Kapitel 73
Sicht Paluten
Nach unserer gemeinsamen Essens Pause haben Manu und ich noch etwas zusammen trainiert, bis er dann meinte, dass er das mit Zombey klären wollte. Ich sagte ihm, dass ich dann mal mit Maudado reden würde und so trennten sich unsere Wege.
Maudado hatte relativ früh den Trainingsraum verlassen und ich hoffte inständig, dass er in seinem Zimmer war. Ich ging also zu seinem Zimmer und fragte mich was wohl zwischen ihm und Zombey vorgefallen war und warum es ausgerechnet jetzt passieren musste. Irgendwelche Spannung zwischen unseren Mitgliedern konnten wir gerade gar nicht gebrauchen. Ich kam vor Maudados Tür an und klopfte dagegen. Es dauerte nicht lange da wurde die Tür aufgerissenen, aber Maudado schien mit jemand anderem gerechnet zu haben, denn als er mich erblickte entfernte er sich deprimiert von der Tür.
„Ach, du bist es“, sagte er während er sich träge auf sein Bett fallen ließ und an die Decke starrte. „Was willst du?“, er klang ziemlich desinteressiert und jetzt wo ich ihn genauer betrachtete sah er ziemlich fertig aus.
„Danke für die herzliche Begrüßung“, schnaubte ich leise, während ich das Zimmer betrat und die Tür hinter mit zu zog. „Ich wollte mit dir reden, Maudado.“
„Mhm, und über was?“, er schien ziemlich abwesend zu sein. Was zur Hölle war denn mit ihm los, so passiv war er doch sonst nicht.
„Über Zombey“, plötzlich fuhr Leben in den blonden Jungen und er richtete sich sofort auf. Seine Augen musterten mich interessiert. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war, musste ziemlich heftig gewesen sein, wenn Maudado von einem niedergeschlagen und desinteressierten Jungen nur durch die Erwähnung von Zombeys Namen plötzlich wieder zum Leben erweckt wurde.
„Was ist mit ihm? Geht's ihm gut? Hat er dir was gesagt?“, sofort löcherte er mich mit Fragen. Seine Stimme klang besorgt und seine Mimik war die Definition von Schuldgefühlen. Was zur Hölle war passiert?
„Nichts ist mit ihm und ich denke es geht ihm gut. Und nein: Er hat mir nichts gesagt. Aber was hätte er mir denn sagen können?“, beantwortete ich seine Fragen ruhig und achtete auf jede noch so kleine Regung von Maudado. Seine Schultern sanken, sein Blick richtete sich gegen den Boden und seine komplette Haltung sackte in sich zusammen.
„Was ist zwischen euch vorgefallen?“, fragte ich ihn direkt, aber er antwortete nicht, sondern betrachtete schweigend den Boden. Die einzige Erklärung, die mein Gehirn sich für das Verhalten der beiden ausgedacht hatte, war, dass die zwei sich wegen der Mamba gestritten hatten. Das Thema setzte Zombey ja schon lange zu und Maudado war die Person gewesen, die als erstes der Mamba vertraute. Hatte Zombey Maudado deswegen angeschrien? Oder war etwas anderes passiert? Aber letztendlich war es egal. Die Mamba war weg, also gab es keinen Grund mehr für die beiden sich zu streiten.
„Ist es wegen der Mamba? Da kann ich dich beruhigen, die ist jetzt weg, also dürfte das doch kein Problem mehr sein“, erklärte ich ihm.
„Ich weiß, dass sie weg ist und ja: zuerst war es wegen der Mamba, aber dann-“, er brach ab und schien sich zu verkrampften.
„Was ist dann passiert?“, fragte ich vorsichtig nach.
„Dann ging es mir nicht mehr um die Mamba und ich“, er stoppte kurz. „Ich hab was schreckliches getan“, er blickte mir wieder in die Augen und ich sah den Tränenschleicher, der sich scheinbar während unserer Unterhaltung gebildet hatte. Maudados Mimik war eine Mischung aus Schuldgefühlen und Reue. Die beiden Gefühle kannte ich gut. Als ich mich wieder an alles erinnert habe, hatte ich mich schrecklich gefühlt. Wie der schlimmste Mensch auf diesem fucking Planeten. Und Maudado schien momentan ähnlich Gedanken zu haben. Was hatte er denn getan?
„Was schreckliches? Was hast du denn getan? Ich bin mir sicher, dass es nicht so schlimm gewesen sein kann“, ich versuchte möglichst einfühlsam zu klingen.
„Du verstehst das nicht. Das ist unverzeih-“, weiter kam Maudado nicht, denn plötzlich wurde die Tür aufgerissenen.
„Sie kommen“, Manu stand im Flur und blickte mich panisch an. Sofort sprang ich auf und zusammen wir liefen durch die Gänge. Maudado folgte uns.
„Sind alle auf ihren Posten?“, fragte ich Manu und dieser nickte.
„Ja, Sniper und die Gun-Gruppe stehen schon auf dem Dach. Venom hat oben auch schon alles vorbereitet“, antwortete er mir sofort. Gut, dann lief bis jetzt alles nach Plan. Manu und ich hatten uns überlegt die Paintballguns oben auf dem Dach zu positionieren, weil so keine Schlange nah genug rankäme um zu realisieren, dass es keine echten Schusswaffen waren. Das einzige Problem was wir hatten, war dass wir nicht schießen konnten und in so einer Situation, müssten wir eigentlich Warnschüsse abfeuern, um zu zeigen, dass wir bereit waren die Waffen zu benutzen. Dieses Problem hatten wir dann mit Sniper besprochen. Er hatte auch keine Ahnung wie genau wir es lösen könnten, als Manu plötzlich eine Idee gekommen war. Er erinnerte sich an die Rauchbomben, die Venom geworfen hatte, als wir das zweite Mal in unserem Leben auf Natrix trafen. Wenn Venom Rauchbomben herstellen könnte, dann sollte es doch eigentlich kein Problem für ihn sein etwas zu mischen, das ähnliche Geräusche wie eine Schusswaffe abgab. Manus Idee war brillant und sofort suchten wir Venom auf. Dieser bestätigte uns, dass er tatsächlich soetwas herstellen könnte.
Er hatte Kapseln gebaut die mit Wasserstoff gefüllt waren und hielt einfach eine kleine Flamme an eine Öffnung aus der das Gas strömte und dieses entzündete sich dann und entweicht der Kapsel, wodurch irgendwie Sauerstoff nachströmte und dann das gewünschte Geräusch erzeugte. Als Knallgasprobe hatte er diese Reaktion bezeichnet und hatte dann einen begeisterten Vortrag darüber gehalten, wie er es durch Variation von dem Gas- und Großenverhältnis der Kapsel geschafft hatte, genau dieses Schusswaffen ähnliche Geräusch zu erzeugen. Ich hörte seiner Erklärung nur halbherzig zu. Chemie war nicht so meins und solange das passierte was ich wollte, musste ich nicht wissen warum es passierte.
„Perfekt“, sagte ich und meinte Maudado neben mir zusammenzucken zu sehen. Vermutlich war er einfach nur aufgeregt. Schnell sprinten wir durch die Gänge und kamen im Aufenthaltsraum an. Die Patrouille-Gruppe stand mitten im Raum.
„Wie lange noch?“, fragte ich.
„Fünf Minuten. Höchstens“, war die Antwort. Fünf Minuten noch. Sofort bereiten sich alle vor. Ich sah wie Maudado sich mit Messern bewaffnete und Lilly sich ebenfalls mit allem möglichen Sachen bewaffnete, um wie üblich im Kampf anderen Waffen aushändigen zu können. Venom hatte uns für den Notfall noch irgendetwas zusammen gemischt. Er meinte nur wir sollten es nicht mit uns in Berührung kommen lassen und die Kapsel weit von uns wegwerfen. Dann nahm ich wahr was Manu in der Hand hielt. Das konnte der Junge doch nicht ernst meinen, oder?
„Ist das dein Ernst?“, fragte ich und deutet auf den Baseballschläger, den er in der Hand hielt.
„Was denn? Ich mag das Teil“, er spielte an den Nägeln des Baseys herum und dann grinste er mich an.
„Du kannst doch ni-“, ich unterbrach mich selbst und seufzte. Manu würde es sich eh nicht aus den Kopf schlagen lassen damit zu kämpfen. „Es ist ja eh egal was ich sage: Du änderst deine Meinung eh nicht, du Sturkopf.“
„Wieso sollte ich das auch? Meine Meinung ist spitze“, er grinste mich frech an. Ich musste sein Grinsen erwidern. Ich sah wie Zombey und Scar ebenfalls den Aufenthaltsraum betraten und sich startklar machten.
„Er steht vorm Zaun!“, schrie eine Stimme und im nächsten Moment eilten Manu und ich nach draußen.
„Oh? Hierhin sind also die Kätzchen verschwunden? Niedlich, dass ihr zusammenarbeitet, aber das wird euch auch nicht weiterhelfen“, vernahm ich Natrix' Stimme und blickte mich um. Er stand auf dem Dach eines kleinen Häuschens und grinste uns süffisant an. Ich hörte das Geräusch einer ladenen Waffe. Fuck.
„Das würde ich an deiner Stelle bleiben lassen“, Manu neben mir sprach mit ruhiger, fester Stimme.
„Wieso? Weinst du wenn ich deinen Kumpel hier abknalle?“, er lachte und richtete die Waffe auf mich. „Ich muss ja echt zugeben, dass es richtig süß ist wie ihr euch gegenseitig für den anderen aufopfert. Läuft da eigentlich was zwischen euch Turteltauben?“, der Spott in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Ich fände es nur ziemlich schade, wenn das Duell zwischen uns so schnell beendet wäre“, grinsend deutete Manu mit seiner Hand nach oben und Natrix' Blick folgte seiner Handbewegung. Kurz entglitten ihm die Gesichtszüge, als er die vermeintlichen Scharfschützen sah, dann fing er sich wieder.
„Ihr habt aufgerüstet? So schnell eure Prinzipien verraten?“, er grinste gehässig, aber ich sah, dass er mit dieser Entwicklung nicht begeistert war.
„Wir sind nicht wie du“, sagte ich. „Das da oben“, ich deutete auf die "Scharfschützen", „ist nur eine Maßnahme um sicherzustellen, dass du mal fair spielst.“ Manu und ich hatten lange überlegt was wir ihm sagen könnten, damit wir mit Fäusten kämpften, obwohl wir ja scheinbar Schusswaffen hatten.
„Das heißt nicht, dass wir nicht bereit dazu sind: Ein Fehler“, Manu riss seinen Arm in die Luft und Sniper richtete sich auf und "feuerte" wie geplant in den Himmel, während Venom seine Wasserstoffkapseln zündete. Ein Schussgeräusch ertönte. Hoffentlich würde Natrix auf unseren Trick reinfallen. „Und das war's mit euch.“
„Na gut, dann regeln wir das erstmal auf die altmodische Art“, er gab sich gelangweilt, aber man konnte förmlich spüren wie sehr es ihn ankotzte nach unseren Regeln zu spielen. Dann richtete er seine Waffe in den Himmel und feuerte einen Schuss ab. Sofort schwärmten Schlangen auf uns zu mit Baseballschlägern und Messern einige hatten sich auch mit Schlagringen bewaffnet. Es wurde ernst. Die Schlangen hatten in windeseile den Zaun überwunden und trafen sofort auf die Cats und die Hounds. Kämpfe wurden ausgetragen. Manu und ich hatten nur ein Ziel: Natrix, der auf dem Dach des Gebäudes stand und den Kämpfenden zu sah. Leider war er ein ganzes Stück von uns entfernt und zwischen Natrix und uns befand sich ein Meer aus Schlangen. Sofort preschten Manu und ich los. Wurden aber keine Sekunde später ausgebremst, als jemand sich vor uns stellte und sofort nach uns ausholte. Die schon etwas blutbefleckte Klinge glänzte im Licht der Sonne. Sofort wich ich seinem Schlag aus, fing im selben Moment seinen Arm ab und drehte mich, sodass ich sein Gesicht mit meiner Faust bearbeiten konnte. Das Messer verpasste mir einen Schnitt in meinen Oberarm, aber ich war schlimmeres gewohnt. Manu war derweil mit einem Mädchen beschäftigt das ihren Baseballschläger auf ihn niederrasen lassen wollte, sofort machte er einen Sprung zur Seite und rammte ihr seinen Ellenbogen in den Bauch. Sie sank auf die Knie und Manu versetzte ihrem Kopf noch einen stumpfen Schlag. Währendessen hatte ich mein Gegner zu Boden gebracht und trat auf sein Handgelenk in dem er das Messer hielt. Ein Knacken ertönte und zeitgleich schrie er auf. Der würde erstmal kein Messer mehr halten können. Manu und ich kämpften uns weiter durch die Menge immer auf Natrix zu. Dieser Bastard würde noch sein blaues Wunder erleben.
Sicht GLP
Die Übersicht in dem Getümmel aus Hounds, Cats und Snakes zu behalten, stellte sich zuerst als ziemlich schweres Unterfangen heraus. Schließlich kannte ich nicht alle Hounds und Paluten nicht alle Cats. Dennoch, der Unterschied wurde ziemlich schnell deutlich. Die Schlangen kämpften alle gleich, ohne Rücksicht auf Verluste, lachend wenn sie es geschafft hatten, ihr Gegenüber auch nur leicht zu verletzen. So gerne ich von meinem Weg abweichen würde, um den anderen zu helfen, ich konnte nicht. Ich durfte nicht. Paluten und mein einziges Ziel war gerade Natrix, der immer noch auf dem Dach stand, die Meute beobachtend, aufgeregt grinsend.
Stur bahnten wir unseren Weg nach vorne, preschten durch die Masse, um so schnell wie möglich zu Natrix zu kommen und diese ganze Scheiße endlich zu beenden. Da vorne stand er, wurde uns beinah auf dem Silbertablett serviert und wir mussten nur noch zu ihm.
Ein Surren ertönte direkt neben meinem Ohr, als ein Baseballschläger mich nur knapp verfehlte. Mein Angreifer holte sofort wieder aus, aber dieses Mal war ich vorbereitet. Basey knallte auf Basey, als ich meine Hände, in denen ich meinen Schläger hielt, zur Verteidigung hob. Der Typ vor mir machte keine Anstalten, zurückzuweichen, stattdessen versuchte er, meine Hände niederzudrücken, meine Verteidigung zu brechen. Sein Gesicht verzog sich, verdeutlichte die Anstrengung, als er den Schläger weiter runter drückte. Ich ließ ihn näherkommen, gerade so, dass ich ihm in den Magen treten konnte. Er zuckte ächzend zurück, atmete tief ein. Bevor er wieder genügen Luft hatte, preschte ich nach vorne und schlug ihm meinen Basey in die Seite. Stöhnend schlug er auf dem Boden auf, während sein Gesicht sich aufgrund der Schmerzen verzog. Ich schnappte mir seinen Schläger und probierte, ob ich mit zwei umgehen könnte. Es war ungewohnt, aber machbar.
Ich hatte Paluten aus den Augen verloren und ließ meinen Blick über die Masse gleiten, als ich Paluten nur wenige Meter vor mir sah. Er hatte gerade selbst jemanden zu Boden gebracht und schaute sich ebenfalls nach mir um. Schnell holte ich ihn auf und zusammen liefen wir weiter. Palutens Gesicht hatte sich etwas verzogen, als er den zweiten Basey sah und auch jetzt sah er nicht wirklich glücklich darüber aus, dass ich mit zwei von den Dingern rumlief. Eine Schlange stürmte uns entgegen und ich nutzte die Chance, um Paluten wahrscheinlich einen Gefallen zu tun. Ich stieß meinen Arm nach vorne, um den gerade erst erworbenen Schläger in den Magen der Schlange zu rammen. Achtlos ließ ich den Schläger dabei los, als wir an der zu Boden gehenden Schlange vorbei eilten. Seufzend schaute ich zu Paluten, ehe ich mein Gesicht wieder stur nach vorne wandte. Wir kamen Natrix immer näher. Nicht mehr weit und wir konnten endlich sicher gehen, dass er keinen von uns jemals wieder anrühren würde. Adrenalin schoss durch meine Adern, und Paluten und ich verschärften unser Tempo. Wieder stellte sich eine Schlange uns in den Weg, Paluten fixierend und sich ihm langsam nähern. Plötzlich sprang er nach vorne, auf Paluten zu und seine Faust auf sein Gesicht zielend, als Paluten gerade so zu Seite wich und der Typ an ihm vorbei rein in ein Mädchen krachte, die zweifellos zu den Schlangen gehörte. Beide gingen zu Boden und ein amüsiertes Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht, dass ich nicht zurückhalten konnte. Paluten zog mich weiter nach vorne. Uns trennten nur noch wenige Meter von dem kleinen Gebäude, auf dem Natrix stand. Je näher wir kamen, desto deutlicher wurde das kranke Glänzen in Natrix' Augen, als er sich an der kämpfenden Masse erfreute und uns nicht mal wahrgenommen hatte, obwohl wir ihm so nah kamen. Er grinste zwar nicht mehr, trotzdem lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Der Typ war absolut gestört.
Am Gebäude angekommen überlegte ich, wie wir am besten zu Natrix kämen, ohne direkt in die Schussbahn seiner Waffe zu laufen. Zweifelsfrei konnten wir einfach auf das Dach klettern, nur würde Natrix uns wahrscheinlich vom Dach knallen, bevor wir überhaupt oben waren. Paluten war derjenige, der mich zu der Tür an der Rückseite des Gebäudes führte und sie so leise wie möglich aufbrach. Vor uns lag ein kaltes Treppenhaus. Nur wenige Türen führten davon ab. Paluten nickte mir aufmunternd zu und diese Geste beruhigte mich etwas.
Zusammen schlichen wir das Treppenhaus hoch, als wir an der letzten Tür ankamen. Sobald wir durch diese treten würden, befänden wir uns direkt unterhalb von Natrix, der sich auf der Erhöhung des Ausgangs befand. Paluten wollte nach der Tür greifen, aber ich hielt in an seinem Arm zurück, um nochmal durchzuatmen. Das könnte jetzt das Ende sein. Egal für wen.
Nachdem ich ruhiger geworden war, nicht zuletzt durch Palutens Anwesenheit, ließ ich seinen Arm los. Aufmunternd lächelte er mich nochmal an und öffnete dann langsam die Türe. Meine Angst, dass sie quietschen würde, war zum Glück unbegründet. Wir drückten uns durch die Tür, öffneten sie nicht weiter, als nötig. Wir pressten uns an den höheren Teil des Daches, auf dem Natrix stand und warteten kurz, ob wir irgendeine Reaktion bekämen.
„Dafür, dass du behauptest eine Katze zu sein bist du echt ziemlich laut. Keine Samtpfoten?“, ertönte es über uns und instinktiv wichen wir von der Tür weg nach hinten, näher an den Rand des Daches. Natrix grinste uns von seiner Erhöhung an, ehe er davon runter sprang und uns direkt gegenüberstand, hinter ihm die Tür. So viel zum Thema Überraschungsangriff.
„Was weicht ihr denn zurück? Ihr wolltet doch nach den alten Regeln spielen, oder nicht?“, grinste er provokant und näherte sich uns.
„Wir haben keine Angst vor dir. Immerhin sind wir zu zweit“, entgegnete Paluten, darum bemüht, seine Stimme nicht zittern zu lassen.
„Du bist im Nachteil“, fügte ich hinzu und schritt Natrix ebenfalls entgegen. Ich verstärkte den Griff um meinen Basey etwas und unterdrückte die aufsteigende Nervosität.
„Ach wirklich?“, fragte er scheinheilig und zog seine Waffe „Ihr befindet euch im toten Winkel eurer Scharfschützen.“ Und er hatte Recht, die Erhöhung blockte die Sicht der anderen auf uns. Nicht, dass sie uns helfen könnten, schließlich waren die Waffen fake, aber Natrix hatte den Köder geschluckt. Wäre das Dach anders, würde er jetzt nicht so leichtfertig mit seiner Waffe vor uns rum fuchteln.
„Die brauchen wir nicht, um mit dir fertig zu werden.“ Sein Blick verfestigte sich auf mir, und ich hoffe, Paluten verstand, worauf ich hinaus wollte. Solange Natrix eine Waffe in der Hand hatte, war ein Angriff zu gefährlich. Wir mussten ihn erst entwaffnen, und ich hoffte, dass die Kapseln, die Palutens kleiner Alchemist, Venom, uns gegeben hatte, dabei hilfreich wären.
„Da ist aber jemand ziemlich überzeugt von sich“, Natrix hob seinen Arm, zielte auf mich. Gott sei Dank nicht auf Paluten. „Hochmut kommt vor dem Fall“, grinsend bewegte er seinen Finger zum Abzug, doch bevor er abdrücken konnte, flog die kleine Kapsel an mir vorbei und landete genau vor Natrix. Sie platzte auf und offensichtlich brachte das Natrix ziemlich aus dem Konzept. Ich sprang zurück, um das was-auch-immer nicht abzubekommen.
„Shit“, zischte Natrix ehe er anfing zu husten und sie die geröteten Augen zu reiben. Tränengas. Er wich zurück, stieß gegen die Tür.
„Was weichst du denn zurück?“, stellte ich ihm seine eigene Frage, als er kurz seine Arme runternahm, um uns aus tränenden Augen wütend anzuschauen, nur um Sekunden später wieder stöhnend seine Arme hochzureißen. Jetzt war unsere Chance, er konnte kaum was machen.
„Das ist noch nicht vorbei!“, zischte er und riss die Tür hinter sich auf, um dadurch zu verschwinden und sie uns vor der Nase zuzuschlagen. Fuck.
Das Tränengas war noch nicht komplett verschwunden, also fingen meine Augen ebenfalls an, leicht zu brennen, als ich Natrix nachstürmte und die Tür aufriss, nur um in das leere Treppenhaus zu sehen. Paluten zog mich an meinem Arm zurück, zu einer Stelle,
von der man das ganze Schlachtfeld überblicken konnte. Die Schlangen stürmten zurück, weg von dem Hauptquartier, an dem Gebäude, auf dem ich und Paluten uns gerade befanden vorbei, nicht ohne uns nochmal tödliche Blicke zuzuwerfen und folgten ihrem Leader, der sich schon längst zurückzog. Fürs Erste hatten wir das überstanden, fürs Erste waren wir grade so davon gekommen. Aber meine Laune wurde davon getrübt, das Natrix entkommen konnte. Und als ich meinen Blick über die Cats und Hounds schweifen ließ, weiteten sich meine Augen mit entsetzten. Sofort stürmte ich aus dem Gebäude, Paluten direkt hinter mir.
SCHLANGENANGRIFF!
Es war viel zu lange ruhig, also abgesehen von dem Mamba-Drama meine ich xD (Silberschwingen)
Ich bin im Animal Crossing Himmel 🍃❤
Und auch ein bisschen im Pokemon Mystery Dungeon Himmel❤
Aber auf ACNH war ich einfach mehr gehyped xD
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