Kapitel 63
Sicht Maudado
Meine Hand stoppte bevor sie gegen das Holz der Tür klopfen konnte die in Zombeys Zimmer führte. Wollte er jetzt überhaupt reden? Außerdem wollte GLP doch nach ihm sehen. Was wenn dieser noch drin war? Aber was wenn nicht? Meine Hand hielt ich immer noch erhoben und haderte mit mir selbst. Wenn ich jetzt schon zögerte war ich nicht bereit für das Gespräch, das hinter der Tür lag, oder? Schwachsinn. Das war einfach nur eine schwache Ausrede, weil ich Angst hatte, dass Zombey wieder wütend auf mich war. Ich würde jetzt anklopfen! Meine Hand blieb regungslos in der Luft. Ich ließ sie sinken und seufzte. Das würde nichts mehr werden und bevor Zombey gleich aus der Tür treten sollte und ich hier peinlich stand, verschwand ich lieber. Vielleicht war es auch besser, wenn ich ihm etwas Zeit gab, schließlich war er bei dem Gespräch mit der Mamba wütend abgehauen. Ja, ich würde später mit ihm reden. Das wäre einfach besser. Mir war bewusst, dass ich mich gerade feige vor dem Gespräch drückte, aber ich wollte einfach nicht hören wie enttäuscht und wütend Zombey höchstwahrscheinlich auf mich war. Ich entfernte mich von der Tür und ging in Richtung meines Zimmers. Ich stand vor meiner Tür und hatte die Klinke schon in der Hand, als ich schnelle Schritte wahrnahm. Ich blickte in die Richtung der Schritte und sah, dass Lilly den Gang entlang eilte. Sie erblickte mich und kam auf mich zu.
„Wo sind Paluten und GLP?“, fragte sie schon als sie noch ein paar Schritte von mir entfernt war.
„Keine Ahnung“, antwortete ich. „Wieso?“
„Die Mamba ist gerade zurück gekommen und fragt nach den beiden.“
„Hast du schon in ihrem Zimmer geschaut?“
„Da waren sie nicht.“
„Vielleicht sind sie ja bei Sniper oder Scar?“
„Kann sein“, sofort eilte sie in die Richtung der Zimmer der Jungs, während ich vor meiner Tür verharrte. Die Mamba war wieder da. Sollte ich Zombey Bescheid sagen? Vermutlich sollte ich das, auch wenn ich mir vorstellen konnte, dass es ihn nicht sehr erfreuen würde. Trotzdem würde ich es ihm sagen. Ja definitiv. Ich ging zu seiner Zimmertür und zögerte wieder. Wie sollte ich das Gespräch am besten beginnen? Sollte ich ihm gleich das mit der Mamba sagen oder lieber anders anfangen? Ach verdammt ich konnte das einfach nicht. Irgendetwas hinderte mich daran an seine Tür zu klopfen. Sollen Paluten und GLP sich doch von ihm anschreien lassen, wenn sie ihm mitteilten, dass die Mamba wieder da ist. Ich entfernte mich wieder von seiner Tür. Gerade rechtzeitig, denn ein paar Sekunden später hörte ich Schritte und sah, dass Zombey und Scar den Gang entlang kamen. Sollte ich jetzt was sagen? Die beiden schritten auf Zombeys Zimmertür zu und schienen mir wenig Beachtung zu schenken. Es kam mir sogar so vor, als würde Zombey absichtlich meine Anwesenheit ignorieren und das veranlasste mich dazu etwas zu sagen.
„Hey“, verließ zaghaft meinen Mund und die beiden schauten zu mir.
„Hm“, machte Zombey und wendete seinen Blick auf die Tür während seine Hand nach der Klinke griff. Das war's? Er begrüßte mich nicht mal richtig. Gestern Nacht war alles wieder in Ordnung und jetzt war es wieder seltsam. Zombey war seltsam, er verhielt sich so abweisend mir gegenüber und das versetzte meinem Herzen einen Stich. Ich musste irgendwas sagen, irgendwie dafür sorgen, dass er mit mir redete.
„Die Mamba ist wieder hier“, sagte ich dann und sah wie seine Hand, die die Klinke ergriffen hatte, sich anspannte. Vielleicht war es doch nicht so gut dieses Thema anzusprechen.
„Aha“, gab er desinteressiert von sich. Scar stand einfach nur da und schien auch nicht sonderlich an einen Gespräch interessiert zu sein. Diese Kälte war ich so wirklich nicht gewohnt. Ich fühlte mich plötzlich unwohl, wusste nicht was ich noch sagen sollte, da das Gespräch -wenn man es denn so nennen konnte- beendet schien. Die anderen schienen kein Interesse an dem Austausch zu haben, vermutlich hatte Zombey momentan nicht mal sonderlich Interesse an mir selbst. Aber mangelndes Interesse war ja nichts neues. Ich wünschte ich würde einfach wieder neben ihm liegen und er würde mich wieder an sich drücken, aber davon war ich noch weiter entfernt, als ohnehin schon. Zombey hatte mittlerweile schon die Tür geöffnet und wäre bald dahinter verschwunden und dann könnte ich erstmal nicht mit ihm reden. Ich musste ihn aufhalten, irgendetwas sagen. Ich will, dass er wieder normal mit mir redet anstatt nur Laute von sich zu geben. Er soll einfach in meiner Nähe sein und mich nicht so ignorieren. Ich will doch seine Stimme hören.
„Ich wollte zu ihr gehen, um zu hören was sie so zu berichten hat“, ich pausierte kurz, war mir nicht sicher, ob ich die Worte die sich in meinem Kopf formten aussprechen sollte. „Kommst du -ähm- ihr mit?“, bitte komm mit. Bitte sag was und bitte lass es mehr als ein Wort sein. Komm einfach mit mir.
Sicht Zombey
Ich wollte nicht mit Maudado reden, genauso wenig wie mit GLP. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben, aber das schienen die beiden einfach nicht zu verstehen. Wieso mussten mir die beiden kurz hintereinander ein Gespräch aufzwingen?
„Ganz bestimmt nicht. Diese scheiß Mamba geht mir absolut am Arsch vorbei“, fuhr ich Maudado etwas heftiger an, als ich eigentlich wollte. Verdammt, ich wollte doch nur, dass er mich nicht mit dieser scheiß Mamba zutextete. Scar hatte wohl ebenfalls bemerkt, dass ich etwas zu laut wurde, denn er stupste mich an.
„Sie könnte nützliche Informationen haben. Ist dir das auch egal?“, erwiderte Maudado ruhig. Mein Ausbruch schien ihn nicht zu stören, jedenfalls ließ er sich nicht sonderlich viel anmerken.
„Nützliche Informationen, die uns am Ende in eine Falle locken. Klar, sowas interessiert mich brennend.“ Maudados ruhige Art veranlasste mich dazu, meine Stimme wieder zu senken. Ich hatte nicht vor, mit ihm zu streiten. Den Sarkasmus konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen. Scar atmete kurz heftiger aus und hielt sich dann die Hand vor den Mund. Er versuchte, nicht zu lachen. Etwas überfordert schaute Maudado mich an und erwiderte nichts. Gerade, als ich schon hoffte, das Gespräch wäre somit vorbei und ich könnte in mein Zimmer, fing er sich jedoch. Das frustrierte Seufzen verkniff ich mir gerade so. Normalerweise redete ich gern mit Maudado, aber jetzt konnte ich gut auf dieses Gespräch verzichten.
„Ich bezweifle, dass sie uns in eine Falle locken würde“, wand er ein. Klar, sowas würde dieses arme Mädchen ja nie tun.
„Natürlich, weil die Schlangen ja für ihre Ehrlichkeit bekannt sind.“ Wie konnte er vergessen, wie heimtückisch diese Schlangen waren? Wie konnte Manu das vergessen? Es konnte doch nicht wirklich sein, dass beide Leader und Maudado der Mamba einfach so ihr Vertrauen schenkten.
„Ihr zu glauben ist momentan, dass einzige was uns übrig bleibt und das müsstest du eigentlich auch wissen“, fuhr er fort und ignorierte meinen Sarkasmus.
„Weißt du, was wir auch tun könnten, was sogar genauso gut wäre?“, fragte ich ihn und bemühte mich um einen ruhigen Ton. Abwartend sah er mich an, aber sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er rechnete schon mit Sarkasmus. Da von ihm wohl keine Antwort kommen würde, redete ich einfach weiter.
„Uns alle in einen Kreis stellen und Messer in die Luft werfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle da unverletzt bei raus kommen ist genauso gering wie die, dass die Mamba uns nicht verarscht“, klärte ich ihn auf und shit, meine Stimme klang so bitter wie lange nicht mehr.
„Wahnsinn. Wieso bist du plötzlich so unglaublich stur?“, fragte er mich augenverdrehend.
„Ich bin nicht stur. Ich bin vernünftig Maudado.“
„Nein. Bist du nicht. Klar, gibt es Gründe der Mamba nicht zuvertrauen, aber trotzdem sollte dich das nicht davon abhalten ihr wenigstens zu zuhören. Danach können wir immer noch abwägen was wir tun sollen“, das war beinah schon eine Aufforderung nachzugeben und ihn zur Mamba zu begleiten, aber darauf hatte ich absolut keine Lust. Er konnte ja seine Zeit mit ihr verschwenden, wenn er es unbedingt wollte. Konnte mir doch egal sein, bei wem er sich herumtrieb.
„Du kannst ihr ja gerne zuhören, aber ich und Scar haben besseres zu tun“, blockte ich ab und verstärkte meinen Griff um die Türklinke.
„Schön, mach doch was du willst“, entgegnete er schnippisch und ging weg. Kurz blickte ich ihm nach. Er würde wohl jetzt zur Mamba gehen. Aber das war ja nicht mein Problem. Die aufkeimende Besorgnis ignorierte ich und betrat gefolgt von Scar mein Zimmer. Richtig, ich hatte sie gewarnt. Maudado war für sich selbst verantwortlich. Ich war nicht sein Babysitter.
Ich schloss die Tür hinter Scar und besagter schritt sofort auf die Fensterbank zu und riss das Fenster auf. Anschließend ließ er sich auf der breiten Fensterbank nieder und schaute aus dem Fenster.
„Nette Aussicht hast du hier. Da könnte man ja schon fast neidisch werden“, murmelte er und klang wirklich ziemlich beeindruckt. So wie ich Scar kenne, würde er wohl als nächstes nach einem Zimmertausch fragen, obwohl er eh die meiste Zeit unterwegs war.
„Hm. Is schon ganz nett“, winkte ich ab. Es war nichts besonderes, nur ein scheiß Fenster mit einer etwas weniger hässlichen Aussicht.
„Man. Die Diskussion mit dem Hound geht dir echt näher, als gedacht“, forschend schaute er mich an, während ich erstaunt eine Augenbraue hochzog. Warum sollte mir das nah gehen? Ich war nur genervt, weil mir keiner meine Ruhe gönnte und alle lieber in ihren Tod rannten. Aber hey, ich hatte sie gewarnt. Selbst schuld. Ganz genau. Maudado war alt genug um zu wissen, wann man jemandem vertrauen sollte und wann nicht. Okay, er hatte immer noch so gut wie keine Erfahrung. Aber andererseits hatte das doch einfach was mit Menschenkenntnis zu tun. Und überhaupt, wenn er seine Zeit lieber bei der Mamba verbrachte, sollte er das tun. Ist ja seine Sache.
Ich setzte an, um Scar zu widersprechen, da wank dieser schon von selbst ab. „War nur Spaß. Aber dem Hounds schiens was auszumachen.“ Echt? Was kümmere es denn Maudado, ob ich meine Zeit bei der Mamba vergeudete oder nicht.
Ich setzte an, und wurde wieder unterbrochen. „Aber es ist mir auch egal, ich bin kein Psychologe. Kümmert euch selbst darum oder lasst euch scheiden“ spaßte er und ich musste grinsen. Scars Humor erinnerte mich zwar manchmal an meinen eigenen, trotzdem war er ziemlich scheiße.
„Noch so'n Spruch und du kannst mal zählen, wie viele Sekunden du brauchst, bis du auf dem Boden aufklatschst“, warnte ich ihn, natürlich nicht ernst gemeint. Jap, ich glaube, so würde der Rest des Tages wohl ebenfalls verlaufen.
Es ist sehr schwer momentan eine Praktikumstelle im Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit zu finden, weil absolut alles geschlossen ist...ich hasse dieses Virus...
Abgesehen von dem Praktikumsstress geht es mir gut xD (Silberschwingen)
Well....Und ich sitze schon den ganzen Tag an Hausaufgaben. Durch Deutsch musste ich mich ziemlich quälen, weil ich schrittweises Arbeiten hasse. Ich fang lieber direkt an, den Text zu schreiben, als 10 Jahre Vorarbeit zu leisten, aber genau darum ging's bei den Aufgaben... bäääääh abfuck.
Jetzt sitz ich an Sowi und bin total motiviert, die gefühlt tausend Aufgaben direkt fertig zu machen. Und ich glaube, dass mach ich auch. Auch wenn's mich wahrscheinlich Stunden kostet und ich seit dem Aufstehen fast die ganze Zeit an den ganzen Aufgaben sitze... Aber ich mag Sowi einfach irgendwie^^
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