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Kapitel 39


Sicht Paluten

Manu lief sofort in Richtung meines Zimmers und ich konnte mir schon denken wo er eigentlich hin wollte. Meine Vermutung bestätigte sich, als er durch den langen Gang schritt, sich schnell durch das Loch quetschte und danach schnell den Baum erklomm. Unsicher blieb ich am Boden stehen und blickte hoch. Sollte ich mich vielleicht doch nochmal bei ihm bedanken, weil er mich wieder von was Dummen abgehalten hat, oder sollte ich einfach gar nichts sagen und verschwinden?

Ich räusperte mich, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sofort blickte er mich abwarten an. Und ich musste einfach sagen, was mich gerade beschäftigte, als seine grünen Augen mich interessiert musterten.

„Also ich-“, wusste nicht recht wie ich das anfangen sollte, weswegen ich abbrach und anders starte: „Danke, dass du mich aufgehalten hast.“

„Ich lasse nicht zu, dass eins meiner Member verletzt wird, wenn ich's verhindern kann. Das ist meine Aufgabe“, er zuckte nur mit seinen Schultern und ich fühlte mich so dumm.

„Ja, schon klar, also ähm das war eigentlich alles was ich sagen wollte äh ja ich geh dann mal“, wandte ich mich zum Gehen und verfluchte mich innerlich. Wieso kann ich eigentlich nicht mehr normal reden, wenn ich in seiner Nähe bin?

„So schlimm, dass du direkt abhauen musst, bin ich auch nicht“, meinte er augenverdrehend und das genügte mir. Mehr als das  musste er gar nicht sagen, um mir zu signalisieren, dass er nichts dagegen hat, wenn ich bleibe. Lachend kletterte ich schnell den Baum hoch und setzte mich neben ihn, allerdings mit genügend Abstand.

„Hm. Wusste ich doch, dass ich nicht so schlimm bin“, sagte er lächelnd und lehnte sich gegen den Baumstamm.

„Das warst du nie“, verließ  meinen Mund, ehe ich es aufhalten konnte.

„Das hab ich aber anders in Erinnerung.“

„Die Sachen, die ich gesagt habe, habe ich mit dem Ziel gesagt dich bewusst zu verletzen, aber es war nie das was ich wirklich gedacht habe“, gestand ich ihm.

„Es ist okay“, meinte er, „Das ist Jahre her, ich zieh mich daran nicht mehr hoch.“

„Nein. Es ist nicht okay. Es war nie okay. Und das wusste ich auch schon am Tag nach der Trennung“, ernst sah ich ihn an.

„Ja, das hab ich gemerkt“, schnaubte er amüsiert, aber seine Augen spiegelten eher Trauer wieder.

„Ich war so wütend auf dich, dass ich einfach alles ignoriert habe. Meine Schuldgefühle, meine Einsamkeit und am meisten hab ich den Gedanken verdrängt, dass ich dich vermisse“, gegen Ende wurde ich immer leise, aber er müsste alles verstanden haben.

„Paluten ich hab doch gesagt, dass es okay ist“, seine Stimme hatte etwas genervtes und ich wusste, dass wenn ich jetzt weiter darüber reden würde, er früher oder später ausrasten würde.

„Ist gut, ich nerv dich nicht weiter damit“, ich biss mir auf die Lippen.

„Ich will darüber gerade einfach nicht nachdenken, okay?“, er klang erschöpft, „Meine Gedanken sind gerade eh schon überfüllt mit...mit allem.“

„Geht mir genauso. Ich verstehe einfach nicht warum die beiden nicht verstehen, dass wir uns Sorgen machen, wenn sie plötzlich weg sind“, äußerte ich meine Gedanken, „Und seit wann stehen die zwei sich eigentlich so nah?“

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben. Ich verstehe auch nicht, warum Zombey einen Hellhound so nah an sich lässt“, unbewusst fing er an auf seiner Lippe herum zu kauen. Das machte er also immer noch wenn er nachdachte.

„Mhm, das ist echt seltsam. Ich meine, dass er Hellhounds nicht leiden kann, ist ja nicht zu übersehen“, schnaubte ich.

„Naja, bei der Vergangenheit auch kein Wunder. Verübeln kann man's ihm nicht.“

„Ja, da hast du auch wieder recht“, ich seufzte, weil mir durchaus bewusst war, dass Zombeys abgeneigtes Verhalten gegenüber Hellhounds auf mich zurückzuführen ist.

„Mach dir keinen Kopf, wir klären das schon irgendwie“, fing er an und vielleicht bildete ich es mir auch nur ein, aber seine Stimme klang etwas weicher, „So oder so haben sich die beiden falsch verhalten.“

„Ja, definitiv. Wobei Maudado sich wenigstens entschuldigen wollte, wenn Zombey ihn nicht unterbrochen hätte“, gab ich leicht genervt von mir.

„Moment mal, ja?“, wütend sah er mich an, „Beide waren daran beteiligt. Wälz das jetzt nicht nur auf Zombey ab!“

„Wollte ich nicht“, sagte ich und hob beschwichtigend die Hände, „Es ist nur verdammt ungewohnt für mich, dass Maudado so, so- ich weiß auch nicht- uneinsichtig ist?“

„Der Junge kam kaum raus, weil du ihn nicht hast gehen lassen. Irgendwann muss der ja mal aufmüpfig werden. Und wenn er sich dabei an Zombey festkrallt, ist das halt so. Der scheint solche Leute ja anzuziehen. Wie auch immer, irgendwann musste das eh passieren“, und er hatte Recht. Mal wieder.

„Ich hab auch einfach alles falsch gemacht“, lachte ich bitter, „Wenigstens ist er in Zombeys Nähe sicher.“

„Fehler sind menschlich. Außerdem hast du bei Maudado ja noch nicht komplett verkackt. Aber lass dem Jungen mal mehr Freiheiten“, riet er mir und ich musste lächeln.

„Hatte ich sowieso vor...begrenzt jedenfalls. Momentan ist es einfach nicht sicher. Für keinen von uns“, eindringlich sah ich zu ihm.

„Dessen bin ich mir durchaus bewusst, sonst wäre ich nicht so angepisst, dass die beiden dachten, sie könnten sich einfach so abseilen“, genervt atmete er aus, „Ich verstehe sowieso nicht, was das sollte.“

„Ich kann das auch nicht verstehen“, kurz schwieg ich, „Lass mal zu denen gehen und nochmal ruhig mit dem jeweiligen Mitglied reden.“

„Ja, wäre wohl besser“, stimmte Manu mir zu. Sofort sprangen wir beide vom Baum runter und landeten im weichem Gras. Zügig richten wir uns auf und eilten zu den Zimmern.
Zielstrebig ging ich zu Maudados Zimmer und Manu zu Zombeys. Ich stand vor seiner Tür, atmete noch einmal tief ein und klopfte gegen das Holz. Keine Antwort. Ich klopfte nochmal, diesmal stärker und somit lauter als davor. Keine Reaktion. Ich öffnete die Tür und trat in sein Zimmer. Es war dunkel. Keine Spur von Maudado. Fuck, wo ist er? Vielleicht in Zombeys Zimmer? Könnte möglich sein. Sofort verließ ich sein Zimmer und eilte den Flur entlang. Leider sah ich da auch schon Manu panisch entgegen kommen.

„Ist Zombey auch nicht da?“, fragte ich und kannte die Antwort eigentlich schon.

„Nein. Fuck man, wo sind die?“, er klang leicht panisch und verdammt mir ging es genauso. Wo zur Hölle sind die beiden?!

„Ich weiß es ni-“, ich brach ab. Eventuell wusste ich wo sie waren, „Doch warte. Vielleicht sind sie auf dem Dach.“

Sie müssen einfach auf dem Dach sein. Wo sollten sie sonst sein? Ich eilte in Richtung der Treppen, die zum Dach raufführen.

„Ich hoffe du hast recht!“, wünschte Manu sich, als er hinter mir die Treppen hochstürmte. Nach kurzer Zeit waren wir angekommen und ich drücke die schwere Metalltür auf, sodass sie kurz unangenehm klingend über den Boden schrabte. Wir schritten auf das Dach und kühle Luft kam uns entgegen. Leider war niemand hier.

„Das hier ist eigentlich der Rückziehort Nummer Eins“, erklärte ich, „Ich dachte echt sie wären hier.“

„Und es gibt wirklich keine weiteren Orte?“, wollte Manu wissen und blickte sich noch kurz auf dem Dach um.

„Nicht das ich wüsste und wenn Maudado einen anderen Ort gefunden hätte, hätte er mir das eigentlich gesagt“, sicherlich hätte er das getan.

„Und was machen wir jetzt?“, Manu sah mich planlos an.

„Auf ihren Zimmern warten“, seufzte ich, „irgendwann müssen sie ja dort hingehen, schließlich wird es immer dunkler.“

Damit verließen wir das Dach und ich ließ die Tür achtlos hinter Manu und mir zu fallen, sodass sie laut schepperte, als sie ins Schloss knallte. Wo verdammt nochmal waren die beiden bitte? Das Dach war der einzige bekannte Rückzugsort den alle Mitglieder nutzten. Aber was wenn Maudado wirklich ein Geheimversteck hatte? Nein. Das konnte gar nicht sein. Aber das ließ nur einen anderen Gedanken zu der mir ganz und gar nicht gefiel.

„Was wenn sie gar nicht ins Hauptquartier gegangen sind?“, panisch sah ich zu Manu.

„Was? Wohin sollten sie sonst gegangen sein? Gibt's hier in der Nähe irgendwas?“, ebenso panisch blickte er zu mir.

„Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung wo sie sein könnten“, verzweifelt raufte ich an meinen Haaren.

„Fuck! Alter, das ist dein Territorium! Denk doch mal nach! Wo könnten sie sein“, unruhig lief er auf und ab.

„Sie könnten überall sein! Ich weiß nicht mal wo wir anfangen sollten“, ob sie im Park waren oder im Wald oder am Einkaufszentrum oder-

„Shit man. Was machen wir jetzt?“, riss Manu mich aus meinen Gedanken und hörte blieb stehen, um mich abwarten anzuschauen.

„Vielleicht die typischen Spots absuchen? Den Park? Ich weiß es nicht, aber wir müssen sie finden!“, und schon stürmte ich zum Aufenthaltsraum. Tacit und Sniper spielten Karten, sahen aber überrascht auf, als sie uns so hektisch zum Ausgang laufen sahen. Ich achtete nicht weiter auf die beiden und wollte gerade die Tür aufreißen, als mir etwas ins Auge fiel. Tacit hatte Maudados Rucksack neben sich liegen. Sofort drehte ich mich um und blickte sie an.

„Tacit, wo hast du den Rucksack her?“, wollte ich sofort wissen.

„Äh? Maudado hat ihn mir zu geworfen, als er zusammen mit Zombey hier reinkam“, Tacit schien etwas überrumpelt zu sein, aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen.

„Also sind sie hier“, stellte ich erleichtert fest.

„Weiß einer von euch, wo die beiden jetzt sind?“, fragte Manu an die beiden gewandt.

„Sie sind in Richtung der Zimmer geeilt, also müssten sie dort sein“, erinnerte sich Sniper, „jedenfalls sind sie nicht wieder zurück gekommen.“

„Was zum-“, fing Manu verwirrt an, bis sich aber auf die Lippe.

„Was ist denn los?“, alarmiert blickte Sniper zwischen Manu und mir hin und her.

„Nichts alles gut“, beschwichtigte ich ihn, „Wir wollten nur mit ihnen reden, aber sie sind nicht auf ihren Zimmern gewesen. Vermutlich sind sie auf dem Dach.“

Sniper musterte uns skeptisch und Tacit nickte nur und mischte die Karten.

„Wie auch immer. Komm Paluten, wir müssen noch was klären“, und mit diesen Worten zog Manu mich von den anderen weg und aus dem Raum raus.

„Okay. Also sind sie hier. Das ist gut“, meinte ich beruhigt.

„Ja. Ja das ist gut. Aber wo zur Hölle sind die genau? Ich wusste nicht, das Menschen sich unsichtbar machen können. Das sollen die beiden mir mal beibringen“, unsicher blickte er sich um.

„Ich hab keinen Plan wo sie sein könnten. Alles was in diesem Teil des Gebäudes liegt sind die Zimmer und der Weg rauf zum Dach“, überlegte ich laut, „Lass uns einfach im jeweiligen Zimmer warten. Irgendwann müssen sie ja müde werden.“

„Hast recht, die müssen da ja irgendwann auftauchen“, stimmte Manu mir zu und schon begaben wir uns auf das jeweilige Zimmer.

Ich öffnete die Tür zu Dados Zimmer, knipste den Lichter an und setzte mich auf's Bett. Jetzt hieß es abwarten. Ich wartete lange. Sehr, sehr lange und dann hatte ich genug. Das würde nichts bringen. Ich stand auf und ging in Richtung von Zombeys Zimmer, als Manu mir auch schon entgegen kam.

„Scheinbar schlafen die einfach irgendwo im Gebäude auf dem Boden, oder so“, frustriert ließ ich meine Schultern hängen.

„Meine Fresse, die wollen mich doch verarschen“, schnaubte Manu genervt.

„Was machen wir jetzt?“

„Keine Ahnung. Abwarten? Schlafen will ich nicht.“

„Ich will auch nicht schlafen. Sollen wir in den Gemeinschaftsraum gehen?“, schlug ich vor.

„Von mir aus“, ging er auf meinen Vorschlag ein, „Raus gehen will ich nicht mehr. Zu kalt.“

Wir gingen gemächlich zum Gemeinschaftsraum, der menschenleer war und schmissen uns auf's Sofa.

„Was denkst du, wann wir die mal wieder zu sehen bekommen?“, sinnierte Manu missmutig.

„Vielleicht wenn sie Hunger bekommen“, ich deutete auf die Schränke, die mit Lebensmitteln gefüllt waren und auf die Küchenzeile unter ihnen.

„Man, also hoffen, dass die beiden sich nichts essbares mitgenommen haben“, meinte Manu zynisch.

„Das bezweifle ich, schließlich hat Maudado ja seinen Rucksack Tacit gegeben“, äußerste ich meine Gedanken.

„Trotzdem hätten die ja vorher was rausnehmen können. Aber hoffen wir einfach mal, dass ich zu pessimistisch denke.“

„Hoffentlich irrst du dich da wirklich. Aber vielleicht hat Maudado ja seinen mir unbekannten Rückzugsort auch noch mit Vorräten ausgestattet. Man es nervt mich, dass die beiden sich im Hauptquartier befinden und ich keinen Plan habe wo sie sind“, frustriert legte ich meinen Kopf in den Nacken und schloss meine Augen.

„Tja, der scheint da wohl irgendwas vor dir verheimlicht zu haben“, sagte Manu trocken.

„Mhm, bin ich ja selbst schuld“, seufzte ich. Warum hab ich eigentlich alles falsch gemacht? Erst mit Manu und jetzt war ich auf einem guten Weg auch noch Maudado zu verlieren. Das erinnerte mich an etwas. Manu hatte mir immer noch nicht auf meine Frage geantwortet. Wie sollte ich das Thema wieder aufbringen?

„Du meintest ja, dass ich bei Maudado noch nicht verkackt habe, aber“, zögerte ich kurz, „ich habe bei dir verkackt, oder?“

„Hab' ich nicht behauptet“, mein Kopf schnellte zu ihm und ich blickte in seine grünen Augen. Hatte er das wirklich gesagt oder hatte ich mich nur verhört?

„Was? Was guckst du jetzt so?“, fragend sah er mich an. Sollte ich es jetzt wirklich wieder ansprechen?

„Du“, nervös biss ich auf meine Lippe, „du hast meine Frage noch nicht beantwortet“

„Ich hab mit der Sache von damals abgeschlossen. Es belastet mich nicht mehr“, das ist schön, aber das beantwortet meine Frage nicht.

„Okay. Gut, gut“, redete ich abwesend vor mich hin und kaute weiterhin auf meiner Lippe herum. Sollte ich ihn nochmal fragen?

„Du machst mich nervös verdammt“, sagte er während er seine Finger knetete, „Komm runter.“

„Sorry, ich wollte nur- ich“, brach ich kopfschüttelnd ab, „ach egal.“

„Du wolltest? Was wolltest du?“, fragte er mit Nachdruck und sah mir in die Augen.

„Fragen, ob wir wieder“, ich atmete tief ein, „wieder Freunde werden können?“

Jetzt hatte ich es doch gesagt.

Sicht GLP

„Oh. Ähm. Also...Das kommt jetzt doch etwas plötzlich“, zögerte ich. Ich hatte gehofft, dieser Frage noch etwas aus dem Weg gehen zu können. Andererseits hatte ich ihn ermutigt, seine Frage laut auszusprechen. Das jetzt nicht vernünftig zu klären wäre unfair ihm gegenüber und würde zweifelsohne unsere Kooperation gefährden.

„Ich weiß, deswegen wollte ich es ja doch nicht mehr sagen“, verlegen lachte er.

„Hm. Nein ist in Ordnung. Ich- ich hab gesagt, ich bin mit der Sache von früher fertig, also“, ich unterbrach mich mit einem Seufzen, „können wir von mir aus wieder Freunde sein. Naja, es zumindest probieren.“ Paluten lächelte mich etwas überrascht, aber glücklich an.

„Danke“

„Auf das ich dass nicht noch bereue“ flüsterte ich mir selbst zu, unfähig, meine Gedanken für mich zu behalten.

„Wirst du nicht“, flüsterte Paluten mir zu, zerstörte damit meine Hoffnung, dass er es vielleicht nicht gehört hatte.

„Belausch mich doch nicht“, lachte ich. Das er ebenfalls geflüstert hatte, amüsierte mich. So ein Kindskopf.

„Kann ich doch nichts für, wenn du nicht flüstern kannst“, lachte er ebenfalls.

„Wenn Menschen flüstern, hört man nicht zu!“, beschwerte ich mich immer noch lachend.

„Aber warum hast du mir dann zugehört, mhm?“ , grinste er gespielt überlegen.

„Das war ein Unterschied. Du hast mir zugeflüstert“, belehrte ich ihn.

„Klar natürlich, das war die Ausnahme“, stellte er fest und brach in Gelächter aus.

„Du hast halt keinen Plan von gutem Benehmen mein lieber“, erklärte ich.

„Oh, Verzeihung der werte Herr, dann klär mich mal auf“, fordernd ging er auf den Spaß ein.

„Hab ich doch schon. Wenn andere flüstern, hört man nicht zu. Und die goldene Regel: Niemals GLP widersprechen“, zählte ich ihm die grade erfundenen Regeln auf.

„Natürlich, wie konnte ich das vergessen“, lachte er

„Merks dir besser.“

„Klar“, grinste er, womit für mich schon feststand, dass er sich nicht dran halten würde. Eine relativ angenehme Stille entstand, die in Anbetracht der Situation ziemlich wohltuend war.

„Maaaaaaaaaan“, und da war sie vorbei, die Stille.

„Was hast du diesmal?“, fragte ich leicht genervt Paluten, der die Stille unterbrochen hatte.

„Ich hab Hunger“ er stand auf und ging in Richtung der Schränke.

„Ernsthaft? Du bist immer noch so verfressen?“, lachte ich. Der hatte früher schon andauernd gegessen.

„Ey, ich war nie verfressen“, schmollte er direkt.

„Ne, natürlich nicht. Und wer hat innerhalb von 10 Minuten alle Kekse gegessen, die ich kurz vorher geklaut hab? Richtig: du“, erinnerte ich ihn wieder an seine Diebstähle mir gegenüber. Oder zählte das eher zu der Kategorie Mundraub? Ist ja auch egal. Auf jeden Fall schuldete er mir Kekse.

„Wie kannst du es wagen mir soetwas zu unterstellen?“, bemühte er sich, nicht zu lachen, grinste aber. „Das ist echt 'ne bodenlose Frechheit.“

„Ja, klar. Verzeihung. Da hat sich meine Erinnerung wohl getäuscht. Obwohl du das echt jedes Mal gemacht hast. Ich weiß gar nicht, wie viele Kekse du mir eigentlich schuldest“, langsam fing ich an zu schmollen. Wenn ich mal Kekse besorgt hatte, habe ich so gut wie keine davon abbekommen, bis ich anfing, sie zu verstecken.

„Ach, das waren bestimmt nur 3 Kekse, du überteibst immer so“, versuchte er es lachend runterzuspielen.

„Hm klar. Wohl eher 3.000“, schätzte ich.

„Ja natürlich, auf jeden Fall“, Paluten machte sich während des Gesprächs etwas zu essen. „Willst du auch was?“

„Hm...“ überlegte ich. Ein Meisterkoch war Paluten zwar noch nie und ich bezweifelte, dass er es nun war, aber ich war hungrig. „Lieber esse ich jetzt was, bevor ich später nichts mehr bekomme, weil du alles weggefressen hast“

„Okay, nein, jetzt bekommst du nichts mehr“, lachte er.

„Was? Ey, gib mir Essen!“, drängte ich ihn. Ich hatte echt wenig gegessen die letzte Zeit über, das merkte ich gerade jetzt, wo essen so nah bei mir war.

„Nö, kannste vergessen“, meinte er und bemühte sich, ernst zu klingen.

„Paluten... denk an die goldenen Regel: nicht GLP widersprechen. Also, mach mir auch was zu essen“ grinste ich ihn leicht gequält an.

„Oh shit, natürlich“, grinste er als Antwort und reicht mir das Essen, das er sowieso schon für uns beide gemacht hatte, herüber.

„Geht doch. Danke“, nickte ich ihm zu.

„Bitte“, lächelte er mich an.

„Seit wann kannst du kochen?“ Der Geschmack des Essens verwunderte mich. Es schmeckte ziemlich gut, besser als früher. Ein Meisterkoch war er aber immer noch nicht.

„Ich konnte schon immer kochen“, eingeschnappte schaute er mich an.

„Naja, deine Koch-Skills waren früher ziemlich beschränkt“ skeptisch beäugte ich den Teller und blickte dann wieder Paluten an.

„Du warst ja weg. Und irgendwie musste ich ja lernen das hinzubekommen ohne das alles abfackelt“, schulterzuckend erklärte er mir den Umstand seiner besseren Kochfähigkeiten.

„Hm ja verständlich. Das erklärt, warum die Hellhounds nicht so krass sind, wie die Cats. Im Gegensatz zu dir musste ich meine Zeit nicht mit kochen lernen verschwenden“, provozierte ich ihn lachend.

„Wow. Das sagst du während du isst was ich gekocht habe. Wenn es Zeitverschwendung war, musst du ja nicht weiter essen“, empörte er sich, allerdings sorgte sein Lachen dafür, dass es etwas weniger bedrohlich klang.

„Wehe du klaust mir mein Essen! Dann werde ich bissig!“, warnte ich ihn.

„Du bist auch so schon bissig“, lachte er weiter, woraufhin ich nur meine Augenbraue hoch zog.

„Ach ja? Nenn mir eine einzige Situation, in der das tatsächlich der Fall war.“

„Eine?“, lachte er los, „Tausende! Zum Beispiel hast du einmal die Wichser, die uns aufgelauert haben auf's übelste beleidigt. Du warst so in Fahrt, dass die einfach abgehauen sind! Oder das eine Mal, als die Kassiererin uns skeptisch bedacht hat, als wir mal was bezahlt haben anstatt es zu klauen und du ihr gesagt hast, dass sie gefälligst nicht so starren soll, als ob wir Verbrecher wären und währenddessen hast du unauffällig die Süßigkeiten an der Theke einkassiert. Oder das andere Mal als-“

„Stop stop, ich hab's kapiert. Vielleicht bin ich manchmal etwas... schroff“, unterbrach ich seinen Monolog lachend. Irgendwie war mir das jetzt unangenehm. So schlimm war ich doch gar nicht.

„Du bist einfach savage!“, lachte er.

„Und du bist manchmal ein verfressenes Fass ohne Boden“, versuchte ich den Fokus wieder auf ihn zu lenken.

„Mit manchmal kann ich leben“, grinste er.

„Wohl eher immer“ grummelte ich.

„Mhm hast du was gesagt?“, hakte er nach, wobei das Grinsen nicht aus seinem Gesicht verschwand.

„Hat das ganze Essen schon deine Gehörgänge verstopft?“, fragte ich gespielt ernst, wobei sein Grinsen ansteckend auf mich wirkte.

„Was? Was hast du gesagt?“, fragte er etwas lauter und hielt sich dabei eine Hand ans Ohr.

„Sag ich ja, der Typ ist taub“, mitfühlend schüttelte ich meinen Kopf, worauf wir beide in Gelächter ausbrachen.

„Was hast du eigentlich gemacht, wenn du deine Zeit nicht mit kochen verschwendet hast?“, wollte er dann zögerlich wissen.

„Mein Gebiet erweitert, mich um meine neuen und alten Member gekümmert und ansonsten bin ich den üblichen Geschäften nachgegangen. Und du so? Irgendwas interessantes?“

„Ich hab die Grenzen gesichert, mich auch um neue und alte Mitglieder gekümmert und den Drogenhandel etwas erweiteret, aber ansonsten eigentlich nichts großartiges. Mhm, was interessantes ist eigentlich nicht passiert, abgesehen von den kleinen Stichflammen die ich in der Küche produziert habe“, erzählte er und lachte beim letzten Teil.

„Tja, ich musste mir ja was komplett neues aufbauen. Also kann man sagen, ich hab mehr erreicht als du“, absolut ernst blickte ich ihn an, während ich mich fragte, was er darauf wohl erwidern würde.

„Ja. Ja, das hast du, auch wenn ich das nur ungern zugebe“, nickte er. Etwas überrascht blickte ich ihn an.

„Wie jetzt? Das gibst du einfach so zu? Wie langweilig bist du denn?“, als ob der das jetzt einfach so zugab, ohne Diskussion. Will der mich verarschen?

„Sorry, aber da kann ich nichts gegen sagen. Du hast von Zero gestartet und warst in kürzester Zeit aufeinmal der Leader einer konträren Gang. Ich habe habe nur das erhalten was vorher da war und hier und da ein paar Ecken dazugewonnen, aber das kann man nicht miteinander vergleichen“, erklärte er mir den Grund seiner Zustimmung etwas genauer. Trotzdem, es nervte mich.

„Hm. Rede dir deinen Erfolg nicht zu klein. Die Hounds hatten ihren Leader verloren. Andere Gangs sind daran schon zu Grunde gegangen.“ Einige kleinere Gangs, die versucht hatten, sich in Cats Revier breit zu machen, waren daran zerbrochen.

„Stimmt schon, aber bei euch war es doch dasselbe.“

„Na schön, dann mach mir eben weiter Komplimente“ augenverdrehend beendete ich das Thema.

„Also wenn das für dich ein Kompliment ist, tun mir deine armen weiblichen Bekanntschaften leid“, grinste er dreckig.

„So viel Zeit dafür hatte ich nicht wirklich. Außerdem sind meine Lebensbedingungen ja nicht grade die besten für 'ne feste Beziehung, oder?“, stellte ich fest und lachte dabei.

„Was festes hatte ich auch nie, aber hin und wieder mal so'n bisschen. Manche Frauen mögen ja bad boys“, immer noch dieses Grinsen im Gesicht, dass war ich gar nicht von ihm gewohnt.

„Ja, da sind wir schon im Vorteil“ grinste ich nun ebenfalls. Spontan fielen mir mehr als genug Situationen ein, in denen ich das wahrgenommen hatte.

„Bis sie dann irgendwann doch, nicht mehr so ganz drauf stehen, dass man von der Polizei gesucht wird“, lachte er und seuftzt dann, „Ach, Frauen sind anstrengend“

„Ja ja, wenn sie dann merken, dass sie doch nicht Die eine Person sind, die einen ändern können“, fügte ich meine Erfahrungen hinzu.

„Da haben sie mir fast ein bisschen leid getan, aber nur fast“, lachte er wieder auf.

„Pah, warum soll ich mich für jemanden ändern, wenn ich mir auch einfach für 'ne kurze Zeit jemand anderen nehmen kann? Mitleid wird überbewertet.“ Das hatte ich schon immer hinterfragt. Wieso sollte man sich für eine Person ändern? Sollte man sich nicht eher akzeptieren?

„Sich für andere zu ändern ist sowieso Schwachsinn. Man weiß wohl selbst was gut für einen ist und was nicht“, brummte er.

„Eben. Wenn jemand nicht mit meinem Leben klar kommt, ist das ja nicht mein Problem.“

„Am schlimmsten ist es immer, wenn sie dann so ein Theater machen und auf Moralapostel tun“, er verdrehte genervt die Augen, wahrscheinlich hatte er gerade einen Flashback.

„Oh Gott ja! 'Denkst du denn nie an die Menschen, denen du schaden zufügst?' Nein Tu ich nicht man, was jucken mich andere? Ich muss meine Gang versorgen, das ist viel wichtiger.“ Meine Member zu ernähren war und wird auch immer das wichtigste sein, was ich zu tun habe.

„Oh, ein Klassiker. Am besten finde ich es ja immer, wenn sie dann selbst auf Abwegen unterwegs sind es aber einfach nicht checken. Ich hatte mal n Mädel, dass es total okay fand, dass ich Grass verticke, weil sie das auch gerne genommen hat, aber 'WAS? Du vertickst Crack?! Das ist illegal'“, äffte er sie nach, woraufhin ich nur die Augen verdrehen konnte.

„Ha. Ich hatte mal was mit der Schwester von 'nem Kunden. Ich wusste das aber nicht und sie auch nicht. Ich war bei der, ihr Bruder kommt rein, sieht mich und das erste was er sagt, war 'Oh, du hier? Hast du zufällig'n bisschen Grass?' Ja... Das war lustig, die hätte mich am liebsten umgebracht, weil ich an ihren Bruder verticke. Dabei wusste sie nur von dem Grass und nicht von dem anderen Zeug, dass der manchmal wollte“, kopfschüttelnd erinnerte ich mich an die Situation zurück. Das war echt ein weirder Tag.

„Okay“, lachte er, „das ist mir noch nie passiert. Aber ich hatte mal voll das Psychogirl. Das Mädel hat sich immer über eine irgendeine Tusse aufgeregt und mich gefragt, ob ich der nicht mal Angst einjagen könnte. Das war mir zu weird.“

„Oh Man, ich sollte mal Bodyguard für so'n Mädchen spielen. Die war echt süß, aber mega paranoid. Aber 'ne Psychobraut hatte ich bis jetzt noch nicht“, lachte ich und war froh, bis jetzt davon verschont geblieben zu sein.

„Du als Bodyguard, so so“, grinste er fies, „Sei froh dass du nicht so 'ne weirde hattest. Die war mega wütend als ich ihr gesagt habe, dass ich ganz bestimmt nicht irgendein Mädchen bedrohe und verängstige nur, weil sie es möchte. Und als ich mich im selben Atemzug von ihr getrennt habe, wollte die Tusse mich doch tatsächlich damit erpressen zur Polizei zu gehen“, schnaubte er amüsiert. Ich konnte mein Lachen nur schwer unterdrücken.

„Ey, ich war'n guter Bodyguard. Für mich hat sich das mega gelohnt, wenn du verstehst. Und? Was hast du dann gemacht?“ Das interessierte mich jetzt schon irgendwie.

„Mhm, verstehe schon“, konnte der mal aufhören so zu grinsen? Das macht's mir nicht leichter, ernst zu bleiben. „Ich habe ihr gesagt, dass die Polizei mich sehr lange sucht und weiß wie ich aussehe und mich trotzdem nie geschnappt hat. Als die Verrückte dann gemerkt hat, dass erpressen nicht funktioniert wollte sie mich halt anders überzeugen, aber ne. So heiß war die nicht mal“, lachte er los, und ich konnte mich jetzt nicht mehr zurückhalten.

„Mein Gott, die wollte dich ja unbedingt“, presste ich hervor. „Ich hatte mal'n Mädel, meine Fresse die war Zucker. Die wusste auch, wie ich mein Geld verdiene. Tja, leider hat sie dann irgendwann Kälte Füße bekommen. Aber die war so unnormal niedlich, das glaubst du gar nicht. Als sie's beendet hat, war sie voll traurig, am liebsten hätte ich sie behalten“, gespielt traurig schüttelte ich den Kopf.

„Die cuten sind echt die besten, aber leider bekommen die recht schnell kalte Füße. Ich hatte auch mal so 'ne niedliche. Und irgendwann nachdem wir uns getrennt haben, haben wir uns dann wieder gesehen, nur da hatte sie halt schon 'nen neuen, aber sie ist sofort zu mir gekommen und hat sau süß gefragt wie's mir geht und zwinkert gefragt wie es denn beruflich läuft. Ihr Typ war so verwirrt“, die Erinnerung daran brachte ihn zum Schmunzeln.

„Hahaha, der arme Kerl. Eine hat sich mal für mich von ihrem Typen getrennt, hatte dann was mit mir und als sie gemerkt hat, was ich beruflich mache, war sie ganz schnell wieder bei ihrem Alten. Danach hab ich den Typen mal Nachts getroffen und der hat sich voll krass gefühlt. Als ich mit dem fertig war, hat der aber nicht mehr so 'ne dicke Lippe riskiert“, sein Anblick danach war einfach viel zu gut gewesen. Hat wohl nicht damit gerechnet, dass er sich mit dem Leader der Cats angelegt hatte. Tja, sein Pech.

„Ach, immer diese Typen, die aufmucken und denken, dass sie die krassesten sind, obwohl sie nichts können, außer dumm sein und einfach nur erbärmlich ey“, auffällig schnaubte er, worauf ich nur nickte. Danach kehrte wieder eine Stille ein, die diesmal allerdings niemand unterbrach. Jeder hing seinen Gedanken nach, ohne darüber zu sprechen. Leider kann sowas aber auch ziemlich ermüdend sein, was ich allerdings erst bemerkte, als ich schon dabei war, einzuschlafen. Was soll's, kurz mal eben die Augen schließen kann man ja mal.


Yayyyyy ✨
Die beiden haben das also endlich geklärt und sind wieder befreundet und bald noch mehr als das, aber das wissen sie noch nicht xD <3 (Silberschwingen)

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