, wir waren doch in der Stadt Dis, die man irgendwie außen vor gelassen hatte. Also nicht in, aber davor." Der Pater nickt leicht. „Und nenn mich Sünder, aber ich kenne da ein paar der weiblichen Shoth." Während Monty fragend zu Blaire sieht, was denn zum fick ein ‚Shoth' sein soll, nickt Jacobson nur wieder. „Sie haben mitbekommen dass wir auf der Suche sind und haben ein bisschen aus den Nähkästchen geplaudert. Sie haben sich nicht an den Höllenfürsten getraut! Aber ich habe von unterschiedlichen Personen die gleiche Beschreibung gehört ohne dass sie sich darüber unterhalten hätten." Monty verschränkt die Arme, muss man sie so auf die Folter spannen. „Uns verwundert es nur, denn es ist keine Seele! Obwohl diese Person tot sein sollte." Alai zieht ein Phantombild hervor und selbst Montys Augen weiten sich vor Schock. „Und falls es noch nicht klar sein sollte, die werten Herren." Der Zwillingsbruder holt ein altes Bild der Person hervor, legt es neben das Bild der Projektion des Jiglars und sieht dann wieder zu ihrer Aushilfe.
„Darf ich vorstellen? Johannes Freister, unser Sprengphantom."
Man blickt auf den braunhaarig, stoisch dreinblickenden Mann auf dem Bild. Die goldenen Augen starren einem in die Seele und Blaire schüttelt sich, kann das nicht wirklich unterdrücken. „Was ist? Kennst du ihn?" Jacobson mustert sie besorgt, doch sie verzieht nur das Gesicht. „Er ist ein Werwolf, das reicht aus. Einer ne Ahnung wo sich der aufhalten könnte?" Im nächsten Moment steht Monty vor ihr, sieht auf sie hinunter und schnaubt. „Er ist tot. Opris hat ihn umgebracht. Zu 100%. Als das 1999 mit der arischen Elite war." Blaire erwidert seinen Blick ruhig und zuckt mit den Schultern. „Wir haben die Beschreibung durch alle Datenbanken laufen lassen die wir besitzen, haben die bereits inhaftierten Seelen aussortiert, diejenigen die in das Paradies gekommen sind, haben die Alibis gecheckt und alles abgeglichen. Ich habe nicht eine Minute Schlaf bekommen- WILLST du mir wirklich sagen dass wir alle, Höllenfürst Ashkyr, Alai UND ich komplett falsch liegen?" Sie legt ihm einen Finger auf die Brust und schnalzt mit der Zunge. „Finde mir jemanden der genauso aussieht und dann reden wir weiter. Bis dahin machen wir uns auf die Suche nach diesem Köter." Alai nickt zustimmend. „Das ist unsere einzige Spur die wir im Augenblick haben, setzen wir uns daran sie zu finden." Der Urdämon nimmt ihr Handgelenk und bringt ihren Finger von seiner Brust, sie drückt dann schon so ein wenig unangenehm an eine Stelle. „Er ist tot." Dass ist das einzige was er dazu sagt und dabei bleibt er auch, bis er den Beweis vor seinen Augen hat. Alai verdreht die Augen, sind sie eigentlich Witzfiguren die sich zum Spaß ihren Arsch aufreißen? Dennoch sagt er nichts, sondern wartet nur ab was seine Schwester macht. Sie kann doch sonst immer so gut mit dem Kerl umgehen, das sollte kein Problem sein. „Wetten? Was krieg ich wenn wir Freister lebend finden?" Er nimmt ihr Kinn und schmunzelt amüsiert. „Die Zusage alles bei mir machen zu dürfen was du willst, wann du willst und wie lange du willst."
Die türkisfarbenen Augen leuchten kurz auf, bevor ihre Mundwinkel hochgehen. „Deal." Als ob sie sich das entgehen lassen würde. „Und was bekomme ich als Gegenleistung? Einseitig ist es langweilig, Kleines." Nachdenklich schnalzt sie mit der Zunge, was könnte sie ihm geben was gleichwertig wäre? „Vollen Zugang zur Hölle." Kurz weiten sich die roten Augen, bevor Monty zufrieden schmunzelt. „Es ist mir eine Freude mit dir Geschäfte zu machen. Ich gedenke in deinem Bett zu schlafen, wenn du nichts dagegen hast und du weißt was ich zu meinem Frühstück gern hätte. Nur um die ersten Dinge zu klären." Blaire lacht leise vor sich hin und schüttelt den Kopf. „Mein herzallerliebster Dämon... Du wirst dich schnell in Situationen wiederfinden die du nicht möchtest, die du aber zulassen werden musst." Sie nimmt ihr Kinn aus seinem Griff und ist um einiges besser drauf, sieht dabei aber zu ihrem Bruder. „So einfach habe ich nicht mehr etwas bekommen seit dem einen Mal als du meintest, dass-" „DAS hat hier nichts zu suchen! Wir müssen diesen Werwolf finden und das so schnell es geht.", unterbricht Alai und sieht dann zu ihren Helfern. „Die Hölle ist nicht für alles zuständig, wir brauchen also Eres und Custos mit all ihren Verbindungen, um eine so große Fläche wie möglich abdecken zu können und Informationen zu bekommen." Monty ist immer noch davon überzeugt dass es nicht sein kann, verdreht deswegen nur die Augen. „Unnötig, aber wenn es sein muss um euer Gewissen zu beruhigen... sie werden nichts finden, das kann ich euch versprechen."
Blaire hat sich umgedreht und sieht auf das Bild von Johannes, hat die Arme verschränkt. „Unsere Eltern meinten auch dass uns nie etwas passieren würde und dass wir im Dorf sicher wären, entschuldige mich wenn ich dein Versprechen nicht mehr für voll nehme." Monty will etwas erwidern, hält aber dann doch die Klappe und nickt leicht. Er kann es verstehen und wird dahingehend versuchen zu verhindern etwas zu versprechen. Alai legt ihr eine Hand auf die Schulter, seiner Schwester ging das schon immer näher als ihm selbst. Er macht sich Sorgen um sie, es könnte ihr zu viel werden und davor will er sie schützen. Sie ist und bleibt seine kleine Schwester, auch wenn sie nur ein paar Minuten auseinander sind. Alai sieht ihren Blick, leicht abwesend und in Richtung verstörend gehend, nimmt sie in den Arm und legt seinen Kopf auf ihren. Blaire krallt ihre Finger in die Kleidung an seinem Rücken, ist schon traurig wenn man selbst auf das Thema kommt und dann nicht damit umgehen kann. Monty sieht zu Jacobson, wobei dieser auch nur auf den Boden sieht und selbst in die Gedanken an die Vergangenheit verschwunden ist. Wobei Blaire sein Handgelenk nimmt und ihn zu sich und Alai zieht. Monty versteht es so ein wenig, sie alle haben das gleiche durchgemacht und eine Runde Gruppenkuscheln sollte drin sein. Traumata-Gruppenkuscheln. Ja, das sollte ein guter Name sein. TGK, passt. Er hat sein eigenes Trauma, da würde er jetzt nicht reinpassen und- Skeptisch mustert er die ausgestreckte Hand von Blaire, sieht dann zu Jacobson, zu Alai und wieder zu ihr. „Ihr habt euer Trauma, ich hab meines. Belassen wir es dabei." Ihre Mundwinkel gehen hoch als sie ihre Hand wieder sinken lässt. „Vertrau mir, das wirst du noch früh genug machen, spätestens wenn ich die Wette gewinne." Sie lehnt sich an Andrew und sieht den Urdämon zufrieden lächelnd dabei an, wobei er nicht weiß was er davon halten soll. Sie ist ihm ZU sicher.
Jacobson hingegen bleibt ruhig und legt ihr nur eine Hand auf den Rücken, das wird noch eine sehr interessante Aufgabe. Drei Leute die den gleichen Scheiß durchgemacht haben und einer mit einem komplett anderen Scheiß- Alle vier traumatisiert und am Rande des Zusammenbruchs. Und sie alle suchen jemanden der für die Sprengung der Hölle zuständig ist- er würde so einem Team nicht wirklich vertrauen! Und doch muss er es, einfach weil es die einzige Möglichkeit ist, sodass die Erde nicht mit Kreaturen der Hölle überschwemmt und die Menschheit ausgelöscht wird. Blaire sieht zu Alai und nickt ihm zu. „Du solltest schlafen gehen, ich kümmere mich um den Rest." Auch ihr Bruder hatte nicht wirklich geschlafen, weswegen er sich nun ausruhen sollte um keinen Mist zu machen. Nur ein leichtes und müdes Lächeln kommt von Alai, mehr bekommt er einfach nicht mehr zustande und er geht aus dem Büro raus. „Und du?" Ashkyr zieht eine Augenbraue hoch, wobei nur abgewinkt wird. „Ein paar Stunden sollten kein Problem mehr werden. Wir müssen der Lady und dem Kardinal bescheid geben und dann ist da noch Onkel Lucifer, vielleicht geht es einfach noch schneller als gedacht. Andy ist beschäftigt, Monty ist beschäftigt, du musst dich um den Kreis kümmern, Alai schläft und ich mach das andere." Ist doch eine gute Aufteilung, oder nicht? „Wie viel Koffein soll ich dir reinschütten damit du wach und produktiv bleibst?" Mit einem leicht verzogenen Gesicht sieht sie zu Monty und schüttelt den Kopf. „Nicht zu viel Kaffee, meine Pumpe nervt sonst. Wir sind in der Familie ein bisschen empfindlich was das angeht." Nur wenig Koffein? „Und Alkohol?" Blaire lächelt entschuldigend. „Ich halte nicht viel aus... ich trinke kaum was, bringt mir nicht viel allein besoffen zu werden." Na super.
„Du bist tot, wieso musst du dir sorgen um dein Herz machen?" Blaire nimmt seine Hand und will den Handschuh ausziehen, wobei Monty seine Hand ganz schnell wieder wegzieht, was soll das jetzt werden? „Vertrau mir." Sie legt sich selbst zwei Finger an den Hals und nickt ihm auffordernd zu, wobei der Urdämon ihrem Beispiel nur zögernd folgt, sich selbst einen Handschuh auszieht und ihren Puls ertastet. Perplex runzelt er die Stirn, als er das regelmäßige Pumpen spüren kann. Irritiert versucht er von seiner Position aus ihr Herz zu hören, kann aber nichts vernehmen. Er kann das doch immer hören, deswegen dachte er dass sie tot wäre! „Wie kannst du leben und gleichzeitig tot sein..." Der Braunhaarige lässt die Hand sinken und versteht es nicht sonderlich, wobei Jacobson schnaubt. „Du hast doch selbst einen Herzschlag, Dämon. Und du bist doch auch tot." „Aber nicht so regelmäßig!" Monty sieht zu dem Pater und kommt nicht hinter den Sinn davon. „Mein Herz schlägt langsam, unregelmäßig... es hat Aussetzer! Aber bei ihr? Er ist regelmäßig, kräftig und das Leben pumpt nur so durch ihre Adern!" Ashkyr lacht und nickt ein paar Mal. „Monty... dass ist die Macht der Hölle. MEINE Macht, um genau zu sein. Meine Kinder sollen das Leben leben können, welches ihnen genommen wurde, inklusive menschlicher Körperfunktionen." Stumm zieht sich der Urdämon den Handschuh wieder an, so etwas wie Eifersucht bahnt sich den Weg nach oben und er kann es nicht verhindern. So etwas einfaches, menschliches zu besitzen... egal.
„Und wir wurden nur hierher gebracht damit man uns sagen kann dass es ANGEBLICH Johannes gewesen sein soll? Der immer noch tot ist." Blaire gähnt kurz, schüttelt aber den Kopf. „Nicht ganz und eigentlich wollte Alai die Vorstellung machen, aber hey. Kurz fünf Minuten Pause und dann machen wir weiter, okay?" Andrew will schon erwidern dass sie sich beeilen sollten weil die Zeit vergeht, aber Ashkyr schüttelt nur leicht den Kopf und verhindert dies damit auch. Blaire geht aus dem Büro und lässt die anderen drei zurück, während der Pater nun zum Höllenfürsten blickt. „Ich möchte nicht unhöflich sein mit meiner Neugierde und Sorge, aber was für eine Vorstellung?" Ashkyr, in seiner menschlichen Form, schmunzelt nur und zuckt mit den Schultern. „Vertraust du Blaire?" Ein Nicken. „Ohne Zweifel." Leicht neigt der ältere Mann seinen Kopf. „Dann vertrau ihr auch und mach dir keine Sorgen." Das Unbekannte ist und bleibt etwas, bei dem sich Jacobson immer Sorgen machen wird. Egal wer ihm dieses Unbekannte bringen wird, das könnte auch Trish, Fiona oder Philipé überbringen! Monty schmunzelt amüsiert. „OhNe ZwEiFeL...", ahmt er ihn nach und presst die Lippen aufeinander, um nicht laut zu lachen. Die grünen Augen gehen an ihm runter und wieder hoch. „Wenigstens habe ich noch Freunde aus meiner Vergangenheit, die auch mich noch respektieren und vor allem leben." Abrupt gehen die Mundwinkel runter und der Urdämon erwidert seinen Blick. „Ich lebe auch schon ein paar hunderttausend Jahre länger!"
Jacobson bleibt weiterhin ruhig, verschränkt nur die Arme. „Ich werde die beiden immer noch haben wenn wir alle das Alter von 700 Jahre erreicht haben." „Ich bin älter als das!" „Und ich werde die beiden immer noch haben wenn ich so alt werden sollte und wir den Mist überstehen." Die roten Augen gehen von ihm weg, das mit den vergangenen Freundschaften trifft dann doch härter als gedacht. „Dann passt auf Eure Freunde auf, Pater Jacobson.", murmelt Monty und Andrew sieht, dass er zu weit gegangen ist und das einen heftigen Nerv getroffen hat. Seufzend geht er zu dem Urdämon und legt ihm eine Hand auf die Schulter. „Und wenn es schlecht für dich läuft, dann sind wir alle gemeinsam da um dir auf die Nerven zu gehen, nur dass du dir für die nächsten Jahrhunderte nichts vornimmst." Erst ist der Braunhaarige überrascht, versucht er ihn gerade aufzumuntern? Doch dann schmunzelt er leicht. „Ihr wollt MIR freundschaftlich auf die Nerven gehen?" Er sieht den leicht genervten Gesichtsausdruck des Paters. „Ich werde dir nicht freundschaftlich auf die Nerven gehen sondern als Feind. Was Blaire und Alai machen... das kann und werde ich nicht beeinflussen. Zumindest sie scheint dich irgendwie zu mögen, vielleicht könnt ihr eine Freundschaft aufbauen. Und WEHE ich sehe deine Finger an Orten wo sie bei ihr nicht sein sollten!" Monty lacht leise, die roten Augen blitzen herausfordernd auf. „Ach, wird da jemand eifersüchtig?" Entgeistert lässt der Pater die Hand wieder sinken und tritt von ihm weg. „Nein, ich möchte lediglich sicherstellen dass eine von zwei Personen, die ich noch aus meiner Vergangenheit habe, nicht ausgenutzt wird." Alai hat gezeigt dass er allein sehr gut zurecht kommt, was man von Blaire jetzt nicht so sagen kann. Sie möge so alt wie Jacobson sein, aber ihre Abhängigkeit zu ihrem Bruder ist erschreckend. „Hey man, ich möge ein Arschloch sein, ein Monster! Aber so weit gehe ich auch wieder nicht, klar? Auch ich habe meine Grenzen und meinen Stolz, falls Euch das noch nicht aufgefallen sein sollte." Das wollte Monty noch klarstellen.
„Hast du was getrunken? Gegessen? Du solltest schlafen. Wie lange hast du geschlafen? Du brauchst ein neues Bett!" Blaire lässt diese Dinge in ein Ohr rein und aus dem anderen Ohr wieder raus, während sie mit den Personen in ihr Büro geht. Die Frau legt sich lachend eine Hand auf den Mund und schüttelt den Kopf bei dem Anblick ihres Gatten und ihrer Nichte. „Wenn man bedenkt dass du sie am Anfang gehasst hast?" Der Braunhaarige dreht leicht den Kopf und zieht die Augenbrauen hoch, ehe er wieder zu Blaire sieht. „Hör nicht auf deine böse Tante, ich habe dich schon immer geliebt." „Du hast versucht sie von dir wegzuhalten als Ashkyr zum ersten Mal zum Babysitting kam." Er sieht wieder seine Frau an und legt Blaire einen Arm um die Schultern. „Wie kannst du nur solche Geschichten verbreiten, Weib! Das Kind hört das, dass weißt du schon, oder?" Blaire räuspert sich kurz und sieht die beiden an. „Uhm... kann ich kurz stören?" „Kannst du immer, Liebling. Was ist?" Blaire sieht von der Frau zu den anderen und wieder zurück. „Ich weiß ja nicht wie euer Image sein sollte beim ersten aufeinandertreffen... aber... naja. Monty? Andy? Das sind Tante Lilith und Onkel Lucifer." Jacobson blinzelt ein paar Mal. „Lucifer. Im Sinne von- Im Sinne von... Lucifer-Lucifer. Der Herr der Hölle. Der Teufel selbst." Der Braunhaarige schmunzelt leicht und nickt. „Ich weiß nicht wie viele Lucifer Ihr sonst noch kennt, Pater Jacobson, aber ich für meinen Teil würde behaupten ich bin der Satan. Blaire hat mir ein bisschen was erzählt, freut mich Euch kennenzulernen."
Andrew legt sich eine Hand an die Stirn, das kommt auch noch. Er, der erzkonservative Pater mit einem Hass auf alles was nicht dem Herrn angehört- er trifft auf den Teufel und der ist auch noch nett. Monty kann sich vorstellen was in dem Kopf des Paters abgeht und ist so ein klein wenig schadenfroh gerade, wobei er als nächstes in das Visier des Herren der Unterwelt gelangt. „Und du bist Monty, ein sehr... einfallsreicher Name für einen Dämon erster Güteklasse." Die roten Augen gehen zu Lucifer, der den Blick ruhig erwidert. Auch er besitzt ein rot, welches aber mehr in Burgunder übergehen würde, wenn man es genau benennen sollte. „Ich habe mir den Namen nicht gegeben, aber man arbeitet mit dem was man bekommt.", erwidert der Schwarzhaarige und mustert Lucifer. Er hat wahrscheinlich extra für sie eine menschliche Gestalt angenommen. Schwarze Schuhe blitzen unter den Hosenbeinen der ebenfalls schwarzen Jeans hervor, über welches ein normales, dunkelblaues Oberteil getragen wird. Eine Graue Jacke lässt nicht erahnen ob er nun darunter ein T-Shirt oder einen Pullover trägt, der Stoff hilft auch nicht sonderlich. Die braunen Haare sind zurückgegelt worden, kein einziges graues Haar ist zu sehen. Er dürfte ungefähr 1,90 m sein, neben ihm steht eine ebenfalls großgewachsene Frau. Ihre schwarzen Haare schimmern mit einem violetten Unterton, welches sich in ihren Augen widerspiegelt. Ein grünes Top ohne Jacke oder Muster, eine dunkelblaue Jeans und schwarze Stiefel- dass ist das Outfit der werten Lilith. Nichts wirklich ausgefallenes, aber dennoch strahlt dieses Paar Macht aus. Macht, Selbstsicherheit und vor allem aber Überlegenheit.
„Ich weiß, Evangos. Ich weiß..." Lucifer schnaubt amüsiert und räuspert sich dann. „Und wenn ich meine werte Frau noch in den Fokus rücken dürfte? Lilith, die Herrin der Unterwelt und die mächtigste Frau auf allen Ebenen." Er streicht Lilith zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht und lächelt ihr liebevoll zu, bevor er wieder zu den anderen sieht. Blaire hat abgewartet bis das alles vorbei ist und nickt leicht. „Gut, da das jetzt vorbei ist- die beiden werden uns helfen." Jacobson und Monty sehen zu ihr, wirken ein wenig verwirrt. Wie sollen die beiden ihnen helfen? „Und zwar... wie?" Es hieß doch, dass man von hier aus nicht alles klären könnte und vor allem Aufenthaltsorte wären nicht möglich aufzufinden. „Sie haben Verbindungen die ich nicht besitze und du auch nicht, Andy. Ich will dir nicht deine Illusion rauben, aber... Gott wird dir nicht helfen. Nicht bei so etwas." Lucifer nickt. „Mir schon. Ich hab noch den ein oder anderen Gefallen offen und außerdem ist das ja auch in seinem Sinne, den Schuldigen zu finden." Der Pater ist ein wenig baff, vor allem was man ihm gerade hingeschmissen hatte. „Der Herr wird jedem helfen der seine Hilfe benötigt!" Lilith sieht ihn mit einem mitleidigen Gesichtsausdruck an. „Pater Jacobson, wenn mir dieser Name erlaubt ist, dann versucht es. Betet um seine Hilfe. Wir können sicherlich noch ein paar Minuten warten und wenn Ihr mögt, dann könnt Ihr sicherlich in einen anderen Raum um Eure Ruhe zu haben und niemand ist dort um Euch abzulenken." Es ist nicht höhnisch gemeint und sie macht sich nicht über ihn lustig, sie will ihm wirklich diese Chance geben damit er sehen kann dass Gott sich bei so etwas großem normalerweise nicht einmischen wird. Die grünen Augen gehen zu Blaire, die ihn mit einem entschuldigenden Lächeln ansieht und nicht weiß wie sie das jetzt noch irgendwie positiv verpacken könnte. „Also sind meine Gebete seit Jahren nutzlos?!"
„Nein, sind sie nicht." Ashkyr mischt sich nun auch ein und schüttelt den Kopf, kann den frustrierten Pater verstehen. „Man kümmert sich aber nur um kleinere Dinge da oben, was Gebete angeht. Die großen Dinge, wie eben das Aufspüren eines Wesens oder man wünscht jemanden den Tod... das alles fällt nicht in den Aufgabenbereich und wird es auch nie. Deswegen werden wir härtere Geschütze auffahren, verstehst du? Damit wir den Ort des Schuldigen auf jeden Fall ausfindig machen können, werden wir alle zusammenarbeiten müssen. Und ich meine ALLE. Himmel, Hölle, die Leiter der Unterwelt und die Leiter des Paradieses und dann kommt noch die Erde dazu. Diese drei Kräfte müssen wir in Bewegung setzen, damit sich die Räder der Justiz endlich schnell genug drehen können." Ihre Zeit läuft ab und jemanden auf der Erde zu finden könnte sich als sehr umständlich herausstellen. Selbst mit der Hilfe aus dem Paradies wäre es möglich dass sie Wochen brauchen um eine einzige Person aufzuspüren und sie dingfest zu machen. Sie wissen alle zu was Johannes Freister im Stande ist und sie wissen auch, dass dieser Werwolf sich mit allem wehren wird was ihm zur Verfügung steht, sollten sie ihn finden können. Seine Macht ist überraschend groß, selbst für einen reinrassigen Werwolf. Der Pater reibt sich über den Mund und schnaubt nur, sagt schon gar nichts mehr. Blaire legt ihm eine Hand auf den Oberarm, sie weiß doch wie sehr er sich mit dem Glauben identifiziert. Sie ist dennoch überrascht als er nur den Kopf schüttelt und sich abwendet, um zu Lucifer zu sehen. „Also gut, wie lange soll das ungefähr dauern? Ich will wissen ob ich nach Hause kann oder ob es schnell genug geht um hier zu bleiben."
Es war schon ein riesiger Dampfhammer zu erfahren dass sich Gott relativ wenig um seine kleinen Schäfchen kümmert die ihn um Hilfe bitten. Es tut weh, an sich dreht sich seine gesamte Existenz darum! Sein Leben baut sich nur noch auf dem Glauben auf und wenn dieser als angeblich stabiler Stützpfeiler nun unter ihm hinfort krümelt... was dann? Was bleibt ihm noch? Lucifer zuckt nur mit den Schultern und schüttelt den Kopf. „Keine Ahnung wie lang das dauern könnte. Kann in ner Stunde vorbei sein, kann aber auch ein paar Tage dauern. Ich meine- Hattet ihr selbst nicht auch etwas vor?" Andrew nickt, sie müssen versuchen ihren Organisationen bescheid zu geben was Sache ist, sie müssen ernst genommen werden und sie müssen versuchen vielleicht auch selbst schon ein paar Ansätze zu finden die helfen könnten den Standort einzugrenzen. „Wir haben immer etwas zu tun, die Erde ist nicht sonderlich einfach zu händeln.", brummt Jacobson und sieht dann zu Blaire. „Bring uns in das Anwesen." Kein bitte, kein ‚Wäre es möglich', nichts. „Sie hat doch nichts mit der Sache zu tun, man. Kommt mal wieder runter... Jeez!" Monty sieht den Pater leicht abwertend an und hebt eine Hand als er etwas erwidern will. „Ihr habt sie gestern wiedergefunden, erwartet Ihr wirklich dass sie Euch bis jetzt schon alle Geheimnisse erzählt hat die diese Welt besitzt? Meine Güte... Ihr hattet erstens nicht viel Zeit und wir haben andere Probleme, klar?" Er reibt sich den Nasenrücken und mustert den Pater enttäuscht. „Ihr seid derjenige, der normalerweise ruhig bleibt und nicht gleich austickt... Die Rolle zu übernehmen war nicht meine Intention und ich würde sie gern wieder zurückgeben. Jetzt lasst Euch wieder Eier wachsen und ab geht's!"
Lilith sieht dem Austausch der Worte und Blicke interessiert zu, die beiden haben eine sehr interessante Beziehung die sich schon seit einigen Jahrzehnten geformt hat und die man als freundschaftlichen Hass bezeichnen könnte. Der Urdämon bekommt keine Antwort und sieht dann zu Blaire, verdreht die Augen. „Idiot. Könntest du uns bitte zurück in das Anwesen bringen?" Zwar blickt Monty sie aufmunternd an, sie spürt aber auch gleichzeitig die schon fast brennenden Blicke von Andy auf sich sie sieht zu Ashkyr. „Brauchst du noch etwas von ihnen?" Einfach um von ihm noch einmal die Bestätigung zu bekommen. Es ist nutzlos, aber irgendwie fühlt sie sich dann noch ein wenig sicherer. „Nein, alles gut. Bring sie zurück und dann kannst du schlafen." Blaire seufzt und winkt ab. „Ich... geh zu Kaykay." Der blondhaarige Pater runzelt die Stirn. „Irgendjemand den wir kennen sollten?" Lilith lacht leise. „Kyleen, falls sie dir schon vorgestellt wurde." Andrew presst die Lippen aufeinander und nickt, während Monty aber wieder zu Blaire sieht. Kyleen ist ihr mentaler Anker, ihr geht das also mit der Abwendung von ihrem alten Freund ebenfalls ein wenig näher. Irgendwie ist das alles im Moment ein riesiges Drama, hoffentlich kommt bald ein wenig Action um das alles zu vergessen. Stumm holt er einen Edding raus und hält ihn ihr hin, wobei Blaire den Edding irritiert mustert. Doch dann weiß sie was er will und fängt an zu grinsen, der hat sich das gemerkt? „Abwaschbar, wer weiß was du malst." Es ist gut wenn sie bessere Laune hat, dann hat das gesamte Team irgendwie bessere Laune, oder wird zumindest davon angesteckt. „Will ich wissen von was ihr beide redet? Würdest du deinen Lieblingsonkel bitte aufklären?!" Lucifer hat die Arme verschränkt und weiß überhaupt nicht was los ist, wobei Lilith ihm eine Hand auf die Schulter legt. „Weißt du noch als Ash so darüber geschimpft hat dass Kyleens Flügelhäute so beschissen zum reinigen sind?" Es braucht eine Sekunde bis man das ‚Klick' schon fast hören kann. „Ohhh... verstehe..."
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