
Horror der Hölle
Der Himmel erhellt sich für einen Moment, als Kyleen einen Schwall an Feuer entkommen lässt, einfach weil sie Lust darauf hat. Blaire lehnt sich so weit nach vorn, sodass sie auf dem Hals liegt und krault besonders an einer Stelle. Dort hatte sie schon auf der Erde eine Schuppe verloren und die ist nie wieder nachgewachsen. Jetzt ist es der perfekte Ort um ihr zu zeigen dass man sie gern hat, wenn sie es zulässt. Ein zufriedenes Grummeln ist zu hören und sie schüttelt kurz ihren mächtigen Kopf, ehe sie ihn leicht dreht, die Blondine ansieht, die Augen schließt und schnaubt, bevor sie wieder nach vorn sieht und weiterfliegt. Monty legt sich selbst auf ihren Rücken und brummt leise. „Das hier soll kein Vergnügungsflug werden." Leicht dreht sie den Kopf, grinst aber. „Wenn du den Flug nicht genießt, dann können wir auch wieder normale Portale verwenden." Stirnrunzelnd erwidert er ihren Blick, normale Portale verwenden? „Meinst du die anderen beiden sind einfach so zu Fuß in den ersten Kreis hoch? Und ich hätte es auch können, aber ich dachte mir... dass du noch nie auf einer Wyvern geritten bist und ich dir den kleinen Gefallen tun sollte." Sie fliegen hier nur wegen ihm? „Du übertreibst mit deiner Gastfreundschaft." Langsam richtet sie sich auf und somit muss auch Monty sich aufsetzen, wobei sie den Kopf leicht schief legt.
„Kein Gefallen mehr für den Urdämon... verstanden!"
„Das war nicht der Sinn dieser Aussage."
„Dann gib mir einen."
Sie sieht ihn aus dem Augenwinkel an und auch Kyleen merkt die komische Stimmung, gibt ein Grollen von sich und schüttelt den Kopf um zu signalisieren dass sie sich beruhigen sollen. Der Braunhaarige sieht kurz nach unten und seufzt dann leise. „Danke, okay? Ist es das was du hören willst, Blaire?" Das war jetzt auch nicht so der Sinn ihrer Aussage. „Gut, wir sind beide mit dem Sinn beim anderen komplett vorbeigeschreddert... Aber bitteschön, Monty. Und eins noch." Eiskalt dreht sie sich zu ihm um und legt ihm ihre Oberschenkel über seine. „Das war kein Spaß als wir meinten dass man gefressen werden kann. Ash ist bei den Zebriß relativ sicher, mein Bruder und Andy bei den Pestis- Die sind süß! Aber die Jiglar?" Ihr Blick geht kurz auf die Seite und dann wieder zu ihm, ein breites Grinsen ist auf ihrem Gesicht zu sehen, auch wenn die längeren Haare ihr in das Gesicht geweht werden. „Die können einen komplett aus dem Leben reißen." „Und du bist so happy deswegen?!" Monty sieht sie unverständlich an, wobei sie kichernd abwinkt. „Ach was... wir haben zwar mit den Kätzchen zu tun... aber eines möchte ich dir in deinen viel zu gut aussehenden Schädel bringen." Sie lehnt sich leicht nach vorn, die Augen halb geschlossen. „Ich bin die sicherste Route gegangen, denn wir fliegen zu Jägern die man zähmen kann und meistens auch schon gezähmt hat. Ash, der Käpt'n und Andy sind zur Beute gegangen. Und wo Beute ist... sind auch Jäger. Und ich bete dafür dass die Hrungar schon gefressen haben." Leicht kneift er seine Augen zusammen. „Was zur Hölle sind Hrungar." Ihre Mundwinkel gehen hoch und sie richtet sich wieder auf, bleibt aber so entgegengesetzt zur Flugrichtung sitzen.
„Hrungar sind die Dinger, denen selbst Onkel Lucifer nicht begegnen möchte. Sie sind gut für die Überwachung und dass keine Seele entkommt, aber sie sind unzähmbar. Glaub mir wir haben es schon sehr, sehr oft versucht. Sie bewegen sich auf allen vieren fort, vor allem aber auf ihren Krallenspitzen. Skurriler Anblick als ich die das erste Mal gesehen habe. Sie sind wahnsinnig schnell und extrem aggressiv. Blind, aber sie spüren das alles durch ihre Krallen, so sensibel sind die Dinger. Auf ihrem Rücken sind vier riesige Klingen, schärfer als jedes Material dass du dir vorstellen kannst und die kann es auch verdammt schnell bewegen. Man kann diese Klingen nur mit einer Methode bearbeiten, ansonsten sind diese Dinger unzerstörbar. Überall auf dem Körper hat es Stacheln und ist bemuskelt bis zum geht nicht mehr. Und der Schädel? Es hat einen Ober- und Unterkiefer die keine Lippen oder Haut besitzen, nackte Muskeln und spitze Zähne. UND sie haben an den Seiten noch jeweils einen Zusatzkiefer, sodass das Vieh vier Kiefer hat. Beweglich, schnell, tödlich, gnadenlos, bis zu vier Meter hoch... wobei wir auch schon ein Exemplar mit sieben Metern hatten... und es ernährt sich nicht von Seelen, wie so viele andere auch. Nein. Es frisst Dämonen. Hat es eines von den Dingern auf dich abgesehen, dann musst du hoffen dass du in der Nähe von unseren Wachen bist, oder dass du ein größeres Beutetier findest dass du opfern kannst." Monty blickt sofort in die Ferne. „Und du lässt deinen Bruder und den Pater einfach so in die Gefahr laufen?" Zögerlich folgt er ihrer Hand, als sie diese an seine Wange legt und seinen Kopf wieder zu sich dreht. Die langen, braunen Haare des Dämonen fliegen nach hinten weg. „Monty... hast du Ashkyr nicht zugehört?" Sie lässt die Hand wieder sinken und bleibt so ruhig, dass es den Urdämon schon fast nervt. „Wir gehören schon lange nicht mehr zu den kleinen Fischen, Dämon. Meinst du unsere Waffen sind gewöhnlich? Unsere Reaktionszeit? Unsere Geschwindigkeit? Du hast noch niemanden von uns kämpfen gesehen, du kannst es nicht wissen. Aber wenn ich wirklich meinen werten Vater zitieren dürfte hier? Euer bestes... ist unsere Mindestanforderung. Also mach dir keine Sorgen, für Andy könnte es nur ein kleiner Schreck werden, mehr nicht. Hoffentlich."
Eh? Was will seine Schwester jetzt- Oh... stimmt. „Andrew?" Mit einem: „Hm?", dreht er den Kopf zu ihm und Alai lächelt leicht. „Es geht um folgendes... wir gehen zu den Pestis." Skeptisch runzelt er die Stirn. „M-Hm...?" „Und das sind Beutetiere." Ein noch skeptischeres: „M-Hm...?", ist hörbar. Alai legt sich grinsend eine Hand auf den Hinterkopf. „Und wo freie Beute ist, sind auch freie Jäger und ich wollte dich nur warnen dass wir eventuell den Hrungar über den Weg laufen." Der Paladin mustert ihn kurz und zuckt, zur Überraschung des Zwillingsbruders, einfach mit den Schultern. „Ich hab das Bild zu diesen Katzen da gesehen, schlimmer kann es nicht werden. Und außerdem- Ihr habt Drachen, was soll mich noch überraschen?" Ein kurzes Räuspern. „Sie ist eine Wyvern. Aber... ein Hrungar ist etwas das selbst mich bis jetzt noch überrascht und das selbst mir einiges an Können und Zeit raubt, bis ich es mal in die Flucht geschlagen habe. Vor allem alleine. Und nein, du mischst dich da nicht ein, das wäre deine Karte für die sofortige Auslöschung deiner Existenz, beziehungsweise du wirst erst einmal ein Gusher." Also mit der Aussage macht sein alter Freund ihm dann doch so ein wenig Sorgen. „Warte, ich hab ein paar Bilder." Diese zeigt er dem Pater, wobei Jacobson angeekelt das Gesicht verzieht. „Die Viecher sind schnell und bringen alles um was sich in der Reichweite befindet. Vielleicht sind wir zu klein für die Nahrung wenn Pestis da sind! Aber wenn nicht... dann haben wir ein Problem." Die grünen Augen starren ihn direkt an. „Kannst du nicht- Dings und so... Portal?" Ein falsches Lachen ist zu hören. „Dafür sind die Biester zu schnell wenn sie es auf uns abgesehen haben. Wenn wir sie sehen bevor sie uns entdecken? Okay! Aber das ist normalerweise nicht der Fall. Die finden uns, bevor wir sie sehen."
Andrew schluckt und sieht sich paranoid um. „Und... ab wann müssen wir aufpassen? Haben sie ein Jagdgebiet?" Alai sieht nach vorn. „Wir sind schon lange in ihrem Jagdgebiet, seitdem wir aus dem Portal raus sind." Ach wie toll. „Und diese Zentrale wo wir hingehen... ist die mittendrin?" Zustimmendes Nicken. „Und... wieso ist die mittendrin? Kann die nicht... ein wenig außerhalb sein?" Die türkisenen Augen sehen ihn aus dem Augenwinkel an. „Die leben hier im ersten Kreis und... sind auch schon in allen anderen Kreisen gesichtet worden. Wenn auch nie in der Nähe von anderen Jägern, es ist als würden die sich aus dem Weg gehen um unnötige Kämpfe zu vermeiden. Das einzig gute ist... die jagen nur allein. Hast du einen Hrungar im Visier, dann hast du auch nur einen einzigen da und es schleicht kein zweiter um einen rum." Soll ihn das jetzt aufmuntern? „Du hattest damals bessere Sachen drauf um eine Situation harmlos erscheinen zu lassen." Das muss Jacobson jetzt einfach einmal zugeben. Alai hingegen schnaubt nur amüsiert und im nächsten Moment manifestieren sich seine Waffen. „Damals ging es auch nicht direkt um unsere Existenz, sondern höchstens um eine Tracht Prügel von unseren Eltern." Sollte er sich jetzt noch mehr Sorgen machen weil er die Waffen geholt hat?! „Soll ich auch...?", murmelt der Paladin und deutet damit an dass er seine Bajonette rausholen könnte. „Nicht jetzt. Das hier ist die Hölle, die kommen mit geheiligten Dingen nicht ganz so klar und vor allem nicht, wenn es jemand ist den sie nicht kennen."
Der Zwillingsbruder geht um einen Stein herum, streckt aber sofort seinen Arm aus und starrt Jacobson schon fast panisch an. Langsam hebt er seine Hand und legt einen Zeigefinger auf die Lippen, bevor er den Paladin andeutet vorsichtig zu ihm zu kommen. Ein kalter Schauer läuft ihm über den Rücken als er über den Ausläufer des Felsens blickt. Eine riesenhafte Kreatur steht über etwas am Boden liegendes. Der Kopf scheint in dem Beutetier versenkt zu sein und man hört das Brechen von Knochen um an das beste des Beutetieres zu gelangen. Aber das wäre ja etwas natürliches! Was nicht natürlich ist, ist das Ding welches sich dort labt. Auf vier Beinen steht es, wobei eine der klauenbewehrten Vorderbeine das Beutetier festhält damit es nicht so wackelt. Nur kurz hebt es den Kopf und man sieht die vier, einzeln voneinander bewegbaren Kiefer des Hrungars. Als würde es etwas demonstrieren wollen, rammt es einen der dolchartigen Fortsätze des Rückens in den frischen Kadaver und senkt den blutbeschmierten Kopf wieder nach unten. Also das meinten die beiden im Büro von Ashkyr als sie sagten, dass man gefressen werden kann. Andrew hat den Drang hier ganz schnell wieder wegzulaufen und nie wieder an diesen Ort zurück zu kehren. Nie wieder. Egal wie viel man ihm bietet. Alai deutet ihm an ruhig zu bleiben und sieht wieder nach vorn, er ist jederzeit bereit die Waffen zu ziehen und den Hrungar zu erledigen. Nur nicht bewegen. Das ist gerade das Beste in der aktuellen Situation. Andrew betet wie er noch nie zuvor gebetet hat und er wird den Anblick dieses Wesens auch nie wieder aus dem Kopf bekommen. Nichts, was er nun auf Erden erblicken wird, kann ihn jetzt noch mehr schocken als die Existenz dieser Kreatur. Er ist schon lange im Dienst der Kirche, noch länger kennt er nun die Welt des übernatürlichen und dachte alles gesehen zu haben, aber das? Das erinnert ihn einfach daran, dass sie nun in der Hölle sind und dass die Wesen aus der Hölle einfach nicht wirklich die besten sind.
Die Minuten ziehen sich hin wie Stunden. Bei jeder Bewegung hat der Pater Angst dass es auf sie zukommt weil man sich vielleicht doch bewegt hat. Er kann nichts anderes tun als diese Kreatur zu beobachten und zu hoffen dass der Herr bis hier unten seine Finger im Spiel haben kann. Es schlingt in großen Brocken und nach geschlagenen zehn Minuten sieht man einen deutlich dickeren Unterleib und das Beutetier ist, bis auf ein paar letzte Knochen und Organe, komplett verschlungen. Ein leises Keckern kommt von dem Hrungar, ehe es den Kopf hebt und in alle Richtungen ‚blickt'. Der Angstschweiß bricht bei Jacobson aus, hat es sie entdeckt? Seine Augen weiten sich als es kurz auf sie zukommt. Das Biest ist riesengroß und nur ein kleiner Treffer mit einer der Krallen oder den dolchartigen Fortsätzen auf dem Rücken und es ist vorbei! Doch Alai wirkt gelassen und lächelt sogar leicht. Wenn dieser Hrungar angreifen sollte, dann wird Jacobson ihm das Lächeln sowas von aus der Fresse polieren! Doch zu seiner Überraschung grunzt es nur leicht, dreht ab und verschwindet mit einem Affenzahn in eine andere Richtung. „Wir sind sicher, keine Sorge. Vorerst." Erleichtert atmet Jacobson aus, das hätte beschissen ausgehen können! Hallo? „Was hast du so gegrinst? Das Vieh hätte uns jederzeit umbringen können!" Alai schlendert gelassen hinter dem Felsen hervor und geht weiter, gefolgt von einem etwas panischen Andrew. „Sobald es gefressen hat, ist es glücklich. Wenn das überhaupt ein Zustand bei den Hrungar ist. Es hat uns bemerkt, deswegen ist es auf uns zugekommen, aber es war satt und warum mehr töten als man fressen kann? Wir sollten weiter, der Stützpunkt ist nicht mehr weit entfernt und da drin sind wir ebenfalls sicher."
Wer sich nicht auch nicht so ganz sicher fühlt ist Monty, zumindest bei der Landung von Kyleen. Ganz schön am durchrütteln mit der Wyvern-Dame! Blaire springt von dem Hals runter und wartet auf Monty, der das ein wenig... uneleganter macht als sie. „Und wir sind jetzt... wo?", gibt er brummend von sich und streicht sich die Kleidung glatt. „Siebter Kreis. Im ersten Ring, um genau zu sein. Einer der Orte an denen die Jiglar sich am meisten aufhalten sollten und wenn wir hier keine finden, dann entweder im vierten oder wir müssen ganz hoch in den ersten." Entgeistert folgt er ihr, er war nie wirklich im ersten Ring. Sein Aufenthaltsort war eigentlich der dritte, er hielt nie viel von der Lava und der Wald der Selbstmörder, der zweite Ring, hielt ihn eigentlich immer sehr gut ab. „Du kennst dich mit den Dingern hier ganz schön aus." Die Blondine lächelt nur und nickt leicht. „Mein Bruder und Andy können bestätigen dass ich früher auch sehr gern im Schafstall war, während die irgendeinen Mist angestellt haben. Das Interesse an Tieren war eigentlich schon immer höher als an Menschen oder... anderen Wesen. Nimms mir nicht übel." Ein Schulterzucken von ihm. „Ich kanns verstehen." Kann er wirklich, Tiere sind irgendwie so reine Wesen, sie haben keinen bösen Gedanken sondern werden rein von ihrem Instinkt oder der Erziehung ihrer Halter geleitet. „Kannst du wirklich, oder tust du nur so, damit wir auf einem guten Level bleiben." Ihr Blick ist skeptisch, wobei er nur eine Augenbraue hochzieht. „Warum sollte ich mit dir auf einem guten Level bleiben? Selbst wenn wir uns nicht mögen müssten wir zusammenarbeiten, bilde dir nichts darauf ein dass ich Smalltalk mit dir mache." Oho, der Herr hat heute aber so ein bisschen die Nase oben, oder nicht? „Soll ich dich in den Fluss schmeißen und wir sehen nach ob ich mich dann immer noch geehrt fühlen soll wenn du smalltalk mit mir führst?"
Bevor sie allerdings noch etwas hinzufügen könnte, dreht sie ihren Kopf und wartet auf den weißen Zentauren, der auf sie zukommt. „Blaire, ich wusste nicht dass du heute kommst. Gibt es ein Problem? Ich habe nur Kyleen landen sehen und bin sofort los." Er verschwendet nicht einen Blick an den braunhaarigen Mann neben ihr. Wenn sie so ruhig bei ihm bleibt, dann wird er jemand sein bei dem auch er nichts zu befürchten hat. Moment... den kennt er doch! Das ist der ach so tolle, lang verschwundene Urdämon! Was macht der hier? „Spontane Aufbruch, Chiron. Hast du heute schon einen Jiglar gesehen? Wir brauchen mindestens einen von ihnen um etwas zu überprüfen." Zwar wirkt der Zentaur ein wenig irritiert, nickt aber. „Natürlich. Ich gehe davon aus dass du hin möchtest ohne Aufmerksamkeit zu erregen?" Stumm gibt Blaire ihre Zustimmung und er stellt sich ein wenig schräg hin. „Spring auf, ich bring dich hin." Sie tut wie ihr geheißen wurde und streckt Monty ihre Hand hin. „Laufen ist bei euch echt nicht drin, was?" Blaire und Chiron sehen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann blicken beide zu Monty und sie lehnt sich ein wenig nach vorn. „Meinetwegen kannst du auch laufen, komm Chiron." Perplex sieht der Urdämon den beiden hinterher, wie sie erst weggehen und der Zentaur dann zu traben beginnt. Die zieht das wirklich durch? Die lässt ihn WIRKLICH zurück? Ne. Die halten gleich an und warten auf ihn. Mit verschränkten Armen bleibt der Schwarzhaarige also stehen und wartet. Und wartet. Er kann sie nicht mehr sehen und langsam fühlt er sich ein wenig unwohl, alleine hier. Sein Blick geht nach links und rechts, bis er seufzt. Die kommen nicht zurück und die warten auch nicht. „Verdammte Scheiße.", zischt er und beginnt dann loszulaufen, denn Kyleen fletscht drohend die Zähne in seine Richtung und gibt auch ein sehr unheimliches Grollen von sich. Mit der will er sicherlich nicht allein bleiben!
„Siehst du? Da vorn ist es schon. Und wir haben es geschafft ohne angegriffen zu werden!" Alai deutet nach vorn, während Jacobson langsam den Kopf zu ihm dreht. „Wir wären gefressen worden wenn wir das Ding nicht fressen lassen hätten. Und warum konntest du uns nicht einfach ein Portal da rein machen?" Das versteht er nämlich auch nicht, sein alter Freund hätte ihnen locker ein bisschen was ersparen können! „Weil ich es nicht kann, Andrew. So einfach ist das. Nur Onkel Lucifer und Tante Lilith haben die Möglichkeit hier überall aufzutauchen wo sie wollen. Alle anderen haben einen begrenzten Zugang zu Orten wo sie das Portal öffnen können. Hauptsächlich um ihnen Schutz zu geben sodass sie nicht ausversehen mitten in das größte Jägergebiet treten. Die Orte, an denen wir die Portale öffnen können, sind immer direkt in der Nähe von Wachen die einem sofort helfen könnten wenn es sein sollte. Was du danach machst, das ist nicht mehr sein Problem. Das ist unser Schutz, Andrew. Und glaub mir... der wird hier durchaus gebraucht wie du sehen kannst." Aber ist es nicht extrem gefährlich hier durch das Gebiet dieser Mistviecher zu laufen nur um Berichte abzuholen? „Und- Und warum habt ihr das nicht auf einem Server? Hier ist doch alles so weit fortgeschritten mit der Technik, wieso nicht das?"
Alai sieht sich kurz um, er hat das Gefühl dass sie nicht allein sind. „Die Hrungar verhindern dass wir irgendwelche Leitungen legen, Strom brauchen wir trotzdem noch und eine Verbindung zum Hauptserver kann man nur haben, wenn man auch an diesen angeschlossen ist. Unterirdisch ist es nicht möglich, dass halten die Kabel von der Hitze nicht aus und wir haben zu viele Leute verloren als wir es mit Tablet versuchten die man dann einfach durch das Gebiet transportieren musste um die Daten einzuspeisen. Die Hrungar haben schnell gelernt wann sich jemand aufmacht und dieser jemand ist nie dort angekommen wo wir es wollten. Höllenhunde als Transportmittel können wir auch vergessen, das ist kein Gebiet in welchem die sich aufhalten. Verständlicherweise. Für Bluetooth ist der Weg zu weit und mobile Daten gibt es hier unten nicht, auch wenn wir daran arbeiten so etwas ähnliches zu erstellen um diese Arbeit zu erleichtern. Aber das könnte noch ein paar Jahre dauern, die Hölle hat eine andere Frequenz und die stört die bisherigen Versuche. Walkie-Talkies funktionieren hier nicht, ständiges Rauschen. Wir experimentieren vorübergehenderweise mit Gushern, aber das läuft nicht so wie wir wollen und auch wenn die Feyna mehr tragen könnten und man sie zähmen könnte... schwierig. Selbst ein Stick ist eine große Unsicherheit... wenn der verloren geht..." Alai verzieht leicht das Gesicht. „Sie brauchen wirklich lange um abzuheben und das in einem Gebiet mit schnellen Räubern? Selbst die wissen dass das keine gute Kombination ist. Sie sind darauf ausgelegt große Stücke Fleisch im Flug aus den Opfern zu reißen, ein kleines Stück Papier oder so etwas... da sind sie nicht zielsicher genug." Wieder sieht er sich um. „Und wenn ihr einfach etwas drumherum bastelt? Ich meine- Briefe haben einen Umschlag! Warum so etwas nicht einfach in groß? Das wäre-"
„Lauf."
Irritiert sieht Jacobson Alai an. „Huh?" Die türkisenen Augen gehen zu ihm. „Lauf zum Haus. JETZT!" Aber wieso- Andrew reißt den Kopf herum als er dieses Klicken hört, welches die Krallen auf dem Untergrund machen und welches er schon vorher bei dem Hrungar gehört hatte als es abgehauen ist. In einer Schockstarre gefangen starrt der Pater die Kreatur an die mit weit geöffneten Kiefern auf ihn zukommt und immer schneller wird. Im nächsten Moment wird er auf die Seite gerissen und rollt ein wenig auf dem Boden herum, bevor Alai aufspringt und die Dolche zieht. „Lauf, verdammte Scheiße! Ich komm damit klar, versprochen!" Jacobson schluckt und presst dann die Kiefer aufeinander, bevor er sich aufrappeln kann. Der Hrungar hat Alai derweilen schon erreicht und trifft mit einer seiner krallenbewehrten Vorderläufe auf den Boden, da sich der blondhaarige Mann unten hindurchgeduckt hat. Andrew sieht mit weit aufgerissenen Augen dabei zu wie das Wesen in die Luft springt, um nicht von unten getroffen zu werden. Ist laufen wirklich so eine gute Idee? Wenn das Vieh ihn so auch aufspüren könnte? Alai stellt sich wieder zwischen Jacobson und den Hrungar der ein schon fast metallenes Keckern von sich gibt. „Hast du eigentlich spontan dein Gehör verloren?", zischt Alai und verstärkt den Griff um seine Dolche. „Lauf, wenn ich es ablenke." Der Pater sieht von seinem alten Freund zu dem Ding und nickt dann. „Okay." Zumindest wird er es versuchen, versprechen kann er nichts. Alai schnalzt mit der Zunge, so kurz vor dem Ziel und dann muss so eins noch auftauchen, Timing war bei ihm schon immer beschissen. Jacobson sieht besorgt dabei zu wie er schon wieder auf das Ding zurennt, dreht aber selbst ab und läuft zu dem Gebäude, welches dort steht und unbehelligt zu sein scheint. Wie konnte man das hier bauen und schafft es dann bitteschön nicht einmal Kabel einzuziehen?! Und es sieht nur aus wie ein kleines Häuschen, ist er sich sicher dass da drin alles ist was sie brauchen werden?
Sein Arm wird zurückgerissen als Alai versucht die Krallen abzuwehren und kurz verliert er das Gleichgewicht, was aber gut für ihn war. Einerseits weicht er so den Kiefern des Hrungars aus, andererseits schafft er es somit auch mit dem zweiten Dolch den Fortsatz auf dem Rücken davon abzuhalten in seinen Körper zu dringen. Der Schwung des Fortsatzes und das Entlanggleiten an seiner eigenen Klinge drücken ihn jedoch nach unten und dennoch reagiert er schnell genug und rollt sich auf die Seite, um erneut den Krallen auszuweichen die nach ihm schlagen. Eine Rolle rückwärts rettet ihn vor dem Fortsatz der anderen Seite und schon ist er wieder auf den Beinen. Der Hrungar springt nach vorn und versucht ihn mit beiden Vorderbeinen zu erwischen, rechnet aber nicht damit dass sein Opfer nun ebenfalls in die Luft springt und mit jeweils einem Bein auf einer der Klauen landet. Kurzzeitig muss Alai das Gleichgewicht wiederfinden und rudert mit den Armen, wobei seine Augen sich weiten und er im nächsten Moment sich nur noch auf einer der vorderen Gliedmaßen befindet. Ein schauriges Kreischen schallt über die Ebene, eines voller Schmerz und Frustration. Der Hrungar hat seinen Fortsatz dorthin gerammt wo es Alai vermutete, hat sich aber nur sein eigenes Vorderbein aufgespießt und auch noch teils in den Boden gerammt, sodass es erst einmal nicht mehr freikommt. Wie wild zappelt es herum und kreischt weiterhin, ziellos schlägt es auch mit allem herum was es besitzt, der Schmerz vernebelt seine Sinne.
Alai nutzt das herumschlagen aus und springt von dem einen Vorderbein, auf welches er sich retten konnte, auf den Schädel was das Wesen spürt und nun versucht sein Opfer von dort wegzubringen. Schnell steckt er die Dolche weg und hält sich an einem der Dornen fest, schwingt sich auf den Rücken und nimmt erneut einen der Dolche, die er wegstecken musste um seine Hände frei zu haben. Die Fortsätze am Rücken mögen aus einem Material sein welches man nicht zerstören kann, aber nicht die Muskelansätze! Und es ist zu unbeweglich um ihn auf seinem Rücken zu erwischen. Es kommt noch mehr Bewegung in den Hrungar als Alai ihm eines der Frontfortsätze abschneidet welches noch frei ist, die Schreie werden höher und lauter und er fühlt sich gerade wie beim Rodeo. Das Wesen bleibt nur an einem Ort aufgrund des Faktes dass es sich selbst mit dem anderen Fortsatz festgenagelt hat. So schnell es geht kümmert sich Alai auch noch um die anderen zwei der tödlichen Rückenwaffen und schlussendlich liegen drei davon auf dem Boden. Erst dann steht er auf und muss sein Gleichgewicht halten, auch wenn seine Schuhe durch das Blut der Kreatur ein wenig klitschig sind. Der lange Hans ist nicht so extrem beweglich, weswegen der Hrungar zwar versucht ihn mit den Kiefern auf dem Rücken zu erwischen, es aber nicht schafft. Der blondhaarige Mann wagt sich vorsichtig nach vorn und nun auch in die Reichweite der Kiefer, was es auch mitbekommt. Die Gliedmaßen sind zu bemuskelt, es kommt auch mit den Krallen nicht an ihn heran. Alai reißt den Kopf zurück als die vier Kiefer ganz knapp vor seinem Gesicht zusammenklappen, doch er sieht diese Chance. Der Dolch rast seitlich auf den Schädel zu und dringt mit einem Knacken von Knochen in den Kopf hinein. Er sieht die tödlichen Zähne der unabhängig voneinander beweglichen Kiefer und wie sie dann urplötzlich nach unten hängen.
Der Hrungar bricht erst vorn zusammen, bevor auch die Hinterläufe nachgeben und die Kreatur auf dem leicht blutverschmierten Boden liegt. Alai zieht die Klinge raus und springt sofort runter, bevor er sich die drei abgeschnittenen Fortsätze zusammensucht. Den vierten, welches das Ding selbst in den Boden gerammt hat, kann er vergessen, das bekommt er auch nicht raus. Mit den drei Dingern im Arm, mit welcher er auch eine Blutspur hinterlässt, läuft er selbst zu dem Gebäude, in welchem Jacobson schon am Fenster stand und den Kampf beobachtete. Als Alai mit den Dingern reinkommt und diese erst einmal an der Seite hinlegt, schüttelt Jacobson leicht den Kopf. „Wieso?" Der Zwillingsbruder schmunzelt leicht. „Die Dinger sind aus einem Material dem man nicht viel entgegenzusetzen hat. Wir haben eine einzige Methode in der wir es bearbeiten können und die Waffen daraus sind der Wahnsinn! Glaub mir." Er zeigt ihm seine Dolche und schmunzelt. „Gefertigt aus den Hrungar Rückenfortsätzen und von oben gesegnet. Gegen die Babys kommt nichts an." Fragen über Fragen türmen sich bei dem Pater auf. „Und warum kannst du mit gesegneten Waffen rumlaufen und ich nicht? Und wieso konnte man das Haus hier bauen aber keine Kabel legen? Und wieso war das bei eurem Kampf so als hättet ihr euch in zweifacher Geschwindigkeit bewegt?!" Alai schmunzelt leicht und nickt. „Ich kann dir alle Fragen beantworten, alter Freund. Aber zuerst schauen wir uns die Berichte an. Komm mit, das hier ist nur der oberirdische Bereich für die erste Sicherheit." „Und wie sollen die Dinger da nicht reinkommen?!" Alai legt den Kopf schief. „Weil das Gebäude hier geheiligt ist. Hier kann auch kein Dämon reinkommen." Und wer arbeitet dann hier?
„Bist du dir sicher dass du da jetzt runtergehen willst?" Chiron steht mit Blaire auf einer Anhöhe und sie blicken in das Tal hinunter, in welchem er die Jiglar das letzte Mal gesehen hatte als er eine Routineüberprüfung der Gegend gemacht hat. Sie sitzt immer noch auf ihm drauf und betrachtet die Gruppe aus 12 Wesen, die sie schon längst entdeckt haben. Aber sie sind nicht aggressiv, solange sie nicht angegriffen werden und wenn man sich ihnen nähert und als Transportmöglichkeit nutzen möchte, was auch möglich ist, dann geht man einfach hin ohne sie anzugreifen und eines der Tiere spaltet sich dann schon ab. Aber nur wenn keine Jungtiere dabei sind. Doch es scheint als haben sie erst Nachwuchs bekommen und dann ist jede Annäherung ein Todesurteil. Besonders weil sie ihre Jungtiere in der Gruppe verteidigen. Hast du ein Tier am Arsch, hast du die gesamte Gruppe am Arsch. „Tch, was soll schon passieren? Was brauchst du, dann hol ich es der werten Dame. Siehst du wie nett ich bin?" Blaire und Chiron sehen sich an, fangen an zu schmunzeln und sehen dann zu ihm. Die Blondine lehnt sich an den Zentauren und nickt leicht. „Gern. Hier, nimm das und speicher die Daten von jedem Tier drauf. Dafür musst du zwischen den Köpfen an den Halsansatz gehen." Sie hält ihm ein Auslesegerät hin und wartet darauf dass er es nimmt. Monty kneift leicht die Augen zusammen. „Nein... ich glaube ich wäre dann tot." Lachend lässt Blaire den Arm sinken und seufzt entspannt. „Du lernst, das ist gut."
Sie sieht wieder nach unten, ihr Gesicht wird ernst. „Normalerweise könnten wir einfach hingehen, solange wir sie nicht angreifen, greifen die uns auch nicht an. ABER die haben Nachwuchs. Und ich hoffe ich muss dir nicht erklären wie es mit einer Gruppe und Nachwuchs ist." Ach deswegen machen sie es nicht einfach. Die roten Augen gehen nach unten und betrachten die spielenden Jungen, ehe er zu Blaire sieht. Die ist von Chiron runtergesprungen und hat den Bogen rausgeholt. Stirnrunzelnd mustert er sie, was soll das jetzt werden? „Du willst die jetzt aber nicht mit einem ordinären Pfeil umbringen, oder? Also selbst ich hab mehr Moral als vor allem JUNGTIERE umzubringen! Ich dachte du würdest Tiere lieber haben als Menschen? Dann bring die nicht um!" Wortlos holt sie einen Pfeil hervor und legt an. „Zwing mich nicht dazu dir dein kleines Spielzeug zu entreißen, klar? LASS es!" „Chiron." Der Zentaur nickt und hält den Urdämon im nächsten Moment fest, hält ihm auch eine Hand auf den Mund. Wie kann er es wagen seine dreckigen Finger an ihn zu legen! Zwar wehrt er sich, aber es bringt nichts. Er kommt nicht aus dem Griff des verdammten Gauls raus, es ist als hätte er urplötzlich all seine Kraft verloren. Schon fast mit Panik in den roten Augen sieht er, wie Blaire den Bogen spannt und ein kalter Schauer läuft ihm über den Rücken als die türkisenen Augen zu leuchten anfangen. Eine Sekunde später beginnt auch die Spitze des Pfeils zu leuchten, in der gleichen Farbe und mit einer extremen Intensität. Sie atmet tief ein und schließt die Augen halb, bevor sie loslässt und der Pfeil von der Sehne schnellt. Mit einem Schnauben lässt sie die angespannten Schultern sinken und jeder sieht wie der Pfeil inmitten der Gruppe in den Boden eindringt. Die Jiglar die am nächsten dazu waren springen erst erschrocken weg, fallen dann aber auf den Boden. Chiron lässt den leicht schockierten Urdämon los, wobei Blaire den Hang hinunterrutscht. „Wir haben nicht mehr viel Zeit bis sie aufwachen. Komm und hilf wenigstens!", ruft sie zu ihm hoch und Monty braucht noch ein paar Sekunden bis er es checkt. Die hat sie einfach nur kurz narkotisiert, um so wenig Stress wie möglich auszulösen und die Arbeit beenden zu können.
Chiron sieht mit verschränkten Armen auf ihn hinunter. „Du solltest der Prinzessin vertrauen, sie würde nie etwas tun was den Wesen schadet. Zumindest hier, Urdämon Evangos." Langsam dreht Monty den Kopf zu dem Zentauren hoch, die Stirn gerunzelt. „Prinzessin? Hab ich was verpasst?! Und... kennen wir uns?" Chiron wirkt ehrlich überrascht, stampft dann aber mit den Hufen auf. „Sie und Alai sind die Kinder vom Höllenfürsten des achten Kreises Ashkyr. Das macht sie automatisch zu Prinz Alai des achten Kreises und Prinzessin Blair des achten Kreises. Und jetzt mach dich auf, oder ich trete dich da runter." Ein wenig leiser fügt er hinzu: „Wer kennt dich eigentlich nicht..." Ist ja gut! Ist ja gut, man muss nicht gleich drohen. „Für Prinzessin und Untertan geht ihr aber sehr informell miteinander um...", murmelt der Urdämon, wobei Chiron ihn weiterhin emotionslos betrachtet. „Ich habe die beiden als Kinder oftmals gehütet, zusammen mit den Nachkommen deines Höllenhundes. Ich darf mir das rausnehmen. Und jetzt geh!" Der Zentaur steigt und gibt ihm nun tatsächlich einen Tritt mit, wobei Monty schon fast elegant auf dem Boden neben Blaire landet. Erst sieht sie ihn verdutzt an, zieht dann aber die Augenbrauen hoch als er sich schmunzelnd verneigt. „Prinzessin?" Woher- Langsam sieht sie zu Chiron rauf und starrt ihn gereizt an, wobei der sich ebenfalls verneigt und abwartend oben stehen bleibt. Er wird sie auch noch zurückbringen wenn das geschafft ist, aber erst einmal müssen die Daten geholt werden. „Tch, muss echt nicht sein. Komm, ich zeig dir wie es funktioniert und dann sind wir schneller fertig. Lange hält das nicht mehr."
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