Kapitel 59
Sicht Maudado
Ich wurde wach und blickte auf Zombeys schlafendes Gesicht. Sofort musste ich lächeln. Das Gespräch kam mir wieder in den Sinn und ich war so froh, dass ich ihm nicht zu wider war. Im Gegenteil: Ich war ihm wichtig. Die wichtigste Person neben den Cats. Ich betrachtete noch etwas sein entspanntes Gesicht, ehe der Grund weswegen ich überhaupt aufgewacht war sich wieder meldete. Meine Blase drückte. Ach shit. Ich will nicht aufstehen. Es war viel zu gemütlich gerade und Zombey umarmte mich auch wieder. Mittlerweile lag ich auch nicht mehr auf ihm sondern neben ihm und hatte mich seitlich an ihn gekuschelt und er hatte einen Arm um mich gelegt. Das fühlte sich so gut an, aber änderte leider nichts daran, dass ich auf Toilette musste. Lautlos seufzte ich und löste mich widerwillig von Zombey. Er grummelte und ich dachte schon er wäre wach, aber er schlief noch tief und fest. Vorsichtig bewegte ich mich aus dem Bett und stand auf um so leise wie möglich zur Badezimmertür zu gehen. Schnell leerte ich meine Blase und wusch mir die Hände. Ich trotte zurück zum Bett und war erstaunt, dass Zombey nicht durch die Spülung wach geworden war. Gerade wollte ich mich wieder zu ihm legen, als ich merkte, dass ich ziemlich Durst hatte. Das muss am Alkohol liegen. Wenn ich schonmal wach war, konnte ich mir auch was zu trinken aus dem Aufenthaltsraum holen. Leise tappste ich zur Tür und öffnete sie möglichst lautlos, um sie hinter mir wieder leise zu schließen. Leise schlich ich durch die Gänge. Ich wollte niemanden wecken.
Im Aufenthaltsraum knipste ich das Licht an. Der Raum sah sehr chaotisch aus. Die Sofas waren etwas verrückt worden und überall lagen leere Flaschen. Ich seufzte, wenn ich schonmal wach war, könnte ich wenigstens etwas aufräumen. Ich räumte alles vom Tisch und wischte ein paar mal über ihn, um die klebrigen Alkoholreste wegzubekommen. Als der Tisch wieder einigermaßen sauber war, suchte ich die leeren Alkoholflaschen zusammen und stellte sie in einen Karton. Ein paar Bierflaschen hatten noch etwas Inhalt, den ich ausschüttete ehe ich die Flaschen in den dazugehörigen Kasten räumte. Als nächstes kehrte ich den Boden überall lagen Kronkorken und Gummibärchen herum. Kurz wischte ich mit einem feuchten Lappen über besonders klebrige Stellen und mehr konnte ich momentan nicht tun. Vorerst war es aber auch sauber genug und um den Rest konnten sich die anderen kümmern, schließlich hatten die das Chaos überwiegend verursacht.
Ich wusch mir die Hände und trottete dann zu dem Schrank indem wir Getränke lagerten. Immerhin war das ja das eigentlich Ziel meines nächtlichen Ausfluges gewesen. Ich schnappte mir eine Sprudelflasche und spielte gerade mit dem Gedanken sie einfach mit auf mein Zimmer zu nehmen, als plötzlich das Haupttor aufging. Wer war denn bitte um die Uhrzeit draußen gewesen? Sag mir nicht, dass die noch Flunkyball oder sowas spielten.
„Leute ist das euer Er-“, ich stockte als ich sah wer da gerade das Hauptquartier betrat. „Was zur Hölle?!“, gab ich von mir und wich sofort weiter von dem Eingang zurück. Ich musste die anderen holen und zwar sofort!
Das schwarzhaarige Mädchen sah zu mir und Tränen spiegelten sich in ihrem Blick, ihre Wangen waren gerötet und ihre Atmung schnapphaft. Und irgendwie ließ mich das innehalten.
„Wieso weinst du?“, fragte ich sie, obwohl das nicht unbedingt der wesentliche Punkt dieser ganzen Situation hier war.
„Kann dir doch egal sein“, antworte sie bissig, auch wenn der weinerliche Unterton dafür sorgte, dass die eigentliche Wirkung ihrer Worte unterging. „Na los ruf schon deine Leute, worauf wartest du noch?“
Ja, worauf wartete ich noch? Die Mamba war ausgebrochen, war irgendwo unterwegs gewesen und stand nun weinend wieder in unserem Hauptquartier. Ich sollte die anderen holen. Das könnte eine Falle sein. Sie könnte Natrix alles erzählt haben und dieser könnte vielleicht jeden Augenblick auch hier auftauchen. Aber irgendwie wirkte es nicht so auf mich. Wieso sollte die Mamba dann weinen? Das ergab keinen Sinn. Sie sollte dann eher schadenfreudig sein, oder nicht? Stattdessen stand sie hier und versuchte krampfhaft ihre Schnappatmung unter Kontrolle zu bekommen. Ihre Maskara war schon verschmiert. Ich seuftze. Vermutlich ist es dumm, aber das war mir gerade egal. Ich ging zu einem der vielen Schränke, öffnete einen, fand das Objekt, das ich suchte und warf es der Mamba zu. Sie fing es auf und musterte es perplex, dann starrte sie mich an.
„Deine Make-up ist verschmiert“, erklärte ich und sie sah mich verblüfft an, ehe sie schnell ein Abschminktuch aus der Verpackung zog, die ich ihr eben zugeworfen hatte.
„Danke“, murmelte sie leise und rieb sich die Schminke vom Gesicht. „Besser?“, fragte sie nach einer Weile und ja das Make-up war weg, allerdings sah sie immer noch ziemlich fertig aus, aber wenigstens weinte sie nicht mehr und ihre Atmung hatte sich normalisiert.
„Deine Schminke ist weg, aber du siehst trotzdem fertig aus. Was ist los? Wo kommst du überhaupt her und wie zur Hölle bist du aus dem Keller gekommen?“, fragte ich sie, obwohl die chronologische Reihenfolge meiner Fragen anders hätte sein müssen, aber ich konnte mir einfach nicht helfen.
„Bin ganz gut im Schlösser knacken“, und die Spur eines Grinsen legte sich auf ihr Gesicht. „Und wo ich war sollte dir eigentlich klar sein“, sie sah mich ernst an.
„Ja, ich kann mir schon denken wo du warst, aber warum bist du wieder hier und weinst?“
Sie biss sich auf die noch etwas schwarzgefärbte -aber hauptsächlich natürlich aussehende- Lippe und schien zu überlegen. Sie betrachtete die Kosmetiktücher in ihrer Hand und lächelte etwas, danach sah sie wieder zu mir und atmete kurz tief durch.
„Ich bin wieder hier weil-“ weiter kam sie nicht da eine Tür sich öffnete und eine weitere Person den Raum betrat und uns entgeistert anstarrte.
„Zombey?“, fragte ich irritiert. Wieso war er wach? Und dann fiel mir die jetzige Situation wieder ein: Ich stand hier seelenruhig mit der Mamba. Und jetzt war Zombey da. Das musste ziemlich seltsam auf ihn wirken. Shit.
Sicht Zombey
Als ich aufwachte, merkte ich sofort, dass Maudado weg war. Ziemlich irritiert deswegen legte ich mich anders hin und versuchte, weiter zu schlafen. Maudado war alt genug, der wusste schon, was er tat. Wahrscheinlich war er nur etwas trinken oder so.
Apropos trinken. Er hatte eigentlich nicht viel Alkohol getrunken, allerdings vertrug er auch nicht sonderlich viel. Vielleicht ging's ihm nicht gut? Obwohl, dann hätte er mich bestimmt wach gemacht. Stopp, dass war Maudado. Der hätte mich eher weiterpennen lassen, als mich zu wecken. Ach was, der Kleine kommt schon zurecht, er brauchte keinen Babysitter. Kurz gähnte ich und drehte mich auf die andere Seite. Wo blieb der wohl so lange?
Fuck it.
Leise grummelnd stand ich auf. Wenn's ihm gut geht, könnte ich mich jederzeit wieder hinlegen. Aber nachschauen sollte ich zumindest. Ich verließ also das Zimmer und bewegte mich möglichst lautlos durch das Gebäude, bis mein Weg mich in den Aufenthaltsraum führte.
„Zombey?“, schallte mir sofort Maudados recht irritierte Stimme entgegen. Erst war ich erleichtert, dass es ihm anscheinend doch gut zugehen schien, allerdings ließ das schnell nach. Seelenruhig stand ihm die Mamba gegenüber und es schien, als hätten sie grade noch 'ne ziemlich nette Unterhaltung geführt.
„Was zur Hölle soll die Scheiße?“, hinterfragte ich auch direkt. Mir war ja egal, mit wem er redete, er konnte tun und lassen, was er wollte. Aber da stand die gottverdammte Mamba vor ihm.
„Äh also es- ich- es ist schwer zu erklären“, haspelte Maudado. Die Mamba schaute mich währenddessen eher desinteressiert an.
„Ah ja, schwer zu erklären. Natürlich. Vielleicht fängst du mal damit an, warum die Schlampe da einfach so rum steht anstatt im Keller zu verrotten“, forderte ich ihn etwas genervt auf. Maudado gegenüber wollte ich nicht lauter werden, vor allem nicht, da wir uns grade erst ausgesprochen hatten. Trotzdem, die bloße Anwesenheit der Mamba provozierte mich.
„Weil sie-“, setzte Maudado an, brach dann aber von selbst ab. Offensichtlich hatte er keine Ahnung, was er sagen sollte, und das nervte mich ebenfalls.
„Weil es ein leichtes war auszubrechen. Ihr solltet euch neue Räume suchen um Leute einzusperren“, übernahm die Mamba und zuckte mit den Schultern. Mir kam es so vor, als würde sie explizit mich damit verspotten, obwohl ich nicht mal etwas mit den Kellerräumen zu tun hatte. Sich um die 'Zellen' zu kümmern, war Palutens Aufgabe, nicht meine.
„Was hab ich mit diesen beschissenen Schlössern zu tun? Ist das mein Quartier? Nein. Außerdem, dich hat niemand gefragt“, wies ich sie zurecht. Instinktiv hatte ich mich zwischen Maudado und die Schlange gestellt. Die Mamba verdrehte ihre Augen, hielt aber ihre Klappe.
„Warum hast du die nicht weggebracht?“, wandte ich mich bemüht ruhig an Maudado. Das hätte er definitiv als erstes tun sollen, anstatt ein Gespräch mit ihr zu führen.
„Wollte ich! Also zuerst“, kleinlaut schaute Maudado mich an. „Als sie plötzlich durch den Haupteingang kam, hab ich mich mega erschreckt und-“
„Was? Wie durch den Haupteingang? Wo hast du dich rumgetrieben? Auf dem Strich?“, platzte ich Maudado dazwischen und fixierte wieder die Mamba. Sie hatte das Hauptquartier sogar schon verlassen? Und er kam noch auf die Idee, einen von uns zu wecken?
„Witzig“, entgegnete sie trocken. „Natürlich bin ich zurück zu den Schlangen.“
„Ich sag ja wir hätten dich einfach im Fluss ersaufen lassen sollen“, zischte ich. Wenn sie wirklich bei den Schlangen war, hatten wir jetzt ein Problem. Aber warum sollte sie zurückgekehrt sein? Das ergab null Sinn.
„Zombey!“, stieß Maudado hinter mir empört hervor, während die Mamba mich ausdruckslos anstarrte. Wieder etwas, dass mich mehr als nur störte. Diese selbstgefällige Art konnte ich einfach nicht ab. Und die Tatsache, dass Maudado sie quasi verteidigte, machte es auch nicht besser.
„Was? Hast du dich schon von der beeinflussen lassen oder was?“, wollte ich genervt von ihm wissen. Er vergass wohl, dass er eine Schlange vor sich hatte.
„Nein, ich, also-“, angestrengt atmete Maudado aus, es schien ihm schwer zu fallen. „Sie ist wieder hier. Und wenn sie böse Absichten gehabt hätte, hätte sie mich schon längst ausknocken können, aber das hat sie nicht.“
„Oh wow, das hat sie nicht. Wie gnädig von der guten. Und drüber nachgedacht, dass die Bitch nur 'ne Show abzieht hast du nicht, oder? Denk doch mal nach, als ob die sich verpisst und dann fröhlich wieder angedackelt kommt!“, appellierte ich, mittlerweile wirklich ziemlich angepisst. Diese scheiß Schlangen waren doch eh alle falsch und manipulativ. Gerade die Mamba wusste es doch, Leute um den Finger zu wickeln.
Maudado zuckte kurz zusammen. „Nein, also das hat echt gewirkt und-“
„Lass gut sein“, beschwichtigte die Mamba Maudado, ehe sie sich wieder so desinteressiert wie zu Beginn zeigte. „Bring mich doch einfach zurück in 'ne Zelle.“
„Du sagst mir erstmal, was du getan hast. Außerdem, ich hab's dir schon mal gesagt, misch dich nicht in unsere Gespräche ein.“ Was nahm die sich bitte heraus, sich so zu verhalten?
„Das Schloss geknackt und dann sofort zurück zu Natrix, wollte ihm erzählen was ich so in Erfahrung gebracht habe, aber dann hab ich zufällig ein Gespräch mitgehört und bin abgehauen“, fasste sie knapp zusammen. Wow, so viel Information, krass.
„Geht's mal genauer?“
„Nein. Genauer will ich es dir nicht erzählen“, zischte sie jetzt. Oh, da hatte ich wohl 'nen wunden Punkt beim vermeintlichen Eisklotz getroffen. Sollte mir recht sein.
„Ach und warum nicht? Hat dir überhaupt jemand eine Wahl gegeben? Ich denke ja nicht. Du bist die letzte, die hier irgendwas zu bestimmen hat!“ Sie hatte wohl vergessen, in welcher Position sie sich hier befand. Ich ließ mir ganz bestimmt nicht von jemanden wie ihr reinreden.
„Weil es dich absolut nichts angeht!“, verteidigte sie sich.
„Ah, mich geht das also nichts an wenn du dich verpisst, zu Natrix rennst und dann plötzlich wiederkommst? Tut mir ja leid, bei deinen Schlangen warst du vielleicht das Prinzesschen, aber hier bist du nur 'ne Hure, auf die wir gerne verzichten können“, erinnerte ich sie daran, wo sie sich hier befand. Sie war eine Schlange, noch dazu eine Gefangene, die nicht mal geplant war.
„Na dann werf mich doch in den Keller und lass mich da verrotten, dann muss ich wenigstens nicht mehr mit dir reden!“, wurde sie jetzt ebenfalls etwas lauter, während Maudado weiterhin schwieg.
„Ich würde liebend gern noch andere Dinge mit dir machen, um genau zu sein. Und keine Sorge, deinen wunderschönen Keller siehst du gleich wieder!“, drohte ich ihr. Ich verletzte keine Frauen, aber bei ihr reizte es mich schon irgendwie.
„Oh andere Dinge? Und ich dachte du könntest mich nicht leiden“, konterte sie mit einem Unterton, der eindeutig klar machte, dass wir beide grade an unterschiedliche Dinge dachten. War ja klar, typisch Hure.
„Spar dir die Scheiße, du weißt ganz genau, wie das gemeint war. Dich pack ich nicht mal mit Handschuhen und 'ner Zange auf die Art an.“ Wer weiß was für Krankheiten ich mir sonst noch einfangen würde.
„Von dir will ich auch nicht berührt werden“, zischte sie wieder.
„Stimmt, du fickst dich ja nur um die Weltgeschichte, wenn's dir was bringt. Aber lassen wir die Kindergartenscheiße 'Prinzessin', langsam gehst du mir echt auf die Nerven“, murrte ich.
„Nur weil das meine Auftrag heißt dass nicht, dass ich total darauf abfahre! Und dein Getue geht mir auch auf die Nerven, also warum stehen wir noch hier? Ich wäre jetzt lieber im Keller.“ Da hatte ich wohl schon wieder einen Wunden Punkt getroffen, dass war ja schon viel zu einfach.
„Selbst Schuld wenn jemand talentloses wie du einer Gang beitreten will. Irgendwie muss halt jeder seine Aufgaben erfüllen, da wurdest du halt zur Schlampe“ bemitleidete ich sie gespielt traurig. „Du hast mir noch eine Frage zu beantworten“, wurde ich wieder ernst.
Wütend starrte mich die Mamba an. „Ich bin dir keine Erklärung schuldig.“
„Und das denkst du weil? Weißt du überhaupt, wen du hier vor dir hast?“, knurrte ich aggressiv. Langsam provozierte sie mich wirklich, das konnte ich nicht abstreiten.
„Natürlich weiß ich das, aber es interessiert mich nicht sonderlich“, zuckte sie betont gleichgültig mit den Schultern.
„Es sollte dich aber interessieren, langsam regst du mich nämlich richtig auf“, warnte ich sie.
„Naw, sorry, das wollte ich natürlich nicht.“ Falscher kann man sich gar nicht anhören. Da waren selbst Plastiktitten realer als das grade.
„Ich hab noch nie 'ne Frau richtig verletzt. Aber bei dir würde ich sogar eine Ausnahme machen“, teilte ich ziemlich angepisst meine vorherigen Gedanken mit. Es gab für alles ein erstes Mal.
„Ich hab keine Angst vor dir“, schnaubte sie.
„Solltest du vielleicht aber. Das einzige, was du kannst ist notgeile Idioten zu verarschen und zu betäuben“, zählte ich ihren 'Talente' auf. Krass, dass war ja eine absolut schwere Aufgabe und erforderte ziemlich viel Kompetenz! Ja klar, und ich war Jesus.
„Dein armer, kleiner "Freund" ist also ein Idiot?“, fragte sie und dieser Tonfall... Dieses Weib war wortwörtlich eine falsche Schlange.
„Halt deine Fresse und zieh Maudado da nicht mit rein. Der Junge hat mehr IQ als du und deine gesamten Schlangen zusammen“, meckerte ich leicht gereizt. Manipulativ war sie ja, aber das war viel zu offensichtlich.
„Und eben hast du selbst noch gesagt, dass er doch mal nachdenken soll, also so ganz scheinst du ihm ja nicht zu trauen“, fuhr sie spitzfindig fort.
„Versuchst du jetzt ernsthaft, mich und Maudado auszuspielen? Wirklich schwach. Fällt dir nichts besseres ein, Schlampe?“ Wie gesagt, viel zu auffällig. Das könnte bei einem drei-jährigen funktionieren, aber nicht bei mir.
„Oh ich bin die Schlampe? Ihr zwei hab doch einfach so random rumgemacht. Und du hast doch angefangen, oder? Du hast dich dem armen kleinen einfach aufgezwungen. Wahrscheinlich war das sogar sein erster Kuss oder?“, probierte sie es trotzdem weiter.
„Dich geht's doch einen scheißdreck an, was wir beide machen. Außerdem hab ich ihm nie gesagt, er müsste das tun! Und ja, du bist hier die Schlampe. Der einzige Grund das du bei den Schlangen überhaupt gewollt bist, ist der, dass du jeden ranlässt, an deinen Kompetenzen liegt's ja wahrscheinlich nicht“, kurz lachte ich freudlos auf.
„Ich lasse nicht jeden ran“, zischte sie genervt „die meisten vergiftete ich bevor sie auch nur irgendwas tun, außerdem hab ich sehr wohl andere Kompetenzen!“
„Hm ja klar. Das glaubst du wohl selbst nicht“, grinste ich sie an.
Sicht Maudado
„Doch das glaube ich“, zischte die Mamba wütend. Und ich stand hinter Zombey und wusste nicht was ich tun sollte. Die beiden schaukelten sich gegenseitig gerade so dermaßen hoch, dass es mir weh tat. Aber trotzdem konnte ich nichts tun. Ich wollte, aber es ging einfach nicht. Meine Stimme wollte nicht richtig. „Immerhin stehe ich gerade vor dir anstatt wie ihr es geplant hattet im Keller zu sitzen“, fauchte die Mamba weiter.
„Krass, du hast es geschafft, eine Kellertüre zu öffnen. Dafür hast du echt 'nen Preis verdient“, gab Zombey sarkastisch von. Das läuft in die total falsche Richtung.
„Ihr habt das nicht hinbekommen! Ihr habt nur ausgenutzt, dass die Würfelnatter absolut dumm ist!“, sie war etwas lauter geworden. Irgendwie schien Zombey da einen wunden Punkt getroffen zu haben und ich ahnte, dass er das ebenfalls bemerkt hatte.
„Pah, deine Gefangennahme war spontan. Ihr hattet geplant, uns zu schnappen und trotzdem sind wir easy entkommen“, grinste er auch schon, also hatte er es wirklich bemerkt und nutzte es jetzt natürlich weiterhin. Klasse. Wirklich toll.
„Ihr hattet nur Glück, denn eigentlich sollte die Kreuzotter nach euch sehen und dann hätte euer kleines Schauspiel nicht funktioniert! Und selbst wenn ihr das mit mir geplant hättet, hätte ich easy das Schloss geknackt!“, spie sie uns beziehungsweise Zombey entgegen. Ich musste die beiden doch irgendwie beruhigen können. Aber wie sollte ich das anstellen? Zombey war vermutlich schon genervt von mir, weil ich überhaupt normal mit ihr geredet hatte.
„Ja, natürlich. Red dir das ruhig weiter ein, wenn's dich glücklich macht“, während er das sagte, schüttelte er seinen Kopf in dieser Manier wie es Eltern oft taten, wenn Kinder davon sprachen Filmstar oder sowas zu werden.
„Ich rede mir das nicht ein es ist so! Ich bin keine Schlampe und durchaus in der Lage dazu mich selbst zu befreien!“, zischte sie jetzt und okay sie schien mittlerweile wirklich pissed zu sein. Aber gut Zombey bezeichnet sie durchgehend als Schlampe oder Hure, also konnte ich ihren Ausbruch nachvollziehen.
„Stimmt, du hast recht, du bist keine Schlampe“, sagte Zombey dann, aber das konnte unmöglich alles sein. „Prostituierte werden bezahlt. Würdest du Geld verlangen, würde es bei dir wohl nicht so gut laufen“, okay. Das war heftig.
Die Mamba zog scharf die Luft ein, machte einen Satz nach vorne und holte mit ihrer Hand aus. Allerdings wäre Zombey nicht Zombey, wenn er sich das gefallen lassen würde. Sofort hielt er ihre Hand fest, ließ sie dann los und schubste sie blitzschnell zurück. Er hatte sie scheinbar mit sehr viel Kraft zurück geschubst, denn sie verlor ihr Gleichgewicht und viel hin. Das reichte jetzt wirklich!
„Hör auf! Es reicht jetzt“, wütend stellte ich mich vor Zombey, „das bringt doch absolut nichts.“
„Was denn? Soll ich mich schlagen lassen, oder was?“, fragte er mich argwöhnisch.
„Nein, natürlich nicht, aber du hättest sie ja nicht gleich so krass schubsen müssen. Außerdem geht es mir auch viel mehr um euer dummes Wortgefecht“, erläuterte ich.
„Na bitte, dann sperren wir das Prinzesschen halt wieder ein“, und mit den Worten schob er mich beiseite ging auf die Mamba, die sich mittlerweile wieder aufgerichtet hatte, zu und packte sie grob an der Schulter, um sie so in den Keller zu bringen. Die Mamba presste nur die Lippen aufeinander und ließ es über sich ergehen. Zombey machte eine andere Kellerzelle auf und schubste sie rein, dann ließ er die Tür zu knallen. Ich starrte ihn wütend an. Wartete aber bis wie die Zelle der Mamba hinter uns gelassen hatten.
„Du hättest nicht so grob sein müssen, sie hätte auch alleine gehen können“, stellte ich klar.
„Was ist eigentlich dein Problem? Warum regst du dich so auf?“, seufzte er nur.
„Ich bezweifle einfach, dass sie mit bösen Absichten zurück gekommen ist“, erklärte ich mich.
„Ja, das hab ich gesehen. Stehst da einfach so und unterhältst dich nett mit ihr“, er schnaubte genervt und schüttelte seinen Kopf.
„Ja, ich hab mich normal unterhalten und sie hätte mir fast den Grund genannt, also hat das schonmal mehr gebracht, als alles was du versucht hast“, gab ich genervt von mir.
„Hör auf dich zu beschweren. Wir sagen Manu und Paluten Bescheid und fertig. 'Ne nette Behandlung hat die doch gar nicht verdient. Sie wird auch so reden und wenn nicht, bringen wir sie halt dazu“, er zuckte mit den Schultern und ich seuftzte resigniert.
„Vergiss nicht, wer, beziehungsweise was sie ist“, trichterte Zombey mir nochmal ein, aber diese Aussage fand ich schrecklich. Ich sollte nicht vergessen wer sie ist und wo sie herkam? Das war lächerlich. Einen Menschen konnte man nicht über eine Gruppe definieren. Klar, sie hatte versucht uns zu vergiften, weil es ihr Auftrag gewesen ist und das ist keinesfalls gut zumal Natrix der Anführer ihrer Gang war. Aber abgesehen davon wussten wir doch nichts über sie. Wir kannten ihre Beweggründe nicht, wussten nicht warum sie überhaupt den Schlangen beigetreten war. Wir wussten gar nichts und vorallen wussten wir nichts über das Mädchen, das sich hinter dem Decknamen "Schwarze Mamba" versteckte. Wir wussten nichts über das Mädchen, das weinend wieder zum Hauptquartier ihrer eigentlichen Feinde zurück gekommen ist.
Schweigend gingen Zombey und ich zu Palutens Zimmer.
Bleibt cool und lasst euch nicht vom Panikmachervirus verunsichern.(Silberschwingen)
Ich glaube, meine Schule war null darauf vorbereitet. Am Montag muss ich da nochmal bis zur sechsten Stunde hin, wir bekommen Material und werden aufgeklärt wies weitergeht, etc. Tbh, am Anfang war ich etwas irritiert und nervös, weil ich überhaupt keine Ahnung hatte, wie das jetzt alles abläuft, aber als ich die Nachricht bekam, dass wir Montag noch mal zur Schule sollen, hab ich mich recht schnell entspannt.
Irgendwie komisch. Ich hab andauernd Corona Witze gerissen und plötzlich kommt der scheiß Virus immer näher... Aber egal, wird schon. Wenigstens hab ich jetzt mehr Zeit zum schreiben.
Schöne “Ferien“ an die Leute, die ebenfalls keine Schule mehr haben und hoffentlich beeinflusst das eurer Leben nicht zu krass. Die Abschlussklassen tun mir echt leid...
Halber Roman xD
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