Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 95

Sicht Paluten

Ich blinzelte gegen das Sonnenlicht, das den Raum erhellte. Mein Blick glitt zum Fenster. Die Sonne stand schon recht hoch, aber das lange Schlafen konnte man uns nach dem nervenaufreibenden Tag gestern nicht vorwerfen. Manu schlief noch friedlich. Wie macht der Junge das?

„Manu“, ich rüttelte leicht an ihm und erntete ein Grummeln.„Komm wir müssen aufstehen.“

„Mhm“, brummte er und ich seufzte.

„Okay, schlaf noch etwas, aber lass mich aufstehen“, schlug ich vor und Manu schien kurz im Zwiespalt zu sein, aber dann entfernte er seinen Kopf von meiner Brust und löste seinen Arm von mir, danach ließ er sich neben mich ins Bett sinken. Ich stand auf ging ins Bad und machte mich fertig.

„So bin fertig, steh auf Manu“, sagte ich während ich wieder in den Raum kam und ein Fenster öffnete, um zu lüften. Er reagierte nicht. „Komm schon, lang genug geschlafen. Es ist bestimmt schon Mittag.“

Keine Reaktion. Das konnte er doch nicht ernst meinen. Ich ging aufs Bett zu und zog ihm die Decke weg.

„Man, was soll das?“, beschwerte er sich direkt und richtete sich auf.

„Das soll bewirken, dass du aufstehst und hey du bist wach, also hat's geklappt“, grinste ich. Manus Versuch mich wütend anzufunkeln, wurde durch seinen verschlafenen Blick zunichte gemacht und ich lachte los. Shit, dieser Blick war Gold wert gewesen. Manu grummelte vor sich hin, aber trotzdem sah ich das kleine Grinsen auf seinen Lippen, als er im Bad verschwand. Nach einer Weile kam er wieder raus und wir machten uns auf den Weg in den Aufenthaltsraum. Zuerst machten wir uns was zu essen, danach trommelten wir unsere Mitglieder zusammen.

„Sind alle da?“, fragte ich und blickte in die Runde. Es waren einfach viel zu viel Leute um festzustellen, ob jemand fehlte.

„Nein!“, kam die soforte Antwort von ein paar Cats und Hounds, die die zustimmenden Mitglieder übertönten.

„Zombey fehlt“, schrie eine Cat die realtiv weit hinten stand.

„Maudado auch“, rief ein Hound irgendwo in der Mitte der Versammelten. Na toll.

„Kann sie bitte jemand holen gehen?“, das war Manu.

„Sie sind nicht in ihren Zimmern. Keine Ahnung wo die sich wieder rumtreiben“, berichtet Scar grinsend. Die zwei machten mich einfach fertig. Wieso ziehen die sich immer zurück ohne irgendjemanden Bescheid zu sagen und vorallen Dingen wohin zogen sie sich zurück, verdammt? Ich seufzte und rieb mir meine Schläfe. Es nervte.

„Dann sagen wir ihnen halt später Bescheid. Selbst schuld“, Manu klang ebenso genervt wie ich mich fühlte. „Also wir haben euch versammelt, um euch zu sagen, dass wir zwar einen Sieg errungen haben, aber die Schlangen trotzdem nicht zu unterschätzen sind.“

„Aber Natrix ist doch tot“, meinte eine Stimme aus der Menge, die sofort auf Zustimmung traf.

„Ja, das ist er, aber seine rechte Hand ist noch da draußen und die Schlangen lösen sich ja nicht in Luft auf nur weil ihr Leader stirbt. Das wissen wir alle hier ja wohl am Besten“, nach dem letzten Satz herrschte kurz Stille. Die älteren Hounds und Cats sahen bedrückt aus, die jüngeren schwiegen nur betreten.

„Also seid vorsichtig an den Grenzen“, ergänzte Manu.

„Apropos Grenzen“, fing ich an, „Wir werden bald die Grenzkontrollen Stück für Stück ins Schlangengebiet verlegen, um das Territorium für uns zu gewinnen“, ich stockte kurz, „also für beide Gangs, wir teilen das auf meine ich.“

„Das war's auch schon“, beendete Manu unsere kleine Ansprache.

„Wann gehen wir eigentlich wieder in unser Hauptquartier?“, fragte plötzlich jemand. Mehrere Cats schauten jetzt interessiert zu uns beziehungsweise zu Manu und ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie tief diese Frage mich getroffen hat. Ich will nicht das Manu geht. Er soll nicht gehen, aber er musste es früher oder später. Hoffentlich später.

„Ähm, sobald wir sicher sein können, dass die Schlangen keine Bedrohung mehr sind“, antwortete Manu etwas überrumpelt. Vereinzeltes Murmeln und dann wieder Stille.

„Sonst noch Fragen?“, ich betrachtete die Masse, die vor mir stand.

„Wie ist Natrix eigentlich umgekommen?“, alle Blicke lagen auf uns und ich stellte fest wie Manu sich kaum merklich etwas verkrampfte. Nur ich konnte diese Veränderung seiner Haltung ausmachen, da ich so nah an ihm stand, die anderen hatten es nicht bemerkt. Manu wusste nicht wie er sich wegen Natrix fühlen sollte, aber vor versammelter Mannschaft zu sagen, das man jemand getötet hat war hart. Das würde ich Manu nicht antun. Nein. Ich räusperte mich und alle Augenpaare, auch Manus, lagen auf mir.

„Es spielt doch keine Rolle wie es passiert ist, Hauptsache ist, er ist keine Bedrohung mehr für uns“, sagte ich mit fester Stimme. Zuerst waren alle leise, aber dann kamen die Fragen wie aus der Pistole geschossen.

„Warst du es?“

„Wieso dürfen wie es nicht wissen?“

„Was soll diese Geheimniskrämerei?“

„Das ist keine Antwort! Sagt uns was passiert ist!“

„Ruhe! Haltet alle die Klappe!“, und damit unterbrach Manu die Fragenattacke gegen mich. „Akzeptiert unsere Entscheidung.“

Unzufriedenes Murmeln, aber immerhin kein lautstarker Protest.

„Und jetzt könnt ihr wieder gehen. Die Versammlung ist jetzt wirklich beendet“, verkündete ich und Manu und ich verließen daraufhin den Raum. Ich schloß die Zimmertür hinter uns und atmete erstmal laut aus. Die letzten Minuten waren echt anstrengend.

„Das hättest du nicht machen müssen“, Manu sah mich mit einem Blick an den ich nicht recht deuten konnte.

„Ich hab's aber gemacht“, antwortete ich sehr aufschlussreich. Manu lächelte leicht, dann sah er mich ernst an.

„Wir wollten heute die Akte durchgehen“, war ja klar, dass er damit nicht locker ließ. Mist.

„Ja ich weiß, aber können wir nic-“, ein Klopfen unterbrach mich. „Ja?“

Lilly betrat den Raum.

„Du bist mit Kochen dran, Palle“, sagte sie schlicht und sah mich abwartend an.

„Okay, ich mach mich gleich an die Arbeit“, Gott sei Dank. So konnte ich mich vor der Akte drücken und wenn ich Glück hatte, hätte Manu es heute Abend vergessen. Lilly nickte nur und verschwand wieder.

„Mhm, hab du mal viel Spaß beim Kochen. Ich geh in den Garten“, er schien nicht erfreut darüber zu sein, dass ich ausgerechnet jetzt an der Reihe war. Mir kam es ganz gelegen. Solange es die Akte hinauszögert war mir alles recht. Klar, die letzten Einträge waren beruhigend gewesen, aber es ging noch weiter und wer sagt denn, dass die folgenden Einträge auch so beruhigend sind? Die Erkenntnis, die ich vom letzten Mal hatte, reichte mir persönlich schon, um mich nicht mehr wie der beschissenste Mensch der Welt zu fühlen. Ich hatte kein Lust darauf, dass wieder an meinem Selbstbild gerüttelt wurde.

„Ja, mach das“, sagte ich noch kurz bevor er durch die Tür, die zum Garten führte, verschwand. Ich machte mich auf den Weg zurück in den Aufenthaltsraum, um die Küche in Beschlag zu nehmen. Wir kochten immer relativ viel, aßen zwar nie zeitgleich, sondern immer versetzt voneinander, aber die Mahlzeit konnte man sich ja in der Mikrowelle wieder warm machen.

Die Frage war nur was würde ich Kochen? Auflauf oder doch lieber Suppe? Vielleicht was ganz anderes? Mhm, am besten schau ich mal was wir da haben. Ich öffnete ein paar Schränke und schaute hinein. Wir hatten ziemlich viel Reis und da wir ziemlich viele Leute waren, wäre das glaube ich ideal. Ich mache einfach einen griechischen Reissalat, den konnte man kalt essen, also war er geradezu perfekt. Dann muss ich jetzt nur noch die Zutaten zusammensuchen. Tomaten, Paprika, Zwiebeln - soll ich die Knoblauchzehen weglassen?- Erbsen und natürlich der Reis. Die Gewürze, das Tomatenmark und das Olivenöl legte ich auch bereit, genau wie die Töpfe und den großen Messbecher. Als ich endlich alles zusammen hatte und angefangen wollte, stand Manu plötzlich neben mir.

„Was schleichst du dich so an?“, fragte ich ihn während ich mich von meinem kleinen Schock erholte. „Ich dachte du wolltest im Garten chillen?“

„Ja wollte ich auch zuerst, aber dann ist mir eingefallen, dass man dich nicht unbeaufsichtigt kochen lassen sollte“, grinste er und ich boxte ihn leicht, was sein Grinsen nur noch breiter werden ließ.

„Ich verursache keine Brände mehr und meine Kochskills sind einfach der Wahnsinn“, okay letzteres war übertrieben ich war kein fünf-Sterne-Koch, aber ich fand mein Essen schmeckte trotzdem gut.

„Mhm, das begutachte ich jetzt“, meinte er nur und ich verdrehte die Augen und wandte mich meinen Zutaten zu. Ich entfernte gerade den Kernkörper der Paprika, als Manu die Seiten wechselte und mich jetzt von der anderen Seite aus beobachtete. Das mit dem Begutachten meinte er scheinbar ernst. Na toll. Unbeirrt fuhr ich damit fort die Paprika zu zerkleinern. Danach waren die Tomaten dran. Manu bewegte sich die ganze Zeit um mich herum. Wieso war er denn so unruhig? Ich fand es schön, dass er in meiner Nähe war, anstatt alleine im Garten zu chillen, aber sein Herumlaufen machte mich noch kirre. Ich legte das Messer auf das Schneidebrett.

„Manu, wenn du schon hier in der Küche rumläufst kannst du mir auch helfen“, abwartend sah ich zu ihm und er nickte nur. Ich kramte ein weiteres Schneidebrett aus den Untiefen einer Schublade hervor und reicht ihm zusätzlich noch ein Messer. Endlich stand er ruhig neben mir.

Sicht GLP

„Was genau soll ich machen?“, abwartend schaute ich zu Paluten, der die Zutaten vor ihm kurz überflog und mir dann eine Zwiebel reichte.

„Zwiebeln schneiden“, lautete seine kurze Anweisung, ehe er selbst damit weitermachte, Tomaten zu zerteilen. Ausgerechnet die Zwiebeln, toll. Trotzdem beschwerte ich mich nicht. Das hier war immer noch besser, als mich alleine im Garten zu langweilen. Auch wenn ich es eigentlich mochte, dort meine Zeit zu verbringen, selbst wenn ich alleine war. Aber heute war mir irgendwie nicht danach.

Immer mehr Zwiebeln fielen meinem Messer zum Opfer und was soll ich sagen: Kochen für eine Gang war ja schon nervig, aber für zwei war's doppelt so schlimm. Ein Glück, dass die Vorratstruppe so fleißig war, sonst wären wir alle nach ein paar Tagen verhungert. Als ich mit den Zwiebeln fertig war, fiel mein Blick auf einige Knoblauchzehen.

„Knoblauch?“, fragte ich, griff aber gleichzeitig schon danach. Paluten zuckt kurz mit den Schultern.

„Mach ruhig, aber nicht zu viel“, warnte er mich und ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. „Was?“

„Ach nichts, alles gut, du Sternekoch“, winkte ich grinsend ab und beschäftigte mich dann wirklich mit dem Knoblauch. Das ich mir von Paluten mal Anweisungen beim Kochen geben lassen würde, hätte ich nie gedacht. Und das die Küche noch stand, wunderte mich auch. Paluten hatte seine Zeit also wirklich mit kochen verbracht, nachdem ich weg war. Sobald ich mit dem Knoblauch fertig war, reichte ich ihn zusammen mit den Zwiebeln an Paluten weiter, welche er anbriet. Während er damit beschäftigt war, die Tomaten- und Paprikastücke dazu zu schmeißen, fing ich an den Reis zu kochen. Paluten fügte noch Tomatenmark hinzu, ließ es etwas braten und löschte das ganze dann mit Milch ab. Ich beobachtete das ganze währenddessen, viel konnte ich nämlich nicht mehr tun. Als letztes landeten die Gewürze in der Sauce.

„Mund auf“, forderte er mich auf, als er mir den Löffel vor mein Gesicht hielt. Anstandslos öffnete ich meine Mund und probierte die Sauce, zugegebenermaßen wirklich gut war.

„Ich lebe noch“, gespielt überrascht schaute ich zwischen dem Löffel und Paluten hin und her, der sein Gesicht leicht verzog.

„Sag schon, ist das gut oder fehlt was?“, drängte er ungeduldig.

„Ne, ist gut so. Schmeckt gut“, gab ich zu, während ich den Reis abschüttete.

„Ich sagte ja ich kann kochen! Es brennt nicht und das Essen schmeckt“, leichter Stolz schwang in seiner Stimme mit und irgendwie hatte er ja recht. Seine Zeit mit kochen zu verbringen, war definitiv nicht das dümmste was er getan hatte.

„Das liegt an den Zwiebeln und dem Knoblauch“, ernst schaute ich zu Paluten, der mit den Augen rollte.

„Klar, red dir das ruhig ein“, lachte er und vermengte dabei den Reis mit der Sauce. Sobald er damit fertig war, ließen wir das ganze etwas ziehen, bevor wir uns etwas davon nahmen. Zusammen mit ein paar Membern aßen wir dann, wobei von Zombey und Maudado nichts zu sehen war. Nicht wirklich ungewöhnlich, dass sie nicht gleichzeitig mit uns aßen aber ich hatte sie die ganze Zeit über nicht gesehen. Wenn ich mich recht erinnere, seit wir zurückgekommen waren nicht mehr. Wo trieben die sich jetzt schon wieder rum? Allein schon, dass die die Versammlung verpasst hatten, war so unverantwortlich von beiden. Was dachten die sich dabei?

Nach dem Essen räumten wir zusammen mit den anderen kurz auf und spülten unser Geschirr. Jetzt wo das alles erledigt war, könnten wir die Akte weiterlesen. Paluten war wahrscheinlich froh darüber, durch das Kochen nochmal drum herum gekommen zu sein, aber ewig konnte er das auch nicht aufschieben. Vergangenheit ruhen lassen schön und gut, aber dafür war's jetzt eh schon zu spät.

Zusammen betraten wir das Zimmer und Paluten setzte sich auf sein Bett, wobei er angestrengt nachzudenken schien. Wahrscheinlich darüber, wie er die Akte erneut umgehen konnte.

„Also?“, abwartend schaute ich zu Paluten, der meinen Blick fragend erwiderte.

„Also was?“

„Akte?“, wies ich ihn zurecht und deutete dabei auf die Schublade, in der die Blätter immer noch liegen müssten. Leicht zuckte er zusammen, sobald mein Anliegen durchsickerte.

„Mhm, ja die Akte“, murmelte er, rührte sich aber nicht vom Fleck, sondern unterbrach nur den Blickkontakt.

„Lesen wir jetzt weiter oder...?“, langsam wurde ich wirklich etwas ungeduldig. Jetzt hatten wir angefangen, dann mussten wir das ganze auch beenden.

„Müssen wir? Ich meine wir-“

„Paluten“, unterbrach ich ihn tadelnd. Letztlich war's seine Akte und er konnte darüber entscheiden, aber so einfach ließ ich mich nicht abwimmeln.

„Okay. Du gibst ja eh keine Ruhe“, seufzte er resigniert.

„Nein, gebe ich nicht“, zufrieden öffnete ich die Schublade und nahm vorsichtig die Blätter raus. Nervös sah Paluten mir dabei zu und es wirkte so, als würde er am liebsten das Zimmer verlassen. Trotzdem blieb er sitzen, als ich mich samt Stapel auf dem Schoss neben ihn setzte. Schnell hatte ich das Blatt gefunden, bei dem wir das letzte Mal aufgehört hatten. Ich drückte ihm den Stapel in die Hand und schluckend nahm nahm er ihn entgegen. Aufmunternd stupste ich ihn an und er fing zögerlich an zu lesen, was ich ihm gleichtat.

25. September
Ich will mit Patrick reden. Ich war wieder im Einkaufszentrum, aber keine Spur von ihm. Mittlerweile hängen hier vermehrt Poster, die vor Taschendieben warnen.
Ich habe mit der Sicherheitskraft gesprochen, die Patrick verfolgt hat. Vielleicht wurde er ja geschnappt und der Mann konnte mir mehr sagen. Patrick wurde nicht geschnappt. Der Uniformierte erzählte mir aber, dass er die beiden Jungen schon öfters gesehen hab. „Freche Taschendiebe“ so hatte er sie bezeichnet. Der Mann konnte mir sogar das Virtel nennen in das er sie mal verfolgt hatte. Ein Hinweis. Ich bedankte mich und verschwand.

7. Oktober
Ich habe Patrick und den anderen Jungen öfter gesehen, allerdings waren sie viel zu schnell weg. Seit ein paar Tagen sah ich auch immer häufiger einen Mann in der Nähe der beiden. Er redete mit ihnen. Wer war er? Was hatte er vor? Zwang er die beiden zu Diebstählen? Bedrohte er sie? Soll ich die Polizei einschalten?

Paluten hatte sich mittlerweile angespannt gegen mich gedrückt, aber ich beschwerte mich nicht. Das ganze nahm ihn ziemlich mit und wenn meine Nähe ihn irgendwie beruhigte, dann sollte er diese auch bekommen. Es tat mir schon ziemlich leid, dass ich ihn dazu gedrängt habe, weiterzulesen. Aber aufhören konnten wir jetzt auch nicht mehr. Diese Ungewissheit würde alles nur schlimmer machen, selbst wenn er es nicht zugeben würde. Vorsichtig nahm ich Paluten den gerade gelesenen Bericht ab und legte ihn zu den anderen. Paluten verkrampfte etwas und als ich auf den Zettel schaute, den er jetzt in der Hand hielt, wusste ich auch warum. Das war kein offizieller Bericht mehr. Es handelte sich um handgeschriebene Notizen, die ganz bestimmt nicht dazu bestimmt waren, in Palutens Akte zu landen, und trotzdem war der Zettel dazwischen gerutscht.

Da waren die beiden wieder. Jetzt könnte ich sie vorsichtig ansprechen. Hoffentlich würde Patrick mich erkennen, ich kam mir ja jetzt schon wie ein Stalker vor. Ich wollte gerade zu den beiden gehen, als der Mann wieder dazu stieß. Mist. Er hat in meine Richtung gesehen und unsere Blicke trafen sich. Ich versteckte mich hinter der Hausecke. Fuck. Der Mann hat mich gesehen. Shit. Ich hörte Stimmen, dann Schritte.

„Wieso beobachtest du die beiden? Seit gut einer Woche folgst du ihnen“, die Stimme kam näher. Shit. Ich hätte doch die Polizei informieren sollen, anstatt es auf eigene Faust zu versuchen. „Wer schickt dich?“, seine Stimme klang kühl und viel zu nah, dann stand er vor mir. Seine blauen Augen musterten mich argwöhnisch und seine dunklen Haare wehten etwas im Wind. Er schien nicht begeistert über meine Anwesenheit zu sein, denn er baute sich vor mir auf, um mich einzuschüchtern und es funktionierte kurz. Ich legte meine Schultern an und machte einen Schritt zurück was mir nicht viel brachte, da eine Mauer hinter mir war. Falle. Shit. Aber der Mann vor mir kam nicht noch näher auf mich zu. Er blieb brav an Ort und Stelle stehen und das nahm mir meine Angst irgendwie.

„Mich schickt niemand“, stellte ich klar und versuchte meine Stimme möglichst stark klingen zu lasse.

„Ach nein? Was willst du dann?“, er verschränkte seine Arme und sah mich geringschätzig an.

„Ich will mit Patrick reden“,  und damit änderte sich seine Haltung. Seine Schultern straften sich und seine komplette Haltung gab mir unmissverständlich zu verstehen, dass ich mich gerade auf sehr dünnem Eis befand, auch wenn ich nicht genau wusste warum.

„Du kommst vom seiner Tante, oder?“, Wut loderte in seinen blauen Augen und jetzt machte er mir doch wieder Angst. Allerdings war ich selbst viel zu wütend, um mich einschüchtern zu lassen.

„Bring mich nicht mit diesem Monster in Verbindung“, fauchte ich. „Ich wollte Patrick ja aus ihren Fängen holen, aber es ging nicht, verdammt!“

Und wieder änderte sich seine Haltung. Das Feuer in seinen Augen erlosch sofort und er entspannt sich. Er musterte mich und dann stahl sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen.

„Annette?“, fragte er in einem ungewohnt netten Tonfall und ich nickte nur perplex. „Verzeih, dass ich dich so angefahren habe, aber du glaubst ja gar nicht wie oft dieses Monster schon Leute geschickt hat.“

„Sie hat Leute geschickt?“, ungläubig sah ich ihn an. Das konnte gar nicht sein. Dieses Monster hatte sich nicht für Patricks Verschwinden interessiert. Also wieso sollte sie Leute zu ihm schicken? Bevor ich meine Gedanken in Worte fassen konnte, erhob der Mann das Wort.

„Publicity.“

Das erklärte alles. Ich seufzte. Wieso gab es solche Menschen auf der Welt? Wenigstens sitzt dieses Biest jetzt hinter Gittern.

„Ich denke darum musst du dir in Zukunft keine Gedanken mehr machen“, sagte ich und er hob fragend die Augenbraue. „Sie sitzt im Knast.“ Seine Augen weiteten sich etwas.

„Hast du...?“, er hatte die Frage noch nicht zu ende gesprochen da nickte ich schon. Er sah mich dankbar an. „Eine Sorge weniger. Ihre Boten haben Patrick echt verunsichert.“

„Wer bist du eigentlich? Woher kennst du Patrick?“

„Ich bin Cerberus“, er grinste, als er sah wie meine Augen sich weiteten. Das war der Leader der Hellhounds. Das war der Leader der größten Gang in diesem Teil der Stadt. Gerüchten zu folge, nahm er Kinder in seine Gang auf die kein Zuhause mehr hatten. Das mutmaßten jedenfalls ein paar meiner Kollegen. „Keine Angst“, lachte er was nicht unbedingt dazu beitrug, dass man weniger Angst hatte. „Ich tu dir nichts. Vorausgesetzt du tust den Kleinen nichts.“

„Also stimmen die Gerüchte? Du erklärst dich zum Ziehvater, der streunenden Kinder?“

Ziehvater?“, er lachte etwas. Es war ein schönes Lachen. „Keine Ahnung, ob ich für die Kleinen sowas wie ein Ziehvater bin, aber ja im Prinzip kannst du es schon so bezeichnen. Ich passe auf sie auf und versuche ihnen ein Zuhause zu geben. Wusste nicht, dass das auch die Runde gemacht hat.“

„Nur unter Streetworkern, keine Sorge“, ich konnte mir vorstellen, dass das seinem Ruf hätte schaden können. Irgendwie jedenfalls.

Streetworker, mhm“, er sah wenig begeistert aus. „Kommen wir zur ursprünglich Frage zurück: Was willst du von Patrick?“, sein Blick durchbohrte mich.

„Ich will mit ihm reden. Ich war für ihn verantwortlich und ich habe versagt, aber ich möchte es wiedergutmachen, bitte“, meine Stimme war leise geworden. Er schnaubte.

„Es wiedergutmachen? Wie willst du das anstellen? Du kannst nicht rückgängig machen was er durchlebt hat“, er verschränkte seine Arme wieder. „Du arbeitest mit Menschenleben. Dir hätte kein Fehler passieren dürfen. Ist das nicht das was man euch zuerst beibringt? Alles was ihr macht hat Auswirkungen auf den biografischen Lebenslauf einer Person. Oder so ähnlich?“

„Ich konnte halt nichts tun, okay?“, er machte mich so unglaublich wütend. Ich hatte alles in meiner Macht stehende getan um Patrick da raus zu holen. „Ich darf nicht einfach ein Kind aus einer Familie reißen! Und als ich endlich die Formalitäten hatte, war Patrick weg.“

„Gibst du jetzt etwas Patrick die Schuld?“, seine Augen schienen Funken zu versprühen, aber meine taten es vermutlich auch.

„Natürlich nicht!“, spie ich. „Patrick hat das Recht auf eine intakte Familie und ich kann eine für ihn finden, wenn er das möchte. Er kann doch nicht einfach auf der Straße leben, also lass mich mit ihm reden!“, ich würde jetzt nicht locker lassen, verdammt! Da konnte er noch so böse schauen es war mir egal.

„Er lebt nicht auf der Straße. Er hat eine Unterkunft und er hat eine neue Familie.“

„Ach? Ich dachte du wärst nicht ihr Ziehvater?“, ich konnte mir den schnippischen Ton einfach nicht verkneifen.

„Ich rede auch nicht von mir, sondern von den anderen Kindern.“

„Weißt du“, forschend sah ich ihn an, „vielleicht wäre es besser, wenn du die Kinder freigibst damit sie ein normales Leben haben, anstatt sie zur Kriminalität zu erziehen.“

„Normales Leben?“, er lachte und es klang ziemlich bitter. „Das hatten sie alle schon und das wollen sie nicht wieder haben.“

„Die früheren Familien der Kinder sind nicht die Norm!“, echauffierte ich mich.

„Ach nein? Was ist dann die Norm von der du sprichst und wer bestimmt darüber was Normalität ist? Wer sagt denn, dass mein Lebensstil nicht die Norm sein kann?“

Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte. Er machte ein abfälliges Geräusch.

„Halt dich von den Kindern fern“, sagte er dann mit Nachdruck und wandte sich zum Gehen. Das Gespräch schien für ihn beendet zu sein. Ich hielt ihm am Arm fest. Er blickte mich über seine Schulter hinweg an.

„Ich will mit Patrick reden. Lass mich zu ihm“, ich werde nicht locker lassen. Er seufzte und wand sich mir wieder zu.

„Pass auf“, sagte er, „Patrick redet gut von dir, aber die Kinder schwören sich untereinander die Vergangenheit ruhen zu lassen und das ist auch besser so.“

„Besser so? Das ist Verdrängung! Das ist keine gesunde-“, er unterbrach mich bevor ich weiterreden konnte.

„Die Kinder kommen gut damit klar. Sie stützen einander und wenn du nur ein Kind mitnimmst, fallen die anderen wieder in ihre Löcher zurück. Das kann ich nicht zu lassen. Sie brauchen einander“, sein Tonfall war ruhig was mich auch wieder besänftigte. Er würde mich nicht mit Patrick reden lassen. Das war mir gerade klar geworden und ich konnte auch ein bisschen verstehen warum es es nicht zu lassen würde, aber trotzdem wollte ich nicht locker lassen. Ich wühlt in meiner Hosentasche.

„Hier“, ich hielt ihm den zerknitterten Briefumschlag entgegen. „Gib ihm das.“

„Ich habe dir doch gerade erklärt, dass-“, diesmal unterbrach ich ihn.

„Vergangenheit ist Vergangenheit, schon verstanden. Aber gib ihm diesen Brief, okay? Mach es von mir aus erst wenn er 18 ist, aber mach es. Es ist Patricks Recht zu wissen, dass er auch noch andere Möglichkeiten hat, als sich auf der Straße durchzukämpfen und wenn er Hilfe braucht, kann er zu mir kommen“, ich sah wie er überlegte und er dann seine Hand nach dem Brief ausstreckte, um ihn einzustecken.

„Na gut. Aber nur weil er so gut von dir geredet hat“, er sah mich ernst an. „Allerdings hältst du dich ab sofort von den Kindern fern. Das kannst du auch deinen Kollegen verklickern. Ich hab echt keine Lust mir im Wochentakt eure Predigten anhören zu müssen.“

„Wenn du ihm diesen Brief gibst, halte ich mich von ihm fern, du hast mein Wort. Aber auf meine Kollegen habe ich keinen Einfluss, da musst du wohl durch.“

Er nickte mir zu und ich erwiderte die Geste, dann drehte er sich um und ging weg. Ich sah ihm noch lange hinterher und ich war mir sicher, dass er ihm den Brief geben würde, vielleicht erst an Patricks 18 Geburtstag, aber er würde es tun. Das musste reichen.

Nachdem Paluten das Blatt sinken ließ, herrschte erst ein Weile stille. Kurz versuchten wir zu verarbeiten, was wir da gerade gelesen hatten.

„Wie fühlst du dich?“, vorsichtig drückte ich Paluten etwas von mir weg, um ihn besser ansehen zu können.

„Cerberus hat mit ihr geredet“, ignorierte er meine Frage. Er schaute immer noch auf die Notizen der Sozialarbeiterin und er wirkte abwesend, aber ich war froh, dass er überhaupt redete.

„Das weiß ich, ich hab mitgelesen“, seufzte ich leise.

„Ich hab den Brief nie bekommen“, überfordert las er die Stelle nochmal und schaute mich dann doch an. „Was steht da drin? Was wollte sie damit bewirken?“

„Wie auch. Cerberus hat nie deinen achtzehnten Geburtstag erlebt“, kurz schluckte ich. Cerberus hatte ziemlich viele Geburtstage nicht mehr erlebt. Nur am Rande nahm ich wahr, wie Paluten sich wieder gegen mich drückte. Wenn Annette ihm wirklich einen Brief gegeben hatte, was hatte Cerberus damit getan? Wollte er ihn wirklich Paluten an seinem achtzehnten Geburtstag überreichen?

„Weißt du, was ich mich frage? Wo ist der Brief?“, sprach ich meinen Gedanken aus.

„Im Schuppen auf jeden Fall nicht“, erwiderte Paluten recht leise. „Ich hab seinen Raum erst 'ne ganze Weile in Ruhe gelassen, erst als wir das Hotel übernommen haben, hab ich den Schuppen zum Aufenthaltsraum gemacht...Da war kein Brief, da war fast gar nichts. Sein Zimmer war unberührt, fast so als hätte er nie dort gelebt.“

„Was?“, ruckartig drehte ich meinen Kopf zu Paluten, welcher leicht zusammen zuckte. Warum sagt er mir das erst jetzt? Ich dachte, er hätte es ausgeräumt.

„Er hat dort geschlafen, aber mehr auch nicht. Zu dem Schluss bin ich jedenfalls gekommen“, fuhr er wieder etwas lauter als davor fort.

„Wie kann das sein? Er kann ja schlecht sein Zimmer selbst ausgeräumt haben“, makaber. Absolut makaber.

„Niemand war in dem Raum. Ich habe ihn abgeschlossen und den Schlüssel aufbewahrt, nachdem wir uns getrennt hatten“, beharrte er, ehe er sich wieder etwas an mich schmiegte.

„Das muss vorher passiert sein. Aber wann? Und warum?“ Wieso sollte das Zimmer leer sein? Das machte doch absolut keinen Sinn. Wie sah das Zimmer überhaupt aus, als ich es das letzte Mal gesehen hatte? Moment. Hatte ich es zu Cerberus Lebzeiten überhaupt gesehen?  „Sag mal... warst du früher eigentlich mal in Cerberus Zimmer? Als er noch gelebt hat, meine ich?“

„Nein. Wieso auch? Er hat sich doch nie wirklich da aufgehalten, wenn man ihn gesucht hat, saß er doch immer im Aufenthaltsraum“, Palutens Blick war während des Sprechens immer wissender geworden. Das war verdammt verdächtigt. Wieso wussten wir nicht, wie Cerberus Zimmer aussah.

„Da stimmt doch irgendwas nicht. Warum sollte Cerberus so ein Geheimnis darum machen?“ Das würde er nicht. Warum sollte er das tun? Er war unser Leader, dafür gab es überhaupt keinen Grund. Niemals hätte er uns was verheimlicht.

„Ja aber überleg doch mal. Wir haben ihm doch ganz früher immer Bilder gemacht oder ihm irgendwelche komischen Bastelsachen geschenkt und die hat er immer an sich genommen und ich bezweifle ja stark, dass er die einfach entsorgt hat, dafür hat er zu stolz gewirkt“, Paluten hatte sich jetzt wieder etwas aufgerichtet und schaute mich aufgeweckt an.

„Stimmt, ich glaube auch nicht, dass er sie weggeworfen hat. Aber wo sollten sie sein? Denkst du-“ Cerberus hat uns was verschwiegen? Nein. Nein, Cerberus hätte sowas nicht getan.

„Ich weiß nicht was ich denken soll, Manu. Das ist alles zu viel“, und wieder war der Druck da, der mir verdeutlichte, dass Paluten sich an mich kuschelte, um Halt zu finden.

„Er hat uns doch nichts verheimlicht, oder?“, nur leise sprach ich meine Vermutung aus. Das fühlte sich nicht richtig an. Ich rede Scheiße. Ich beleidigte Cerberus damit. Das war doch absurd. Mein Griff um Paluten verstärkte sich ebenfalls etwas, stellte eine Stütze dar. Bitte, sag doch irgendwas, das dagegen spricht. Du glaubst das doch auch nicht!

„Wieso sollte er das getan haben...“, grübelte er. Er wusste es auch nicht, ihm fiel kein Grund ein, warum Cerberus das hätte tun sollen. Er wusste ni- „Wo war er eigentlich als wir wachgeblieben sind um auf ihn zu warten? Wo ist er immer hin gegangen?“ Scheiße.

„Ich dachte immer, er geht seinen eigenen Jobs nach, kümmert sich um Sachen, für die wir noch zu jung waren, oder sowas“ Das hatte er doch auch getan. Oft genug war er ohne uns unterwegs, dann konnte das doch abends auch der Fall gewesen sein.

„Verdammt wir wissen viel zu wenig über ihn Manu“, Palutens Stimme hörte sich ziemlich belegt an und seine Worte hingen schwer im Raum.

„Nein, ausgeschlossen. Nein. Cerberus hat uns nichts verheimlicht.“ Aber wo war er gewesen und warum war sein Zimmer So leer? Das lässt sich doch bestimmt ganz einfach erklären. Er ging Aufträgen nach, deswegen war er Abends oft weg. Und er war halt minimalistisch, weswegen sein Zimmer So leer war. Shit, er kam abends mit leeren Händen zurück. Dazu kommt, der Brief für Paluten und unsere Basteleien waren weg. Dann hatte er halt alles weggeworfen. Das waren nur Zeichnungen und Bastelein gewesen. Viele Eltern schmissen sowas doch heimlich weg. Und er war nicht mal unser Vater, also hatte er doch noch weniger Grund, sie zu behalten.

„Ich will es auch nicht glauben, aber es scheint so zu sein“, Paluten schien sich schon damit abgefunden zu haben, dass Cerberus uns was verheimlicht hatte, auch wenn er nicht glücklich darüber zu sein schien.

„Warum sollte er? Das ergibt keinen Sinn.“ Cerberus hat uns alles gesagt. Niemals hätte er uns angelogen.

„Aber wo soll der Brief denn sein Manu? Er wird ihn ja kaum 24/7 mit sich rumgeschleppt haben. Und wenn der Brief nicht hier ist, muss er woanders sein.“ Sei doch nicht so sicher, wenn du sowas sagst. Such doch lieber Argumente dagegen! Dieser scheiß Brief.

„Vielleicht hat er ihn entsorgt. Die Vergangenheit ruhen lassen, daran hat er sich doch auch gehalten“, meine Stimme überschlug sich mittlerweile. Es musste doch eine logische Erklärung dafür geben, die nicht zwangsläufig Cerberus' Geheimnis enthielt.

„Kann sein ja“, Palutens Aufgewecktheit hatte sich mittlerweile wieder in Trauer verwandelt. Er glaubte es. Er glaubte wirklich, Cerberus hätte uns was verheimlicht. „Ist ja auch nicht so wichtig. Wir haben die Akte zu Ende gelesen wie du wolltest, also können wir es jetzt auch gut sein lassen“, Paluten machte Anstalten sich zu lösen. Krampfhaft hielt ich ihn zurück.

„Was? Nein, wir sind hier noch nicht fertig!“ Scheiße. Scheiße scheiße scheiße. Wieso fiel es mir so schwer zu glauben, dass Cerberus uns was verheimlicht hatte? Paluten hatte es doch auch geschafft, wieso wehrte ich mich so dagegen? Weil's Cerberus war. Cerberus konnte man doch immer vertrauen, er hätte uns nichts verheimlicht. Das ist einfach Schwachsinn. Wenn man ihm nicht vertrauen könnte, wem dann?

„Doch sind wir. Manu wir haben keine Anhaltspunkte. Wir wissen ja nicht mal, ob Cerberus uns etwas verheimlicht hat, oder nicht“, Paluten löste meinen verkrampften Griff um sich und setzte sich auf, bevor er sich dann doch wieder gegen mich sinken ließ, sodass seine Haare mich am Hals berührten.

„Aber, vorausgesetzt das stimmt, was ich nicht glaube, dann haben wir doch ein Recht darauf, es zu erfahren, oder?“, abwesend strich ich durch seine Haare, um das ablenkende Kitzeln loszuwerden.

„Ja schon, aber trotzdem haben wir keine Spur“, wies er mich zurecht, während er seinen Kopf gegen meine Hand drückte.

„Irgendwas muss es doch geben...“ Das kann doch nicht alles sein. Es musste Anhaltspunkte geben, die dafür oder dagegen sprachen. Es musste sie einfach geben.

„Manu, lass uns schlafen, okay? Es ist spät und wir können uns Morgen damit beschäftigen“, Paluten gähnte zur Bestätigung und kuschelte sich wieder mehr an mich.

„Aber-“, das beschäftigt mich jetzt. Seufzend nickte ich. Paluten würde so oder so gleich einschlafen, egal ob ich protestierte oder nicht. Ob ich diese Nacht schlafen könnte, war eine andere Frage.

Oh-oh, ein mysteriöser Brief, der plötzlich Zweifel an Cerberus entstehen lässt? Ganz schön viel auf einmal für die beiden. (Silberschwingen)

Tja, Manu wäre es da wohl doch lieber gewesen, sie hätten Palles Akte nicht gelesen. Aber was passiert ist, kann man nicht ändern.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro