Kapitel 51
Sicht Maudado
Lächelnd schaute ich zu Zombey und Paluten die sich wortlos die Hand reichten. Das war immerhin etwas und schien als Versöhnung für beide auszureichen, denn sie lösten ihre Hände wieder von einander und nickten sich kurz zu. Ich ließ meinen Blick durch die Halle wandern und starrte in die Richtung in die Natrix verschwunden war. Seine Flucht war ziemlich abrupt gewesen und auch definitiv nicht geplant, auch wenn er es durch die Kreuzotter so wirken ließ. Also war die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier irgendwo was zurückgelassen haben ziemlich hoch. Eventuell könnten wir hier noch was aufschlussreiches finden.
„Durchsuchen wir noch die Halle? Vielleicht finden wir ja ein paar Anhaltspunkte zu den Schlangen“, fragte ich in die Runde.
„Das ist 'ne gute Idee“, erwiderte GLP, schien aber ziemlich in seine Gedanken versunken zu sein. Kein Wunder, schließlich war in den letzten Stunden ziemlich viel passiert.
„In der Zwischenzeit könnt ihr uns ja mal erzählen was ihr so in Erfahrung gebracht habt“, forderte Zombey die beiden Leader auf. Er war immer noch genervt, weil die beiden uns bis jetzt nichts erklärt hatten. Ich schritt währenddessen langsam in Richtung der Kisten hinter denen Zombey und ich uns versteckt hatten.
„Cerberus war Natrix' Bruder“, sagte GLP dann und war angesichts der schockierenden Tatsache, die er uns da offenbarte irgendwie etwas zu gelassen.
„Was? Das ist nicht dein Ernst“, zweifelte Zombey auch sofort skeptisch, bevor ich meine eigenen Zweifel dazu äußern konnte.
„Doch. Cerberus war Natrix jüngerer Bruder und die zwei sind zusammen in 'nem Heim aufgewachsen“, erklärte Palle ebenso ruhig wie GLP. Was sind die denn so gechillt? Wissen die da gerade überhaupt was sie uns da mitteilen? Wir haben alle unseren Ziehvater, dadurch verloren, dass sein älterer Bruder 'nen Schaden hat und Cerberus einfach getötet hat? Was zur Hölle!
„Das is'n Witz. Wie gestört ist dieser Bastard bitte? Warum bringt man seinen eigenen Bruder um?“, fragte Zombey auch schon und er klang genauso ungläubig und zeitgleich wütend wie ich mich fühlte.
„Der Typ ist einfach ein Monster. Cerberus hat schon mit 16 angefangen Jüngere unter seine Fittiche zu nehmen und auf sie aufzupassen“, das klang wirklich nach Cerberus und ich blickte nochmal zu den anderen die immer noch an Ort und Stelle standen, anstatt den Raum zu durchsuchen und sah wie sie alle leicht melancholisch lächelten. „Und am Anfang hat Natrix auch mitgemacht, allerdings hatte er andere Motive als Cerberus“, redete Paluten weiter und man hörte die Verachtung, die er Natrix entgegen brachte deutlich.
„Was meinst du mit 'andere Motive'?“, hakte Zombey sofort nach und ich schaute mich wieder weiter in der Halle um. Als Zombey und ich hier reinkamen, hat Natrix ja mit dieser Kreuzotter relativ nah bei uns gestanden, auf jeden Fall nah genug, dass wir jedes Wort verstanden haben...das kann ja nur bedeuten, dass er diesen Gang zwischen den Lagerregalen durchgelaufen sein muss. Sofort ging ich in die Richtung aus der wir vor einiger Zeit die Stimmen gehört hatten.
„Nigan meinte Natrix hätte die Hounds vor unserer Zeit wohl nur benutzt um sich selbst zu bereichern. Er hat sie wohl auf lebensgefährliche Aufträge geschickt und sie wie Dreck behandelt“, erzählte Palle während ich meinen Gedanken nachhing, denn die Kreuzotter musste sich irgendwo hier in der Nähe versteckt haben. Außerdem musste die Kreuzotter von der Position aus auch irgendwie Zugang zu dem Lichtschalter gehabt haben...
„Passt schon irgendwie zu diesem ekelhaften Spinner. Lass mich raten, Cerberus hat es raus gefunden?“, Zombey klang mittlerweile einfach nur noch wütend.
„Zuerst hat er es nur vermutet, aber dann hat er gesehen wie Natrix ein Kind geschlagen hat und dann ist Cerberus ausgerastet“, berichtete Palle. Ich hatte Cerberus noch nie wütend erlebt, aber mit ihm war bestimmt nicht zu Spaßen gewesen, wenn er im rage-mode war. Ich suchte weiter den Gang ab.
„Die beiden haben sich im Streit getrennt und Natrix hat sich ziemlich lange nicht mehr bei Cerberus gemeldet. Nigan und Natrix haben sich ihre eigene Gang aufgebaut, wobei Natrix wohl schon Hintergedanken hatte, von denen Nigan nichts wusste“, erklärte GLP und wirklich? Der Typ soll nichts gewusst haben? Das konnte ich einfach nicht so recht glauben.
„Die haben ihre Gang zusammen aufgebaut, aber der will davon nichts gewusst haben? Das könnt ihr nicht ernst meinen. Außerdem hat der euch doch in diese Falle hier geführt, oder nicht?“, fragte Zombey auch schon und Gott kann er Gedanken lesen? Langsam wurde das gruselig.
„Er hat uns nicht in die Falle gelockt. Ja er hat uns hierher geführt, aber nicht mit der Absicht uns tot zu sehen. Dafür hat er uns zu viel erzählt, schließlich hat er uns bevor wir die Halle betreten haben noch gefragt, warum wir ihm eigentlich vertrauen und er hat uns sogar direkt gesagt, dass Natrix da drin sein könnte. Außerdem hat er uns auch vor der Mamba gewarnt“, verteidige Palle traurig den Toten.
„Aber warum? Jetzt mal ernsthaft, die scheinen sich ja eigentlich lange gekannt zu haben“, Zombey war immer noch etwas skeptisch, auch wenn er Palutens Worten zu glauben schien und ich widmete mich wieder meiner vorherigen Tätigkeit: Den Gang nach Hinweisen absuchen.
„Die beiden haben sich auseinander gelebt. Natrix kam nach dem Mord an Cerberus in den Knast. So weit so gut, Nigan hat in der Zeit eine Tochter bekommen. Natrix war davon nicht so begeistert, hat ihn abgewiesen, kam dann aber später bei ihm angekrochen und schien sich eigentlich gut mit ihr zu verstehen. Naja, jetzt wissen wir ja auch warum“, GLP klang ebenso angeschlagen wie Palle. Vermutlich blickten sie gerade traurig auf den Toten. Ich schritt weiter durch den Gang auf der Suche nach irgendetwas, was uns nützlich sein könnte. Oh, ein Regalbrett ist ja komplett leer. Das war komisch, denn alle anderen waren mit irgendwelchem Krempel überfüllt. Ich ging darauf zu und inspizierte es neugierig. Es wurde jedenfalls nicht von Staub bedeckt wie alle anderen Reagalbretter, also hatte man die Sachen, die sich dort befanden erst kürzlich entfernt. Ich rüttelt etwas daran herum, aber nichts passierte. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es irgendwie einen super coolen Geheimgang öffen würde oder zumindest irgendeinen Mechanismus aktivieren würde, aber es war nur ein langweiliges Reagalbrett. Wie enttäuschend.
„Diese ganzen Intrigen dieses Bastards kotzen mich einfach an“, fauchte Palle auch schon wütend und ich wollte mich gerade von diesem uninteressanten Regal abwenden, als mir etwas auffiel.
„Der Typ kann vorausplanen, das macht ihn so gefährlich“, kurz pausierte GLP, ehe er weitersprach. „Jedenfalls hat Natrix Nigans Tochter heimlich vergiftet und sie starb daraufhin an ihrer 'Krankheit'. Die Mutter brachte sich um und Nigan war wieder alleine, was ihn dazu brachte, zu den Schlangen zurückzukehren. Allerdings wurde er nur noch wie Scheiße behandelt.“
„Und jetzt ist er tot“, stellte Palle nochmal fest, um es sich wahrscheinlich selbst wieder vor Augen zu führen. Und ich erblickte etwas an der Wand, da war nämlich ein unscheinbarer Sicherrungskasten hinter dem Regal. Deswegen wurde das Brett also leergeräumt.
„Wie man unschwer erkennen kann“, setzte GLP hinzu und dann schwiegen die drei.
Ich streckte meine Arme aus und versuchte den Sicherrungskasten zu erreichen, was mir auch gelang. Behutsam öffnete ich den Kasten und er schrappte leicht an dem Metallgerüst des Regals. Wer zur Hölle stellt überhaupt Regal vor dem Sicherrungskasten? Das war ja mal so dumm! Ich betrachtete die einzelnen Sicherungen und die blasse Beschriftung der einzelnen Teile. So hatte die Schlange also alles dunkel gemacht. Aber warum ist das Licht wieder angegangen? Ich begutachtete den Kasten noch genauer und an einer der Sicherungen war doch irgendetwas befestigt, oder? Ja, ganz sicher. Ein altes Gummiband wurde an der Sicherung angebracht und scheinbar unten an der Außenseite des Kastens befestigt. Vielleicht hatten die ursprünglichen Besitzer der Halle ja viele stromfressende Maschinen, die immer die Sicherung haben raus fliegen lassen und dann hatten sie sich diesen Mechanismus ausgedacht. Die Schlangen konnten es nämlich nicht gewesen sein, schließlich wäre es ihnen ja mehr als recht gewesen, wenn wir im Dunkeln getappt wären. Vermutlich hat sich der Mechanismus durch die geschlossene Tür des Kastens irgendwie verlangsamt. Ich schaute mir das alte Gummiband noch mal an, aber dann sah ich plötzlich etwas interessantes. Am Boden lag doch irgendein Zettelchen, oder? Sofort versuchte ich danach zu greifen, aber es war unmöglich. Schnell suchte ich mir etwas dünnes und langes aus dem ganzen Krempel, der hier rumstand. Ich fand eine Eisenstange und legte mich auf den Boden, um nun nach dem Zettelchen zu fischen. Es war ziemlich mühsam, aber es gelang mir. Es war eine abgerissene Ecke eines Notizbuches. Wahrscheinlich wurde es vom Regal rausgerissen, als die Kreuzotter abhauen musste.
„Leute, ich hab hier was“, schrie ich auch schon grinsend.
„Was? Hast du uns überhaupt zugehört?“, fragte GLP genervt, aber ich hörte auch, dass die Situation ihn zu belustigten schien.
„Wie du hast was? Was hast du?“, wollte Zombey wissen.
„Hier“, sagte ich und reckte das Zettelchen weddelnd empor. Sobald ich meine Freunde erreicht hatte, drückte ich Paluten auch schon das Papierstücken in die Hand.
„Hölderlinstraße 28 b...fpunkt...ader...?“, las Paluten irritiert die Wortfetzten vor. Ich gebe zu, dass es jetzt nicht unbedingt der aufschlussreichste Hinweis ist, aber immerhin ist es etwas.
Sicht GLP
Meine Gedanken schweiften wieder zurück zu Nigan und Cerberus, allerdings konnte ich mich -zum Glück- nicht allzu lange damit beschäftigen, denn Maudado riss mich aus meinen Gedanken. „Leute, ich hab hier was!“
„Was? Hast du uns überhaupt zugehört?“, fragte ich ihn. Mir war überhaupt nicht aufgefallen, dass er sich von uns entfernt hatte. Er konnte ja wirklich unauffällig sein, wenn er wollte.
„Hölderlinstraße 28 b... fpunkt...ader...?“, las Paluten stockend den Zettel vor. Viel brachte uns das nicht.
„Aha? Und was soll da bitte sein? Steht da noch was?“, hakte ich nach. Ich betrachtete den Zettel, jedenfalls soviel, wie ich sah, aber nichts daran war auffällig. Ein kleines, unscheinbares Stück Papier. Keine Flecken, keine Kritzeleien, nichts.
„Keine Ahnung. Hier steht sonst auch nichts weiter...“, antwortete Paluten. Die Frustration stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Na toll. Also bringt uns das erst mal nichts. Ich geh nicht nochmal in unbekanntes Gebiet. Das haben wir heute schon zwei mal gemacht, das reicht für's erste“, schnaufte ich. Sowohl den Außenposten zu betreten als auch hier her zu kommen war eine viel zu riskante Entscheidung gewesen. Letztlich hatten wir zwar Informationen über Natrix bekommen, mussten uns jetzt aber mit einer Leiche rumschlagen und wären auch beinahe draufgegangen, wenn Zombey und Maudado nicht zufällig aufgetaucht wären. So ein Risiko ging ich ganz bestimmt nicht nochmal ein.
„Jo das reicht wirklich für heute“, stimmte Paluten mir zu und warf einen kurzen Blick auf Nigan.
„Du hast ja vorhin nochmal gesagt, dass Nigan euch vor der schwarzen Mamba gewarnt hat, also vor der Person der Zombey und ich begegnet sind, oder?“, wandte sich Maudado an Paluten, während er nachdenklich die Hand ans Kinn legte.
„Ähm, ja“, irritiert zögerte Paluten kurz. „Wieso fragst du?“
„Naja, jetzt da wir von ihr wissen und Zombey und ich ihr sogar schonmal begegnet sind und wissen wie sie aussieht, können wir doch die Jägerin zur Gejagten machen“, Maudados Blick änderte sich von einem nachdenklichen zu einem entschlossenen.
„Die Idee ist gar nicht so schlecht...“, ging ich darauf ein. Zombey und Maudado kannten sie, konnten sie uns zeigen. Wenn wir klug vorgehen würden, könnten wir uns die Schlange schnappen.
„Nicht so schlecht? Spinnst du? Nein, ganz bestimmt nicht. Damit du diesmal wirklich vergiftet wirst, oder so? Kommt nicht in Frage. Vorschlag abgelehnt“, fiel Zombey mir ins Wort. Entschieden schüttelte er den Kopf, verdeutlichte so seinen Standpunkt.
„Das kommt überhaupt nicht in Frage! Was wenn sie nicht nur Gift hat, das man in Getränke schüttet, sondern auch noch welches, dass sie dir einfach injizieren könnte? Das ist viel zu gefährlich!“, stimmte Paluten ihm zu und war genauso aufgebracht, wie Zombey.
Maudado verdrehte die Augen, ehe er antwortete: „Nett, dass ihr euch so um mich sorgt, aber wer hat denn gesagt, dass ich mich ihr nähere? Schließlich kennt sie mich und Zombey schon.“
„Aber sie hat sich doch nur an dich rangemacht. Wieso sollte sie dann Zombey kennen und überhaupt was willst du vorschlagen?“, hakte Paluten etwas gezwungen nach. Der Unmut über Maudados Vorschlag konnte man ihm deutlich ansehen.
„Erzähl uns, was du vorhast. Vielleicht beruhigen sich deine Bodyguards dann wieder“, mischte ich mich -zugegebenermassen etwas erheitert- in das Gespräch ein. Zombey grummelte nur. Natürlich verstand ich ihre Skepsis, aber das war unsere Chance. Maudado sollte seine Idee wenigstens erklären dürfen.
„Offensichtlich ist die schwarze Mamba ja auf euch beide aus“, sein Blick schwankte zwischen Paluten und mir, „Mich hat sie wahrscheinlich nur angesprochen, weil sie sich die Gelegenheit mich in einem Club anzutreffen wohl nicht entgehen lassen wollte. Also gehen wir alle wieder in einen Club. Zombey und mich wird sie aus Gründen in Ruhe lassen, weswegen sie ja sofort zu einem von euch gehen wird. Sie wird dann mit euch flirten und irgendwie versuchen euch von dort weg zubekommen, sei es nun mit Gift oder anderen Methoden. Aber da ihr beide ja schon öfter mit Frauen geflirtet habt, seid ihr ja aufmerksamer als ich. Ihr lockt die Schlange dann irgendwo hin und lasst sie in dem Glauben sie hätte gewonnen und dann können wir ja zusammen ein paar Informationen aus ihr raus holen. Wir lassen die Schlange also zu uns kommen, anstatt ewig nach Hinweisen zu suchen“, fuhr er fort und verdammt, die Idee war Gold wert, auch wenn es da noch winzige Lücken gab.
„Sehr gute Idee. Ich versteh schon, dass du die Pläne machst und nicht der da“ kurz deutete ich auf Paluten. „Aber warum sollte sie euch in Ruhe lassen? Wenn ich das richtig verstanden hab, hatte sie dich beim letzten Mal ja fast.“
„Ne, die wird nicht zu uns kommen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Also findest du echt, einer von euch spielt den Lockvogel hört sich nach 'ner guten Idee an?“, fragte Zombey skeptisch. Er schien immer noch nicht begeistert von der Idee zu sein sich der Schlange zu nähern.
„Kann es sein, dass du vergessen hast, wenn du hier vor dir hast? Paluten und ich lassen uns doch nicht von der verarschen.“ Ich wusste zwar immer noch nicht, was diese 'Gründe' waren, weswegen die Schlange sich Zombey und Maudado nicht nähern würde, aber die Idee überzeugte mich trotzdem. Es müsste nur einer von uns der Köder sein und fertig.
„Oh, tut mir ja leid, dass ich ihre Majestäten so unterschätzt habe“, murmelte Zombey und verdrehte die Augen. Ihn von der Idee zu überzeugen konnten wir wohl vergessen, aber das war mir egal. Er würde so oder so mitziehen.
„Also machen wir das jetzt wirklich?“, meinte Paluten immer noch hörbar skeptisch, aber auch mit ihm würden Maudado und ich keine Probleme haben.
„Wir machen das jetzt so“, entschlossen nickte ich Maudado zu, welcher zufrieden grinste während Paluten seufzte.
„Wenn das schief geht, ist das nicht meine Schuld. Ich hab euch gewarnt“, erneut verdrehte Zombey die Augen, versicherte aber trotzdem seine Beteiligung am Plan.
„Ach, das klappt schon es ist ja quasi vier gegen einen und das weiß die gute nicht einmal“, versicherte Maudado ihm immer noch grinsend. Die Denkweise des Kleinen gefiel mir irgendwie.
„Langsam versteh ich, warum du den nicht raus gelassen hast“, murmelte Zombey kopfschüttelnd in Palutens Richtung. Zombey ignorierte Paluten nicht mehr, mehr noch, er interagierte sogar normal mit ihm, ohne ihm fast den Kopf abzureißen. Allein diese Tatsache ließ mich grinsen, hätte ich doch nicht mehr damit gerechnet, dass es soweit kommen würde.
„Was soll das denn bitte heißen?“, fragte Maudado verwirrt aber auch leicht angegriffen nach.
„Du freust dich doch drauf, diese Mamba zu verarschen. Außerdem grinst du wie so'n Gestörter“ erklärte Zombey, winkte dann jedoch ab. „Is ja auch egal, gegen euch Gestörte haben Paluten und ich ja eh keine Chance.“
„Dieses Biest ist ja so aufdringlich gewesen und wollte mich vergiften, da darf ich doch 'n bisschen schadenfroh sein, wenn sie in ihre eigene Falle tappt“, empörte sich Maudado etwas. Und ich konnte das sowas von nachvollziehen.
„Ja ja, fahr die Krallen ein, ich bin hier die Cat“, erwiderte Zombey leicht genervt, wahrscheinlich war er sich des Themas überdrüssig.
„Tze“, schnalzte Maudado, ließ es aber auf sich beruhen.
„Der andere Gestörte fühlt sich übrigens auch diskriminiert“, mischte ich mich erneut in eine Diskussion der beiden ein.
„Immerhin gestehst du dir deine Störung ein, das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung“, lachte Paluten los, bevor Zombey sich äußern konnte.
„Ich hab immer noch den Basey, also sei lieber vorsichtig“, warnte ich ihn, während ich den Schläger in meiner Hand hin und her drehte. Langsam gewöhnte ich mich an das Teil, als wäre es schon immer in meinem Besitz gewesen.
„Du hast echt zu viel gefallen an dem Teil gefunden“, Paluten lachte zwar immer noch, allerdings schüttelte er auch den Kopf dabei.
„Das willst du doch nicht wirklich behalten, oder? Der Gedanke daran ist irgendwie beunruhigend“, wollte Zombey wissen, während er zweifelnd den Schläger musterte.
„Klar behalt ich den“, antwortete ich. Warum sollte ich ihn nicht behalten? Was war denn so schlimm an dem Teil? Klar, ich musste ihn definitiv reinigen, aber sonst? Damit war doch alles in Ordnung.
„Spar dir deine Worte Zombey. Der schleppt das Teil schon 'ne ganze Weile mit sich rum“, Paluten musterte den Schläger ebenfalls recht abschätzig. Was hatten die denn alle fürn Problem?
„Wie hast du das ausgehalten? So wie der guckt würde der das Ding am liebsten heiraten“, die Frage ging offensichtlich an Paluten. Natürlich freute ich mich über die Konversation der beiden, aber das hier ging deutlich in die falsche Richtung.
„Vermutlich hat er das schon längst und ist jetzt damit in den Flitterwochen so wie er mit den Teil rumspielt. Und ich finde es immer noch ziemlich beunruhigend, aber den Basey wird er wohl nie wieder rausrücken“, seufzte Paluten. Okay, langsam reichte es auch mal.
„Das geht langsam in eine sehr verstörende Richtung Leute“, unterbrach ich die beiden genervt.
„Dann müssen wir damit wohl leben“, fügte sich Zombey, obwohl er sehr deutlich nicht davon begeistert war, dass ich den Basey behalten würde.
„Sollten wir nicht langsam mal los?“, wechselte Maudado das Thema, während er ungeduldig auf der Stelle rumtappste.
„Chill, Maudado, so eilig haben wir es jetzt auch nicht“, beantwortete Paluten seine Frage.
„Doch haben wir! Noch befindet sich die Schlange wahrscheinlich im selben Club, schließlich ist die Nacht ja noch recht jung und wenn wir jetzt noch länger hier rumstehen, verschwindet sie vielleicht wieder und wer weiß wann wir sie dann wieder treffen“, warf Maudado ein.
„Er hat recht. Je schneller wir da sind, desto besser. Aber denkt dran, wir müssen auch noch die Polizei rufen“, mein Blick fiel auf Schlängli, den ich bewusst die ganze Zeit ignoriert hatte. Ich hatte ihn nur zwei Sekunden betrachtet, aber trotzdem spürte ich sofort einen kleinen Stich, weswegen ich mich zwang, den Blick abzuwenden.
„Das können wir ja auf dem Weg machen“, Maudado wirkte zwar ungeduldig, trotzdem hatte ich das Mitleid aus seiner Stimme heraus gehört. Wahrscheinlich wollte er nicht nur so schnell wie möglich die Schlange schnappen, sondern auch so schnell wie möglich aus der Halle raus, und verübeln konnte ich ihm weder das eine, noch das andere.
„Zombey hat recht, du freust dich viel zu sehr, Dado“, seufzte Paluten.
„Da freut sich wohl jemand, die Schlampe wieder zu sehen“, knurrte Zombey etwas. Okay. Der war deutlich genervt von unserer Motivation.
„Ich freu mich nur auf ihren Gesichtsausdruck, wenn sie rafft, dass sie in der Falle sitzt“, ein etwas schadenfrohes Grinsen schlich sich in Maudados Gesicht.
„Ich bin nur von Sadisten umgeben. Der eine ist mit einem Baseballschläger verheiratet und der andere ist rachsüchtig. Aber dann mich dafür kritisieren“, maulte Zombey genervt. Ob er jetzt mich oder Maudado mit dem kritisieren meinte, war mir nicht ganz klar, aber wahrscheinlich bezog es sich eh auf uns beide.
„Ich will euer ach so wichtiges Gespräch ja nicht stören, aber wir sollten langsam los“, unterbrach ich die beiden schnell. Sonst würden wir noch morgen hier stehen, aber wir mussten hier echt weg.
Maudado nickte erfreut, Zombey verdrehte die Augen und Paluten seufzte. Letztlich setzten sie sich aber dennoch in Bewegung und schlüpften aus dem Hallentor.
Da Silberschwingen mal wieder zu inkompetent war, um ein Nachwort zu schreiben, hat sie jetzt Pech und es gibt keins von ihr. Außerdem hat sie mir somit Material für mein eigenes Nachwort geliefert xD
Ich hoffe, mit dem Kapitel ist alles in Ordnung...Wattpad hat grade schon wieder gestreikt xD
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