Kapitel 93
Sicht Paluten
Ich schloss die Zimmertür hinter uns. Wir hatten den anderen gesagt, dass sie sich erstmal von Artery und Nephri untersuchen lassen sollen, danach sollten sie sich ausruhen und wir würden Morgen mit ihnen darüber was passiert war und wie unsere nächsten Schritte aussahen. Ich beobachtete wie Manu unschlüssig im Raum stehen blieb, scheinbar wusste er nicht ob er sich einfach ins Bett legen sollte oder ob er doch noch in den Garten gehen wollte. Er hatte mich so verdammt erschreckt, als er auf Natrix zu ist. Und als der sich der Schuss gelöst hatte, dachte ich im ersten Moment er wäre getroffen worden. Dem war aber nicht so, Gott sei Dank. Ihn auch noch an Natrix zu verlieren hätte ich nicht verkraftet, auch wenn ich nur die paar Augenblicke mit dieser Trauer hätte leben müssen, bis Natrix mich auch erschossen hätte. Manu hatte uns gerettet. Mal wieder. Er stand immer noch mit dem Rücken zu mir und ich überbrückte die Distanz zwischen uns und klammerte mich an seinem Rücken fest. Er hatte Natrix getötet. Er hat ein Leben beendet. Wie fühlte er sich? Egal was er durchmachte ich war für ihn da. Er konnte mir alles erzählen. Er könnte mir alles anvertrauen. Ich würde ihm zuhören und- Natrix ist tot. Heißt das, dass Manu bald geht? Ich will das nicht. Aber ich würde ihn nicht aufhalten. Ich klammerte noch etwas mehr an ihm. Er löste meine Arme und ich ließ ihn sofort los, eine Entschuldigung auf meinen Lippen, aber er drehte sich um und drückte sich an mich. Ich legte meine Arme um ihn und platzierte meinen Kopf auf seiner Schulter. Manus Kopf drückte sich auch gegen meine Schulter. Wir standen eine Weile stumm im Raum, bis ich mich dazu entschied etwas zu sagen.
„Wie fühlst du dich, Manu?“, flüsterte ich leise.
„Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht so genau“, antwortete er mir genauso leise. Er wusste nicht wie er sich fühlen soll. Es wirbelte bestimmt permanent in seinem Kopf herum und er war mit seinen Gedanken allein. Er ist nicht allein. Ich bin hier.
„Egal was ist ich bin für dich da, okay? Du bist nicht alleine damit“, ich drückte ihn noch etwas mehr an mich, um ihm meine Worte deutlicher zu vermitteln. Ich bin für ihn da. Jederzeit.
„Ich weiß, danke“, murmelte er in den Stoff meines Oberteils.
„Gut“, ich wusste nicht was ich noch sagen sollte, also sagte ich gar nichts. Eine längere Gesprächspause entstand in der mein Kopf zu anderen Themen schweifte. Wie ging es jetzt weiter? Sind die Schlangen noch eine Bedrohung für uns, schließlich war die Kreuzotter noch da draußen. „Wie gehen wir weiter vor, Manu? Was machen wir jetzt?“, fragte ich ihn nach einer Weile.
„Noch ist das ganze nicht vorbei. Da draußen sind immer noch Schlangen“, er klang nachdenklich.
„Und vor allem ist die Kreuzotter noch da“, ich löste die Umarmung langsam auf und jetzt standen wir uns nur noch gegenüber.
„Das ist unser neues Hauptproblem.“
„Ein Psycho weg, schon ist der nächste da, shit ey“, konnten wir bitte einfach mal in Sicherheit sein? War das etwas zu viel verlangt? Ich will doch nur, dass es allen gut geht und niemanden etwas passieren kann.
„Den werden wir auch noch los. Die Schlangen sind durch Natrix Tod geschwächt, die müssen sich erstmal neu sortieren“, er sprach ruhig im Gegensatz zu mir. Er war etwas gefasster als ich und momentan vermittelte mir das ein Gefühl von Zuversicht. Die Schlangen waren geschwächt, wir hatten etwas erreicht.
„Stimmt“, fing ich an. „Sollen wir einfach das Gebiet der Schlangen beobachten? Oder wie stellen wir fest, ob sie sich neu sortieren?“, abwarten sah ich zu Manu.
„Huh. Denkst du, es reicht für's Erste, wenn wir bei der Überwachung der Grenzen bleiben? Ich möchte ungern Member da rüber schicken“, erklärte er seinen Vorschlag.
„Die Grenzen müssten eigentlich reichen. Für's Erste. Vielleicht sollten wir die Tage ins Gebiet der Schlangen gehen“, ich schaute zu Manu und beobachte seine Körperhaltung. Er überlegte erst, aber dann nickte er leicht.
„Das sollten wir. Ich hab nämlich nicht vor, dieses Gebiet noch lange als Schlangen-Territorium zu akzeptieren, noch dazu wo es so nah an unseren Gebieten liegt“, der letzte Teil des Satzes murmelte er eher zu sich selbst, aber trotzdem hatte ich es verstanden.
„Willst du es einnehmen?“, fragte ich, obwohl mir ja eigentlich schon klar war, dass er es wollte.
„Ja. Was dachtest du denn? Als ob ich mir die Chance entgehen lasse, mein Territorium zu erweitern“, entschlossen nickte er und es war kein Wunder, dass die Nightmare Cats so ein großes Territorium haben, wenn Manu sich direkt alles einverleibt, was die zersplitterten Gangs zurückließen.
„Ehrgeizig wie immer, hm?“, schmunzelte ich. „Vielleicht sollten wir erst darüber fantasieren unsere Territorien zu erweitern, wenn wir wirklich sicher sein können, dass die Schlangen keine Gefahr mehr sind“, ich verschränkte meine Arme. Ihm war ja wohl hoffentlich klar, dass er nicht das gesamte Schlangengebiet für die Cats einnehmen konnte. Ich hatte sogar mit dem Gedanken gespielt es zu einer gemischten Zone zu machen.
„Warum alles nacheinander? Wir dehnen die Patrouillien aus und nehmen so Stück für Stück das Territorium ein“, er hatte wir gesagt. Das war ein gutes Zeichen. Also war ihm klar, dass wir teilen würden.
„Mhm, das ist natürlich noch besser“, zustimmend nickte ich.
„Sag ich ja. Nützliches mit Praktischem verbinden, Palle“, er grinste mich an.
„Jaja“, grinsend verdrehte ich meine Augen und dann hörte ich ein leises Knirschen. „Worüber denkst du nach?“
„Ich plane“, wow. Sehr aufschlussreich Manu, wirklich.
„Und weihst du mich in deinen Plan ein?“, ein leichtes Lächeln lag auf meinen Lippen.
„Ist noch kein wirklicher Plan. Ich denke nur darüber nach, wies hiernach weitergeht, also, wenn alles vorbei ist“, kurz zögerte er. „Die Schlangen haben ja alles durcheinander gebracht, Geschäfte und andere -äh- Aufträge sind geplatzt, weißt du ja selbst“, er schaute auf den Boden. Er dachte über Cats Pläne nach. Natürlich tat er das. Die Trennung stand bald bevor. Wir hatten fast erreicht was wir wollten, also würde die Kooperation sich bald auflösen. Mein Lächeln fiel in sich zusammen. Verdammt. Ich will nicht, dass er geht. Er soll bei mir bleiben. Aber das könnte ich niemals aussprechen. Er durfte tun und lassen was er wollte und ich hatte nicht mal ansatzweise ein Recht dazu ihn von seinen Plänen abzuhalten, aber trotzdem schmerzte es.
„Ach so ja“, antworte ich schnell. „Das stimmt, da haben die Schlangen echt mies in unsere Karten gespielt“, das war eine Untertreibung. Die Schlangen hatten einen unserer Kunden getötet, verdammt.
„Mhm und mein Territorium war 'n bisschen sehr unbewacht. Wahrscheinlich müssen wir da auch erstmal ein paar Ratten loswerden“, wieder knirschte er leise mit den Zähnen. „Und Kunden zurückgewinnen“, er war also schon alles am Planen. Vermutlich wollte er so schnell wir möglich wieder weg von hier und in sein eigenes Hauptquartier. Fuck, wieso tat das so verdammt scheiße weh?
„Ja, wird uns ähnlich gehen“, antwortete ich knapp. Ich will nicht weiter darüber reden verdammt. Ich will nicht wissen, dass er schon alles geplant hat, denn das zeigt mir nur, dass er schon längst mit der Kooperation abgeschlossen hast. Shit. Hing nur ich so sehr an ihm? Wie war das eigentlich passiert? Wieso hing ich so an ihm und was war das für ein dumpfes Schmerzgefühl in mir, das automatisch auftauchte, wenn er darüber redete weg zu gehen? Was ist das zwischen uns gewesen? Eine kurze Freundschaft, weil wir es uns nicht leisten konnten Feinde zu sein oder waren wir wirklich Freunde? Freunde. Reicht mir das? Ich stockte. Wo kam der letzte Gedanke her? Natürlich reicht mir das! Ich bin froh, dass er überhaupt wieder mit mir befreundet ist. Er hätte alles Recht der Welt gehabt mich zu hassen, aber das tat er nicht mehr. Er hatte mir verziehen und mehr konnte ich nicht von ihm verlangen.
Sicht GLP
Das Auftauchen der Schlangen hatte uns so viel gekostet. Ich wollte gar nicht wissen, wie viele Dealer oder kleinere Gangs sich in unser Gebiet geschlichen hatten. Und wie viele Kunden abgesprungen waren. Es würde so anstrengend werden, unser Gebiet wieder zu säubern und alle Kunden zu informieren, dass wir wieder da waren. Wir konnten ja schlecht ein Rundschreiben losschicken oder 'ne Annonce in der Zeitung machen. Man, das würde so viel Arbeit machen. Wahrscheinlich wurden wir mittlerweile sogar schon von der Polizei vermisst, so lange wie wir nicht deutlich in Erscheinung getreten sind. Die bildeten sich jetzt wahrscheinlich auch irgendeinen Erfolg ein. Sollten die ihren vermeintlichen Sieg über die Nightmare Cats doch genießen, lange würde das nicht mehr so bleiben. Mir würde schon noch was einfallen, wie wir alle Probleme auf einmal erledigen können. Wir müssten nur die Ratten loswerden und danach dafür sorgen, dass unsere Kunden und die Bullen wieder auf uns aufmerksam werden. Wie schwer könnte das schon werden? Boah, was rede ich mir hier überhaupt ein, natürlich würde das schwer werden. Naja, oder zumindest nervig. Abstinenz ist halt in keiner Branche gut, egal ob legal oder nicht. Aber wenigstens könnte ich mein Gebiet ein bisschen erweitern. Zumindest um eine Hälfte des Schlangen-Gebiets. Die andere könnte Paluten von mir aus haben. Wäre nur fair. Wenn die Schlangen wenigstens alle weg wären. Aber ne, den Gefallen tun die uns natürlich nicht. Warum sollten sie auch, noch haben sie was, wo sie Fuß fassen können, selbst wenn Natrix tot war. Der andere Gestörte war ja auch noch da. Aber spätestens wenn sie merken, dass wir sie durch die schrittweise Einnahme ihres Gebiets in die Ecke drängten, mussten sie handeln. Und dann würden wir parat stehen und den Rest der Schlangen loswerden. Wenn das vorbei war, konnten wir endlich wieder nach Hause. Ich hatte mein Gebiet seit der Trennung der ehemaligen Hounds nie so lange verlassen. Es war schon schwer, alles zurückzulassen. Ich freute mich auf zuhause. Obwohl's schon traurig war, dass ich mich wieder von Paluten verabschieden musste. Klar, wir wären trotzdem noch Freunde, das stand für mich fest, aber ich hatte mich irgendwie daran gewöhnt, ihn permanent in meiner Nähe zu haben. Seit Cerberus uns damals bekannt gemacht hatte, waren wir einander nicht mehr von der Seite gewichen, bis Cerberus gestorben war. Die letzten Wochen hier waren schon irgendwie wie früher. Scheiße, ich hatte hier ewig gewohnt und die ersten glücklichen Jahre meines Lebens verbracht. Sobald ich das erste Mal durch diese Tür geschritten war, hatte mein beschissenes Leben überhaupt erst einen Sinn bekommen. Zombey ging's genauso, die Flucht vor seiner perfektionsbedürftigen Familie hatte uns überhaupt erst zusammen gebracht. Scar und Xain hatten hier zum ersten Mal nach langer Zeit eine Familie bekommen, sie mussten sich nicht mehr zu zweit durchschlagen. Wir hatten hier so viele Erinnerungen. So viele Erinnerungen, die uns mit dem Gebäude und einigen der Hounds hier verbanden. Aber die anderen nicht. Die neueren Cats hatten hier keine Erinnerungen. Shadow war bis vor kurzem noch nie hier gewesen. Diese Erinnerungen, die wir mit diesen Gebäude verbanden, verbanden sie und die anderen mit dem Catsquartier. Sie wussten nicht wie es gewesen war, auf Cerberus zu warten, eine Standpauke von ihm zu bekommen oder von ihm trainiert zu werden. Sie kannten ihn nicht. Nicht persönlich. Nur aus Erzählungen, die die älteren Cats ihnen wehmütig und stolz erzählt hatten oder aus seinen Trainigseinheiten, die wir teilweise immer noch benutzten, um Neulinge einzuführen. Sie kannten ihn nicht, würden ihn nie kennen. Und das verband uns. Diejenigen von uns, die damals hier zum ersten Mal ihr Glück gefunden hatten, wurden durch diese Erinnerungen verbunden, wurden durch Cerberus verbunden. Dieser Mann hatte das erreicht, was viele sich wünschten. Er hatte etwas zurückgelassen. Er hatte Erinnerungen geschaffen, die Jahre überdauerten. Selbst wenn irgendwann kein Hound und keine Cat mehr existieren sollte, die ihn persönlich kannte, würde sein Name trotzdem überdauern. Weil er überhaupt erst der Grund war, dass es uns gab. Weil wir ihm alles verdanken, was wir hatten und jemals haben werden.
Und trotzdem mussten wir wieder gehen. Dinge verändern sich. Die sorglosen Zeiten, als Cerberus noch lebte waren vorbei. Paluten hatte die Verantwortung für seine Hounds und ich für meine Cats. Und die gehörten hier nicht her. Sie gehörten ins Catquartier. Ich war mir nicht mal sicher, ob ich hier überhaupt noch hingehörte. Das war nicht mehr meine Heimat, auch wenn mir die letzten Wochen hier verdammt vertraut vorkamen. Je länger ich hierblieb, desto schmerzhafter würde es werden. Aber dafür war es eh schon zu spät. Es tat weh, ein zweites Mal gehen zu müssen. Diesmal war es wahrscheinlich sogar noch schlimmer, weil es zwangläufig darauf hinauslief. Ich wusste, dass ich gehen musste. Ich wusste nur nicht, wie viel Zeit mir noch blieb.
„Ja. Aber anders geht's nicht“, seufzte ich leise. Es war sowohl als Antwort auf Paluten, als auch auf meine Gedanken bezogen. Es gab keine andere Möglichkeit. Je eher ich mich damit abfand, desto besser. Ich musste es einfach akzeptieren, wie Paluten es hoffentlich getan hatte. Das war ja kein Abschied für immer. Nur eine Beendigung der Kooperation und unseres erzwungenen Zusammenlebens. Man würde sich bestimmt irgendwann mal wieder sehen, spätestens wenn die Hounds unsere Grenzen übertreten würden und ich Paluten den Arsch aufreißen musste. Und das würde definitiv passieren. Als ob Paluten sich an die Grenzen zu unserem Gebiet halten würde. Das hatte er nie getan. Oft genau waren Hunde bei uns rumgestreunt. Obwohl ich zugeben musste, dass wir Cats uns auch nicht immer daran gehalten hatten. Das war der größte Vorteil daran, dass Paluten nie wusste, wo das Catsquartier lag. Während ich hier auftauchen könnte, wann immer die Hounds unser Gebiet betreten hatten, konnte er das nie. Kein Wunder, dass er so erbittert nach unserem Quartier gesucht hatte. Naja, seine Vermutungen waren aber schon ziemlich mies gewesen. Automatisch schaute ich auf die Karte, die über dem Schreibtisch hing und musste leicht grinsen. Seine Markierungen waren wirklich sehr random gesetzt, meiner Meinung nach. Das erklärte, warum ich früher immer das Gehirn von uns beiden war. Mein Blick wanderte zurück zu Paluten, blieb aber dann an dem Schreibtisch hängen. Irgendwas war da doch. Aber was? Es dauerte nicht lange, bis ich darauf kam, was ich in eine der Schubladen gelegt hatte.
„Sag mal...was ist eigentlich mit der Akte?“, hakte ich vorsichtig nach. Das Thema war immer noch verdammt wund und ich hatte selbst jetzt noch ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn durch meine Neugier verletzt hatte. Das war nicht beabsichtigt gewesen.
„Was soll mit ihr sein?“, sofort spannte er sich etwas an.
„Wir waren nicht fertig“, wies ich ihn darauf hin. Ich wusste, er hatte Angst davor. Aber es würde ihm helfen, weiterzulesen. Da war ich mir sicher.
„Ich-“, kurz stockte er, schien zu überlegen „Heute schaff ich das nicht.“
„Morgen?“, schlug ich vor. Je eher er das hinter sich hatte, desto besser. Er wich meinem Blick aus und musterte den Boden.
„Ja“, wieder entstand eine kurze Pause, bis er seinen Kopf hob und mich anschaute „Bist du auch so müde?“
„Der Tag war anstrengen. Natürlich bin ich müde“, nickte ich. Anstrengend war die Untertreibung des Jahrtausends.
„Willst du zuerst ins Bad oder kann ich gehen?“, fragte er, während er schon einige Schritte Richtung Badezimmer ging.
„Geh ruhig vor mir“, winkte ich schmunzelnd ab.
„Okay“ Paluten verschwand im Bad. Währenddessen stellte ich mich an das Fenster und beobachtete, wie einige kleine Wolken hin und wieder den Mond überdeckten. Es dauerte nicht lange und die Tür hinter mir öffnete sich wieder. „Kannst“, murmelte Paluten in meine Richtung, während er zum Bett trottete und sich darauf fallen ließ. Er schien etwas frösteln und schmiss die Decke über sich, was ich leise lachend beobachtete. Ich machte das Licht im Zimmer aus, ging dann ins Bad und beeilt mich, um auch ins Bett zu kommen. Die Anspannung des kompletten Tages schien immer mehr von mir abzufallen und ich war mir sicher, dass ich, sobald mein Kopf das Kissen berührte, einschlafen würde.
Als ich das Zimmer betrat, versuchte ich die Tür so leise wie möglich zu schließen, da ich nicht erkennen konnte, ob Paluten schon schlief oder nicht. Ich wollte ihn ungern wecken. Wie die letzten Abende auch legte ich mich neben Paluten. Sobald ich die Decke anhob grummelte er etwas, da die kühle Luft des Zimmers die Wärme unter der Decke vertrieb. Wie immer drückte ich mich an ihn und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Konnte ich überhaupt noch normal schlafen? Ich hatte mich irgendwie daran gewöhnt, so einzuschlafen. Ich machte es einfach instinktiv, ohne darüber nachzudenken. Wahrscheinlich sollte ich mich langsam mal wieder daran gewöhnen allein zu schlafen. Lange konnte ich Paluten nämlich nicht mehr als persönliches Kissen benutzen. Er legte seinen Arm um mich und schien langsam einzuschlafen und auch ich merkte, wie meine Augen zufielen. Andererseits sollte ich das wohl noch so lange ausnutzen, wie ich konnte, gerade weil ich es nicht mehr lange konnte. Das Problem daran, das die Kooperation bald vorbei war war nicht, dass ich dieses Gebäude und Paluten nicht mehr sehen würde, das Problem war, dass er nicht mehr permanent bei mir war, das wurde mir gerade noch deutlicher. Es war schön, jemanden zu haben der in der selben Situation steckte und nicht mehr alle Entscheidungen alleine treffen zu müssen. Wir hatten die Verantwortung geteilt, die drückende Last war so leichter geworden. Dazu kam, ich hatte einen der wichtigsten Menschen in meinem Leben wiederbekommen. Paluten nochmal zu verlieren, konnte ich mir nicht leisten, ich wollte es auch nicht. Dieser tägliche Kontakt würde mir fehlen, wie er mir damals gefehlt hatte. Dieses Mal trennten wir uns zwar im Guten, aber das änderte nichts daran, dass es eine erneute Umstellung war. Ich hatte mich schon wieder viel zu sehr an ihn gewöhnt. Aber ich konnte es nicht mehr ändern. Ich war schon viel zu abhängig davon, als dass ich mich noch hätte lösen können. Ich musste wohl einfach damit leben, dass wir uns bald trennten und uns nicht mehr andauern sehen konnten. Bis dahin würde ich dieses letzte bisschen Zeit einfach genießen.
Ach ja, schon Trennungsschmerz, obwohl sie die Kooperation haben...
Und von dem Tod der Kreuzotter wissen die beiden auch noch nichts.
Ich habe meine erste benotete Hausarbeit zurückbekommen und habe die Note 2,3 '^'✨
I'm so happy >w< (Silberschwingen)
Nachwort...Nachwort... ähm. Ihr seid immer noch nicht auf demselben Stand wie wir, was die Story angeht und das nervt mich. Diese Kluft ist so riesig ey xD.
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