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Kapitel 99

Sicht Paluten

Ich saß auf meinem Bett, hatte den zerknitterten Brief aus meiner Hosentasche gezogen und betrachtet ihn nun. Was wohl drin stand? Wollte ich überhaupt lesen was drin stand? Was wenn ich den Inhalt nicht hören wollte? Wenn ich den Brief geöffnet hätte, gäbe es kein zurück mehr. Mein Blick fiel auf Manu, der gerade dabei war den Laptop an das Ladekabel anzuschließen. Dank Manu hielt ich diesen Brief in meinen Händen. Dank Manu hatten wir Cerberus Laptop. Ich würde den Brief öffnen. Leicht zitterten machten meine Hände sich an die Arbeit den Verschluss des Briefes vorsichtig zu öffnen. Weit kam ich nicht. Die Tür wurde aufgerissen.

„Paluten!“, Sniper stand in der aufgerissen Tür. „Komm mit, irgendwas ist mit Maudado.“

Alarmiert sprang ich auf und ließ den Brief achtlos auf das Bett fallen. Schnell folgte ich Sniper durch den Korridor bis zu Maudados Zimmer. Manu war neben mir. Ich sah Cats und Hounds besorgt vor Dados Tür stehen. Ich schickte sie erstmal weg. Dann klopfte ich einfach an. Keine Reaktion. Ich klopfte nochmal, dann regte sich im Inneren etwas. Irgendetwas wurde über den Boden geschoben und dann öffnete sich die Tür. Maudado sah fertig aus und als er mich sah, wollte er die Tür direkt wieder zu machen, aber das ließ ich nicht zu. Ich hielt zusammen mit Manu dagegen und wir schafften es in sein Zimmer zu gelangen. Manu schloss die Tür hinter uns, während Maudado sich von uns abwendete und sich deprimiert auf sein Bett setzte. Er schien eine andere Person erwartet zu haben. Das kam mir bekannt vor.

„Was ist los Maudado?“, fragte ich besorgt. Das hier war sogar noch schlimmer als sein Trauerzustand vor Natrix Angriff auf unser Hauptquartier. Er sah so fertig aus.

„Nichts. Gar nichts, alles gut“, sagte er, aber alles schrie, dass nichts in Ordnung war. Selbst seine Stimme klang verheult.

„Alles gut sieht anders aus“, kommentierte Manu trocken, was Dado nur missmutig brummen ließ.

„Maudado. Rede mit uns“, forderte ich unruhig. Ich muss wissen was er hat. „Was ist los? Wir haben dich seit wir von dem Waisenhaus zurück kamen nicht mehr gesehen und jetzt bist du plötzlich so am Boden. Du und Zombey waren nicht mal bei der Versammlung, also was ist los? Bist du schon die ganze Zeit so drauf?“, wieso hatte ich mir nicht mehr Gedanken um Maudado gemacht, als er nicht bei der Versammlung war, verdammt?!

„Halb, halb. Ist aber nicht so wichtig“, murmelte er und schien in Gedanken versunken zu sein. „Worum ging's denn in der Besprechung?“, fragte er dann plötzlich. Dachte er uns würde nicht auffallen, dass er das Thema wechselte?

„Darum, dass wir immer noch nicht ganz sicher sind solange die Kreuzotter und die anderen Schlangen noch irgendwo da draußen rumlungern“, beantwortete Manu knapp die Frage, aber sein Blick war skeptisch auf Dado gerichtet. Dado sagte erst nichts und ich wollte gerade wieder auf das ursprüngliche Thema zurückkommen, als er doch noch sein Wort erhob.

„Um die Kreuzotter müsst ihr euch keine Sorgen machen“, sprach er dann und sein Tonfall war irgendwie belegt.

„Warum?“, fragte ich nach und wusste nicht recht, ob ich die Antwort hören wollte.

„Er ist tot“, tot? Hatte ich mich verhört? Ungläubig sah ich zu Maudado. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Wie war das passiert?

„Was? Wie er ist tot?“, auch Manu schien gänzlich von Dados Aussage überrumpelt zu sein.

„Ich wollte das nicht. Ich wollte nur, dass Zombey sich aus seinem Griff befreit und nicht das-“, Tränen hatten sich in seinen Augen gebildet und er schluchzte. „Nicht das mein Messer plötzlich in seiner Kehle steckt. Ich-“, er brach ab und alles was seinen Mund verließ waren herzerweichende Schluchzer.

„Dado...“, überfordert sah ich zu wie er anfing hemmunglos zu weinen und dann tat ich das erst Beste was mir einfiel. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und zog ihn sofort in meine Arme.

„Ich wollte nicht- ich-“, brachte er hevor und ich hatte Schwierigkeiten ihn zu verstehen so sehr wurde seine Stimme durch seine unregelmäßige Schnappatmung verzerrt. Er brach schluchzend ab. Ich drückte ihn noch fester an mich und spürte wie sich Tränen in meinen eigenen Augen bildeten. Es tat so weh Dado so aufgelöst zu sehen und nichts weiter tun zu können.

„Shhh, ich glaube dir, ganz ruhig, alles wird gut“, sagte ich während ich ihm hoffentlich beruhigend über den Rücken strich. Diese Situation überforderte mich. Ich schaute kurz zu Manu, der noch unsicher und extrem überfordert im Raum stand. Fühlte Manu sich auch so schlecht wie Maudado es tat? Entweder konnte er seine Gefühle diesbezüglich extrem gut verstecken oder er konnte einfach besser damit umgehen. Natrix wollte uns alle töten. Es ist gut, dass er tot ist. Und dass die Kreuzotter tot ist, ist in meinen Augen auch gut, so hart wie das klingen mag. Manu setzte sich in Bewegung und hockte sich vorsichtig vor Maudado hin.

„Ha-Hasst ihr mich jetzt?“, ein Stich ging durch mein Herz. Wieso dachte er das? Wieso dachte er nur einen Moment, dass ich ihn hassen würde? Hatte er wirklich eine so große Amgst vor unserer Reaktion gehabt, dass er sich zurückgezogen hat?

„Wir hassen dich doch nicht, Maudado. Diese Schlange wollte uns alle töten. Und in dem Moment wahrscheinlich Zombey und dich. Ich bin froh, dass du jetzt hier sitzt“, versicherte ich ihm mit ruhiger Stimme. Ich war so unendlich froh, dass es Maudado und allen anderen Mitgliedern von den Cats und Hounds gut geht.

„Außerdem, so hart das jetzt klingt, sind wir eine Gefahr losgeworden. Der Typ war gestört, genauso wie Natrix“, ergänzte Manu und legte im Versuch Dado zu trösten eine Hand auf sein Knie. Maudado sah zu ihm, aber sagte nichts.

„Du kannst jederzeit mit uns reden, okay? Das sollst du sogar“, es wäre gar nicht gut, wenn er das in sich reinfrisst. Das wäre das schlimmste was jetzt passieren konnte. Dado fing wieder an zu schluchzen und neue Tränen bildeten sich in seinen Augen. Hab ich was falsches gesagt?

„Maudado?“, fragend sah ich ihn an.

„Zombey hat das auch gesagt und jetzt hat er unsere Freundschaft beendet, weil ich ihn-“, er stockte, „weil wir eine Auseinandersetzung hatten.“

„Zombey hat was?“, Manu fand vor mir seine Sprache wieder und stand langsam auf. Wegen einer Auseinandersetzung hat er die Freundschaft beendet? Das konnte doch nicht sein.

„Er meinte ich sollte nicht so an ihm hängen und dass die Gangs sich ja eh bald trennen“, Tränen liefen seine Wangen runter und ich drückte Dado wieder an mich, auch um mich zu beruhigen. Die Gangs würden sich bald trennen, ja. Manu würde mich unweigerlich verlassen. „Das ist alles meine Schuld. Nur weil ich- nur weil ich-“, er brach weinend ab. Wieso gibt er sich die Schuld? Was ist denn jetzt wieder zwischen den beiden vorgefallen?

„Maudado du kannst absolut nichts dafür, wenn Zombey in irgendwelche Hirngespinste abtaucht. Ich rede mal mit dem“, meinte Manu und auch er schien seit der Erwähnung der Trennung etwas unruhig zu sein, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, weil ich hoffte, dass die Trennung ihm genauso schwer fallen würde wie mir. Am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr gehen lassen, aber ich konnte ihn ja schlecht dazu zwingen zu bleiben.

„Das wird nichts bringen. Lass es einfach. Das bin ich selbst schuld“, schniefte Maudado und wischte seine Tränen weg. „Die Kooperation ist bald beendet und dann sehen wir uns doch eh nicht mehr“, er schluchzte.

„Maudado“, entsetzt sah ich ihn an. Wie konnte er das sagen? Hatte er recht? Würden sie sich nie wiedersehen? Würde ich Manu wiedersehen? Er konnte zu mir kommen, wenn er wollte, aber ich? Ich wäre darauf angewiesen, dass er zu mir kommt und mich genauso vermisst wie ich ihn vermissen würde. Shit. Jetzt war mir auch nach Heulen zu mute.

„Das reicht mir. Ich geh zu Zombey“, beharrte Manu und geht zur Tür. Am liebsten würde ich auch aus dem Raum fliehen sowie Manu es gerade tat, aber das ging nicht. Ich konnte Maudado jetzt nicht alleine lassen.

„Mach das. Ich bleib hier“, sagte ich noch während Manu durch den Türrahmen schritt und die Tür hinter sich zu zog. Nur Maudados Schluchzer füllten den Raum. Ich strich wieder beruhigen über seinen Rücken.

„Was hast du denn gemacht, hm? Beim letzten Mal als du dich mit ihm gestritten hast, hat es sich doch auch wieder eingeränkt“, vorsichtig löste ich mich von ihm, um in sein verweintes Gesicht zu sehen.

„Ich will nicht darüber reden, Palle“, sagte er und ich sah ihm an, dass er mir wirklich nichts darüber erzählen würde.

„Okay, dann reden wir nicht darüber“, bestimmte ich. Wir schwiegen.

„Ich hab Albträume. Ich will nicht schlafen. Ich hab Angst vor dem was ich sehe“, ich schaute mitleidig zu Maudado, der die Stille durchbrochen hatte. Albträume waren die Hölle, das wusste ich.

„Ich hab noch ein paar Schlaftabletten, die helfen etwas, aber die darfst du nicht zu oft holen“, erklärte ich. Sie hatten mir eine Zeit lang geholfen, aber ich konnte ja nicht immer nur durch Schlaftabletten einschlafen, also hab ich aufgehört sie zu nehmen und sofort kamen die Albträume zurück. Aber mittlerweile hatte ich ja keine mehr. „Ich such sie gleich für dich.“

„Danke.“

Sicht GLP

Beinah schon fluchtartig verließ ich Maudados Zimmer. Ich wollte seine Aussagen über das Ende der Kooperation nicht hören. Mir war selbst bewusst, dass das alles hier bald vorbei war. Noch dazu, wo wir gerade erfahren hatten, dass die Kreuzotter tot war. Jetzt mussten wir nur noch die anderen Schlangen vertreiben und dann wäre wieder alles wie früher. Naja, fast. Hounds und Cats wären nicht mehr verfeindet. Ein Aspekt, wegen dem ich nicht verstand, warum Zombey Maudado verstoßen hatte. Klar würden sie sich sehr viel seltener sehen, aber das war doch kein Grund, ihn jetzt so stehen zu lassen. Vor allem nicht in der momentanen Lage. Der Junge hatte jemanden umgebracht, offensichtlich um Zombey zu schützen. Und der beendete von der einen auf die andere Minute ihre Freundschaft.

Seufzend kam ich vor Zombeys Zimmertür zum Stehen. Warum machten die beiden eigentlich immer Probleme, sobald sie für kurze Zeit verschwunden waren? Jedes Mal. Die durfte man wirklich keine fünf Minuten aus den Augen lassen, sonst hatte man 'nen halben Weltuntergang. Im Gegensatz zu Zombey hatte ich die Etikette und klopfte an die Tür, bevor ich sein Zimmer betrat. Er saß auf der Fensterbank, den Blick nach draußen gerichtet und hatte mich wohl nicht bemerkt.

„Zombey? Kannst du mir mal erklären was die Scheiße soll?“, leicht angesäuert machte ich ihn auf mich aufmerksam. Er drehte den Kopf zu mir, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Starr erwiderte er meinen Blick und verzog keine Miene.

„Was soll sein?“, emotionslos zuckte er mit den Schultern. Es schien, als wolle er sich wieder dem Fenster zuwenden, ließ es dann aber.

„Was sein soll? Maudado und du verschwinden plötzlich, kommen nicht zur Versammlung, verschweigen uns, dass die Kreuzotter tot ist und du beendest einfach eure Freundschaft, obwohl du dem Jungen wahrscheinlich dein Leben schuldest?“, ich zwang mich dazu, ruhig zu bleiben. Ich kannte Zombeys Sichtweise nicht, auch wenn ich stark bezweifelte, dass Maudado Mist erzählt hatte. Dazu war er in seiner jetzigen Verfassung überhaupt nicht im Stande und außerdem traute ich ihm sowas auch nicht zu. Er hätte ja nicht mal was davon.

„Ah. Ihr wisst, dass die Kreuzotter tot ist? Dann rückt ja der Tag, an dem wir nachhause zurückkehren immer näher“, gequält lächelte er. Was stimmte nicht mit ihm? Warum kümmerte er sich nicht um Maudado, wie sonst auch.

„Hallo? Ich hab dich was gefragt. Maudado heult sich die Augen aus, weil du nicht bei ihm bist. Denkst du nicht, du schuldest ihm das? Ihr seid Freunde verdammt und er hat dir den Arsch gerettet!“, fassungslos starrte ich Zombey an, der mit glasigen Augen zurückstarrte. Ich verstand einfach nicht, wie er ihn jetzt so hängen lassen konnte. Sonst hingen die doch immer aneinander, und dann, wenn Maudado ihn wirklich brauchte, haute er ab? Was war zwischen den beiden bitte vorgefallen? Das war sicherlich mehr als nur eine harmlose Auseinandersetzung.

„Es ist besser so. Lassen wir das. Lange sind wir ja eh nicht mehr hier und dann ist alles wieder wie früher“, seufzend wandte er sich dem Fenster zu. „Geh lieber wieder zu Paluten, viel Zeit habt ihr nämlich auch nicht mehr, um 24/7 aneinander zu kleben. Es ist doch eh nur noch eine Frage der Zeit, bis die letzten Schlangen abgehauen sind.“ Die Bitterkeit, die in seiner Stimme mitschwang, verletzte mich. Viel mehr verletzte mich aber wohl die Tatsache, dass er recht hatte. Viel Zeit blieb uns wirklich nicht mehr, bis wir uns wieder Trennen mussten.

„Solltest du jetzt nicht genau deswegen bei Maudado sein? Er leidet. Wegen dir“, überbrückte ich das Schweigen, dass kurz geherrscht hatte. So machte ich das doch auch, so viel Zeit wie möglich in Palutens Nähe verbringen.

„Es ist doch immer wegen mir. Ich hab einfach keine Lust mehr darauf, ständig Schuld zu sein“, entgegnete er, ohne mich anzusehen. Diese Ignoranz war ich von Zombey ja gewohnt, aber langsam überschritt er wirklich Grenzen. Er sollte jetzt bei Maudado sein, anstatt hier sinnlos rumzusitzen und aufs Ende der Kooperation zu warten. Dieses unausweichliche Ende, dass wirklich bald kommen wird. Ob ich will oder nicht. Und dann heißt's auf Wiedersehen altes zuhause und bis irgendwann mal Paluten.

„Verdammt, seit wann bist du so egoistisch man!“, ohne es richtig zu bemerken war ich näher zu Zombey getreten und hatte ihn von der Fensterbank gezogen. Meine Hände schlossen sich um seinen Kragen und überrascht schaute er mich an, bis seine Miene genervt wurde.

„Kümmere dich um deine eigene Scheiße und halt dich aus meinen Angelegenheiten raus. Du hast überhaupt keine Ahnung worum es hier geht!“, regte er sich auf und versuchte, sich aus meinem Griff zu lösen. Aber ich würde jetzt nicht locker lassen. Nicht, bis das nicht geklärt war.

„Wie sollte ich es auch wissen, wenn du nichts sagst!“, spie ich ihm ebenso sauer entgegen.

„Ist doch egal. Geh lieber wieder zu Paluten. Ihr habt eure Freundschaft doch wieder, was willst du da noch von mir?“, bitter lachte er auf. „Wahrscheinlich willst du eh nur sichergehen, dass Scar und ich dich solange bespaßen, bis du zurück zu Paluten kannst, weil du mit der Trennung nicht umgehen kannst!“ Geschockt von seinem Vorwurf lockerte sich mein Griff etwas, sodass Zombey sich lösen und mich etwas wegstoßen konnte. Wollte er mir gerade wirklich vorwerfen, dass ich die beiden nur ausgenutzt hätte, um mit der Trennung der Gangs klarzukommen? War das sein scheiß ernst?

„Willst du mich verarschen? Was ist dein gottverdammtes Problem? Du stellst dich an wie der größte Wichser wegen der Trennung, wirfst mir dann aber vor, ich hätte euch deswegen nur ausgenutzt?“, ungewollt war ich lauter geworden.

„Mein Problem ist, dass sich jeder in meine Entscheidungen einmischt! Wenn ich sage, dass ich nicht mehr mit Maudado befreundet sein will, dann ist das so. „Es dauert eh nicht mehr lange bis diese scheiß Kooperation endlich vorbei ist!“, schrie er mir ebenso laut entgegen. Endlich. Diese scheiß Kooperation ist bald endlich vorbei. Er freute sich darüber, hier weg zu sein, darüber, unsere alte Heimat zu verlassen. Hier waren wir jahrelang aufgewachsen und er war froh, wenn wir hier zum zweiten Mal verschwinden mussten. Er verstieß Maudado und warf ihre Freundschaft weg, noch schlimmer, er beschuldigte mich, ihn und Scar nur ausgenutzt zu haben, obwohl wir schon seit Jahren befreundet waren.

„Was ist falsch mit dir! Kleine Auseinadersetzung, ist klar. Was ist passiert, verdammt!“, wutentbrannt war ich wieder zu Zombey gestürmt und hatte erneut nach ihm gegriffen. Sauer wand Zombey sich in meinem Griff und, versuchte, sich wieder loszureißen.

„Das geht euch alle einen Scheiß an!“, zischte er mir entgegen und wehrte sich heftiger gegen meinen Griff. Er zappelte immer heftiger rum und irgendwie kam eins zum anderen und er schlug mir ins Gesicht, um mich abzuschütteln. Überrascht zuckte ich zurück.

„Scheiße. Manu, ich wollte nicht-“, weiter kam er nicht. Ich warf mich gegen ihn und stieß ihn so zu Boden. Erschrocken keuchte er auf, als er auf dem Boden aufkam und versuchte dann, mich von ihm runter zu stoßen. Er stieß gegen meine Brust um mich runter zu werfen. Die Rangelei wurde heftiger, aber keiner von uns wollte nachgeben. Meine angestaute Wut fand einen Ausweg, indem ich alles an Zombey ausließ. Der Frust über das baldige Ende der Kooperation, die Trauer weil ich Paluten nicht mehr jeden Tag sehen würde und die Enttäuschung, dass Zombey mir vorgeworfen hatte, ihn und Scar ausgenutzt zu haben. Wie kam er überhaupt auf so eine Scheiße? Niemals würde ich sowas tun und er müsste es eigentlich wissen. Er müsste wissen, wie dankbar ich den beiden war. Und trotzdem warf er mir sowas vor. Wie konnte er das tun? Seine Faust prallte erneut gegen meinen Brustkorb und kurz blieb mir die Luft weg, aber ich ließ nicht zu, dass Zombey mich wegstieß. Erneut traf er mich, diesmal in die Seite und ich zischte auf, als der Schmerz durch meinen Körper zuckte, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass ich nicht freiwillig von ihm runter gehen würde. Der Schlagabtausch zwischen Zombey und mir endete damit, dass ich plötzlich von ihm runter gezogen wurde und auf dem Rücken landete. Zombey rappelte sich hoch und wollte sich auf mich stürzen, wurde aber von Scar zurückgehalten. Er war's auch gewesen, der mich von Zombey gezogen hatte. Angepisst schaute er zwischen uns beiden hin und her.

„Sind wir im Kindergarten oder warum schlagt ihr beide euch hier die Köpfe ein?“, aus zusammengekniffenen Augen musterte er erst Zombey und dann mich.

„Frag das doch Manu, der nichts besseres zu tun hat, als sich in meine Angelegenheiten einzumischen und fast 'ne Schlägerei anzufangen!“, echauffierte Zombey sich und wand sich dann aus Scars Griff. Bevor ich Zombey dafür anfahren konnte, dass er mich als erster geschlagen hatte, auch wenn's aus Affekt raus passiert war, mischte sich Scar wieder ein.

„Ich hab euch beide gefragt. Außerdem war's 'ne rhetorische Frage, offensichtlich sind wir ja hier im Kindergarten. Was sollte die Scheiße überhaupt? Ging's wieder um Maudado?“, seufzend schüttelte Scar den Kopf und wandte sich dann an mich. Wieder? Fragend schaute ich zu Scar, der augenrollend abwinkte. „Vergiss es, das Gespräch hatte ich eben auch noch mit ihm. Eigentlich bin ich nur wiedergekommen, um zu sehen, ob er langsam mal wieder zu Verstand gekommen ist. Stattdessen seh ich euch beide, wie ihr euch prügelt als wärt ihr Rentner die den selben Platz an der Kasse haben wollen. Beim nächsten Mal sagt ihr mir vorher Bescheid und liefert 'ne richtige Show“, kurz musterte er uns grinsend, bevor er wieder ernst wurde. „Nein ernsthaft. Was sollte das?“

„Man ich weiß es doch auch nicht. Ich will doch nur, dass meine Entscheidung mal akzeptiert wird, ohne das alle sich einmischen!“, regte Zombey sich auf und lehnte sich gegen die Fensterbank.

„Deine Entscheidung ist scheiße“, teilte Scar Zombey mit, welcher nur genervt schnaubte, dann wandte sich Scar mir zu. „Und du? Was war dein Grund zu Renter Nummer Zwei zu werden?“ Überfragt zuckte ich mit den Schultern. Zombeys Aussagen hatten mich verletzt und meine eh schon wirren Gedanken noch mehr gereizt. Außerdem hatte er mir zuerst ins Gesicht geschlagen. Ich hatte Glück, wenn das keine sichtbaren Spuren hinterlassen würde, außer die zeitweise Rötung die sich wahrscheinlich über meine linke Gesichtshälfte zog. Zombey seufzte und zog somit Scars und meine Aufmerksamkeit auf sich.

„Es tut mir leid. Wirklich. Ich meinte das nicht so“, entschuldigte er sich bei mir und streckte seine Hand aus. Ehrlichkeit lag in seinem Blick und wenn ich jetzt abgelehnt hätte, wäre ich mir selber dreckig vorgekommen. Kurz ergriff ich seine Hand und entschuldigte mich ebenfalls leise. Scar brummte zufrieden.

„Na also. Hätten wir das. Jetzt musst du dich nur noch bei Maudado entschuldigen, der das ganze natürlich glücklich annimmt und dann wäre das Thema komplett erledigt“, meinte Scar und griff nach Zombey, vermutlich um ihn zu Maudados Zimmer zu zerren, doch dieser wich panisch aus.

„Nein! Ich- ihr versteht das nicht! Das geht nicht. Zwingt mich nicht dazu“, stieß er schnell hervor, bevor er noch mal heftig nach Luft schnappte. „Bitte. Haltet euch einfach da raus.“

„Wie sollen wir das auch verstehen? Keiner von euch beiden sagt, was Sache ist“, schnaubte Scar beinah schon frustriert. Zombey senkte erst seinen Blick und schaute mich dann direkt an.

„Ich will ihn doch nur beschützen! Manu, bitte. Du müsstest das doch am besten verstehen!“, Schuld lag in seinem Blick, aber ich wusste immer noch nicht, was das ganze sollte. Ich verstand nur noch Bahnhof und Scar schien's da auch nicht besser zu gehen.

„Wovor willst du ihn überhaupt beschützen?“, hakte ich nach. Natürlich wusste ich, wie das ist, wenn man jemanden unbedingt schützen wollte. Das war schließlich meine Hauptaufgabe als Leader. Aber was das mit Zombeys und Maudados Streit oder was auch immer zu tun hatte, wusste ich nicht.

„Vor mir! Vor allem! Meine Nähe tut ihm nicht gut. Ich bring ihn nur in Schwierigkeiten“, von Zombeys anfänglicher Ignoranz war nichts mehr übrig. Das einzige, was ich da vor mir sah war jemand, der unter seiner eigenen Entscheidung litt und sich trotzdem einredete es wäre das beste.

„Indem du ihn in dasselbe Loch trittst, in das Paluten Manu gestoßen hat? Weißt du noch, wie schwierig das war, Manu da wieder rauszuholen?“, mischte sich Scar wieder ein. Schuldbewusst senkte ich meinen Kopf etwas. Ich hatte mich damals nicht extra so hängen lassen. Es war halt einfach passiert.

„Das war doch was ganz anderes. Manu und Paluten waren jahrelang befreundet, Maudado und ich nur ein paar Wochen. Ich hab die Reißleine gezogen, bevor es überhaupt so weit kommen konnte“, entschieden schüttelte er den Kopf.

„Maudado hängt an dir. Wie lange ihr befreundet seid, macht da überhaupt keinen Unterschied“, wand Scar ein.

„Aber-“

„Kein aber. Fakt ist, du machst genau das. Maudado braucht dich jetzt, vor allem in der momentanen Situation. Und anstatt für ihn da zu sein, stößt du ihn von dir. Ich hab ihn gesehen Zombey. Der Junge geht daran kaputt, wenn du das jetzt einfach so stehen lässt“, unterbrach ich ihn. Zombey senkte seinen Blick wieder und biss sich auf die Unterlippe, ehe er seufzte.

„Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll! Alles ist falsch“, die Verzweiflung war deutlich aus seiner Stimme rauszuhören. Scar klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Überleg's dir. Aber entscheide dich schnell. Je länger du brauchst, desto länger leidet Maudado“, warnte Scar ihn und schob mich dann an der Schulter Richtung Tür. „Wir lassen dich erstmal alleine.“

„Danke“, kurz stockte Zombey, „Und äh Manu...tut mir leid. Also, alles“, reuevoll schaute er mich an, als Scar mich aus dem Raum zog. Ich konnte nicht anders, als ihm ein kleines Lächeln zu schenken.

„Bei mir ist alles in Ordnung. Du solltest dich vielleicht bei jemand anderem entschuldigen.“ Nachdenklich nickte Zombey und das reichte mir fürs Erste schon, um mir zu zeigen, dass er seine Entscheidung noch mal überdachte. Scar schloss die Tür hinter uns, sobald wir Zombeys Zimmer verlassen hatten. Schweigend liefen wir den Gang entlang, bis Scar sich räusperte.

„Das war jetzt schon das zweite Mal, dass ich euch beide trennen musste. Und wieder wegen einer scheinbar kaputten Freundschaft“, murmelte er. Stimmt, da hatte er Recht. Auch wenn Jahren zwischen beiden Ereignissen lagen.

„Worauf willst du hinaus?“, skeptisch musterte ich ihn, worauf er anfing zu grinsen.

„Oh, eigentlich auf nichts besonderes. Ich hab nur ein gutes Gefühl bei der Sache. Übrigens ist deine Wange etwas rot. Dagegen solltest du eventuell was machen“, wechselte er das Thema und ich nickte nur. Das dürfte auch von selbst weggehen. So heftig hatte mich Zombey da nicht erwischt. Da bereitete mir meine Seite mehr Schmerzen, wie ich gerade feststellte. Hoffentlich konnte Paluten Maudado mittlerweile beruhigen.

Und jetzt wissen die beiden, dass die Kreuzotter keine Bedrohung mehr ist. Tja damit rückt das Ende der Kooperation zwangsläufig näher.

Wollte heute ganz vorbildlich sein und an meiner Sozialrecht Vorlesung teilnehmen, aber dann ist mir aufgefallen, dass heute ja Feiertag ist und die Vorlesungen nicht stattfinden xD (Silberschwingen)

Joa. Da gab's wohl 'ne kleine Rangelei zwischen Manu und Zombey. Soll ja schon mal vorkommen, dass Freunde sich mehr oder weniger prügeln, lol.

Die gute, alte Zeit, wo man an Feiertagen nichts machen musste...Wo bist du nur hin? ;-;

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