Kapitel 64
Sicht GLP
Zombey war enttäuscht von mir. Das war mir während des Gesprächs mehr als deutlich geworden. Er war nicht nur misstrauisch der Mamba gegenüber, sondern auch angepisst von mir. Aber was hatte ich anderes erwartet? Ich wäre wahrscheinlich ebenso wenig begeistert von der Situation wie er, wenn ich an seiner Stelle wäre.
Kühle Luft schwang mir entgegen, als ich die Tür zum Garten -oder Narnia- aufstieß. Ich schaute in den wolkenverhangen Himmel und seufzte kurz. Hoffentlich würde es gleich regnen. Ich mochte Regen. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich machte mich auf den Weg zu dem Baum, unter dem schon Paluten saß. Wir hatten zwar nicht abgemacht, uns hier zu treffen, aber es wunderte mich trotzdem nicht wirklich, ihn hier zu sehen. Irgendwie hatte ich schon damit gerechnet.
„Und? Wie lief das Gespräch?", fragte er auch sofort, als ich bei ihm ankam. Ja. Wie lief es? Kurz ging ich in Gedanken nochmal die Unterhaltung durch.
„Beschissen“, antwortete ich schlicht, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Das war nicht annähernd stark genug, um zu beschreiben, wie scheiße es gelaufen war.
Paluten atmete laut aus. „Er versteht uns also nicht?“
„Er wollte nicht mal wirklich mit mir reden“, gab ich zu und ließ mich neben Paluten ins Gras fallen.
„Vielleicht braucht er einfach Zeit“, schlug er vor, wobei er selbst nicht daran zu glauben schien. Das Zombey mit unserer Entscheidung wohl niemals zufrieden sein würde, war mehr als offensichtlich.
„Klar, Zeit. Der beruhigt sich erst, wenn die Mamba nachweislich nicht mehr existent ist“, seufzte ich und wand meinen Blick von Paluten in den Himmel über mir. Das Blattwerk verdeckte zwar etwas die Sicht, aber es gab genügend Lücken, durch die der immer dunkler werdende Himmel durch schien.
„Das schlimme ist, dass er ja schon Recht hat“, murmelte Paluten frustriert, „aber was bleibt uns anderes übrig? Außerdem habe ich nicht das Gefühl, dass sie sich das alles ausgedacht hat“, fügte er leiser hinzu. Ich ging ebenfalls nicht davon aus, dass die Mamba sich alles ausgedacht hätte. So unwahrscheinlich war es nicht, es war sogar wahrscheinlicher, dass das alles nur eine Falle war, aber irgendwie glaubte ich ihr.
„Ich auch nicht. Trotzdem, verständlich ist es ja“, verteidigte ich Zombey etwas. Kühler Wind wehte mir meine Haare ins Gesicht und ich benutzte das Band an meinem Handgelenk dazu, sie festzumachen. Das tat ich zwar selten, aber gerade war es einfach angenehmer.
„Ja ist es wirklich, aber unsere Pläne können wir jetzt sowieso nicht mehr ändern“, merkte Paluten an. Wie auch? Die Mamba war schon längst weg. Was konnten wir noch anderes tun, als abwarten.
„So oder so wird er mitziehen. Er hat sich noch nie meinen Anweisungen widersetzt, Position hin oder her.“ Und damit meinte ich sowohl die Position seiner Meinung als auch Zombeys Position selbst. Selbst wenn er eine andere Meinung hatte und er selbst genügend Mitspracherecht besaß -er und Scar waren immerhin meine 'Vertreter'- hatte er meine Entscheidungen immer akzeptiert und so hingenommen.
„Immerhin etwas“, seufzte Paluten und ließ sich neben mir etwas weiter zurücksinken. Der Himmel klarte immer noch nicht auf, im Gegenteil. Der Wind wurde etwas stärker und die ersten Tropfen fielen auf uns, auch wenn der Baum einen recht guten Schutz bot. Es nieselte aber nur, es störte sich also keiner daran.
Jeder hing seinen Gedanken nach, bis Paluten neben mir kurz zitterte. Mir wurde auch langsam kalt, aber durch die vielen Nächte auf dem Dach hatte ich mich irgendwann daran gewöhnt. Durch die Tatsache, dass Paluten aber wirklich zu frieren schien und der Regen immer heftiger wurde stand ich irgendwann auf und wartete darauf, dass Paluten sich ebenfalls erhob.
„Lass uns rein“, forderte ich ihn auf und wartete, bis er neben mir stand. Zusammen liefen wir durch den Regen, darauf bedacht, nicht auszurutschen und Paluten erreichte als erster die Tür. Er stürmte quasi schon fast in das Gebäude und ich musste mir mein Lachen verkneifen. Es war doch nur Regen, was stellte er sich denn so an? Das war früher schon so. Paluten ging Regen gerne aus dem Weg, während ich am liebsten jedes Mal rausgerannt wäre.
„Danke“, nuschelte Paluten neben mir, der wahrscheinlich wusste, dass ich normalerweise draußen geblieben wäre und nur wegen ihm reingegangen bin.
„Nah. Kein Ding“, winkte ich ab. Paluten bedankt sich manchmal zu viel, genauso, wie er sich zu oft entschuldigt. In Palutens Zimmer zogen wir uns kurz trockene Kleidung an und verließen es dann wieder, um in den Aufenthaltsraum zu gehen. So weit kamen wir aber nicht mal.
„Paluten!“, Maudado stürzte uns entgegen. Er wirkte ziemlich aufgebracht. Ich wurde etwas nervös, da ich nicht wusste, was ihn so durcheinander brachte.
„Maudado was ist lo-“, setzte Paluten an, wurde jedoch unterbrochen.
„Die Mamba ist wieder da!“
Paluten und ich tauschten einen kurzen Blick und eilten dann sofort in den Aufenthaltsraum, gefolgt von Maudado.
Sicht Paluten
Wir kamen im Aufenthaltsraum an und sahen in der Mitte des Raumes eine durchnässte Mamba stehen. Um die Schulter trug sie eine große Umhängetasche. Sie war gerade dabei ihr durch den Regen verwaschenes Make-up wieder zu richten. Sie starrte in einen Handspiegel und reinigte ihre Haut mit einem Abschminktuch. Keine Ahnung wo sie das her hatte, vermutlich aus der fetten Tasche, die sie mitführte.
„Das ging ja schnell“, stellte ich skeptisch fest, was sie dazu veranlasste ihren Blick vom Spiegel zu nehmen und stattdessen uns anzusehen. Mit einer kleinen Bewegung schloss sie den Handspiegel und ließ ihn in einem kleinen Fach der großen Tasche verschwinden. Ihr Gesicht schien vom Make-up befreit zu sein, nur ihre Lippen waren noch etwas schwarz gefärbt.
„Hatte halt keinen Bock mit Natrix 'n Kaffeekränzchen abzuhalten“, erwiderte sie trocken. Sie war also nur so lange dageblieben wie es nötig gewesen war.
„Und? Wie lief's?“, fragte Manu etwas ungeduldig und musterte sie interessiert.
„Wollt ihr das hier besprechen?“, ihr Blick glitt durch den Raum und streifte die einzelnen Mitglieder der Hounds und der Cats, die hier chillten. „Ich hab nicht unbedingt erfreuliche Nachrichten“, fügte sie etwas leiserer hinzu und sah uns abwartend an.
„Nein. Wir gehen woanders hin“, bestimmte GLP. Die Mamba nickte uns zu, was ich als Zeichen sah, dass sie uns folgen würde. Und so standen wir vier ein paar Minuten später notgedrungen in meinem Zimmer. Ich öffnete einen der Schränke und schnappte mir ein Handtuch, das ich der Mamba zu warf. Sie fing es dankbar lächelnd auf und began damit ihre Haare wenigstens etwas zu trocknen.
„Also?“, fragte ich nach ein paar Minuten in denen die Mamba kopfüber ihre Haare etwas trocken gerubbelt hatte. Die Mamba stoppte ihre Bewegung und richtete sich auf. Das Handtuch legte sie um ihre Schultern.
„Sie glauben, dass Cats Hauptquartier gefunden zu haben“, ihr Blick lag auf Manu und ihre Tonlage war ernst. „Im südöstlich eures Reviers. Sie verdächtigen ein altes Hotelgebäude.“
„Scheiße!“, fluchte dieser panisch und am liebsten hätte ich irgendwas beruhigendes gesagt, weil der grünäugige Junge gerade vermutlich seinen Albtraum bestätigt sah, aber ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte selbst Angst und spürte wie sich Panik in mir ausbreitetete. Sie hatten sein Hauptquartier gefunden. Das wäre auch der letzte Rückzugsort für uns alle gewesen, falls irgendwas schiefgelaufen wäre.
„Ich habe gesagt, dass es lächerlich sei“, überrascht blickte ich zu ihr. „Schließlich seid ihr konträre Gangs die sich so weit wie möglich von einander distanzieren wollen. Also habe ich gesagt, dass euer Hauptquartier wenn im Norden liegt, da so die Distanz zwischen dem Hounds Hauptquartier am größten ist“, sie hatte uns gedeckt. Zumindest hatte sie falsche Informationen an die Schlangen weitergeleitet.
„Hm, gut“, gab Manu abwesend von sich. Er schien etwas beruhigter zu sein, allerdings war das nur der Fall weil seine Gedanken nächste Schritte planten.
„Ich weiß nicht, ob sie es mir geglaubt haben und ich ihren Verdacht zerstören konnte, aber momentan habt ihr zwei Möglichkeiten. Entweder du lässt deine Cats da und hoffst das nichts passiert“, sie sprach explizit Manu an, „oder du holst sie auf der Stelle hier her, denn das war leider nicht die einzige schlechte Nachricht.“ Jetzt sah sie wieder uns alle an. „Natrix sammelt Leute um sich und will das Houndquatier angreifen“, scheiße. Scheiße! Was zur Hölle sollten wir tun!? Panik schnürte mir die Kehle zu.
„Fuck, was sollen wir ma-“, meine Stimme überschlug sich als ich mich zu Manu gedreht hatte, der auch panisch zu mir sah. Aber die Mamba unterbrach mich.
„Ich hab ein paar Gefallen eingelöst“, sie sprach mit fester Stimme und es wirkte so, als schiene sie zu versuchen uns so beruhigen zu wollen. „Und schlage vor, dass ihr Feuer mit Feuer bekämpft“, sie öffnete ihre Umhängetasche und warf sie uns vor die Füße.
„Ich hole meine Cats, und zwar so schnell wie möglich. Ich lass die da nicht mehr alleine“, Manu sah mich an und sofort nickte ich zustimmend. „Und das da...“, er stuppste die Tasche mit seinem Fuß an, sodass deren Inhalt sichtbar wurde. Interessiert kniete er sich hin und durchwühlte die Tasche, dann hielt er mir einen der Gegenstände entgegen.
„Wir benutzen keine Schusswaffen“, sagte ich an die Mamba gewandt und nahm die Waffe die Manu auffordernd in meine Richtung drückte nicht entgegen. Plötzlich lachte die Mamba und auch Manu sah mich etwas amüsiert an.
„Ich weiß. Das sind Paintballguns. Sehen echt aus, oder?“, die Mamba grinste mich an und gab sich nicht die Mühe zu verstecken wie unterhaltsam sie meine Verwechslung fand. Und jetzt fielen mir die Luftventile an dem Griff auf. Ich nahm die Paintballgun entgegen die Manu mir immer noch entgegen streckte und untersuchte sie. Das schwarze Plastik ließ sie wirklich echt wirken, allerdings spürte man sobald man sie in der Hand hielt, dass sie nicht echt beziehungsweise nicht tödlich war. „Die könnt ihr zur Abschreckung benutzen“, erklärte sie dann.
„Solange keiner auf die Idee kommt, sich die Dinger genauer anzuschauen, wird's wohl klappen“, gab Manu von sich und richtete sich wieder auf.
„Ich glaube es wäre besser, wenn sie gar nicht nah genug an euch ran kommen“, sagte die Mamba und ich meinte kurz, dass sie uns besorgt an sah, aber vielleicht bildete ich mir das nur ein. Sie räusperte sich. „Kann ich jetzt gehen? Also in einen Raum und so?“, unsicher wippte sie auf ihren Füßen und sah mich abwartend an.
„Ja klar“, ich zwang mich zu lächeln. Ich hatte dieses Angebot für einen Moment vergessen. „Maudado zeigst du ihr einen Raum?“, bat ich den blonden Jungen der bis eben die Paintballgun in meiner Hand betrachtet hatte.
„Klar“, antwortete er und sah die Mamba an. Diese hob ihre Tasche auf und wollte gerade den Raum verlassen, als ihr Blick an etwas hängen blieb. Sie trat näher an meinen Schreibtisch und betrachtete das Bild mit einem Lächeln, dann drehte sie sich noch einmal zu uns.
„Deswegen habe ich das Bild nirgends gefunden“, sie hatte es gesucht? „Und ich dachte schon es wurde vernichtet“, kurz legte sich ein Tränenschleier über ihre Augen, den sie sofort wegblinzelte. Sie lächelte uns an und dann verließ sie den Raum. Maudado nickte uns kurz zu, dann verließ er ebenfalls den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Oh, die Mamba ist wieder da und hat keine erfreulichen Nachrichten. Das Catsquatier wurde entdeckt und ein Angriff auf das Houndsquatier wird geplant? Das sind echt keine rosigen Aussichten.
Wie Manu und Palle jetzt wohl reagieren?
Na, bei euch noch alles in Butter? Alle gesund?
Ich bin mega hyped, weil ich ein Meet 'n' Greet gewonnen habe und es auch für die verschoben Konzerte von SDP gilt <3 (Silberschwingen)
Und worauf bin ich gehyped? Animal Crossing.
Manchmal ist es echt traurig, dass ihr nicht auf dem Stand der Story seid, auf dem ich und Silber sind... Aber das ist nicht alles. Einerseits will ich diese Story so schnell wie möglich zu Ende schreiben, andererseits will ich das aber auch nicht. Ich mein, wir arbeiten da jetzt fast ein ganzes Jahr dran, mit Planung etc. Ich glaube, ich werde echt traurig sein, wenn das letzte Kapitel fertig geschrieben und veröffentlicht wurde...
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