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Kapitel 45

Sicht Paluten

„Komm, du musst nochmal mit ihm reden“, forderte ich Manu auf. Zombey kam es wahrscheinlich wirklich so vor als würde er ersetzt werden, als wäre alles was er getan hat bedeutungslos gewesen. Aber das war es nicht. Das könnte es nie sein, schließlich hat er Manu aus dem Loch geholt in das ich ihn absichtlich geschubst hatte. Fuck. Ich war so ein beschissenes Arschloch gewesen. Manu hätte alles Recht dazu mich ewig zu hassen und stattdessen saß er neben mir auf einem Baum und erzählte mir wie es nach der Trennung für ihn war und er hatte mir verboten mich zu entschuldigen. Das hatte ich alles nicht verdient, aber er vertraute mir trotzdem wieder und ich werde ihn nie wieder so verletzen. Ich werde alles tun um ihn zu beschützen.„Vielleicht haben wir ja Glück und sie sind im Aufenthaltsraum“, meinte ich und sprang elegant vom Baum, um abwartend zu Manu zu blicken.

„Meinst du nicht, dass er jetzt seine Ruhe haben will?“, zweifelte Manu mit leiser Stimme und blieb unsicher sitzen.

„Wenn er im Aufenthaltsraum sein sollte, dann will er nicht seine Ruhe haben und wenn er nicht dort ist, werden wir ihn sowieso nicht finden, schließlich hat Maudado ja ein Geheimversteck“, ich zuckte mit den Schultern, obwohl die Tatsache, dass Maudado ein Geheimversteck hatte immer noch bitter für mich schmeckte.

„Hm, ja hast Recht“ sagte er und kletterte den Baum runter, aber ich hörte wie skeptisch er war.

„Na also“, lächelte ich ihn an in der Hoffnung ihn damit irgendwie Zuversicht zu vermitteln. „Auf geht's!“

Schnell schritten wir in Richtung des Gemeinschaftsraumes. Ich ließ meinen Blick durch den großen Raum gleiten und erblickte Venom und Lilly die sich an der Küchenzeile irgendetwas am Kochen waren. Keine Spur von Maudado und Zombey.

„Sie sind nicht da“, stellte auch Manu in dem Augenblick fest und seufzte und ich konnte ihm ansehen das er darüber etwas erleichtert war.

„Oh, sucht ihr Zombey und Maudado?“, fragte Venom plötzlich und hörte auf die Petersilie zu hacken. Lilly übernahm seine Tätigkeit dann seufzend und schüttete die kleinen Petersilien Stücke in einen der Töpfe, die auf dem Herd standen. Was immer sie da kochten, roch verdammt gut.

„Weißt du etwa wo sie sind?“, wollte ich wissen und wenn er das jetzt wirklich wusste, dann wäre ich am Boden zerstört. Wusste etwa jeder außer mir wo Dados Geheimversteck war?

„Nein, weiß ich nicht“, sagte Venom und wollte sich wieder seiner vorherigen Tätigkeit widmen, sah aber, dass Lilly das schon erledigt hatte, weswegen er stattdessen damit anfing eine Paprika klein zu schneiden. „Aber Dado hat mir aufgetragen euch zu sagen, dass die beiden im Hauptquartier sind. Die hatten ziemlich große Rucksäcke dabei...keine Ahnung was die vorhaben.“

„Ist nicht grade der beste Moment, um abzutauchen“, nuschelte Manu neben mir. Er hatte den Rucksack also genauso gedeutet wie ich. Die beiden saßen wahrscheinlich in Dados Versteck und hatten vermutlich alles was sie brauchten, um sich eine Weile dort zu verschanzen.

„Immerhin haben sie diesmal Bescheid gesagt“, sagte ich. Scheinbar verstanden sie wenigstens warum wir uns Sorgen machen. Also Maudado hatte es auf jeden Fall verstanden.

„Ja, aber nicht uns“, er klang ziemlich verletzt und auch etwas enttäuscht.

„Da hast du recht, aber indirekt ist besser als gar nicht“, seufzte ich und beobachtete wie Lilly blitzschnell eine Möhre und einen Lauch zerkleinerte, während Venom die Paprika in eine Pfanne gab und danach Hackfleisch aus dem Kühlschrank holte und dieses erst würzte, bevor er kleine Bällchen daraus formte. Bevor ich fragen konnte, ob sie vielleicht mit uns teilen würden, wurde die Tür auf gerissen und Sniper kam hektisch auf Manu und mich zu.

„Paluten, GLP wir haben ein Prob-“, in diesem Moment bemerkte er, dass Lilly und Venom in dem Raum waren und ihn beiläufig zu hörten. Sofort brach er ab und bemühte sich gelassen zu klingen, „eine Grenzüberschreitung an der Talkreuzung über dem Bach. Wollt ihr kurz mal mitkommen?“

„Ach, ne Grenzüberschreitung. Joa, wieso eigentlich nicht. Macht bestimmt Spaß, oder GLP?“, ging ich sofort grinsend auf Venoms kleines Schauspiel ein, wusste aber natürlich, dass es sich um was viel Schlimmeres handeln musste.

„Ja, mal sehen was oder wer uns da erwartet“, erwiderte Manu bemüht lässig, aber ich sah wie er sich leicht anspannte.

„Oh, sollen wir auch mitkommen?“, erkundigte Lilly sich und fuck kurzzeitig hatte ich vergessen, dass sie und Venom hier waren.

„Nein!“, die Antwort kam etwas zu schnell und war auch etwas zu laut, weswegen ich mich kurz räusperte. „Ich meine nein das klappt schon. Ihr habt euch doch gerade was zu Essen gemacht und so was kleines kriegen wir eh schnell geregelt.“

Venom und Lilly blickten einander kurz verwirrt an, zuckten aber dann mit den Schultern und fragten nicht weiter nach. Schnell verschwanden Sniper, GLP und ich durch den Haupteingang und liefen in die Dämmerung hinein.

„Okay, Sniper. Was ist passiert?“, fragte ich ihn ernst, als wir außer Hörweite waren. Ich blickte zu ihn und sah wie er zitterte und seine Hände zu Fäusten ballte.

„Ein Kunde wurde zusammengeschlagen. Vier gegen einen. Ich konnte nicht eingreifen. Sie waren bewaffnet und haben einfach nur auf ihn eingeschlagen“, es war selten, dass Sniper so verdammt wütend klang. „Überall Blut“, plötzlich war sein Tonfall anders. Er wirkte irgendwie so hilflos und seine Hände hingen schlaff an ihm herunter, „ich weiß nicht, ob der Kunde überhaupt noch lebt“, seine Stimme zitterte und wurde immer leiser.

„Fuck“, fing Manu an, „Hast du irgendwen erkannt? Irgendwas auffälliges an ihnen?“

„Grüne Beanies“, er warf uns einen Blick zu und ich sah die Verachtung und den Hass den er auf die Täter empfand. Grüne Beanies konnte nur eins bedeuten, „Zweifelsohne Schlangen. Einer hatte auch ein Schlangentattoo am rechten Oberarm.“

„War ja klar, dass die irgendwann wieder auftauchen“, knirschte Manu wütend. „Na dann, sehen wir mal nach, ob man eurem Kunden noch helfen kann.“

„Hoffentlich“, hauchte Sniper und führte uns schnell durch die Seitengassen bis wir an einer unscheinbaren Hausecke ankamen, die Sniper so eben umrundete, als er plötzlich erstarrt stehen blieb. Manu und ich tauschten einen kurzen Blick und im nächsten Moment bogen wir um die Hausecke und standen neben Sniper, der seinen Blick starr auf den Boden gerichtet hatte. In der Sackgasse lag ein Mann auf dem Boden. Und es war ziemlich offensichtlich, dass er nicht mehr lebte. Jemand hatte seinen Schädel zertrümmert und überall lag explosionsartig Blut und komische Fleischstückchen, die wohl mal Teil seines Gehirns gewesen sein mussten. Ich wollte meinen Blick abwenden, aber es ging nicht. Was die Schlangen taten war unvorstellbar grausam. Ich meine wir sind zwar auch eine Straßengang und haben definitiv keine weisse Weste, aber wir sind keine blutrünstigen Mörder. Dieser Tatort hier, spiegelte die Gewissenlosigkeit dieser Menschen wieder. Und diese Menschen waren unsere Feinde. Auf dem Boden hätte auch ein Hound oder eine Cat liegen können und genau das machte mir Angst. Sie waren uns so unglaublich nah und zeitgleich nicht greifbar. Was sollten wir nur tun?

„Ich hätte ihm helfen sollen, dann wäre er jetzt nicht...“, hörte ich plötzlich Sniper sagen. Er klang aufgelöst fast hysterisch, „dann wäre er jetzt nicht-“

„Nein“, unterbrach ich ihn. „Du hättest ihm nicht helfen können. Wenn du eingeschritten wärst, lägen zwei Tote hier“, diese Situation war so ernüchternd für mich. Sniper hätte wirklich hier liegen können, wenn die Schlangen ihn bemerkt hätten. Ich schaute wieder zu Sniper, der unaufhörlich zitterte und einfach nur ein emotionales Wrack war und ich wollte ihn gerade umarmen, als er sich plötzlich wieder fing und sein Gesichtsausdruck Entschlossenheit und Tatendrang ausstrahlte.

„Ich muss die anderen Kunden warnen“, sagte er dann auch schon mit einer unglaublich festen Stimme.

„Mach das“, erwiderte ich und
Sniper nickte, bevor er eilig verschwand. Manu und ich blieben zurück und starrten eine Weile die Leiche an.

„Wow“, durchbrach Manu die bedrückende Stille, „Das ist schon etwas heftig.“

„Das ist verdammt heftig. Shit. Was sollen wir machen? Wir müssen diese Schlangenfressen aufhalten, aber wir haben keinen einzigen Anhaltspunkt“, meine Stimme klang immer verzweifelter.

„Beruhig dich. Chill. Wir müssen“, er schluckte kurz, „wir müssen den mal genauer anschauen.“

„Beruhigen? Wie soll ich mich bitte beruhigen wenn vor uns 'ne fucking Leiche liegt die von unseren Feinden ermordert wurde?!“, meinte ich ungehalten, schritt aber trotzdem auf die Leiche zu. Manu hatte recht: Wir müssten uns den Toten genauer ansehen, auch wenn ich das echt nicht wollte, aber vielleicht fanden wir irgendetwas was uns dabei helfen würde die Schlangen zu erwischen.

Ich bemühte mich nicht zu sehr einzuatmen, denn aus der Entfernung war der Blutgeruch schon beißend intensiv gewesen. Ich stand jetzt sehr nah an der Leiche und vermied es den Kopf anzusehen und betrachtete stattdessen den restlichen Körper. An viel zu vielen Stellen war seine Kleidung blutgetränkt. Aber ich sah keinen Messereinstich. Seine Kleidung war an den blutverschmierten Stellen etwas löchrig und mal waren kleine oder größere Risse zu sehen. Durch einen besonders großen Riss konnte ich einen starken Bluterguss an seiner Hüfte sehen und Löcher die ins Fleisch gebohrt wurden. Sofort wand ich meinen Blick ab und starrte in den Himmel, um mich wenigstens etwas beruhigen zu können.

„Braucht's du da, äh, Hilfe?“, fragte Manu plötzlich etwas überfordert und mein Blick schnellte zu ihm. Ich hörte ihm an, dass er mir nicht helfen wollte, dass er der Leiche definitiv nicht noch näher kommen wollte. Und das musste er auch nicht, zwar würden wir dann vermutlich schneller fertig sein und ich müsste diese Leiche nicht länger alleine betrachten, aber für Manu nahm ich das in Kauf. Der Junge ekelte sich sehr schnell und das hier war widerwertig. Das musste er sich echt nicht an tun, das ertrage ich schon für ihn.

„Es passt schon, es-“, fuck, ich hatte gerade viel zu sehr eingeatmet und der penetrante Geruch schoss in meine Nase und ich gab unterdrückte Würgegeräusche von mir. „Es muss ja sein.“

„Gut. Dann äh, bleib ich mal hier stehen und pass auf, dass keiner uns bei der Leiche sieht“, und damit hatte er sich umgedreht und betrachtete die Seitengasse aufmerksam.

„Ja gut-“, sagte ich und unterdrückte wieder ein Würgen. Ich wand meinen Blick wieder auf den leblosen Körper, der vor mir auf dem Boden lag. Bis jetzt hatte ich nichts auffälliges entdeckt. Das einzige was mich stutzig machte waren dieses Löcher, die überall waren. Ich betrachtete den Oberkörper genauer. Das weisse Hemd des Mannes war über seiner Brust zerrissen und ganz viel Blut befand sich dort. Komischerweise konnte ich, aber keine Wunde sehen. Die Brust war erstaunlicherweise frei von Blutergüssen und Löchern. Aber warum war da dann Blut? Jemand musste darüber gewischt haben, aber warum sollte man das tun? War das nur eine Drohgebärde gewesen, als der Mann noch am Leben war oder steckte etwas anderes dahinter? Vielleicht war es aber auch passiert, als die Person schon tot war, um das Blut von der Tatwaffe abzuwischen. Das könnte möglich sein. Ich seufzte, denn jetzt musste ich mir nur noch eine Stelle genauer ansehen und das war der Kopf...

Langsam glitt mein Blick seinen Hals empor bis zu seinem Gesicht oder viel mehr was davon noch übrig war. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, denn dieser Anblick war einfach nur grausam. Niemand konnte das Gesicht dieses Mannes identifizieren, da es komplett entstellt wurde. Es schien so als hatte jemand mit etwas spitzen hemmungslos darüber gekratzt. Vergleichbar mit dem Versuch einen Kugelschreiber wieder zum Schreiben zu bringen in dem man ihn wütend und verzweifelt über das Papier drückte, sodass nur farblose Kerben auf dem Blatt zurück blieben. Ja. Genauso sah dieses Gesicht aus. Ich traute mich nicht mir seine Augen genauer anzusehen, denn auf den ersten Blick wirkten sie eigentlich intakt, aber schon beim zweiten Blick sah man den schwarzen zähflüssigen Glibber der aus einem Loch im Auge rausquoll. Fuck. Schnell drehte ich meine Kopf weg und blickte auf den Boden hinter mir. Nanu? Täuschte ich mich, oder waren da tatsächlich Bluttropfen am Boden die von der Leiche fortführten? Scheinbar hatte man die Tatwaffe doch nicht gut genug "gereinigt". Dieser Spur würde ich mich gleich zuwenden, aber zuerst musste ich mir nochmal das Gesicht ansehen. Ich schluckte und drehte langsam meinen Kopf wieder in Richtung der Leiche. Ich sah den zertrümmerten Schädel und hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen.

„Shit“, verließ meinen Mund und ich versuchte verkrampft nicht diesem Gefühl nachzugeben. Kotze würde das alles hier nicht besser machen. Außerdem wäre dann zwangsläufig meine DNA am Tatort und ich wollte definitiv nicht für einen Mörder gehalten werden.

„Hast du was?“, fragte Manu und drehte sich zu mir. 

„Ja, hier sind Bluttropfen und sie führen in die Richtung“, antwortete ich und deutete in die entsprechende Richtung. Allerdings hielt ich meinen Blick auf dem Kopf des Mannes. Der Schädel war brutal zertrümmert worden und blutüberströmt. Wieder waren da diese Löcher. Wo kommen diese verfluchten Löcher her?! Ich vermutete, dass die Tatwaffe ein Baseball oder sowas in die Richtung sein musste. Auf jeden Fall etwas unnachgiebiges stumpfes. Aber das konnte nicht sein. Es musste irgendetwas anders benutzt worden sein, denn anders konnte ich mir diese verfluchten Löcher nicht erklären.

„Also hinterher?“, fragte Manu zögerlich, weil ich intensiv den Leblosen betrachtete, „Vielleicht finden wir da ja noch jemanden. Oder es ist eine Falle.“

„Ich bezweifle, dass es eine Falle ist. Hier“, ich deutete auf den Oberkörper des Mannes, „hat jemand versucht das Blut von der Tatwaffe zu wischen, aber scheinbar hat es nicht so richtig geklappt...“, ich blickte zu GLP, „Das ist die einzige Spur die wir haben.“

„Dann verfolgen wir die mal“, meinte er und ging auch sofort los.

„Warte!“

„Was?“

„Wir sind unbewaffnet“, sagte ich. Diese Typen haben gerade jemanden kaltblütig ermordet und wir wollten denen ohne Waffen nachschleichen?

„Dann müssen wir halt vorsichtig sein. Ich lass mir diese Spur jetzt nicht entgehen“, sagte Manu entschieden und ich wusste, dass ich ihn jetzt nicht mehr aufhalten konnte.

„Okay, aber wenn es zu gefährlich wird verschwinden wir sofort“, das alles gefiel mir überhaupt nicht. Was wenn ich das verwischte Blut falsch gedeutet hatte und diese Blutspur doch eine todbringende Falle war?

„Ja, ist ja gut“, stimmte Manu mir seufzend zu, „Und jetzt komm, sonst haben wir gar keine Chance sie zu finden.“

„Okay“, ich hatte immer noch ein ungutes Gefühl, aber wenigstens war ich nicht alleine. Manu war bei mir und das sorgte selbst in dieser Situation dafür, dass ich mich irgendwie sicher fühlte.

Eine Sache musste ich aber trotzdem noch äußern: „Ist diese Blutspur nicht seltsam?“

„Denkst du doch, dass es eine Falle ist?“, alarmiert sah Manu zu mir.

„Nein. Ich denke, dass es eine echte Spur ist und keine Falle“, versicherte ich ihm, denn davon ging ich stark aus, „Ich finde nur das die Tropfen seltsam sind. Sie sind so unregelmäßig verteilt, so als ob es mehrere Waffen gäbe... Weißt du was ich meine?“

Ich sah wie Manu konzentriert auf die Spur blickte. Die Bluttropfen waren nicht in einer Linie angeordnet, sondern eher versprengelt: Mal waren die Tropfen nah beieinander und mal waren die Tropfen weit entfernt.

„Ich weiß was du meinst“, sagte Manu nach einer kurzen Pause, „aber das werden wir wohl erst herausfinden, wenn wir am Ende der Spur sind.“

„Da hast du Recht“, und damit verfolgten wir stillschweigend die Spur. Einer achtete dabei auf die Bluttropfen während der andere die Umgebung aufmerksam beobachtete. Wir wechselten unsere Aufgaben hin und wieder. Wir waren mittlerweile fast aus dem Gebiet der Hellhounds draußen und die Blutspur wurde immer dünner und unregelmäßiger. Lange könnten wir ihr nicht mehr folgen. Aber dann bogen wir um eine Ecke und befanden uns vor einem alten, längst geschlossenen Laden. Ich versuchte das verwaschene Schild zu erkennen. Auf blauem Grund stand in weissen großen Buchstaben Sclekr. Das war jedenfalls alles was ich entziffern konnte. Die anderen Buchstaben waren unleserlichen. Aber bevor ich mir darüber weiter Gedanken machen konnte, stuppste Manu mich an und deutet in die eingetretene Tür des Ladens. Auf dem Boden waren Bluttropfen. Bevor Manu und ich uns überlegen konnten wie wir jetzt weiterverfahren sollen, ertönte eine Stimme.

„Ach, da sie mal einer an“, amüsierte sich eine Stimme, schritt aus der Dunkelheit des Ladens heraus und schon stand ein Mann vor uns. Er hatte schwarze kurze Haare die fast völlig unter seinem grünen Beanie verschwanden, welches er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Seine Augen konnte ich nicht erkennen. Er war in schwarz gekleidet und sein Kleidungsstil sollte scheinbar jung und hip wirken, denn er hatte eine zerrissene Hose an der silberne Ketten hingen und ein loses schwarzes Shirt auf dem in weiss ein Totenkopf, durch den sich eine Schlange schlängelte, abgebildet war. Das weiss wies rote Flecken auf und irgendwie wirkte das alles ziemlich grotesk. Über dem Shirt hatte er eine schwarze Stoffjacke deren Kaputze neongrün war und sich total mit seiner Mütze biss. Er war also ein Mörder und ein geschmackloser Hipster, also doppelt scheiße. In diesem Moment zog er sein Beanie etwas hoch und ich sah seine blauen Augen düster aufblitzen und sein Mund verzog sich zu einem amüsierten Grinsen. „Zwei Bluthunde sind mir gefolgt.“

„Katze du Bastard“, spuckte Manu dem Mann entgegen.

„Einmal Hund, immer Hund“, erwiderte dieser unbeeindruckt mit einer wegwerfenden Handbewegung.

„Selbst wenn, immer noch besser als eine dreckige Schlange“, fauchte Manu auch schon und da war wieder seine bissige Art, die ich schon immer gut fand, außer wenn sie gegen mich gerichtet war, versteht sich.

„Da ist aber jemand bissig“, bemerkte auch die Schlange. „Tze, tze die Jugend von heute keinen Respekt mehr“, gefakt enttäuscht schüttelte er seinen Kopf.

„Vor Hurensöhnen muss ich keinen Respekt haben!“, machte Manu auch direkt weiter.

„Autsch. Jetzt hast du aber meine Gefühle verletzt“, erwiederte unser Gegenüber sarkastisch.

„Als ob du so etwas wie Gefühle überhaupt hättest!“, mischte ich mich in das "Gespräch" der beiden ein. Dieser Typ, dieser Mörder hatte nicht das Recht von Gefühlen oder gar von Respekt zu sprechen! Kurz blickte er amüsiert zu mir.

„Okay, genug Zeit vertrödelt. Wenn ich euch zwei umbringe wird Natrix mir ziemlich dankbar sein und vorallem wird es mir mega Spaß machen“, grinste er dann plötzlich wie ein Gestörter. Vermutlich war er auch gestört. Und schon zog er einen Baseballschläger, der mit Nägeln besetzt war, hervor. Natürlich! Daher kamen die Löcher, deswegen war die Blutspur so unregelmäßig! Warum ist mir das nicht sofort eingefallen?

„Ekelhafter Sadist. Als ob du dazu in der Lage wärst. In 'ner Gruppe jemanden umzubringen ist keine Kunst, noch dazu wenn's ein Innocent war!“, wurde Manu wütend lauter. Was den Typen dazu veranlasste zu lachen, aber es war kein schönes Lachen.

„Naw, wie süß, da hat ja jemand moralische Ansätze“, sagte er in einem Tonfall in dem man Kinder belehrte. Während er das sagte, hatte er den Baseballschläger vor sich auf den Boden abgestützt und hielt ihn mit beiden Händen fest, um sich ein bisschen vorzubeugen. Diese Haltung wirkte so dermaßen unnatürlich, dass es fast weh tat. „Kleiner, die stehen einem nur im Weg“, meinte er dann wieder kalt und löste die Pose wieder auf, um den Schläger bedrohlich über den Boden schleifen zu lassen, sodass unangenehme Geräusche entstanden und eine winzig dünne Blutspur, die von den Nägeln gezogen wurde.

„Trotzdem, du alleine gegen uns beide? Träum weiter du Wichser. Da bringt mich eher ein Baby um als du!“, lachte Manu kurz freudlos auf.

„Na warte du, Köter“, zischte die Schlange und preschte auf uns zu. Sofort entfernten Manu und ich uns voneinander, da wir, wenn wir so nah zusammen standen, ein viel zu leichtes Ziel waren. Der Typ hatte es offenbar auf Manu abgesehen, denn er schwang seinen Schläger mit voller Kraft in seine Richtung. Manu wich ihm mit Leichtigkeit aus und startete einen Gegenangriff, allerdings endete dieser darin, dass der Typ Manus Hand nicht nur abwehrte, sondern sie festhielt und mit dem Schläger ausholte. Manu trat nach ihm, aber diesmal wich die Schlange aus und stand jetzt seitlich zu Manu, der jetzt mit seiner Hand ausholte. Das war mir zu riskant. Sofort war ich bei dem Schlangentyp und hielt seine Hand in der er den Schläger hielt eisern fest. Er fluchte und ließ sein Handgelenk kreisen, wodurch die Mörderwaffe mir gefährlich nahe kam und ein paar Bluttropfen auf mich fielen. Manu nutzten diesen Moment und holte nochmal aus und diesmal traf seine Faust das Gesicht des Typen. Er zischte und ließ Manus andere Hand los. Manu war wieder frei. Sofort ließ ich die Schlange los und ging erstmal wieder auf Abstand. Manu und ich umrundeten ihn wie Wölfe es taten und beobachten jede seiner Bewegungen. Wir mussten ihm den Schläger irgendwie abholen, denn solange er diesen hatte, wäre es schwer richtig an ihn ran zu kommen.

„Was soll das? Habt ihr Hündchen etwa Angst“, spottete die Schlange und versuchte uns beide immer im Blick zu haben. Er war sich durchaus bewusst, dass diese Situation nicht wirklich gut für ihn aussah.

„Wir haben keine Angst, aber du stehst da schon ziemlich verloren und ängstlich in der Mitte. Hat das Schlängchen etwa Angst?“, sagte Manu herablassend.

„Ich hab keine Angst“, zischte Schlängchen auch schon.

„Warum bist du dann so passiv? Keine Lust unsere Schädel zu zertrümmern?“, fragte ich, obwohl das was ich sagte mir Angst machte, denn dieser Typ da wollte definitiv unsere Schädel zertrümmern. Kurz sah ich die Leiche wieder vor mir.

„Doch ich hab sogar 'ne mordslust dazu“, lachte er düster und machte plötzlich einen Satz auf mich zu während er den Schläger schwang. Ich wich noch geradeso aus. Schon folgte der nächste Angriff und alles was ich tun konnte war ausweichen.

„Warum denn so passiv?“, fragte er grinsend und ich hätte ihm am liebsten in seine Fresse geschlagen, aber das konnte ich nicht. Ich war damit beschäftigt den todbringenden Hieben auszuweichen und musste dabei aufpassen nicht plötzlich eine Wand in meinem Rücken zu haben. Ich durfte nicht nur immer nach hinten ausweichen auch wenn das am einfachsten war, also machte ich bei seinem nächsten Schlag eine schnelle Bewegung zur Seite und drehte mich sofort wieder in die Richtung meines Gegners und die Wand war mir schon ziemlich nah gewesen...ich musste echt besser aufpassen. Schlängchen starte sofort den nächsten Angriff und ich wich wieder nach hinten aus. Lange würde das so nicht gut gehen. Irgendwann würde er mich treffen und das war wahrscheinlich bald der Fall. Gerade wich ich wieder nach hinten aus und spürte wie ich gegen eine Wand krachte. Fuck. Plötzlich war Manu vor mir und parierte mit einer Eisenstange den Schlag des Älteren. Ich nutze diesen Moment und bewegte mich sofort von der Wand weg.

„Im Laden“, sagte Manu und sofort wusste ich wo er seine provisorische Waffe her hatte. Ich eilte in den Laden und schnappte mir schnell eine ähnliche Waffe aus den Überresten eines Regales und war sofort wieder neben Manu. Jetzt holten wir beide aus und Schlängchen hatte keine Chance zu parieren oder auch nur an einen Gegenangriff zu denken. Alles was er tat war nach hinten ausweichen und welch Ironie: Plötzlich machte sein Rücken Bekanntschaft mit einer Wand. Er wollte zu Seite ausweichen, aber ich Schlug mit voller Wucht die Wand neben ihm. Diesen Moment nutze er um einen Hieb gegen mich ausführen zu wollen, allerdings hatte er da die Rechnung ohne Manu gemacht, denn dieser schlug jetzt kraftvoll mit der Stange gegen sein Handgelenk, wodurch die Schlange die Waffe los ließ und schmerzlich Luft einzog. Sofort griff Manu nach dem Baseballschläger und nahm ihn selbst in die Hand. Damit war klar wer den Kampf verloren hatte.

„Okay, du Würmchen spuck aus was du weißt“, sagte ich mit Nachdruck.

„Kannst du vergessen!“, zischte Schlängchen und blickte mir widerspenstig entgegen.

„Besser du redest, sonst siehst du gleich aus wie dein Opfer“, drohte Manu neben mir und Schlängchen sah unbeeindruckt zu ihm.

„Das macht ihr eh nicht“, und obwohl er zuversichtlich wirken wollte, merkte ich doch, dass er sich da gar nicht so sicher war. Damit konnte man arbeiten.

„Du hast doch vorhin gesagt, dass Moral nur ihm Weg steht...Vielleicht sollten wir uns in dem Punkt ein Beispiel an dir nehmen“, meinte ich bedrohlich, obwohl ich das natürlich keinesfalls vorhatte, aber das musste Schlängchen ja nicht wissen.

„Genau. Vielleicht sollten wir einfach mal anfangen, ein bisschen Spaß zu haben“, stieg Manu mit ein und hantierte spielend mit dem Baseballschläger. Schlängchen blickte kurz zwischen uns hin und her und sah dabei schon etwas verängstigt aus. Dann versuchte er plötzlich zu entkommen indem er blindlings nach vorne preschte, was Manu und ich spielend leicht verhinderten.

„Hey, was ist denn los? Wir haben doch gerade erst angefangen“, grinste ich diabolisch. Jetzt mussten wir ihm nur noch ein wenig Angst machen und dann würde er bestimmt bald etwas gesprächiger werden.

„Willst du etwa abhauen?“, fragte Manu mit falscher Traurigkeit in der Stimme. „Dabei hast du den Basey noch gar nicht abbekommen“, und schon ließ er den Schläger gegen die Wand krachen, wodurch die Nägel mit einem unangenehmen Geräusch an der Wand scharbten, bevor sie dem Druck nicht mehr stand hielten und sich verbogen. Schlängchen zuckte zusammen und sah panisch auf sein eigenes Mordinstrument, das nur wenige Zentimeter von seinem Kopf entfernt war und das schien zu wirken.

„Was-“, fing er ängstlich stockend an, „Was wollt ihr wissen?“

„Na also, warum nicht gleich so? Tze, tze die Jugend von heute ist ja so anstrengend“, sagte ich süffisant grinsend, es passt zwar nicht ganz weil der Typ da mindestens 30 sein musste, aber er verhielt sich ja fast schon verzweifelt jung, also war die Beziehung okay.

„Jugend?“, fragte Manu irritiert und lachte, „Der Alte da leidet bald bestimmt an Demenz.“

„Hast recht“, lachte ich kurz mit, ehe ich wieder ernst wurde. „Aber los rede schon. Wieso hab ihr den Kunden überfallen? Was habt ihr als nächstes vor?“

Manu beschäftigte sich derweil mit dem Baseballschläger und ließ ihn von einer Hand in die andere wandern. Die Schlange beobachte Manu kurz und es schien ihn ziemlich einzuschüchtern, denn endlich fing er an zu reden.

„Natrix wollte euch einschüchtern“, so heißt der Bastard also. „Eigentlich hatte er ursprünglich was anderes geplant, aber das hat nicht funktioniert. Also-“

„Was hat nicht funktioniert?“, hakte ich eindringlich nach, woraufhin Schlängchen zusammenzuckte.

„Er wollte das Cats Hauptquartier in Brand setzen, deswegen auch das brennende Auto, aber wir wissen nicht wo das Cats Hauptquartier ist und das Quartier der Hounds ist zu sehr bewacht um ein Feuer zu legen“, erzählte er und ich warf einen Blick auf Manu. Dieser war nämlich zusammengezuckt und knurrte wütend, während er Schlängchen mit einer Hand am Kragen packte.

„Ich schwöre dir hättest du meine Cats angefasst, wärst du jetzt tot!“, und ich sah wie er den Arm hob in der er den Baseballschläger hielt, um auszuholen.

„Noch nicht“, ging ich dazwischen, „Der muss uns erstmal noch 'n bisschen was erzählen.“

Manu ließ den Schläger wieder sinken und Schlängchen blickte panisch zu ihm.

„Also was habt ihr als nächstes vor?“, fragte ich.

„I-ich“, er starrte immer noch zu Manu, „weiß es nicht. Ich wurde nicht in die neuen Pläne eingeweiht-“

„Okay“, der Typ hatte, also nichts mehr zu erzählen und wenn er doch noch etwas wusste, dann mussten härtere Maßnahmen ran. „Viel Spaß mit ihm GLP“, ich hoffe Manu checkt, dass das nur ein Mittel zum Zweck war.

„Was?“, schockiert sah er zu wie Manu bedrohlich langsam den Schläger hob. „Nein, bitte nicht ich- ich kann euch zu einem Außenposten von uns führen!“, meinte er hysterisch und legte schützend seine Arme über sein Gesicht.

„Wenn du uns verarschst sorg ich dafür, dass die Schmerzen lange anhalten und unerträglich sind!“, zischte Manu drohend.

„Eine falsche Bewegung und das war's, kapiert?“, stellte ich klar und die Schlange nickte nur überschwänglich.

Und schon eilten wir durch die Gassen. Die Schlange ging zwischen Manu und mir. Manu hielt den Baseballschläger, nachdem er erfolgreich argumentiert hat, dass wir die Tatwaffe nicht dort zurück lassen können, da jetzt ja auch seine Fingerabdrücke darauf waren und er nicht noch mehr Ärger mit der Polizei haben wollte. Ich hatte die Eisenstange in der Hand und das alles schien ziemlich einschüchternd für die Schlange zu sein, denn er versuchte nicht ein einziges mal abzuhauen. Schon bald kamen wir am Ziel an und Manu und ich überlegten was wir mit Schlängchen machen sollten. Wir würden ihn wohl, sobald wir den Außenposten betreten hatten in irgendeinem Raum einsperren.

Und da haben wir mal wieder n bisschen Schlagenaktion!

Und ich sitze mal wieder im Zug bin seit 3 Uhr wach um 5 Stunden nach Enschede (Niederlande) zu fahren, um mir da eine Uni anzuschauen und jetzt bin ich gerade auf dem Rückweg xD
Ich habe nur 2 Stunden geschlafen und ich hoffe ich habe ordentlich genug beta-gelesen ^^' (Silberschwingen)

Nur die üblichen Fehler xD Ab jetzt folgen übrigens ziemlich viele meiner Lieblingskapitel^^

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