Kapitel 54
Sicht Paluten
Die kühle Nachtluft schlug uns entgegen, als wir den Club verließen. Die Schlange drückte sich nicht mehr so sehr an mich, was mich einerseits aufatmen ließ, mir andererseits aber auch sehr komisch vorkam, schließlich wollte die Schlange mich ja "verführen". Vermutlich machte ich mir einfach viel zu viele Gedanken, denn die Mamba war immer noch in meiner unmittelbaren Nähe, klammerte nur nicht mehr so sehr an mir, wie sie es im Club getan hatte. Sie ließ sich auch in die Seitengasse führen ohne Einwände zu erheben, vermutlich weil es ihr auch recht gelegen kam etwas ungestörter zu sein. Aber was genau sollte ich jetzt eigentlich machen? Wieder mit ihr rumknutschen, um die Tarnung aufrecht zu erhalten, bis die anderen kamen?
Ich kam gar nicht mehr dazu weiter darüber nachzudenken, denn plötzlich bewegte sich die Schlange neben mir und hielt eine Spritze in der Hand, aber bevor sie dazu kam sie zu benutzen, wurde sie ihr auch schon aus der Hand geschlagen und landete klirrend auf dem Boden, schien allerdings noch intakt zu sein. Manu kam mal wieder genau im richtigen Moment.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Mamba und diese wollte sich definitiv nicht mit beiden Leadern anlegen zumal ihr Gift auf dem Boden lag. Sofort starte sie einen Fluchtversuch, der aber von mir vereitelt wurde. Ich packte sie am Arm und sorgte dafür, dass sie mit dem Rücken zu einer Wand stand. Meinen Arm stürzte ich sofort an der Mauer ab und Manu tat es mir gleich. Auf diese Weise hielten wir sie zwischen uns und der Wand gefangen und hatten jeder noch eine Hand frei.
„Wo willst du denn hin "Schätzchen"?“, fragte ich mit einem süffisanten Grinsen.
„Lasst mich gefälligst gehen, ihr Drecksköter!“, verlangte sie und preschte nach vorne in der Hoffnung an Manu und mir vorbei zu kommen, was ihr natürlich nicht gelang. Sofort hatten Manu und ich unsere freien Arme dazu genutzt sie wieder zurück gegen die Mauer zu schubsen.
„Du gehst nirgendwo hin“, grinste Manu abfällig.
Die Mamba schaute kurz verwirrt zwischen uns hin und her und dann schien ihr ein Licht auf zu gehen: „Ihr wusstet es. Woher wusstet ihr es?!“, perplex sah sie uns an und Panik lag in ihrem Blick.
„Tja. Woher wussten wir es?“, fragte Manu rhetorisch und grinste sie immer noch hämisch an.
„Ist doch auch uninteressant, woher wir das wissen“, sagte ich und sah sie auffordend an, „Die viel wichtigere Frage ist doch, was du noch alles weißt.“
„Vergesst es!“, zischte sie und ihre Augen verengten sich zu schlitzen. „Ich sage euch Kötern gar nichts!“, diesmal versuchte sie seitlich auszuweichen, indem sie versuchte sich unter meinem Arm durchzuzwängen. Allerdings kam sie nicht weit, denn schon hatte Manu ihren Arm gepackt und zog sie unbeeindruckt zurück.
„Oh wie schade. Wir lassen dich nämlich ganz bestimmt nicht gehen“, sagte Manu auch schon in einem gespielt traurigen Tonfall, zu dem sein Grinsen nicht so recht passen wollte.
Wütend blickte die Mamba zu Manu: „Ich sag euch trotzdem nichts!“
„Da ist aber jemand stur“, tadelte ich die Schlange grinsend, „aber wir bringen dich schon zum Reden.“
„Dir bleibt ja gar nichts anderes übrig“, machte Manu die Schlange grinsend erneut auf ihre jetzige Situation aufmerksam.
„Tze, ich hab keine Angst vor euch Hündchen“, die Mamba rollte mit den Augen und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, während sie sich gegen die Wand lehnte.
„Katze“, korrigierte Manu direkt, „aber du und deine Schlangen sind ja nicht dazu in der Lage, die Tierarten auseinander halten zu können.“
Manus Blick streifte umher und seine Augen fanden schnell was er suchte. Sein ach so toller Baseballschläger lag angelehnt an der Wand, war allerdings zu weit entfernt. Manu blickte zu mir und ich nickte nur und hielt die Mamba am Arm fest damit sie nicht floh. Einen kurzen Moment später stand Manu wieder neben mir, weswegen ich die Schlange wieder losließ. „Und vielleicht solltest du doch Angst haben“, drohte er und während er spielerisch seine neue Lieblingswaffe ins Blickfeld der Mamba bewegte.
„Einmal Hund immer Hund“, erwiederte sie gelassen, „und das Teil da macht mir keine Angst.“
„Und was ist hier mit?“, fragte ich und hob ihre eigene Giftspritze vom Boden auf während Manu die Schlange vorsichtshalber festhielt.
Kurz weiteten sich die Augen der Mamba, aber dann beruhigte sie sich scheinbar wieder, denn ihr Tonfall war gelassen: „Wenn du mir das injizierst kann ich auch nicht reden, also lass es einfach.“
„Also entweder du redest oder du bekommst die Spritze. Deine Entscheidung. Um dir das Zeug da injizieren zu dürfen, würde ich sogar den Verlust von Informationen hinnehmen“, meinte Manu schulterzuckend, aber ich wusste, dass er nur bluffte. Wir brauchten ihre Informationen dringend, aber das musste die Mamba ja nicht wissen. Die Mamba spannte sich an und schien zu überlegen was sie tun sollte, aber dann entspannte sie sich seufzend.
„Mach halt, ist nur ein Narkosemittel“, sagte sie und lehnte sich wieder an die Wand.
„Ach ja? Das werden wir ja sehen. Und selbst wenn's nur das ist, wer weiß, was wir dann mit dir machen?“, die mitschwingende Drohung in den Worten war natürlich nicht ernstgemeint. Wir waren zwar die Leader zweier Straßengangs, aber wir würden uns nicht an einer bewusstlosen Person vergreifen, dass wäre einfach nur widerwertig. Jetzt blickte die Mamba schon leicht ängstlich und das war ja das Ziel der leeren Worte gewesen. Sie soll uns endlich sagen was sie weiß.
„Oder wir lassen dich
einfach hier liegen. Mal gespannt wer hier alles vorbei kommt... Du hast bestimmt noch ein paar Rechnungen offen“, meinte ich schulterzuckend und auch das würden wir natürlich nicht tun, aber diese Vorstellung schien die Mamba sehr zu beunruhigen, denn jetzt wirkte sie sehr verängstigt.
„Dann“, fing sie bemüht ruhig an, „bekommt ihr aber auch keine Informationen mehr.“
„Wie gesagt, ich würd's riskieren“, sagte Manu nur gelangweilt und zuckte mit den Schultern.
„Jo, wäre mir auch recht“, stieg ich mit ein. „Hälst du dann mal kurz ihren Arm, GLP?“, die Spritze schien wirklich nur ein Narkosemittel zu enthalten, aber trotzdem könnten wir sie damit zum Reden bringen, schließlich haben wir ihr vorhin ziemlich Angst gemacht.
„Klar“, und schon schnappte Manu sich ihren Arm und hielt sie fest im Griff. Zuerst blieb die Mamba ruhig, aber umso näher die Spritze ihrem Arm kam umso unruhiger wurde sie. „Hey, zappel nicht so“, beschwerte Manu sich und hielt sie jetzt noch fester als vorher. Ich bewegte die Spritze langsam auf ihren Arm zu und ich war mir ziemlich sicher, dass sie gleich einknicken würde.
„Was genau mach ihr da?“, ertönte dann plötzlich eine Stimme. Ich blickte auf und sah Maudado der skeptisch zu uns blickte. Zombey, der etwas entfernt von Dado stand, wirkte nicht sonderlich irritiert von unserer Vorgehensweise.
„Ach, das süße Schlängchen hier braucht nur 'ne Impfung“, sagte Manu und ich musste mir mein Lachen verkneifen.
„Ah und habt ihr schon irgendwas herausgefunden oder wieso wollt ihr der Schlange 'ne Spritze in den Arm rammen?“, Dado stellte unsere Methode scheinbar immer noch in Frage, aber das konnten wir auch dazu nutzen der Schlange noch mehr Angst zu machen.
„Weil's Spaß macht“, fing Manu auch sofort ernst an. „Deswegen wollen wir ihr die Spritze in den Arm rammen. Und danach gucken wir, was passiert. Alles für Forschungszwecke. Und sollte sie nur ohnmächtig werden, finden wir schon was, was wir mit ihr machen können.“
„Jup, das ist unserer Plan“, stimmte ich ihm genauso ernst zu und bewegte die Spritze nun wieder auf die Mamba zu. Die lange dünne Nadel übte schon etwas Druck auf ihre Haut aus.
„Okay! Ist ja gut“, gab die Mamba nach. „Hört auf damit, ich sag euch schon was ihr wissen wollt!“
„Warum nicht gleich so?“, fragte ich grinsend und entfernte die Spritze sofort von ihrer Haut.
„Hm. Schade“, gespielt enttäuscht ließ Manu kurz seine Schultern hängen, ehe er sie wieder straffte. „Aber ist okay, dann fang mal an zu reden.“
„Was wollt ihr denn wissen?“, fragte sie und lehnte sich wieder gegen die Wand. Was für ne dumme Frage von der Mamba. Wir wollen natürlich alles wissen.
„Alles was uns nützen könnte wäre doch mal ein guter Anfang“, sagte Manu auch schon und verdrehte seine Augen, voraufhin die Mamba seufzte.
„Wenn ich euch das injiziert hätte“, sie nickte in Richtung der Spritze, „hätte ich euch zu dem alten Haus in der Hölderlinstraße gebracht.“
„Der Zettel...“,murmelte Zombey und stimmt, das stand auf dem Zettel. Jetzt wussten wir wenigstens was es damit auf sich hatte.
„Rede weiter. Und dann? Was wäre dann passiert?“, hakte Manu direkt nach.
„Dann hätte der Inlandtaipan sich blicken lassen und sich um euch gekümmert“, desinteressiert zuckte die Schlange mit den Schultern.
„Ha!“, ein sarkastisches Lachen verließ Manus Mund. Dieser scheiß Inlandtaipan und seine Hinterhalte.
„Natrix ist einfach so ein feiges Stück Scheiße“, knurrte ich wütend und komischerweise schien das die Schlange zu beunruhigen.
„Was- Woher kennt ihr den Namen?“, entgeistert sah sie mich an und ihre lässige Pose an der Wand war futsch.
„Oh, woher kennen wir den Namen? Hmm...Paluten, woher kennen wir denn seinen ehrenwerten Namen?“, fragte Manu in einem gespielt nachdenklichen Tonfall.
„Mhm, ich glaube ein Schlängchen hat uns das erzählt“, grinste ich und sah dann die Schlange eindringlich an. „Wir wissen so einiges, schwarze Mamba.“
Sie schnappte nach Luft und presste sich verängstigt an die Wand. Kurz huschten ihre Augen umher, schienen nach einem Ausweg aus ihrer Lage zu suchen.
„Also, fang lieber an zu reden. Wenn nicht, bekommen wir unsere Informationen eh woanders. Dann wird's nur ungemütlich für dich“, drohte Manu ihr im ernsten Tonfall und machte einen Schritt auf sie zu, um ihre Fluchtgedanken im Keim zu ersticken.
„Natrix hat einen Suchtrupp losgeschickt der das Cats Quartier finden soll“, fing die Schlange an zu erzählen und sie redete unglaublich schnell, was vermutlich der Angst verschuldet war die sie empfand.
„Und? Irgendwelche Spuren? Wo sucht ihr? Geht das mal genauer?“, ungeduldig schaute Manu zur Mamba und ich merkte, dass er sich wieder um seine Cats sorgt, denn seine Fingernägel gruben sich in seine Handflächen.
„Bis jetzt nur Vermutungen, dass es nicht im Zentrum des Cats Reviers liegt sondern eher im südlichen Teil. Der Suchtrupp soll einfach Leute mit blauen Bandanas verfolgen-“, schon wieder überschlugen sich ihre Worte.
„Was ist das denn für eine bescheuerte Idee?“, Manu schien fassungslos über die vermeintliche Dummheit der Snakes zu sein. Er war etwas lauter geworden, was die Schlange zusammenzucken ließ. Die arme, arme Mamba schien ja wirklich verängstigt zu sein, aber das interessierte mich nicht sonderlich, aber trotzdem hätte Manu sie mal ausreden lassen sollen, denn sie war definitiv nicht fertig gewesen.
„Chill, GLP“, mahnte ich ihn.
„Was denn?“, seinen Blick lenkte er kurz auf mich. „Ist ja nicht so, als ob ich hier grade 'ne Unschuldige anschreien würde“, er verdrehte die Augen und fokussierte wieder die Mamba.
„Ich meinte du sollst chillen, weil du sie unterbrochen hast“, erklärte ich ihm.
„Ach so. Ups?“, sagte er trocken und lachte leise und ich konnte mir ein kleines Lachen nicht mehr verkneifen, fing mich aber schnell wieder und sah die Mamba auffordernd an.
„Wir haben auch vermutet, dass ihr zusammenarbeitet und das war auch etwas was ich herausfinden sollte“, berichtete sie weiter und pausiert kurz ehe sie bitter auflachte. „Aber spätestens jetzt ist das ja offensichtlich.“
„Wie ist dieser Verdacht entstanden?“, fragte ich. Nach heute wäre es Natrix eh klar gewesen, aber trotzdem interessierte mich woher sie diese Vermutung hatten.
„Wir haben das Hauptquartier der Hounds zufällig in dem Moment beobachtet in dem GLP morgens mit ein paar Leuten zu euch kam und das kam uns suspekt vor“, erklärte sie. „Außerdem war ich heute zwar nicht erfolgreich, aber immerhin haben die beiden da“, sie neigte ihren Kopf kurz in die Richtung von Maudado und Zombey, „mir diesen Verdacht bestätigt.“
„Was?“, Manu blickte skeptisch zu Maudado und Zombey und ich tat es ihm gleich. „Wie die beiden haben dir das bestätigt?“
„Oh?“, plötzlich änderte sich die Tonlage der Schlange und sie grinste amüsiert. „Ihr wisst das gar nicht?“
„Wissen was? Raus mit der Sprache. Du bist hier nicht in der Position, um so dumm grinsen zu können“, wies Manu sie zurecht. Verdammt was meinte diese Schlange denn? Ich schaute zu den beiden und Maudado und Zombey schienen plötzlich etwas nervös und angespannt zu sein.
„Ist ja eigentlich ziemlich süß“, fing die Schlange grinsend an. „Ich meine so 'ne kleine Romanze zwischen verfeindeten Gangs, da sagt man doch nicht nein, oder?“, wie bitte?! Ungläubig blickte ich zu unseren Freunden.
„Zombey? Was erzählt die Schlampe mir hier? Was hast du mit diesem Köter?“, fragte Manu sofort angesäuert, aber hauptsächlich geschockt.
„War nur zur Tarnung, damit der Plan nicht auffliegt. Da ist nichts“, wehrte Zombey die Fragen ab.
„Mhm, ja also bei der ersten Begegnung im Club hat es gezwungen gewirkt. Aber das eben? Das war definitiv überzeugend. Ihr seid ja richtig rangegangen“, ihre Tonlage wurde gegen Ende ziemlich lasiv und sie hatte gerade viel zu viel Spaß an der ganzen Sache.
„Verdammte Scheiße, kannst du nicht mal dein Maul halten?“, fuhr Manu sie an und bemühte sich der Schlange nicht an die Schuppen zu gehen. Dann wendete er sich wieder Zombey zu: „Zombey? Wovon redet sie?“
„Maudado? Willst du vielleicht mal irgendwas sagen?“, auffordernd sah ich Maudado an.
„Naw, da haben eure Member euch wohl was verheimlicht, aber das würde auch erklären warum sie alleine im Club waren“, diese Mistschlange hatte immer noch diesen amüsierten Ton drauf und Manu schien es auch auf die Nerven zu gehen, denn er packte die Schlange grob an der Schultern und drückte sie gegen die Wand.
„Klartext“, forderte er.
„Ach“, fing die Schlange völlig unbeeindruckt an und grinste Manu provozierend entgegen, „lass die doch 'n bisschen rummachen, wenn die wollen, oder bist du eifersüchtig?“
„Ach? Rummachen?“, er ließ die Mamba wieder los und blickte stattdessen zu Zombey. Ein gefährlicher Unton schwang in seiner Stimme mit und mir gefiel diese Information auch nicht.
„Wie lange läuft das bitte? Habt ihr euch deswegen zusammen zurückgezogen?“, fragte ich sofort.
„Sag mal spinnt ihr?“, fassungslos sah Zombey zu uns. „Das war nur Tarnung, noch mal. Sonst wäre euer 'grandioser' Plan längst aufgeflogen verdammt!“, regte er sich über uns auf.
„Tarnung?“, hakte ich nach.
„Ja, Tarnung“, äußerte sich Maudado auch mal endlich dazu. „Das war alles bedeungslos.“
„Also bedeutungslos sah das nicht aus“, murmelte die Mamba halb laut.
„Warum? Was daran war denn bitte nicht so bedeutungslos“, sofort fixierte Manu die Schlange wieder und es würde nicht mehr lange dauern bis Manu ausrasten würde und die Attitüde der Mamba besserte seine Laune nicht gerade.
„Ich weiß auch nicht, aber meine Intuition sagt mir, dass die beide das Küssen echt genossen haben und so sah es auch aus“, grinste sie auch schon.
„Was zum- Zombey?!“, geschockt blickte Manu zu seinem Kumpel und klang leicht pissed.
„Alter. Wie lange kennen wir uns jetzt? Denkst du etwa, ich hätte es dir nicht gesagt, wenn ich eine ernstzunehmende Beziehung hätte? Ich bin nicht so der Typ für True love und so 'nen Scheiß. Außerdem ist das Maudado. Ein Kumpel höchstens, mehr nicht. Wir haben das nur gemacht, um euren absolut beschissenen Plan nicht zu zerstören“, rechtfertigte Zombey sich gereizt.
„Maudado?“, geschockt blickte ich zu ihm und wartete ab was er dazu zu sagen hatte.
„Das war nur zur Tarnung und absolut bedeutungslos! Wie oft müssen wir euch das eigentlich noch sagen? Wieso reden wir überhaupt über sowas belangloses, wenn hier 'ne Schlange ist?“, empörte sich Maudado genervt.
„Weil das hier viel amüsanter ist, also für mich meine ich“, lachte die Mamba und Gott geht die mir gerade auf die Nerven.
„Vergiss deine jetzige Lage nicht“, aber auch diese Aussage konnte das Grinsen nicht aus dem Gesicht der Schlange vertreiben.
„GLP. Glaubst du eher der Bitch da“, Zombey deutete auf die Mamba, „die wir verarscht haben, oder mir?“
„Ist ja schon gut, ich weiß ja selber, dass du kein Beziehungsmensch bist“, Manus Tonlage normalisierte sich wieder, also schien er Zombey Glauben zu schenken. „Vor allem nicht mit 'nem Hellhound“, murmelte er noch, ehe er sich wieder auf die Schlange konzentrierte. „Kommen wir wieder mal zurück zu dir, Mamba.“
„Was? Ne lieber nicht“, die Mamba war immer noch am Grinsen und es kotzte mich an.
„Denkst du, du könntest dir hier irgendwas aussuchen? Du machst gefälligst das, was wir dir sagen“, Manu schien ebenso genervt von ihrem Dauergrinsen zu sein wie ich es war.
„Mhm, ja aber mehr als das was ich schon gesagt habe, weiß ich nicht. Natrix ändert seine Pläne oft und das Abfackeln von eurem Hauptquartier hat ja leider nicht geklappt“, sie zuckte mit den Schultern.
„Da muss es doch noch mehr geben. Du musst mehr wissen“, unterstellte Manu der Schlange, aber die schüttelte ihren Kopf.
„Nope, weiß ich nicht“, sagte sie und löste sich wieder von der Wand. „Ich hab euch gesagt was ihr wissen wolltet, also lasst mich gehen“, auffordernd sah sie uns an.
„Oh? Du dachtest wir würden dich gehen lassen, damit du Natrix schön erzählen kannst dass wir Bescheid wissen?“, hatte sie das wirklich geglaubt? Sie war scheinbar ziemlich naiv. „Ne Schätzchen, so läuft das nicht.“
„So viel Dummheit hätte ich dir gar nicht zugetraut. Äußerlich ganz okay und innerlich so viel Verstand wie'n Holzklotz. Bedauerlich. Was machen wir jetzt nur mit dir? Jemand Vorschläge?“, fragte Manu in die Runde.
„Narkotisieren und in den Fluss schmeißen?“, schlug Zombey trocken vor und vermutlich fand er den Gedanken echt schön, aber das würden wir natürlich nicht wirklich tun. Aber die Mamba beunruhigte diese Aussage sehr, denn schon preschte sie panisch nach vorne, um verzweifelt zu versuchen an Manu und mir vorbei zu kommen, was ihr natürlich nicht gelang.
„Was? Du willst schon gehen? Wie bedauerlich. Wir kommen ohne deine Anwesenheit doch nicht klar“, meinte Manu mit einem traurigen Unterton und grinste die Mamba an.
„Lasst mich in Ruhe!“, bildete ich mir das nur ein oder hat die Mamba das extra etwas lauter gesagt? Und ihre Haltung war auch anders. Sie zappelte nur hilflos rum anstatt einen ernsten Fluchtversuch zu unternehmen.
„Sorry, aber diese wehrlose Mädchen Nummer kannst du dir sonst wo hinstecken“, unbeeindruckt von ihrem scheinbar hilflosen Auftreten verdrehte Manu seine Augen.
„Jup, außer uns ist niemand hier, also spar's dir“, schloß ich mich ihm an und die Haltung der Mamba änderte sich schlagartig. Sofort stand sie wieder einigermaßen gefasst vor uns.
„Aber irgendwann kommen irgendwelche Leute, vielleicht schrei ich ja einfach mal?“, ein unschuldiges Lächeln begleitete ihre Worte und sie schien wirklich Luft zu holen, um laut zu schrein. Ne, das konnten wir jetzt echt nicht gebrauchen.
„Ich fände es besser, wenn du leise bist“, und schon hatte ich ihr die Spritze in den Arm gerammt und ihr das Narkosemittel injiziert.
„Shit!“, war das einzige was die Mamba, sagte und in diesem einen Wort kamen all ihre wirklichen Emotionen zum Vorschein. Ihre Stimme war weinerlich gebrochen und auch Tränen sammelten sich in ihren Augen, aber sie konnte keine davon vergießen, denn da verlor sie schon das Bewusstsein. Ich fing sie auf.
„Nehmen wir sie zum Hauptquartier mit?“, fragte ich und Manu nickte nur knapp, also positionierte ich die bewusstlose Mamba in meinen Armen und schon gingen wir los.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht die Mamba zu schreiben als sie angefangen hat über den Fake-Kuss zu reden, vielleicht etwas zu viel Spaß xD
Na was glaubt ihr wo die Mamba jetzt untergebracht wird? xD (Silberschwingen)
Narkotisieren und in den Fluss schmeißen hört sich für mich immer noch gut an...
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