Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 60

Sicht GLP

Mühsam öffnete ich meine Augen. War da nicht ein Geräusch? Nein, da war nichts. Müde kuschelte ich mich zurück in das Kissen und legte mich auf die Seite. Jedenfalls versuchte ich das, aber irgendwas klammerte sich an mich. Warum und wer? Angestrengt schaute ich in die Dunkelheit und versuche, die Person neben mir zu erkennen. Ah, nur Paluten. Seufzend gab ich es auf, mich anders hinlegen zu wollen und kuschelte mich ebenfalls etwas an den warmen Körper neben mir.

War da nicht schon wieder was? Vielleicht halluzinierte ich ja. Ausgelöst durch Alkohol. Hatte ich auch noch nie, aber wäre bestimmt interessant. Ich hörte jedenfalls gedämpfte Stimmen, aber keine Ahnung, wo das herkam. Irgendwas von wegen Tür öffnen oder so. Murrend zog ich mir die Decke über den Kopf. Halluzinationen waren doch nicht so interessant, sondern einfach nur nervig. Allerdings brachte das auch nicht viel Ruhe und außerdem wurde es viel zu warm. Warum musste Paluten auch so heiß sein? Da brauchte man fast keine Decke mehr. Genervt zog ich die Decke also wieder runter und schloss meine Augen.

Plötzlich schlug die Tür auf und erschrocken sprang ich vom Bett auf. Dabei wäre ich fast noch über Paluten gestolpert, der da nicht grade vorteilhaft lag. Da hätte mein Gesicht beinah eine Bremsspur auf dem Boden hinterlassen.

„Boah, Manuuu was soll das“, meldete sich Paluten schlaftrunken zu Wort. Warum stand ich hier nochmal? Ach ja, die Tür.

„Wir-äh...haben Besuch bekommen“, müde rieb ich mir die Augen und versuchte, die Tür zu fokussieren. Hä? Hatten wir nicht nur eine Tür? Warum waren da zwei? Ah, ist doch nur eine.

„Besuch?“, fragte Paluten und richtete sich im Bett auf. „Wieso?“ Ja, wieso. Gute Frage.

„Ja, Hm. Wieso?“, wandte ich mich der Tür zu, in der Zombey und Maudado standen. Jedenfalls sah es so aus, als würden es die beiden sein.

„Äh, geht's euch gut?“, fragte nun der vermeintliche Maudado recht skeptisch. Und ja, es war wirklich Maudado. Meine Augen waren ja voll gut! Äh... was wollte der nochmal wissen? Ah, genau.

„Ja, ja. Und euch so?“, beantwortete ich gähnend seine Frage. Maudado antwortete nicht, dafür ertönte ein kurzes Klicken und das Licht ging an.

„Ah, meine Augen! Ich bin blind“, meckerte Paluten. Blind durch eine Deckenlampe. Ich fing an zu lachen. Auf sowas dummes konnte ja nur Paluten kommen.

„Hör auf zu lachen, du Arsch“, meinte er, lachte aber selbst. Wow. Fragend schaute Maudado zu Zombey, welcher uns komisch anguckte. Was hatten die denn?

„Okay, das reicht. Pennt euren Rausch aus und dann reden wir“, sagte er recht genervt und verschwand mit Maudado wieder aus dem Raum. Hä? Warum waren die dann hier?

„Unser Besuch ist weg“, lachte Paluten „und wir wissen nicht mal was sie wollten.“

„Das war ja voll komisch“, lachte ich ebenfalls. Wieso kamen die nur um das Licht anzumachen und zu gehen?

„Lass wieder schlafen.“, schlug Paluten vor und legte sich wieder hin. „Komm her Manu.“

„Hm“, kurz guckte ich zu Paluten, dann zur Tür und wieder zu Paluten. „Okay.“ Ich machte noch das Licht aus und stolperte dann wieder zu Paluten ins Bett. Dort angekommen landete ich erstmal fast auf ihm, weil ich kaum was sah. Sollte mir egal sein. Müde drückte ich mich wieder an die Wärmequelle neben mir und schloss die Augen. Paluten war irgendwie gemütlich.

Sicht Paluten

Müde öffnete ich meinen Augen und das erste was ich im schwachen Morgenlicht sah, war Manu der sich an mich kuschelte. Lächelnd betrachtete ich ihn etwas. Gott, ich hätte nie geglaubt, dass er jemals wieder so neben mir liegen würde, nach allem was ich getan hatte. Aber er tat es. Okay, vielleicht lag das auch am Alkohol. Wir hatten echt viel getrunken, mein Inneres fühlte sich echt komisch an und irgendwie war ich noch erschöpft. Ich wollte einfach nur weiterschlafen und das würde ich jetzt auch tun. Ich wollte gerade meine Augen schließen und Manus Nähe genießen, als mir etwas einfiel. In der Nacht standen doch irgendwelche Personen in unserem Zimmer. Was wollten die? Waren die überhaupt real gewesen, oder hatte ich sie mir nur eingebildet? Ich sollte Manu fragen.

„Manu?“

„Mhmmmmmm...“, grummelte er nur. Er wollte vermutlich einfach nur weiterpennen, aber ich musste ihn jetzt einfach damit nerven.

„Hab ich mir das nur eingebildet, oder standen hier mitten in der Nacht Leute?“, fragte ich ihn und zweifelte an meinem Verstand. Konnte man sich durch Alkohol Leute einbilden?

„Maaaaann...“, gab er von sich und wollte sich genervt von mir weg drehen, aber dann hielt er inne. „Ne, wir hatten echt Besuch“, sagte er dann und ließ sich wieder in die Matratze sinken.

„Wirklich?“, fragte ich erstaunt, „weißt du wer es war?“

Manu grummelte genervt und schien zu überlegen. „Zombey und Maudado, glaub ich“, und damit kuschelte er sich in die Decke. Die Unterhaltung schien für ihn beendet zu sein.

„Was wollten die denn mitten in der Nacht von uns“, müde rieb ich mir die  Augen und betrachtete Manu danach interessiert.

„Woher soll ich das denn wissen? Die waren plötzlich weg“, er hatte die Augen geschlossen und schien nicht sehr erfreut darüber zu sein, dass ich ihn wach hielt.

„Dann sollten wir vermutlich mal zu denen gehen“, schlug ich vor, obwohl ich es nicht wollte. Es war so gemütlich im Bett und Manus Nähe war so angenehm, dass ich definitiv nicht aufstehen wollte.

„Ja, viel Spaß dabei“, wünschte er mir und drücke sich demonstrativ noch mehr in die Matratze.

„Man Manu“, quengelte ich, machte es mir aber auch wieder bequem im Bett, indem ich mich in die Decke kuschelte.

„Geh mal zu denen, ich bewach solange das Bett“, während seinen Worten hatte er gegähnt was dafür sorgte, dass ich auch gähnen musste.

„Vergiss es. Ich bin genauso müde wie du“, lehnte ich brummend seinen Vorschlag ab. Das wäre ja noch schöner, wenn er hier weiter friedlich schlafen könnte, während ich das warme Bett verlassen müsste.

„Ja, aber-“, wollte Manu argumentieren, als die Tür so heftig aufgestoßen wurde, dass ich Angst hatte sie würde aus den Angeln fliegen. Sofort richtet ich mich auf und schaute überrascht in Richtung der Tür. Manu reckte seinen Kopf an mir vorbei und schien auch überrascht von unseren Gästen zu sein, obwohl wir ja eben noch über die beiden gesprochen hatten.

„Du hättest wenigstens klopfen können“, tadelte Maudado leise, während Zombey seine Bemerkung ignorierend den Raum betrat.

„So, lang genug gepennt. Seid ihr jetzt wach oder habt ihr immer noch 'ne Brauerei intus?“, wollte er recht genervt von uns wissen.

„Jetzt sind wir wach“, murmelte ich. „Was ist denn so dringend, dass ihr uns mitten in der Nacht sprechen wolltet?“, fragte ich nun interessiert.

„Die Schlange is mitten in der Nacht abgehauen und stand dann plötzlich wieder im Flur und hat sich fröhlich mit Maudado unterhalten“, meinte Zombey trocken mit argwöhnischem Unterton. Was zur Hölle? Wie war die Mamba ausgebrochen? Sie war in einem der modernsten Räume mit dem besten Schloss gewesen. Und anstatt uns zu rufen hat Maudado sich mit ihr unterhalten? Ernsthaft?

„Wie bitte? Was?“, jetzt hatte sich auch Manu aufgerichtet und schien hellwach zu sein.

„Maudado, stimmt das?“, fragte ich und blickte ihn etwas enttäuscht an.

„Ja“, gestand Maudado fast so leise, dass ich es nicht verstanden hätte.

„Und wieso hast du niemanden gerufen?!“, wollte ich wissen und wurde dabei etwas lauter, aber ich konnte einfach nicht fassen, dass er einfach nur mit ihr gesprochen hatte, anstatt sie wieder wegzusperren.

„Wollte ich! Aber dann...äh...also...“, druckste er herum und starrte auf den Boden während er nervös seine Hände knetete. Zombey blickte ihn forschend an und betrachtete jede seiner  Reaktionen genauestens. Ich wusste nicht wonach er da suchte, aber was auch immer er in Maudados Gestik gefunden hatte, brachte ihn dazu das Gestammel von ihm zu unterbrechen.

„Jedenfalls kam ich dann zufällig auch in den Aufenthaltsraum. Ich konnte nicht raus finden, was genau passiert ist und hab sie dann wieder in den Keller gesteckt“, schilderte Zombey die Situation.

„Na dann fragen wir sie doch mal wo sie sich so rumgetrieben hat“, bestimmte ich, ehe ich mich an den blondharrigen Jungen wandte der etwas verloren im Raum stand. „Und Maudado ich bin enttäuscht“, sagte ich und meinte es auch so. Maudado sah mich an, öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder. Jetzt starrte er in sich zusammengesunken auf den Boden.

„Toll, jetzt dürfen wir uns mit der Scheiße auch noch beschäftigen...“, genervt ließ Manu seine Hand an seinem Gesicht runtergleiten. Zombey und Maudado verließen den Raum und Manu und ich machten uns fertig, um dann zusammen mit den anderen in den Keller zu gehen.

Die Mamba saß auf dem Boden in der linken Ecke des Raumes. Sie umarmte ihre angezogen Knie mit ihren Armen und vergrub ihren Kopf darin. Als die Tür aufging und wir alle ihre Zelle betraten, hob sie ihren Kopf an.

„Oh, was einen Ehre, dass ihr mich besuchen kommt“, sagte sie sarkastisch und blieb weiterhin sitzen. Zombey machte ein verächtliches Geräusch, aber sagte ansonsten nichts dazu.

„Wo warst du?“, wollte Manu von ihr wissen.

„Ist das nicht offensichtlich?“, sie zog ihre rechte Augenbraue nach oben. „Wo soll ich schon gewesen sein, außer bei den Schlangen“, sagte sie dann in einem Tonfall, der zeigte, dass es uns hätte klar sein müssen.

„Warum bist du zurück gekommen?“, fragte Manu weiter und kam damit zum wesentlichen Punkt.

„Ist das wirklich wichtig?“, erwiderte sie und zuckte desinteressiert mit den Schultern.

„Ja ist es“, Manu bemühte sich seine Stimme neutral klingen zu lassen und das gelang ihm eigentlich ziemlich gut, auch wenn er dadurch etwas desinteressiert wirkte.

„Natrix, weiß nicht Bescheid, falls es das ist was euch interessiert. Ich kam gar nicht dazu mit ihm zu reden und danach wollte ich es auch nicht mehr“, sie schaute uns zwar an während sie das sagte, aber irgendwie schien es mir so als würde sie durch uns hindurch sehen. „Nie mehr“, hauchte sie dann und ich war mehr als nur irritiert.

„Wieso hast du ihm nichts erzählt? Und was genau meinst du mit danach? Wo nach bitte?“, diesmal war ich derjenige der sie mit Fragen löcherte. Ihre Augen fokussierten sich wieder und wütend sah sie mich an.

„Das geht dich absolut nichts an!“, sie war lauter geworden und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Gerade wollte ich sagen, dass es mich sehr wohl etwas angeht, wenn sie plötzlich wieder in meinem Hauptquartier auftauchte, aber soweit kam ich gar nicht.

„Du hast ihm wirklich nichts erzählt?“, fragte Manu in einem ruhigen, fast beschwichtigendem Tonfall und diese unglaublich ruhige Ausstrahlung beeinflusste auch die Mamba.

„Nein, habe ich nicht“, sie sprach wieder gefasst und ihre Hände entspannten sich.

„Hattest du Kontakt zu irgendeiner Schlange? Egal wer?“, erkundigte Manu sich irgendwie vorsichtig.

„Nein. Aber hätte ich gerne gehabt“, erwiderte sie mit einem komischen Unterton und starrte auf den Boden.

„Wie meinst du das?“, meldete sich Maudado zu Wort und sah sie irgendwie besorgt an, scheinbar ahnte er irgendwas.

„Nigan ist tot“, ihre Stimme klang monoton, leer, aber irgendwie zeriss mich diese Monotonie mehr als alles andere. Diese Tonlage kannte ich nur zu gut. Diese Tonlage ging Hand in Hand mit dem Gefühl plötzlich neben sich zu stehen. Du fragst dich selbst, ob das wirklich deine Stimme war, die gerade gesprochen hat und du siehst die Szene vor dir, siehst die Blicke die dir zugeworfen werden, obwohl du starr auf dem Boden blickst, weil du niemanden in die Augen sehen möchtest, weil niemand wissen soll wie sehr es weh tut. Aber du weißt, dass deine Tonlage dich verraten hat, dass deine Gefühle offen liegen, dass diese dir selbst so fremd klingende Stimme deine eigene ist. Trotzdem fühlst du dich leer, weißt nicht was du sagen sollst, spürst die Blicke der anderen, wie sie sich durch dich brennen und du versuchst dir nichts anmerken, blickst wieder in die Gesichter, der Menschen, die dich umgeben, aber nicht in die Augen. Bloß nicht in die Augen, denn dann ist alles futsch, deine ganze Scharade löst sich dann endgültig in Luft auf, noch kannst du so tun als wäre alles okay. Der Raum ist still. Die Erde scheint einen Moment still zu stehen und sich zeitgleich so schnell zu drehen wie nie zuvor. Haben sie auch bemerkt, dass die Stimme irgendwie nicht deine eigene ist oder ist für sie alles normal? Ahnen sie etwas? Und dann plötzlich bist du wieder du und die Erde dreht sich normal weiter und die anderen reden weiter und alles geht weiter, als ob nichts gewesen wäre.

„Wissen wir. Wir waren dabei“, unterbrach Manu meine Gedanken und plötzlich kam wieder Leben in die Mamba.

„Ihr wart dabei?“, fragte sie ungestüm während sie aufsprang. „Wieso wart ihr dabei?“

„Das ist 'ne echt lange Geschichte“, seufzte Manu.

„Erzählt mir was passiert ist!“, forderte sie und hatte einen Schritt auf uns zu gemacht. Wieso interessierte sie Nigans Schicksal so sehr? In welcher Verbindung stand sie zu ihm?

„Wieso sollten wir das tun? Du erzählst uns ja auch nichts“, gab ich von mir. Sie blickte mich an und dann erschlaffte ihre Haltung, plötzlich schien sie so verloren. Sie atmete tief durch und schaute mir in die Augen.

„Nigan war für mich das was Cerberus für euch war. Bitte erzählt mir was passiert ist“, ihre Stimme brach und wurde zu einem Hauchen, während ein Tränenschleier sich in ihren braunen Augen bildete. Und ich war überfordert. Was sollte ich darauf erwidern? Es war seltsam, denn eigentlich wusste ich ja was sie momentan durchmachte, was sie fühlte, schließlich habe ich das alles selbst erlebt. Manchmal kam diese Leere zurück, ohne das ich etwas dagegen tun konnte und momentan kam sie wieder hoch, schien den Raum erbarmungslos zu erdrücken. Lastete plötzlich wieder auf mir, drücke mir die Luft aus den Lungen. Und das alles war noch viel schlimmer gewesen als es frisch war; als Cerberus erst kurz verstorben war. Man hat dann das Gefühl, als wäre es irreal, obwohl man ganz genau weiß, dass es real ist, dass die Person tot ist. Aber trotzdem fühlt es sich so an als ob er gleich einfach wieder durch die Tür schreiten würde und lachend fragen würde ob jemand gestorben ist, weil alle so traurig aussehen. Aber er ist es doch selbst der gestorben ist und er kommt nie wieder zurück. Und mit einem Mal verliert man den Boden unter den Füßen, fällt haltlos in ein unendlich tiefes Loch. Leere verschlingt plötzlich alles was man gekannt hat, es schmerzt unerträglich, so sehr, dass du dir wünschst du könntest dieses Gefühl aus dir herausreißen. Und dann merkst du plötzlich, dass du nicht alleine bist. Du merkst wieder, dass die Leute um dich herum durch dasselbe gehen, wie du. Also raffst du dich auf, kletterst aus diesem Loch und versuchst für sie da zu sein. Versuchst ihnen irgendwie einen normalen Alltag zurück zugeben, obwohl da immer noch diese gigantische Lücke ist. Aber irgendwie klappt es. Schritt für Schritt. Zusammen.

Aber wen hatte die Mamba? Sie hatte alleine in diesem Keller gesessen, hatte es in sich rein gefressen und wusste es seit nichtmal 24 Stunden. Und dann war es auch noch ihr eigener Leader gewesen, der ihre Bezugsperson kaltblütig ermordet hat. Was sollte ich sagen? Manu kam mir zuvor, er begann ganz ruhig unsere Erlebnisse mit Nigan zu schildern. Kurz warf er mir einen besorgten Seitenblick zu. Hatte er die gleichen Gedanken wie ich gehabt? Oder spürte er einfach, dass ich selbst gerade wieder von dieser Leere umgeben war? Egal was es war, ich musste mich wieder zusammenreißen.
 
„Und vor der Halle hat er uns  nach kurzem Zögern auch vor dir gewarnt. 'Die schwarze Mamba soll Jagd auf euch machen, haltet euch lieber von schönen Frauen fern' hat er gesagt“, stieg ich in Manus Erzählung ein, während er eine kurze Pause gemacht hatte. Ein trauriges Lächeln legte sich auf die Lippen der Mamba und eine Träne ran ihre Wange hinunter.

„War ja klar, dass er euch gewarnt hat“, sie wischte die Tränen mit ihrer Hand weg. „Er mochte es nie, wenn ich auf 'Jagd' ging. Er fand das ganze Prinzip davon schrecklich, aber die Aufgabenzuteilung war Natrix' Sache, also konnte er nichts machen. Aber dafür hat er mir dann andere Sachen beigebracht, Schlösser knacken beispielsweise“, kurz grinste sie uns an, aber es verschwand genauso schnell wie es gekommen war. Wir erzählten weiter. Erzählten ihr alles, ließen nichts aus. Nach unserem Bericht herrschte Stille im Raum.

„Also hast du Natrix wirklich nichts erzählt?“, fragte ich vorsichtig nach.

„Nein. Ich wollte, aber dann hat er mit der kack Kreuzotter darüber geredet, wie er Nigan erschossen hat und dann bin ich abgehauen und da ich nicht wusste wo ich sonst hin sollte, bin ich wieder hierher gekommen. Eigentlich wollte ich mich unbemerkt wieder in den Keller schleichen, aber das hat nicht so geklappt“, berichtete sie. Also hatte sie wirklich niemanden an den sie sich wenden konnte, sonst wäre sie ja nicht zu uns gekommen.

„Und was hast du jetzt weiter vor?“, ich sah sie fragend an.

„Keine Ahnung. Hier versauern? Ich weiß es nicht, aber das einzige was ich weiß ist, dass ich bestimmt nie wieder zu Natrix zurück gehe“, teilte  sie uns mit und ich tauschte einen vielsagenden Blick mit Manu.

„Und was wenn du noch ein allerletztes Mal hingehst?“, schlug ich vor. Natrix wusste nicht, dass die Mamba sich von ihm abgewendet hatte. Er hatte das alles nicht mitbekommen und dachte, dass sie noch planmäßig auf Jagd wäre. Also könnte sie doch auch zu Natrix zurück gehen und ein paar Informationen für uns besorgen.

„Was denkst du? Willst du's Natrix heimzahlen?“, fragte Manu auch schon und ja wir hatten definitiv den selben Gedanken gehabt. Die Mamba sah kurz zwischen uns hin und her und dann schien sie zu ahnen was wir von ihr wollten.

„Was soll ich tun?“, ihre Augen strahlten Entschlossenheit aus und ich war mir sicher, dass sie alles tun würde um Nigan zu rächen. Und wie heißt es doch so schön? Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

„Informationsbeschaffung“, meinte Manu schlicht und grinste dabei.

„Das bekomm ich hin“, die Mamba erwiderte sein Grinsen.

„Gut, also-“, weiter kam Manu nicht, da er unterbrochen wurde.

„Ist das euer Ernst? Glaubt ihr wirklich, man kann einer Schlange vertrauen?“, explodierte Zombey plötzlich. „Ihr habt doch gesehen, wie 'ehrlich' diese Schlangen sind. Und mit der da wird's nicht anders sein“, argwöhnisch schaute er zur Mamba.

„Ich glaube ihr und uns bleibt auch eigentlich nichts anderes übrig“, sagte ich ruhig.

„Schön. Dann viel Spaß beim betrogen werden“, sagte er bitter und verließ den Raum um ein paar Augenblicke später zornig die Kellertür zu zuschlagen. Manu blickte ihm seufzend hinterher.

„Redest du später mal mit ihm?“, meinte ich an Manu gewand und dieser nickte.

„Ja, ich klär das schon“, versicherte er.

„Soll ich gleich los, oder wie genau läuft das jetzt ab?“, meldete sich die Mamba etwas unbeholfen zu Wort.

„Ja, ich denke, dass wäre am besten so“, bestimmte Manu.

„Okay, gut äh, dann bis später?“, lachte sie etwas verlegen. Die Situation schien ihr unwirklich zu sein. Sie schritt auf den Ausgang der Zelle zu und wir ließen sie passieren.

„Warte!“, verlangte ich ehe ich wusste warum ich es tat. Verwirrt blieb die Mamba stehen und musterte mich. „Wenn du zurück bist, kannst du in einem der Räume oben bleiben, also so lange bis du weißt was du nach der ganzen Sache machen möchtest“, bot ich ihr an. Wieso tat ich das? Warum lud ich den ehemaligen Feind zu uns ein? Ihre Bezugsperson ist tot. Sie verliert den Boden unter ihren Füßen und sie hat niemanden der sie hochziehen kann. Das mindeste was ich für sie tun kann, ist ihr einen sichern Platz zum Schlafen zu geben, ohne sie wie eine Gefangene zu behandeln. Erstaunt blickte sie mich an und dann schenke sie mir ein ehrliches Lächeln.

„Danke“, und mit diesem Wort verschwand sie aus dem Raum und machte sich auf den Weg zu Natrix.

„Findest du das wirklich gut? Wir lassen die Mamba sich frei bewegen. In unserem- äh, eurem Hauptquartier. Was sollen die Member denken?“, skeptisch betrachtete Manu mich und ich musste mir mein Lächeln verkneifen unserem Hauptquartier hatte er gesagt. Gut, dass er sich wieder zuhause fühlte. Gut, dass er sich in meiner Nähe wieder wohl fühlte.

„Das Schloss, das sie geknackt hat, war das beste in dem gesamten Hauptquartier, also könnte sie sich sowieso frei bewegen. Da geb ich ihr doch lieber gleich die Möglichkeit dazu, ohne, dass sie noch mehr Schlösser kaputt macht“, erklärte ich mein Handeln, wobei ich den Hauptgrund bewusst ausließ. „Ihr Zimmer wird sehr abgelegen sein und wie ich das den Membern erkläre weiß ich noch nicht, aber jetzt kann ich eh keinen Rückzieher mehr machen.“

„Mir soll's egal sein“, er zuckte mit seinen Schultern. „Solange sie mir oder meinen Cats nicht auf die Füße tritt. Aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Zombey hat nicht ganz unrecht, obwohl seine Reaktion etwas übertrieben war.“

„Ja ich weiß. Und wenn sie eine falsche Bewegung macht verliert sie das Privileg wieder, auch wenn ich nicht genau weiß, wo ich sie dann unterbringen soll“, ich wüsste wirklich nicht wo ich sie sonst unterbringen könnte. „Apropos Zombey, du solltest vielleicht mal nach ihm sehen.“

„Ja du hast recht. Darum sollte ich mich wohl jetzt als erstes kümmern“, sofort verließ er den Raum, sodass nur noch Maudado und ich zurück blieben. Kurz war es still.

„Paluten ich-“, fing Maudado an, aber ich unterbrach ihn. Ich konnte mir schon denken was er sagen wollte.

„Sie ist weinend zurück gekommen, oder?“, fragte ich ihn direkt und er nickte nur. „Trotzdem hättest du uns informieren sollen.“

„Ich war überfordert“, gestand er und ich konnte ihn verstehen, allerdings war es wichtig, dass sowas nicht mehr vorkam.

„Beim nächsten Mal kommst du direkt zu uns, ist das klar?“

„Ja.“

„Gut, dann lass uns jetzt auch hoch gehen“, ich lächelte ihn an, was er zaghaft erwiderte und wir verließen den Keller.


Oh, die Mamba arbeitet mit den Cats und Hounds zusammen? Na, ob das gut geht...

Nee-chan und ich sind momentan fleißig am Kapitel schreiben und ohhhh ich bin so aufgeregt was ihr von den Kapiteln und dem Verlauf der Story haltet ✨
Am liebsten würde ich einfach alles Kapitel hochladen, aber das wäre dumm, weil wir dann keine Kapitel mehr auf Lager hätten 😂(Silberschwingen)

Nicht, dass uns schon mal fast die Kapitel ausgegangen wären, nein nein. Lüge. Ist nie passiert. Wir sind immer Minimum 10 Kapitel voraus ja ja....

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro