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Styx und Dis

Jacobson hat normalerweise nichts gegen Gerüche, aber das hier? Das hier ist eine wahre Hölle für seine Nase. Sein Blick geht über den sumpfigen und stinkenden Fluss Styx, wobei er auch hierbei die Sünder hören kann. Meist nur hören und nicht sehen, denn ein dichter Nebel liegt über dem brackigen Gewässer, welches er nicht einmal anfassen wollen würde. Alai beobachtet ihn und lächelt dann leicht. „Siehst du die Leute die da aktiv im Schlamm kämpfen?" Es ist wohl mehr ein Gerangel, aber was solls. Andrew mustert die Seelen und nickt leicht, sie scheinen nichts anderes zu bemerken als ihre potenziellen Feinde. „Der fünfte Kreis ist der Kreis des Zorns. Die aktiv zornigen Sünder bekämpfen sich an der Oberfläche von dem Schlamm, die passiv zornigen Leute, die mürrischen und so weiter... die liegen unterhalb der Oberfläche. Um Dantes Inferno einmal zu zitieren, weil er das super beschreibt... ‚Zurückgezogen in eine schwarze Mürrischkeit, die keine Freude an Gott oder den Menschen oder dem Universum finden kann'. Ich mag die Beschreibung echt und... er hat recht! Und noch ein Zitat für den fünften Kreis ist folgendes. ‚An der Oberfläche des fauligen stygischen Stumpfes reißen und knurren die aktiven Hasser aneinander, am Grund liegen die mürrischen Hasser gurgelnd, unfähig sich selbst auszudrücken vor die Wut, die sie erstickt'." Jacobson runzelt leicht die Stirn und legt den Kopf schief. „Und du kannst dir so etwas einfach so merken? Seit wann bist du so ein Buchnarr?"

Alai grinst, was den Pater ebenfalls dazu bringt zu schmunzeln. „Weißt du... um uns das ganze System näher zu bringen, hat Ashkyr uns jeweils eine Ausgabe von Dantes Inferno besorgt und es zigtausende Male vorgelesen als wir selbst noch nicht lesen konnten und wir haben es auswendig lernen müssen damit er zufrieden war und wir uns auskennen. Einigermaßen zumindest." Ah, macht Sinn wenn man bedenkt dass Dantes Inferno hier eigentlich eins zu eins das ist. Einen kleinen Augenblick... „Woher wusste man wie man das so gut beschreiben kann? Ihr habt euch sicherlich nicht nach einem Buch bei der Errichtung der Hölle gerichtet!" Alai nickt leicht und geht weiter in Richtung eines Stegs. „Es gab einen Deal mit Lucifer, sagen wir es so. Mehr sollte nicht an die Öffentlichkeit geraten." Na das klingt ja noch unheimlicher als es wahrscheinlich sollte. Schlussendlich bleiben die beiden an dem Steg stehen und der Pater sieht sich leicht unsicher um, und was jetzt? „Gibt es hier eine Brücke die ich nicht sehen kann weil ich nicht aus der Hölle komme?" Ein amüsiertes Schnauben seiner Begleitung, ehe dieser an der Schnur einer Glocke zieht die Andrew zuerst nicht entdeckt hatte. „Wenn mein liebes Schwesterherz kein Portal nutzt und zeigt was wir haben, dann solltest du nicht zu kurz kommen, alter Freund." Einerseits fühlt er sich geehrt, andererseits weiß er nicht ob das jetzt wirklich so wichtig und notwendig ist, wenn man bedenkt wie viel Zeit ihnen dabei verloren gehen könnte. Aber vielleicht sind sie für den ersten Tag einfach schon so weit gekommen, dass sie sich ein wenig Zeit lassen können? Er weiß nicht so viel wie Alai weiß, nicht einmal annähernd so viel. Er muss sich einfach auf ihn verlassen und ihm fällt das nicht so schwer, trotz all der komischen Dinge die sich herausgestellt haben.

Aus dem dichten Nebel schält sich ein kleines Ruderboot, die Ruder platschen immer wieder in das sumpfige Gewässer und ziehen die Nussschale nach vorn. „Phlegyas, schön dich auch wieder zu sehen." Die verhüllte Gestalt stellt sich in dem Ruderboot auf und eine düstere, kratzige und langsame Stimme wird laut. „Alai, du bist ziemlich gewachsen. Wie lange haben wir uns schon nicht gesehen? Das letzte Mal als ich dich transportierte warst du mit deiner Schwester hier." Alai nickt zustimmend und geht auf das leicht wacklige Boot, wobei er den Pater ansieht. „Komm, wir müssen über den Fluss und kurz vor Dis, da ist der Pestovine gerade." Unsicher mustert er das Boot. „Und ich pass da drauf ohne dass es kentert?" Phlegyas dreht seinen Kopf zu ihm, das Gesicht ist durch die tief runtergezogene Kapuze nicht zu sehen. „Jungchen, ich transportiere größere Wesen als dich, um ein vielfaches schwerer. Steig ein oder bleib zurück, dass ist deine eigene Wahl." Die grünen Augen sehen sich kurz um, aber er kann keine Brücke oder dergleichen erkennen und so steigt er vorsichtig in das Ruderboot, welches ihm alles andere als geheuer ist. „Setz dich hin, das dauert ein wenig. Der Fluss ist ziemlich breit." Zögerlich, langsam und vor allem vorsichtig setzt sich Jacobson hin, ehe sich Phlegyas stumm an die Arbeit macht um sie auf die andere Seite zu transportieren. Die Seelen machen ihnen problemlos Platz, sollten sie einmal auf sie zusteuern oder zwischen ihnen hindurch wollen. Gänsehaut macht sich bei ihm breit, die Hölle hat so viele Gesichter dass es wirklich unheimlich ist sich vorzustellen dass viele von einer einzigen heißen Ebene ausgehen die voller Dämonen, Feuer und Sündern ist. So wie er es anfangs auch dachte, bis er auch von anderen Möglichkeiten des Aufbaus gehört und auch gelesen hatte die mehr Sinn ergeben.

Nachdem sie Kyleen zurück in ihre Unterbringung gebracht haben, hat Blaire den bittenden Blick von Monty gesehen als sie in Richtung der Wendeltreppe gegangen sind und sie hat sich kurzfristig entschlossen ein Portal zu öffnen und sie so in ihr Büro zu bringen. Von dem Urdämon hat sie sich das zweite Auslesegerät geholt und somit die Daten von beiden Geräten in das System eingespeist. Da Monty auch einmal mitarbeiten wollte und sie die Hilfe gern annimmt, hat sie ihm die Uhrzeiten auf einer Notiz neben die Daten geschoben auf die er achten sollte. „Hast du kein Programm dafür?", murrt er und scrollt durch die Daten der Tiere. Wenn er auf einen Datensatz stößt der interessant sein könnte, zieht er ihn auf die Seite und sammelt sie so bei sich. „Es gibt sicherlich irgendwie was dafür, aber sehe ich so aus als würde ich wissen wie das funktioniert? Das würde schon längst laufen und du könntest am Kamin chillen." Touché. „WIR könnten am Kamin chillen." Sie stockt und sieht ihn durch die leuchtenden Felder an, wobei sie dann schmunzelnd nickt. „Wir könnten chillen, stimmt." Mh... sie hat das Gefühl irgendwas vergessen zu haben. Monty mustert sie kurz, warum sieht sie so verwirrt auf die Seite? „Hast du was?" Perplex hebt Blaire den Kopf, sieht ihn irritiert an. „Hm? Nein, wieso?" „Weil du aussiehst als hättest du was gefunden und es würde nicht passen."

Als hätte sie was- oh. „Nein, nein, alles gut. Ich hab nur das Gefühl was vergessen zu haben! Aber das fällt mir später wieder ein, kein Ding." Das leise Prusten lässt sie die Augenbrauen hochziehen. „Meinst du das Monty-Special?" Ihre Augen weiten sich und sie öffnet einen neuen Tab bei sich. Sie HATTE was vergessen! „Und hast du das Essen für die beiden auch schon bestellt?" Das ist das zweite Ding das sie vergessen hat. „Ugh, danke dass du mein zweites Hirn bist.", murmelt sie und tippt alles ein was sie braucht. Der Braunhaarige schmunzelt, ein wenig kopflos ist sie schon. Ob das nur heute so ist? Er kennt sie theoretisch erst einen Tag, weiß also nicht ob das der Regelfall sein wird oder nicht. Die Zwillinge sind schon ein Fall für sich, das muss er zugeben. Ähnlich sehen sie sich auf jeden Fall, ihre Persönlichkeiten könnten aber nicht unterschiedlicher sein. Wobei sie beide wie verdammte Spürhunde arbeiten! Die Bluthunde der Hölle, vielleicht sollte er sie anfangen so zu nennen. Stimmen würde es ja, so viel steht fest. „Bevorzugst du eine Blutgruppe?" Der Urdämon denkt kurz nach, winkt dann aber ab. „Nehmen wir einfach die, die du vorher auch genommen hast. AB positiv." Denn der Geschmack einer jeden Blutgruppe ist anders und man müsste den Kakao erst einmal passend darauf abstimmen und das will er im Augenblick wirklich nicht. „Willst du jetzt gleich einen Beutel?" „Später, wenn wir fertig sind. Ich hör die Couch schon rufen, also beeil dich." Ihr leises Lachen lässt ihn eine Augenbraue hochziehen. „Wenn die Couch dich schon ruft, dann solltest du vielleicht darüber nachdenken nach Hause zu gehen und dich auszuruhen, alter Mann." Na da wird aber jemand frech. Dennoch arbeiten beide weiter und finden auch schon bald Übereinstimmungen, die alles andere als angenehm sind. „Und was jetzt?" Monty weiß nur dass die nach ein paar Dingen suchen sollten, aber was danach passiert ist ihm unklar. Blaire steht von ihrem Sessel auf und schiebt ihre Ergebnisse zu seinen und packt alles auf einen Bildschirm, bevor sie auch ihren Bruder gedanklich fragt welche Ergebnisse er rausbekommen hat und ob die anderen Daten übereinstimmen.

Wir haben den Pesti noch nicht gefunden, wie soll ich dir da irgendwas geben können? Blaire hebt abwehrend die Arme, obwohl Alai das ja nicht sehen kann. 'Tschuldigung dass ich nachgefragt habe. Ihr Bruder legt sich eine Hand an die Stirn, sie sind doch gerade erst von dem Boot runter. Ich gebe dir bescheid wenn ich etwas habe, aber auch ich muss das Vieh erst einmal finden und dann zurück in mein Büro um das auszulesen! Hast du wenigstens daran gedacht Myx die Hrungar-Klingen zu geben? Blaire presst die Lippen aufeinander. Die... liegen eventuell noch bei Kyleen. Stille, bevor Alai sich nun beide Hände auf das Gesicht legt. „Was kann die eigentlich...?!" Jacobson mustert ihn besorgt und auch ein wenig unsicher. Was kann wer? Dann beweg deinen Arsch da runter, hol die Dinger und bring sie zu Myx! Jetzt hast du eh nichts mehr zu tun! Seine Schwester zieht blinzelnd die Augenbrauen hoch, sieht sie aus als wäre sie hier für jeden Bedienstetenmist zuständig? Junge, das sind deine Klingen, du willst was machen, bring sie ihm doch selbst! Erneute kurze Stille, wobei Alai ein wenig frustriert ist. Er hat ihr zwei Aufgaben gegeben und eine davon hat sie vergessen. Eine von ZWEI! Wärst du BITTE so freundlich und würdest deinen schwesterlichen FETTARSCH dazu bewegen ein Portal zu Kyleen zu öffnen, eins zu Myx und dann wieder zurück in dein Büro gehen? Blaire würde ihm mit ihrem Fettarsch gern eins drüberziehen. Essen bestellen, Botengänge verrichten... soll ich noch deine Klamotten waschen? Keine Antwort, aber sie steht auf. „Ich muss noch was erledigen, bin gleich wieder da."

„Was war denn bitte JETZT los?" Alai sieht den Pater gereizt an. „Geschwister zu haben ist nicht immer SO toll, okay? Ich habe ihr zwei Aufgaben gegeben. ZWEI, okay? Sie soll einmal das Essen für uns bestellen damit wir essen können sobald wir zurück sind und wir nicht warten müssen und sie soll die Hrungar-Klingen zu Myx bringen weil ich neue Klingen für meine Dolche haben möchte. Und wenn ich die Chance habe Hrungar dafür herzunehmen, dann mache ich das auch! Und dann? Die Klingen hat sie bei Kyleen liegen lassen und ich bin mir nicht mal sicher ob sie unser Essen schon bestellt hat!" Andrew mustert seinen alten Freund, ehe er die Stirn runzelt. „Beruhig dich wieder, Alai. Jeder ist im Stress und jeder ist leicht gereizt, okay? Ich verstehe das. Aber ich bin mir sicher dass wir ein bisschen warten können bis das Essen fertig wird, oder? Und kann das mit den Klingen nicht auch bis morgen warten? Muss das unbedingt alles heute gemacht werden?" „Ich muss mich um meinen Gast kümmern!", zischt Alai und geht weiter voran, wobei Jacobson ihm ruhig die Hand auflegt. „Bitte beruhig dich." Immerhin ist nicht er derjenige der sich um das Essen kümmert, sondern seine Schwester. Und ER will die Klingen, warum muss sich dann sie darum kümmern dass sie zu irgendjemanden kommen? Natürlich ist es praktisch, da sie schon zurück ist und alles erledigen könnte, aber müssen tut sie nichts. „Auf wessen Seite stehst du eigentlich, Andrew?"

Die Augenbrauen des Pater gehen hoch, was ist plötzlich in ihn gefahren? „Auf keiner, ich sehe das alles nur von außen. Aber wir sollten das Thema wechseln, wir kommen in eine gefährliche Richtung die nur Ärger, Wut und Frustration bringt." Somit wird das Thema wirklich fallengelassen und Andrew sieht nach vorn. „Du hast vorhin Dis erwähnt, was genau ist das?" Alai, immer noch so ein wenig eingeschnappt, deutet nach vorn, durch die teils abgestorbenen Wälder hindurch. In der Ferne kann man hohe Türme wahrnehmen die feuerroten Moscheen ähneln. „DAS ist Dis. Dis ist noch von Sumpf umgeben, du wirst also dreckige Schuhe haben. Ich werde Blaire bescheid geben dass sie uns gefälligst jemand schicken soll der unsere-" „Lass das und erklär Dis.", unterbricht Jacobson ein wenig harsch und ist nicht wirklich begeistert, wie er seine Schwester als Sekretärin nutzt die das alles koordinieren soll. Die türkisfarbenen Augen mustern ihn kurz, bevor er mit der Zunge schnalzt und wieder nach vorn sieht. „Dis beinhaltet die untere Hölle hinter diesen Mauern, du kannst es sehen als... Stadt. Die Stadt, in welcher die meisten Dämonen leben, die dann zu ihrer Arbeit gehen und wieder zurückkehren. Soziale Strukturen wie bei der Menschheit halt. Die Mauern werden von Shoth bewacht, eine weitere Aufgabe die sie hier übernehmen. Sie sind... so etwas wie die Polizei dieser Stadt. Nicht bestechlich, extrem auf die Gesetze bezogen aufgrund ihres vorherigen Lebens und loyal gegenüber Onkel Lucifer. Ein netter kleiner Ort, wenn man sich entspannen will." Alai lächelt leicht und nickt. „Wie in jeder Stadt gibt es Bars, Restaurants und... alles was man braucht um sich vielleicht auch einmal abzulenken." Er war schon oft dort, hat aber immer das Portal genutzt und ist nicht mehr über den Fluss gefahren, wie er es früher oft gemacht hat. „Und dieser Pesti soll vor dieser Stadt sein?" Der Pater beobachtet, wie sein alter Freund das GPS hebt und draufsieht. „Immer noch, ja. Hier sind wir relativ sicher vor irgendwelchen Jägern, vor allem wenn wir den ersten Kreis in Betracht ziehen." Na wenigstens eine Nachricht die ihn so ein bisschen freut. Jacobson sieht nach unten und hat nicht wirklich Lust mit diesen dreckigen Schuhen wieder zurückzukehren, aber vielleicht kann man ja einfach draußen die Schuhe abwaschen bevor sie in das Schloss gehen, welches die Zwillinge ihr Zuhause nennen.

Monty beobachtet Blaire, wie sie durch das eine Portal verschwindet und wenige Minuten nachher wieder aus einem anderen hervorkommt, die Hände ein wenig blutig. „Ah, fuck...", murmelt sie und verschwindet wieder durch ein anderes Portal, um erneut ein wenig später woanders aufzutauchen. „Will ich wissen was los ist?" Er lässt sie an sich vorbeigehen und sieht ihr stirnrunzelnd hinterher. „Mein Bruder wollte dass ich die Klingen der Hrungar zu Myx bringe damit er neue Dolche haben kann. Er war sehr nett als er mich darum gebeten hatte. Dann bin ich noch einmal in die Küche um zu schauen ob das Essen auch wirklich schon vorbereitet wird und dann musste ich noch bescheid geben dass jemand kommt um bei dem Dreck des fünften Kreises zu helfen, die waten da durch Schlamm und ich weiß dass er mich sonst zusammenscheißt wenn ich es nicht tue. Ich hab ehrlich gesagt keinen Bock mehr für heute." „Sag mal... bist du seine Bedienstete, oder was? Der kann sich seine Schuhe doch selbst sauber machen. Und wenn er Waffen will, dann soll er sich auch darum kümmern!" Gelassen winkt sie aber nur ab. „Lass es einfach, er war schon immer so." Monty deutet hinter sich zur Couch. „Ruhe?" Leicht nickt sie. „Ruhe..." Aber anstatt zur Couch zu gehen, geht er um den Schreibtisch herum und sieht ihn sich an. „Und wenn du mir sagst wo ich was bestellen kann, dann hole ich uns das auch." Warum sollte er bestellen? „Alles gut, leg dich hin. Ich mach schon. Kannst du nämlich nicht, brauchst meine Hand dafür." Der Sensor ist nämlich auf ihre Hand programmiert und nimmt keine andere an.

Wann hatte er das letzte Mal so eine Situation? Das ist schon sehr, SEHR lange her. Monty sieht auf Blaire hinunter und mustert sie die gesamte Zeit über. Sie ist also so alt wie der Pater. Moment, wie alt ist der eigentlich? Und wie steht sie wohl zu Werwölfen? Er weiß dass der Pater nicht so dafür ist, kann man aber verstehen nachdem er so nebenbei erfahren hat dass ihr altes Dorf von Werwölfen angefallen und fast jeder umgebracht wurde. Aus dem Augenwinkel sieht er das violette Feuer im Kamin und nicht nur das wärmt, sondern auch die Decke und sie auf ihm drauf. Die Couch ist nicht sonderlich breit, also musste man es anders lösen. Er hat sich Kissen unter den oberen Teil seines Rückens und den Kopf gelegt, irgendwie hatte er nicht so Lust darauf ganz flach zu liegen. Eine Hand liegt auf ihrem Rücken, die andere unter seinem Kopf und der halbe Beutel Blut-Kakao steht auf dem Couchtisch. Vor dem Büro gehen einige Wesen immer wieder auf und ab und man könnte meinen dass sie darauf warten dass jemand rauskommt um diese Person verurteilen zu können, zumindest hat er so das Gefühl. Die anderen drei scheinen auch in nächster Zeit nicht zurückzukehren, also können sie sich weiterhin noch entspannen. Es tut gut, wirklich gut! Die Problematik mit der Hölle und der Erde kann er zeitweise komplett auf die Seite schieben und seine Augen fallen langsam zu. Der gleichmäßige Herzschlag und die Atmung von Blaire sind Geräusche, die ihn langsam aber sicher in den Schlaf bringen.

Blaire hingegen hat die Augen immer einen Spalt offen. Der rechte Arm liegt unter ihrem Kopf, dieser ist nach links zum Feuer gedreht und der linke Arm hängt an Monty und der Couch runter. Es ist gemütlich, durchaus! Und sie hat jemand anderen zum kuscheln als ihren Bruder oder ihren Vater. Oder die One-Night-Stands die sie des Öfteren pflegt. Nichtsdestotrotz ist heute so viel passiert, dass ihr alles einfach noch im Kopf herumspukt. Sie hat Andy wieder, der sich total verändert hat! Zumindest vom Äußeren. Sie weiß nicht wie sein Charakter wirklich ist, dafür hat sie zu wenig mit ihm zu tun. Kurz muss sie Schmunzeln, könnte der alte Crush wirklich zurückkommen? Sie mochte diesen dünnen Kerl mit den blonden Wuschelhaaren wirklich gern, der für jeden Spaß zu haben war und mit dem man so viel Mist erlebte dass man Bücher damit füllen könnte! Jetzt ist er ein Teil einer Religion, die nicht dafür bekannt ist Spaß zu haben. Und sein Charakter könnte sich genau so verändert haben, der offene Junge von damals ist er nicht mehr. Blaire fürchtet, dass der offene, verspielte, liebenswerte und vor allem positive Junge von damals mit seiner Familie gestorben ist und dass man nun nur noch so etwas wie eine Hülle seines wahren Selbst hat. Aber sie könnte nichts daran ändern, selbst wenn es so wäre. Dafür ist zu viel Zeit vergangen und zu viel ist passiert, als dass man auch nur ein kleines bisschen die Zeit zurückdrehen könnte. Hat sie sich auch so verändert? Sie musste ihre Kindheit abgegeben, genau wie ihr Bruder. Auch wenn Ashkyr versuchte ihnen diese so lang es geht zu ermöglichen! Aber es gibt Dinge, die kann man hier in der Hölle nicht bereitstellen und darunter fällt die abgebrochene Kindheit von Seelen. Hier muss man schnell erwachsen werden um nicht unterzugehen, oder als Gusher zu enden.

„Wehe du machst dir Gedanken darüber wie du deinem Bruder schon wieder irgendwas herrichten kannst." Blaire dreht den Kopf zu Monty und sieht ihn kurz stirnrunzelnd an, ehe sie leicht lächelt. „Keine Sorge, darüber mache ich mir keine Gedanken. Das läuft meistens schon automatisch ab." Im nächsten Moment spürt sie seine Hand an ihrem Hinterkopf und er drückt sie an seine Brust. „Erstick." Doch keine Sekunde später jault er auf und lässt sie los, richtet sich auf und hält sich seine linke Brust. „Hast du mich wirklich beißen müssen?!" Auch sie sitzt nun, erwidert seinen Blick aber nur zufrieden grinsend. „Dann versuch mich nicht ‚ersticken' zu lassen. Auch wenn das nicht möglich ist." Lachend lehnt sie sich nach vorn. „Soll ich dir einen Kuss drauf geben?" Sein Blick ist entgeistert, mit so etwas hatte er jetzt nicht wirklich gerechnet. „Soll ich mich ausziehen damit du den Biss noch triffst?", murrt er und verzieht dabei das Gesicht. Lachend drückt sie ihn auf die Couch und fährt mit der Hand ein wenig nach unten. „Braucht der alte Mann Hilfe?" Zwar entkommt ihm ein genervtes Schnauben, dennoch hebt er die Hände. „Ich dachte du hast ein Auge auf den Pater geworfen?" Beide Hände stützen sich nun auf seinem Unterbauch ab, sie zuckt mit den Schultern. „Ich weiß noch gar nichts dahingehend. Aber..." Sie lehnt sich nach vorn und legt ihre Lippen auf die Stelle, an welcher sie ihn gebissen hatte, bevor sie sich wieder aufrichtet und seine Kleidung wieder richtet. „Es gibt Dinge die muss niemand verstehen, stimmts? Liebe ist so sprunghaft wie ein Reh, so fest wie Nebel..." Ruhig legt sie sich wieder auf ihn drauf und blickt in die roten Augen. „Sie kann so gut tun wie ein entspannter Abend mit der lang ersehnten Ruhe, oder so weh tun wie der Schmerz bei dem Verlust eines nahe stehenden Menschens..."

Es ist wie eine normale Stadt, das hatte Jacobson wirklich nicht glauben wollen. Die dunklen Wolken am roten Himmel spiegeln die Farben der Lava-Flüsse wider, welche sich durch die Stadt schlängeln. Hier und dort steigt Rauch aus, aber das sieht mehr aus wie der Rauch den man bei normalen Fabriken hat. „Hier gibt es Kirchen?!" Der Pater sieht erschrocken zu Alai, doch der nickt nur gelassen. „Natürlich, hier gibt es auch Moscheen und- Eigentlich alles für die verschiedenen Religionen. Nur wird hier nichts geweiht und Gott hält sich hier raus." Der Zwillingsbruder zieht eine Augenbraue hoch, während sie das Tor vor sich sehen, dessen Mauer sich schützend um die Stadt Dis zieht. „Meinst du wirklich dass wir hier keine Religion zulassen? Das hier ist nicht nur die Hölle für die Christen, sondern auch die Bestrafungsorte von allen Religionen und jeder Bewohner kann an das Glauben was er will." Alle Religionen werden hierher verdammt wenn sie nicht in ihr eigenes Paradies kommen? „Und- Und was ist mit den Leuten die auf Reinkarnation hoffen? Ich glaube- Ich glaube das waren die Inder, oder?" Alai nickt leicht. „Vor allem im Hinduismus und Buddhismus, alter Freund. Aber wenn ich dir eines verraten darf?" Die türkisfarbenen Augen blitzen auf, als sie ihn ansehen. „Reinkarnation ist hier ein tägliches Geschäft." Huh? Wie das denn? Dann fällt Jacobson aber etwas ein. „Die Gusher!" Ein leichtes Lachen seines Begleiters. „Unter anderem. Aber das hier ist... nur ein Zwischenstopp, weißt du? Stirbst du und hast nicht alles erledigt, dann kommst du erst einmal hier runter. Hier bleibst du ein paar hundert, oder tausend Jahre und kommst als neue Seele wieder auf die Erde. Da hast du die Chance die Liste zu erledigen und das läuft so lange, bis du es geschafft hast. Oder als Gusher endest."

Er legt den Kopf in den Nacken und seufzt. „Fast jeder kommt irgendwann in das Paradies, das verspreche ich dir. Nur dauert das für die einen länger und für die anderen nicht so lang." Leicht skeptisch legt Andrew den Kopf schief und ignoriert die Gusher, die als Schwarm über sie hinweg fliegen. „Was meinst du mit ‚fast'? Warum nicht jeder?" Alai lächelt schon fast mit einem schmerzlich verzogenen Gesicht. „All diejenigen die hier arbeiten... kommen nie hoch." Jacobson presst die Lippen aufeinander und nickt, ehe er auf den Boden vor sich sieht. Er selbst könnte irgendwann die Chance haben seine Familie zu sehen, selbst Monty könnte ihm wichtige Leute wiedertreffen! Aber Alai und Blaire sind eine der Ausnahmen und sie werden nie ihre Eltern wiedersehen. Alte Freunde, die schon lange gestorben sind. Sie sind an diese Existenz gebunden und werden nie in den Genuss von vollkommenem Frieden kommen. „Es... tut mir leid.", murmelt der Pater und sieht nach vorn, das war ein Fettnäpfchen dass er gern vermieden hätte. Alai ist noch einen Moment still, winkt dann aber ab. „Man muss damit zurechtkommen, Andrew. Man muss mit einigem hier zurechtkommen und das war das Erste, was Ashkyr uns erklärt hatte als wir aufnahmefähig genug waren. Wir werden unsere geliebten Personen nie wieder sehen, wir haben nur noch uns selbst und wenn ich Blaire nicht hätte..." Ein trauriges Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. „Ich wäre schon längst vor einen Hrungar gesprungen und zum Gusher geworden."

Eine Sekunde später hat er eine Hand auf seiner Schulter und Jacobson lächelt ihn aufmunternd an. „Jetzt habt ihr auch mich, okay? Gib mir deine Nummer und du kannst mich auch jederzeit anrufen und- kommst du in den Vatikan rein? Dann kannst du auch jederzeit dort auftauchen und mit uns langweiligen sterblichen was unternehmen. Ich kann dir meine neue Familie vorstellen! Trish und Fiona waren bei dem einen Auftrag nicht dabei, aber sie sind so etwas wie meine Kinder. Genau wie Philipé, ich hab die drei im Waisenhaus aufgezogen. Und ich glaube du würdest dich sehr gut mit unserem werten Darvin verstehen!" Alai will etwas sagen, weiß aber nicht was. Dass man ihn einfach so einlädt... das ist schon fast etwas neues. In eine normale Umgebung. Normale Leute. Sterbliche Wesen mit denen er sich anfreunden könnte. „Ich- Uhm... warum nicht?" Das gibt ihm irgendwie noch einmal mehr Anstoß die Sache mit dem Schuldigen der Sprengungen nach vorn zu treiben, denn normale Freunde könnte er durchaus gebrauchen. Eine Ablenkung zur Hölle! Eine andere Gesellschaft als seine Schwester. „Aber wir müssen erst einmal das hier abschließen, weil ohne die Lösung dieses Rätsels..." Jacobson seufzt und lässt die Hand wieder sinken. „Wird das mit der Ruhe im Kreis von normaleren Leuten als sonst bei dir... nichts." Der Ansporn sollte gesetzt sein. Alai sieht noch einmal auf das GPS-Gerät runter und nickt mit neuem Enthusiasmus. „Dann lass uns beeilen, der Pesti ist ganz in der Nähe!" Andrew schmunzelt leicht, da ist jemand wirklich mit einer besseren Laune beschenkt worden, nicht wahr? Er folgt seinem alten Freund auf einem nun etwas festeren Weg der Mauer entlang und durch ein paar kleinere Wäldchen hindurch, bis sie das ruhige, riesige Wesen gefunden haben. Ungefähr drei Meter hoch, lange Beine und überhaupt nicht gefährlich. Und sie können sich ihm problemlos nähern.

„Jo... dein Handy." Keine Regung. Monty sieht von dem vibrierenden Ding zu Blaire und setzt sich einfach auf, wobei sie nur leicht die Augen öffnet. Ein wenig haben sie beide dann doch dösen können, bis ihr Handy nun einen Terz auf dem Couchtisch veranstaltet. Müde lehnt sie sich auf die Seite, schaut auf das Display, sieht auf die Seite, dann wieder auf das Handy und gähnt. Soll sie wirklich? Aber warum sollte ihr Bruder sonst anrufen? Der würde normalerweise die Telepathische- Oh... stimmt. Wenn man schläft, dann ist die inaktiv. Amüsiert schnaubend nimmt sie das Handy und drückt Monty wieder nach unten, nimmt den Anruf aber an und legt sich wieder hin. „Hm?" „Na endlich! Meine Fresse, pennst du eigentlich immer?! Du hast Aufgaben zu tun!" Monty nimmt ihr das Handy aus der Hand und hält es sich selbst ans Ohr. „Und sie ist schon mit allem fertig, wobei der Herr auch ruhig selbst arbeiten kann. Sie muss dir wirklich dein Essen bestellen? Und DEINE Klingen in Auftrag geben? Und sich darum kümmern dass dem werten Herren nicht zu viel Schlamm an den Schuhen klebt? Wach auch, Kleiner... wir sind nicht mehr im 19. Jahrhundert wo eine Frau für alles zuständig war." Blaire sieht den Urdämon mit geweiteten Augen an, was macht er da? Das wird doch nur schlimmer wenn er was sagt, so war es doch immer! „Du hast dich nicht in die Arbeitsteilung von mir und meiner Schwester einzumischen, klar? Du bist-"
„Arbeitsteilung?"

Monty setzt sich auf, die roten Augen glühen ein wenig. „Ich bin in der Hölle geboren und habe mehr Verständnis von der Gleichberechtigung einer Frau als du kleine Sackratte. Sie ist deine Schwester, nicht deine Sekretärin, haben wir uns verstanden?" Die Frau legt sich eine Hand auf das Gesicht. „Monty... lass es einfach." Entgeistert sieht er sie an und zieht die Augenbrauen hoch. „Du lässt dir zu viel gefallen, das ist dir klar... oder?" Sie verdreht nur die Augen, er macht das alles nur schlimmer und das weiß er nicht einmal. „Ich schaff das schon.", murmelt und wüsste jetzt nicht seit wann sie einen Ritter in schimmernder Rüstung brauchen würde. „Aber wie auch immer..." Der Urdämon hebt das Handy wieder hoch. „Warum rufst du überhaupt an, kommt da jemand nicht zurück nach Hause?" Seine Stimme ein wenig höhnend, wobei Alai sich wirklich zusammenreißen muss. „Gib mir meine Schwester." Monty schnalzt mit der Zunge. „Ich weiß nicht ob der Terminus ‚Schwester' wirklich noch geht, oder ob du sie nicht lieber dein ‚Mädchen für alles' nennen solltest." Dennoch gibt er ihr ihr Handy wieder zurück, wobei sie ihn schon fast niedergeschlagen ansieht. Aber sie nimmt das Handy und schluckt kurz. „Was gibt's." Kurze Stille, wobei sie hören kann wie ihr Bruder tief durchatmet. „Ich wusste nicht dass du plötzlich einen Schutzhund hast." Er versucht sich deutlich zurückzuhalten, man hört aber die Wut darin. „Es tut mir-" Monty legt ihr eine Hand auf den Mund und schüttelt leicht den Kopf. Keine Entschuldigung, dass sollte ihr einmal bewusst werden.

Die türkisfarbenen Augen blicken ihn ein paar Sekunden lang schon fast verängstigt an, bevor sie leicht nickt und er die Hand wieder sinken lässt. „Ich kann nichts dafür wie sich andere Personen in meiner Gegenwart verhalten.", gibt sie minimal unsicher von sich und hört schon wieder nichts, wobei Alai seine Hand zur Faust ballt. Er bleibt nur ruhig weil Andrew da ist. Seit wann muckt sie sich eigentlich so auf? „Egal, darüber reden wir später. Allein." Ihre Augen weiten sich und Monty presst die Lippen aufeinander, er kann sie nicht immer schützen und er muss zurück. „Es geht um die Ergebnisse, weißt du ob Ashkyr schon zurück ist? Wir sollten das alles zusammentragen um morgen gleich weitermachen zu können." Die Blondine schiebt ihre Angst vor dem bevorstehenden Gespräch auf die Seite und schüttelt den Kopf. „Er ist noch nicht zurück, soweit ich weiß zumindest. Aber du weißt wie schwierig es ist die Zebriß zu scannen!" Diese Mistviecher sind verdammt hochnäsig und lassen sich gern jagen, oder spielen mit einem. Selbst mit jemandem wie Ashkyr oder Lucifer. Alai nickt und reibt sich dabei den Nasenrücken. „Und Schwesterherz?" Sie richtet sich ganz auf, er nennt sie nie so wenn er sie nicht ärgern möchte oder etwas verlangen will. „Tut mir leid, okay? Es- Es ist stressig. Wir sehen uns nachher, wir kommen gleich zurück." Perplex blickt sie zur Seite als er auflegt und lässt nur langsam das Handy sinken. Das mit der Entschuldigung ist neu. Extrem neu. Ihr Blick geht zu Monty, er und Andy sind Geschenke des Himmels. Nur dank ihnen beiden, vor allem aber wahrscheinlich Andy, ist ihr Bruder gezwungen ruhiger. Auch wenn sich das im Nachhinein wahrscheinlich wieder anhören kann. Er ist der ältere von ihnen beiden, er hat einfach mehr Rechte und damit ist sie auch aufgewachsen. Ashkyr hat sich nie eingemischt, einfach weil er nicht wusste wie er das regulieren sollte und ob das so passt oder nicht. Es hat sich einfach so eingespielt und auch wenn sie eigentlich weiß dass er mehr übernehmen kann und sollte- Manche Dinge lassen sich einfach nicht so wirklich ändern. Besonders wenn man jemanden hat, der nicht von seinem gemütlichen Leben abweichen möchte.

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