Kapitel 71
Sicht Zombey
Wäre ja lächerlich, wenn der Fehler bei dir liegen würde, so perfekt wie du bist.
Maudados Worte wiederholen sich immer wieder in meinem Kopf, während ich beinahe schon blind den Flur entlang lief. Was hatte ich mir überhaupt dabei gedacht, mich um Maudado zu sorgen? Wann hatte ich aufgehört, mich um meine Cats und mich selbst zu kümmern? Maudado war mir in der letzten Zeit viel zu wichtig geworden, dass wurde mir gerade schmerzlich bewusst. Ich hätte ihm niemals etwas über mich anvertrauen dürfen. Ich hatte meine Prinzipien gebrochen und jetzt musste ich mit den Konsequenzen leben.
Abrupt blieb ich stehen, sobald ich mein Zimmer betrat. Die Enttäuschung in mir wurde durch Wut abgelöst. Wut über mich selbst, dass ich's nicht besser gewusst hatte. Ich könnte schreien. Laut seufzte ich und fuhr mir durch die Haare. Unruhig schritt ich hin und her, immer noch dieses nagende Gefühl von Enttäuschung in mir, welches von Wut überdeckt wurde. Instinktiv schlug ich gegen die Wand, um irgendwie Dampf abzulassen. Und es half. Immer wieder boxte ich gegen dieselbe Stelle, den Schmerz ignorierend, einfach nur um den Kopf frei zubekommen. Frustriert schrie ich dann doch auf und ließ meine Faust ein weiteres Mal auf die Wand treffen.
„Denkst du nicht, es reicht langsam? Du blutest schon“, seufzte Scar, der wie aus dem Nichts an der Tür lehnte. Ich hatte nicht mal mitbekommen, dass er in mein Zimmer getreten war. Mein Blick fiel auf meine Hand und wie Scar schon meinte, waren meine Knöchel etwas gerötet und zum Teil verletzt.
„Ist nichts schlimmes“, winkte ich ab und lief zu meinen Bett, um mich dorthin zu setzten. Es war nichts schlimmes, wir hatten alle schon heftigere Sachen erlebt. Aber er hatte Recht, die Wand zu bearbeiten würde mir auch nicht weiterhelfen, obwohl meine Wut etwas verflogen war. Stattdessen spürte ich nur die Enttäuschung wieder stärker.
Scar stieß sich von der Tür ab und ließ sich neben mir nieder. Seinen stechenden Blick auf mir versuchte ich so gut es ging zu ignorieren. Warum sagte er denn nichts? Wieso wies er mich nicht darauf hin, dass es absolut hirnrissig war, gegen eine Wand zu boxen? Warum riss er mir nicht den Arsch auf, weil ich vor den anderen so die Verfassung verloren hatte? Konnte er nicht einfach was sagen? Alles war besser als dieser brennende Blick der direkt aus der Hölle zu kommen schien und einen komplett durchbohrte. Ich seufzte, konnte den Blick nicht mehr ertragen.
„Du magst den Hound. Du hast es ihm erzählt“, fing er von selbst an. Ich fühlte nicht mehr das Brennen auf mir und schaute kurz zu ihm. Sein Blick hing an der Wand, an der Stelle, die ich eben noch mit meinen Fäusten bearbeitet hatte.
„Ich dachte wir wären Freunde. Ich hab meine Prinzipien ignoriert. Lächerlich, oder?“, grinste ich, obwohl ich mich innerlich einfach nur scheiße fühlte. Warum war ich auch so dumm? Ich hatte mir nicht umsonst geschworen, meine Vergangenheit ruhen zu lassen.
„Du hast ihn nicht zusammengeschlagen. Nicht mal dran gedacht, ihn anzurühren. Du bist direkt abgehauen“, redete er weiter und ich wusste sofort, worauf er anspielte. Wegen eines ähnlichen Satzes hatte ich damals jemanden zusammen geschlagen. Und diese Person wusste nicht mal etwas über meine Vergangenheit. Aber dieser Satz... dieses Wort hatte einfach etwas in mir ausgelöst. Ich konnte mich nicht mal mehr daran erinnern, wie ich ihn zusammengeschlagen habe. Ich wusste nur, dass ich es getan habe. Als wäre ich in dem Moment, als es passiert war, nicht ich selbst gewesen. Als hätte etwas kurz die Kontrolle über mich gehabt und wäre hinterher samt Erinnerung daran verschwunden.
Und bei Maudado? Ich hatte nicht mal die Idee, ihn anzurühren. Er hatte es absichtlich gegen mich verwendet. Aber anstatt Wut hatte ich einfach nur tiefe Enttäuschung verspürt. Die Wut kam erst später dazu.
„Freunde. Lächerlich, hm? Du hattest recht. Man sollte seine Prinzipien niemals brechen. Immerhin hat man sie nicht umsonst“, traurig schüttelte ich meinen Kopf. Ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte nicht so viel an Maudado hängen dürfen. Ich hatte alle anderen ignoriert und weiß nicht mal, warum überhaupt. Ich hatte mich ihm anvertraut und was hatte ich davon?
„Der Hound meinte es nicht so. Er hat's bereut“, Scar lenkte seinen Blick von der Wand auf mich. Was sollte das jetzt?
„Weißt du, ich war wirklich kurz davor, mir den Köter vorzuknöpfen. Aber du hättest seinen Blick sehen müssen“, fuhr er fort, nachdem ich keine Anstalten machte, etwas zu sagen. Und was sollte ich mit dieser Informationen bitte anfangen? Gesprochene Worte konnte man nicht mehr zurück nehmen, da konnte Scar mir noch mehr einreden wollen, Maudado hätte es bereut. Auch wenn ich nicht verstand, warum er mir das erzählte. Ich erwiderte nichts darauf. Was sollte ich auch sagen? Ich seufzte wieder, allerdings wurde daraus mehr ein Gähnen.
„Erschöpft?“, hakte Scar nach. War ich erschöpft? Jetzt, wo die Wut nachgelassen hatte, fühlte ich mich einfach... leer? Müde? Keine Ahnung. Aber ja, erschöpft konnte man das schon nennen, also nickte ich.
„Wow, du hast auch mal mehr geredet. Okay, dann geh ich jetzt. Ruh dich aus und lass die Wand in Ruhe“, zwinkernd erhob er sich von meinem Bett. Nachdem er mein Zimmer verlassen hatte, legte ich mich richtig hin, nur um gefühlte Minuten danach wieder geweckt zu werden. Aber es waren keine Minuten, sondern Stunden vergangen. Trotzdem fühlte ich mich wie gerädert.
Scar, der in meiner Tür stand und mich ungeduldig musterte, schien das aber egal zu sein. Mitleidslos schleppte er mich zum Frühstück, nur um zwanzig Minuten später wieder mit mir in meinem Bett zu chillen.
„Du brauchst Ablenkung. Nicht, dass du die arme Wand noch umbringst“, grinste er und boxte mir leicht gegen die Schulter. Wie kam er da jetzt überhaupt so random drauf? Nur, weil ich ein bisschen genervt war? Okay, ein bisschen war untertrieben, aber trotzdem. Grummelnd blockte ich ab und lehnte mich an die Wand hinter mir, allerdings hatte ich da die Rechnung ohne Scar gemacht. Ehe ich mich versah, war er aufgesprungen und zog mich ruckartig auf die Beine.
„Nichts da. Du kommst jetzt mit, wir gehen trainieren“, entschied er motiviert und zerrte mich hinter sich her. Ich seufzte, wehrte mich aber nicht. Er hatte ja Recht. Ablenkung würde mir jetzt gut tun. Ja, warum eigentlich nicht. Das letzte Mal, dass ich mit Scar trainiert hatte lag gefühlte Jahrzehnte zurück. Kurzzeitig überholte ich Scar sogar und lief lachend vor ihm.
Als wir ankamen, waren die Möbel schon beiseite geschoben worden. Manu und Paluten befanden sich in der Nähe des Ausgangs und trainierten. Scar und ich positionierten uns recht entfernt von den beiden und fingen ebenfalls an, leichte Schläge auszutauschen. Indem ich mich auf den Kampf konzentriere, konnte ich meine konfusen Gedanken einigermaßen ignorieren und innerlich dankte ich Scar für den Vorschlag. Naja, er hatte mich quasi gezwungen, mit ihm her zukommen, aber was soll's.
Ich setzte gerade zu einem Schlag an, als sich die Tür öffnete und Maudado den Raum betrat. Kurz hielt ich in der Bewegung inne, ehe ich meine Arme sinken ließ. Scar war das natürlich nicht entgangen, also blickte er hinter sich und entdeckte den Grund für meine kurze Abwesenheit.
„Sollen wir geh-“
„Nein. Warum sollten wir“, unterbrach ich Scar, welcher mich daraufhin angrinste. Er nickte und somit war das Thema beendet, auch als Maudado anfing, seinen Messerwurf zu üben. Erneut setzte ich zu einem Schlag an. Scar tauchte unter meinem Arm durch und stieß mich zurück. Ich stolperte etwas nach hinten, fing mich aber.
„Schlecht“, grinste er provokant und täuschte mit seiner linken einen Schlag an. Ich bereitete mich darauf vor, diesen abzuwehren, als plötzlich sein rechter Arm nach vorne schnellte. Ich hatte schon oft genug mit Scar trainiert, wusste also, dass er diesen Trick gerne benutzte, weshalb ich darauf vorbereitet war. Schnell änderte ich ebenfalls meine Haltung und fing seinen Arm ab. Diesmal war ich derjenige, der ihn zurück stieß.
„Echt? Immer noch der Trick? Lass dir mal was Neues einfallen“ ich gähnte gespielt und Scar lachte kurz auf.
„Immer noch so bescheiden wie immer“, schüttelte er den Kopf. Während ich davon noch abgelenkt war, schnellte er nach vorne. Immer wieder griffen wir uns gegenseitig an und drückten uns dumme Sprüche. Wenn Scar eins nicht war, wenn es um's Kämpfen ging, dann war es bescheiden. Das waren wir beide nicht. Aber warum sollten wir auch? In echten Kämpfen waren diese Provokationen die perfekte Art, das Gegenüber wütend zu machen. Und die meisten Menschen waren einfach gestrickt: Je wütender, desto vorhersehbarer. In Trainingskämpfen wie diesen war das allerdings einfach nur zum Spaß.
„Weißt du, mich machen diese Blicke in meinem Rücken übrigens ziemlich nervös, obwohl die nicht mal an mich gerichtet sind“, lachte Scar plötzlich auf, während er einem weiteren Schlag von mir auswich und brachte mich somit ziemlich aus dem Konzept. Wovon redete er?
Sicht Maudado
Ich war in die entgegen gesetzte Richtung der Räume gelaufen. Ich hatte gar nicht großartig auf meine Umgebung geachtet sondern war einfach gerannt, als ich den Aufenthaltsraum hinter mir gelassen hatte. Mittlerweile ließ ich meinen Tränen freien Lauf und meine Atmung hatte etwas schnapphaftes, was durch das Rennen nicht unbedingt besser geworden war. Was sollte ich denn jetzt machen? Zurück gehen konnte ich definitiv nicht mehr, denn dann müsste ich wieder durch den Aufenthaltsraum und dann würden nur wieder alle Blicke auf mir liegen. Darauf konnte ich gerade echt verzichten. Ich fühlte mich schon beschissen genug, da brauchte ich nicht noch andere, die mich in diesem Gefühl bestärkten. Ich sah mich um und erkannte, dass sich neben mir die Kellertür befand. Besser als dumm weinend im Gang zustehen. Ich öffnete die Metalltür und vor mir erstreckte sich die lange und dunkle Treppe. Wo war nochmal der Lichtschalter? Plötzlich hörte ich Schritte und verschwand sofort durch die Tür, um im Dunkeln die Treppe herunter zu laufen, darauf bedacht nicht zu fallen. Ich vernahm wie die Tür geöffnet wurde und hörte hallende Stimmen.
„Ich bin mir sicher, dass er in diese Richtung gelaufen ist“, das war Lilly.
„Er wird ja wohl kaum im Dunkeln diese Mördertreppe runtergelaufen sein, Lil“, Venom war bei ihr. „Lass ihn einfach erstmal ihn Ruhe. Er sah nicht so aus als ob er reden wollen würde.“
„Aber-“
„Nein. Wir finden ihn doch eh nicht, außerdem sollten wir wieder den anderen helfen gehen.“
Die Tür wurde kraftvoll geschlossen und ich überlegte was ich jetzt tun sollte. Nach oben gehen wollte ich erstmal nicht, also bahnte ich mir meinen Weg durch den dunklen Gang. Ich ging nah an der Wand und hatte eine Hand auch permanent an dieser gestützt. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte Schemen erkennen. Dann ertaste ich an der Wand einen Lichtschalter, den ich sofort betätigte. Ich musste meine Augen schließen, als das grelle Licht mich blendete. Ich blinzelte ein paar Mal und nun konnte ich meine Umgebung wieder sehen. Rechts von mir war die Wand an der ich mich die ganze Zeit gestützt hatte und rechts befanden sich mehrere Türen mit Schlössern. Ich lachte bitter, als ich realisierte, dass ich mich ausgerechnet vor der Zelle befand in der die Mamba untergebracht worden war. Ich betrat die Zelle und schloss die Tür hinter mir. Nur durch den Türschlitz und das Schlüsselloch gelangte Licht in den Raum. Natürlich gab es auch einen Lichtschalter für diesen Raum, der sich direkt neben mir befand, aber die Dunkelheit gefiel mir besser. Ich bewegte mich vorsichtig durch den Raum und suchte die Matratze, die hier irgendwo spartanisch auf dem Boden liegen müsste. Es dauerte etwas, aber ich fand sie und legte mich auf sie. Meine Augen hatten sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt und so konnte ich den Raum wahrnehmen. Die dunklen, trostlos aussehenden Wände des kleinen Raumes, lösten ein Unbehagen in mir aus. Ich fing an leicht zu zittern, es war doch recht kalt hier unten. Aber genau das hatte ich gerade verdient. Das hatte ich davon Zombey dieses scheiß Wort entgegen zu spucken. Sofort wurde mein Kopf von den Gesprächfetzten durchflutet und gerade sein letzter Satz wiederholte sich unendlich oft.
Ich verstehe nicht, wie ich wegen dir meine Freunde so vernachlässigen konnte
Es tat so verdammt weh, aber das schlimmste war, dass er Recht hatte. Ich habe etwas gesagt von dem ich wusste, dass es ihm wehgetan hat. Es ist mir zwar nur rausgerutscht, aber das hätte mir nicht passieren dürfen. Er hatte sich mir anvertraut und was machte ich? Ich schleuderte die Sache, die ihm zum Zittern brachte und dafür sorgte, dass er mit mir zusammen ein Zimmer zerlegte bei der nächst besten Gelegenheit in sein Gesicht. Wütend formte ich meine Hände zu Fäusten und schlug danach gegen meinen Kopf. Was hatte mein scheiß Gehirn sich dabei gedacht? Ein stumpfes Druckgefühl ging von meinem Schädel aus, sodass ich meine Bewegungen stoppte und meine Hände stattdessen krampfhaft in meine Haare krallte. Wieder liefen Tränen aus meinen Augen, da ich absolut verachtenswürdig bin, weil ich Zombey auf diese kack Art verletzt hatte. Wie konnte ich überhaupt davon ausgehen, dass er mir vertraute, wenn ich die erst beste Gelegenheit nutze um sein Vertrauen gegen ihn zu nutzen. Scheiße. Er hätte alles Recht der Welt mich für immer zu hassen. Ich heulte mich in den Schlaf.
Ich weiß nicht genau wie lange ich geschlafen hatte, aber ich sollte definitiv wieder hochgehen. Ich tappste vorsichtig durch den dunkeln Raum und öffnete die Tür. Ich schaltete das Licht im Flur aus und hangelte mich wieder an der Wand entlang. Schemenhaft konnte ich die Treppe erkennen und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, darauf bedacht nicht hinzufallen. Es dauerte bis ich oben angekommen war, aber ich hatte es geschafft. Ich öffnete die Tür einen Spalt und schaute mich um. Niemand schien in meiner Nähe zu sein. Gut. Schnell betrat ich den Flur und schloss die Kellertür leise hinter mir.
Ich ging langsam in Richtung des Aufenthaltsraumes. Ich erstarrte, als ich Stimmen hörte. Der Aufenthaltsraum schien schon gefüllt zu sein oder war er immer noch gefüllt? Ich hatte keine Ahnung wie lange ich im Keller war. Schnell suchte ich das Badezimmer dieser Etage auf und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Sofort richtete ich meine Haare und wusch mir mein Gesicht. Etwas besser. Glücklicherweise sah ich nicht allzu verheult aus. Man könnte die leichten Verfärbungen unter meinen Augen einfach für Schlafmangel halten, also war das schon mal kein Problem. Ich betrat den Aufenthaltsraum und setzte mich an den Frühstückstisch. Die Frage wo genau ich herkam, beantworte ich nur flüchtig. Zombey saß nicht am Tisch. Shit. Hatte mein Kommentar dafür gesorgt, dass er nicht hier war?
Dann öffnete sich die Tür und Zombey betrat mit Scar zusammen den Raum. Die beiden setzten sich weit von mir weg. Aber was hatte ich auch erwartet? Ich war es doch selbst Schuld. Während dem Frühstück unterhielt Zombey sich mit Scar und ich überlegte die ganze Zeit wie ich mich entschuldigen könnte. Mein Blick fiel dabei immer wieder auf Zombey nur um zwei Sekunden später starr auf meinen Teller gerichtet zu sein. Immer wieder schielte ich zu ihm rüber. Und dann fiel mir etwas auf. Seine Hand hatte ein paar verkrustete Blutstellen. Wie war das denn passiert? Nach dem Frühstück verzog ich mich erstmal in mein Zimmer. In meinem Kopf ging ich die ganze Zeit mögliche Entschuldigungen durch. Ich musste mit ihm reden. Ich verließ mein Zimmer und stand vor seiner Tür. Ich atmete tief durch und klopfte an. Sofort verspürte ich Panik. Was wenn er nicht mit mir reden wollte? Was wenn er endgültig genug von mir hatte und mich nie mehr sehen wollte? Ich starrte ängstlich auf die Tür, die sich wahrscheinlich jeden Moment öffnen würde. Nichts passierte. War er nicht da oder ignorierte er mich? Ich war zu feige um seine Tür aufzureißen, also ging ich zum Aufenthaltsraum. Paluten und GLP hatten ja gesagt, dass wir den heutigen Tag zum Trainieren nutzen sollten.
Ich betrat den Aufenthaltsraum und sah Cats und Hounds teilweise untereinander, teilweise gemischt Übungskämpfe ausführen. Palle und GLP entdeckte ich schnell in der Masse, aber Zombey fand ich irgendwie nicht. Also hatte er mich ignoriert. Verdient hatte ich es ja. Ich suchte meine Messer zusammen und nahm mir eine Holzplatte, die schon viele Kerben aufwies und lehnte sie gegen die Wand neben der Tür. Auf die Holzplatte hatte ich vor einiger Zeit eine Zielscheibe gemalt und nutzte diese seither um zu trainieren. Ich warf mein erstes Messer. Ein Zurren und ein ächzendes Geräusch ertönte, als mein Messer sich durch das Holz bohrte. Ich änderte meine Position um den Winkel zu ändern und erblickte plötzlich Zombey der zusammen mit Scar am Trainieren war. Sie standen gar nicht so weit vom mir entfernt. Sollte jetzt rüber gehen und mich entschuldigen? Ich fokussierte meinen Blick wieder auf die Holzplatte und warf ein Messer, das in der nächsten Sekunde in der Mitte der Zielscheibe -direkt neben dem anderen- steckte. Wie sollte ich mich überhaupt bemerkbar machen? Einfach auf die Leute zu zugehen die gerade einen Übungskampf ausführten, fühlte sich irgendwie komisch an. Zumal es sich sowieso komisch anfühlen würde sich bei Zombey zu entschuldigen, wenn so viele Leute hier waren. Es reichte mir schon, wenn Zombey mich missbilligend betrachten würde, da bräuchte ich nicht noch mehr Leute, die mir ähnliche Blicke schenken würden. Jetzt warf ich mehrere Messer zeitgleich auf die alte Holzplatte. Sie zurrten durch die Luft und schlugen in einer Reihe in das Ziel ein. Hin und wieder drangen Wortfetzen von Zombey und Scar an mein Ohr. Und mein Blick schnellte dann meistens zu Zombey, der mit einer geschickten Bewegung Scars Angriff auswich, oder ihm einen Schlag versetzte. Er bewegte sich so verdammt flüssig, dass ich nicht anders konnte als ihn anzustarren. Allerdings fing ich mich nach kurzem Starren wieder, um selbst weiter zu trainieren. Einzelne Messer werfen, mehrere Messer werfen, Messer ganz schnell hintereinander werfen oder versuchen immer die gleiche Stelle zu treffen. Ich variierte meine Wurftechnicken die ganze Zeit und war richtig stolz, dass mir bis jetzt noch kein Fehler unterlaufen war. Trotzdem schaute ich immer wieder zu Zombey und sah ihm gebannt zu. Der Junge verzauberte mich einfach. Und sofort schaltete sich mein schlechtes Gewissen ein. Ich hatte diesen wundervollen Menschen zu tiefst verletzt. Ich musste mich entschuldigen. Auch wenn ich immer noch nicht genau wusste wie ich vorgehen sollte.
Ich zielte erneut auf die Scheibe, als ich plötzlich ganz klar Scars Worte hören konnte: „Weißt du, mich machen diese Blicke in meinem Rücken übrigens ziemlich nervös, obwohl die nicht mal an mich gerichtet sind.“
Waren meine Blicke so auffällig gewesen? Ich lief rot an. Shit. Das Kommentar brachte mich so aus meinem Konzept, dass das Messer, das ich gerade warf, nicht den richtigen Spinmoment hatte und mit den Griff gegen die Holzplatte schlug nur um laut klirrend auf den Boden zu fallen. Scar lachte daraufhin nur noch mehr, hatte er mich gerade beobachtet? Was wenn Zombey meinen Fail gerade auch gesehen hatte? Schnell warf ich ein neues Messer um meinen Fehler zu überspielen. Leider hatte ich nicht mitbekommen wie das Gespräch weiterverlaufen war. Irgendwie war ich nicht mehr bei der Sache. Immer öfter passierten mir Fehler, sodass sich langsam schon Messer auf dem Boden sammelten. Ich seufzte. Das hatte gerade keinen Sinn mehr. Schnell sammelte ich die Messer auf und verstaute sie zusammen mit der Holzplatte. Ich verließ denn Aufenthaltsraum, aber nicht ohne Zombey noch einmal zu betrachteten. Peinlicherweise schaute er genau in dem Moment in meine Richtung, sodass ich schnell meinen Blick abwendete und eilig die Tür hinter mir zu zog. Ich musste eine Gelegenheit finden mich zu entschuldigen und das dringend.
Also so ne richtige Osterstimmung bekommt man durch die Kapitel ja nicht gerade, sorry, aber es wird sich auszahlen I swear xD (Silberschwingen)
Hehehe....Morgen ist es soweit... Animal Crossing für mich! Yes! Ich hab mir so viele Gedanken über das Aussehen meiner Insel gemacht und- fuck... Ich hab mir noch gar keinen Namen ausgedacht! NEIN! O.o
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