Kapitel 38
Sicht Zombey
Ich brach die Tür auf und was ich sah, ließ mich stocken. Der Raum sah aus wie ein normales Hotelzimmer, nur wesentlich luxuriöser und mit ein paar Extras. Alles in allem: perfekt. Und das war es, was mich so aus der Bahn schmiss.
„Mutter, Vater, ich möchte diesen Anzug nicht tragen... Wir fahren doch nur zu den Großeltern“ Unsicher zupfte ich an dem Anzug herum. Zwar war ich gewohnt, so herumzulaufen, dennoch gefiel es mir immer noch nicht.
„Ach was, mein Sohn. Du siehst perfekt aus“, glücklich strahlte meine Mutter mich an, und dass machte es mir etwas erträglicher, in diesem absolut unbequemen Anzug herumzulaufen.
„Zombey?“, sprach Maudado mich zögerlich an. Ich denke, dass war das zweite Mal gerade. Aber darauf achtete ich nicht wirklich.
„Michael. Ich hörte, du warst heute bei dem Klavierunterricht nicht ganz bei der Sache. Das ziemt sich aber nicht. Du möchtest doch, dass dein Klavierspiel perfekt klingt, oder nicht?“, abwartend blickte meine Mutter mich an.
„Mutter, kann ich nicht lieber Gitarre spielen? Oder Fußball?“, hoffnungsvoll erwiderte ich ihren Blick, wartete auf die Antwort meiner geliebten Mutter.
„Wie bitte? Aber Michael! Du lernst auf keinen Fall Gitarre! Und noch weniger spielst du Fußball! Das gehört sich für einen jungen Mann deiner Abstammung überhaupt nicht. Du gehst jetzt hinauf in dein Zimmer und holst deine Klavierstunde nach!“
„Jawohl, Mutter“, leicht enttäuscht tat ich, was sie mir sagte. Aber es war das beste so, meine Eltern wussten immer, was das beste für mich war.
Langsam schritt ich rückwärts, einfach nur weg von diesem Raum.
„Was hast du?“, abwesend nahm ich wahr, wie Maudado mir aus dem Raum entgegen kam und mich besorgt musterte.
„Sohn! Der Chauffeur hat dich heute wieder mit diesem Tobias gesehen. Hatten wir dir nicht verboten, gar mit ihm zu sprechen?“, auffordernd blickt mein Vater mich an, erwartete eine gute Erklärung.
„Aber wieso Vater? Er ist doch mein bester Freund!“, leicht ängstlich blickte ich meinem Vater entgegen.
„Du hinterfragst meine Entscheidungen? Dieser Abschaum ist nicht gut für dich! Euch trennen Welten. Du ziehst unser perfektes Ansehen in den Dreck, wenn du mit solchen Leuten auch nur sprichst!“, echauffierte sich mein Vater.
„Aber-“, setze ich an, wurde jedoch durch einen Schlag auf die Wange unterbrochen.
„Wage es bloß nicht, mich nochmal in Frage zu stellen! Rauf auf dein Zimmer und lerne!“
Ich Schüttelte meinen Kopf, um nicht wieder abzudriften.
„Zu... zu perfekt“, antwortete ich Maudado und merkte, wie sich meine Atmung beschleunigte.
„Was-“, fing Maudado an, realisierte dann aber, was ich meinte. Schließlich hatte ich ihm schon mal grob über meine Vergangenheit erzählt.
„Gnädige Frau, ihr Sohn ist aber ein höflicher Junger Mann. Er scheint ja geradezu zur Perfektion erzogen“, lachte die Frau viel zu schrill. Ich widerstand dem Drang, meine Ohren zu zuhalten nur knapp. Dieses viel zu stark geschminkte, hässliche Weib wusste gar nicht, wie recht sie mit ihrer Aussage hatte.
„Und so charmant ist er auch“, mischte sich ihre ebenfalls hässliche Tochter ein.
Nach gefühlten Jahren verließ diese schrecklich Familie unser Anwesen wieder.
„Na mein Sohn, wie fandest du Ophelia? Sie ist doch ein nettes Mädchen, nicht?“, hakte mein Vater sofort nach.
„Ich mag sie nicht. Sie ist so oberflächlich. Und wie sie über Menschen sprach, die weniger Geld besitzen... Als ob sie es nicht wert wären, zu existieren“, teilte ich meine Gedanken mit.
„Sohn, dass sind sie auch nicht. Ich dachte, das Thema hatten wir schon. Außerdem mögen wir Ophelia. Sie ist fast so perfekt wie wir. Dieses Mädchen wird öfter vorbeikommen“, bestimmte meine Mutter.
„Und spar dir den Protest, du hast dich in letzter Zeit schon öfter daneben benommen. Das dulden wir nicht mehr lange, sei dir dessen bewusst Sohn!“, warnte mich mein Vater, weswegen ich die aufkeimende Wut herunter schluckte.
Mein Blick schnellte von einem Objekt zum nächsten. Vom überteuerten Bett zum überteuerten Schrank zum überteuerten Nachttisch, von dort zum überteuerten Fernseher und schlussendlich huschte er über die überteuerten Vasen.
Maudado griff nach meinem Handgelenk. „Zombey, beruhig dich. Das ist nur ein dummer Raum, okay?“, er klang überfordert, so als wüsste er nicht, was er tun sollte.
Die Tür öffnete sich und ein Dienstmädchen blickte mich und die Polizisten hinter mir erschrocken an. Kurz darauf erschienen auch schon meine Eltern. Der Blick meiner Mutter war ebenfalls geschockt, während der meines Vater mich förmlich erdolchte.
Ah, guten Tag Herr und Frau Rankl. Wir haben ihren Sohn eben bei einer Gruppe älterer Jugendlicher angetroffen. Sie nahmen einige nicht zugelassene Substanzen zu sich. Keine Sorge, ihr Sohn scheint nichts konsumiert zu haben, dennoch hielten wir es für sicher, ihn hier wohlbehalten hinzubringen“, erklärte einer der Pisser hinter mir.
„Vielen Dank! Es ist ja nicht zufassen! Diese Kriminellen müssen ihn gezwungen haben, bei ihnen zu bleiben. Das wird doch jetzt aber keine Folgen für ihn haben, oder?“, fragte meine Mutter auch schon.
„Nein, wie gesagt. Er scheint nichts konsumiert zu haben. Außerdem ist ihr Sohn ja nicht einmal strafmündig, da er noch nicht 14 ist“, klärte der andere Polizist meine Eltern auf.
„Diese Sache hier bleibt doch unter uns, oder meine Herren? Mein Sohn war offensichtlich nicht freiwillig bei diesem Pack“, vergewisserte sich mein Vater. Und wie sollte es anders sein: Die Polizisten kuschten vor ihm und versprachen, dass für sich zu behalten. Dabei war nicht einmal etwas schlimmes vorgefallen. Ich hatte nur Zeit mit meinen Freunden verbracht, während diese rauchten.
„Perfekt. Auf Wiedersehen, meine Herren“, die Tür schloss sich und ich konnte mir denken, was nun Folgen würde.
„Drogen? Wie tief bist du gesunken? Das war's! Du gehst nicht mehr ohne Begleitung aus dem Haus! Mein eigener Sohn steht daneben, wenn andere sich zudröhnen! Ich fass es nicht! Ist es so schwer, sich angemessen zu benehmen?“, und schneller, als ich etwas erwidern konnte, landete eine Hand in meinem Gesicht.
„Siehst du das? Siehst du dieses ganze teure scheiße? Das ist perfekt!“, erneut schüttelte ich meinen Kopf, um im Hier und Jetzt zu bleiben. Maudado sah sich hilflos um, dann griff er nach einer der Vasen.
„Dann lass es uns unperfekt machen!“, sagte er und schmiss die Vase gegen die nächste Wand. „Ich finde die Scherben sehen viel schöner aus“, lächelte er mich auffordernd an während er mir eine Vase in die Hand drückte. Unsicher betrachtete ich die Vase in meiner Hand.
„Komm schon“, flehte er mich an, „Lass es raus!“
„Woah! Was macht denn ein reicher Junge in so'nem Viertel?“, überrascht blickte mich der Typ, gegen den ich gelaufen bin, an. Ich antwortete ihm nicht, sondern blickte ihn nur provozierend an.
„Na dann antworte mir halt nicht, ich wollte dich nur warnen, dass es hier gefährlich sein kann. Wenn du beklaut wirst, selbst schuld“, schulterzuckend wandt sich der fremde Mann ab. Ich konnte nicht anders, als zu grinsen.
„Meinst du so wie du grade?“, sprach ich ihn nun doch an und zeigte ihm sein Portmonee, dass ich ihm bei unserer Kollisionen aus der Tasche gezogen hatte.
„Ha! Nicht schlecht Kleiner, dass muss ich dir lassen, allerdings ist in deinem wahrscheinlich mehr drin“, sagte er lachend, während er mein Portmonee hoch hielt.
„Was zum- wie hast du das gemacht?“, staunend blickte ich den Mann an, der mir, ohne das ich was merkte, mein Portmonee klaute.
„Berufsgeheimnis. Du musst noch viel lernen, Kleiner“, meinte er nur und warf mir mein Portmonee wieder zu.
„Wer bist du?“, fragte ich nach seinem Namen.
„Cerberus“
Kurz zweifelte ich, warf die Vase dann aber doch gegen den Schrank.
„Lass uns das Zimmer verwüsten“, grinste Maudado diabolisch. Zuerst zögerte ich, schloss mich ihm dann aber doch an, als er die nächste Vase warf.
Ich trat gegen den Nachttisch, zuerst vorsichtig, dann aber immer heftiger, während Maudado die Tür zum angrenzenden Bad öffnete. Er mühte sich etwas damit ab, das am Spiegel befestigte Regal zu demolieren, dennoch schaffte er es. Und auch ich ließ mich hinreißen, trat einfach gegen alles, was ich grade sah. Der Fernseher flog durch den halben Raum, aber was soll's, ihn benutzte eh niemand.
Nachdem Maudado im Badezimmer fertig war, tauschten wir einen kurzen Blick und sahen dann den Schrank an. Es bedarf keiner Worte, wir wussten beide, welches Möbelstück bald nicht mehr so heile aussehen würde. Maudado und ich positionierten uns beide je an einer Seite des Schrankes und stießen ihn dann zu Boden. Ich fing an, auf das Holz einzutreten und ließ meine ganze Wut raus. Auf Paluten, auf die Schlangenfresse, auf dieses scheiß Leben.
Maudado zog sich zurück, stand plötzlich nicht mehr bei mir, sondern bei der Tür, aber ich nahm es kaum war. Meine ganze Aufmerksamkeit galt weiterhin dem Schrank, der zum Glück nur ein Gegenstand und kein lebendiges Objekt war. Meine gesamte Wut entlud sich und es tat verdammt gut.
„Rückzug!“ Ich trat stärker zu.
„Zombey. Lass mich alleine und kümmere dich um die anderen. Mir geht's gut, ich brauche keine Hilfe“, die Verächtlichkeit in seiner Stimme verletze mich, obwohl ich wusste, dass Manu nicht sauer auf mich war. Er war einfach nur von Paluten enttäuscht.
Der nächste Tritt, noch heftiger als der davor.
„Ach was. Ihr braucht mich nicht. Ihr würdet auch ohne mich klarkommen. Das weiß ich“, er lächelte, doch die Trauer in seiner Stimme war kaum zu überhören.
Noch stärker trat ich gegen den Schrank, konnte Holz splittern hören und nahm auch leichte Schmerzen in meinem Fuß war, aber das war mir egal.
„Ich bin nutzlos. Das müsst ihr nicht leugnen“
„Aber Manu...“
„Nein Scar, es ist okay. Wenn ich mal nicht mehr bin, weiß ich wenigstens, dass ich euch nicht schutzlos zurücklasse. Ich helfe euch lebendig genauso wenig wie tot“
Ich schlug auf den Schrank ein, ließ meine Emotionen einfach raus, vergaß kurzzeitig, wo ich mich befand. Alles, was ich wahrnahm war der leichte Schmerz in meinem Handgelenk sowie das Brechen des Holzes. Bis sich eine Hand auf meine Schulter legte. Maudado stand hinter mir und blickte sich im verwüstenten Raum um. Seine Anwesenheit beruhigte mich etwas und ich fand meinen Weg zurück in die Gegenwart. Sein Blick blieb am noch vollständigen Bett hängen.
„Mhm, fehlt nur noch das Bett“, meinte er auch sofort und schmiss sich drauf. „Oke nein, das Bett bleibt. Fuck ist das weich“, seufzte er. Erschöpft ließ ich mich neben ihn sinken.
„Fuck man...“, stieß ich hervor und meinte damit sowohl die Situation gerade eben, als auch das Maudado so eine beruhigende Wirkung auf mich zu haben schien.
„Geht's dir wieder besser?“, leicht besorgt blickte er mich an.
„Jaja, alles gut. Lass mich nur...kurz durchatmen“, antwortete ich ihm leicht außer Atem, während ich mich richtig ins Bett legte und somit auch etwas näher an Maudado war.
„Hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend ist einen Raum zu demolieren“, lachte er.
„Anstrengend aber auch verdammt befriedigend“, sprach ich meine Gedanken aus. Die erdrückenden Gedanken waren wenigstens für einen kurzen Moment weg.
„Ja, das hat verdammt gut getan“, stimmte er mir zu.
„Sollten wir öfters machen, ein paar Räume gibt's hier ja noch...“, schlug ich vor.
„Mhm, könnte unser Hobby werden“, lachte er, wurde dann jedoch wieder ernst. „Du weißt, dass das Gespräch nicht angenehmer werden wird nur weil wir es aufschieben, oder?“
„Ich weiß... aber ich will nicht. Nicht jetzt“ seufzte ich.
„Ich auch nicht. Ich werde dieses weiche Bett bestimmt nicht verlassen, nur um mich anschnautzen zu lassen.“
„Dann lass uns hier bleiben.“
„Du hast doch gehört, dass sie auf uns warten. Wenn wir nicht in unseren Zimmern auftauchen werden sie nur noch wütender sein“, warf Maudado zweifelnd ein.
„Du hast doch eben selbst gesagt, ich hab 'nen Einfluss auf dich. Dann ist es jetzt eben ein schlechter. Außerdem lass ich dich jetzt eh nicht gehen“, bestimmte ich und legte meinen Arm auf Maudado. Der Gedanke, Paluten und GLP gegenüber zustehen ließ wieder Zweifel in mir aufsteigen und ich hoffte, das ich so Maudados beruhigende Wirkung verstärken konnte. Außerdem hinderte ich ihn so am gehen. Er hatte also keine andere Wahl, als liegen zu bleiben. Maudado schien das ein wenig zu überfordern, aber das war mir in dem Moment egal. Plötzlich seufzte er.
„Okay, dann ist es halt das Problem vom Morgen“, eine kurze Pause entstand. „Und das mit deinem Einfluss war auch schon vorher negativ gemeint und das weißt du auch“, lachte er dann.
„Keine Ahnung, wovon du redest“ nuschelte ich, während ich mich etwas näher an Maudado drückte. Ich war immer noch leicht aufgebracht, und wenn Maudado gerade mein Ruhepol war, dann ist das eben so.
„Nein, natürlich nicht“, antwortete er sarkastisch, lächelte dann aber leicht verlegen, als ich mich an ihn drückte.
„Erzähl mir was, damit ich einpennen kann“, forderte ich ihn auf und erinnerte ihn damit an die Situation auf der Couch, als er während meiner Erzählung eingeschlafen war.
„Man, ich hab das nicht extra gemacht ich war so müde und deine Stimme ist so beruhigen, dass-“, unterbrach er sich und wurde leicht rot.
„Dass du dabei eingepennt bist, schon klar“, beendete ich seinen Satz und ignorierte seine Röte dabei.
„Passiert halt, total normal“, schnaubte er.
„Total unhöflich“, grinste ich ihn an.
„Total unbeabsichtigt“, nuschelte er und fing an zu schmollen.
„Hallo? Warum schmollst du bitte? Du hast mir doch nicht mehr zu gehört, ich habe allen Grund zu schmollen“, ich war hier das Opfer, nicht er.
„Was hast du eigentlich noch so gesagt? Das war eigentlich total interessant, aber irgendwann war ich leider weg“, wollte er dann ausweichend wissen.
„Ach, ist nicht so wichtig. Über die Hälfte davon hätte ich dir eh nicht sagen dürfen. Ich hab meine eigenen Prinzipien gebrochen, obwohl ich mich genau deswegen mal über dich lustig gemacht hab“, gab ich zu.
„Mhm, vermutlich war es genau deswegen auch so interessant“, kicherte er. „Und wie fühlt es sich an so „unerfahren“ wie ich zu sein?“, grinste er dann frech. Manchmal liefert der Junge mir viel zu gute Vorlagen, ohne es überhaupt zu merken.
„Hm. Kann ich dir ja zeigen. Wolltest du nicht eben UNBEDINGT ein Bett haben?“, grinsend rückte ich noch näher an Maudado. Er lag auf dem Rücken und ich lag seitlich neben, beziehungsweise mittlerweile an ihm.
„Was? Wovon redest- Oh“, er wurde rot und sagte nichts mehr.
„Wie? Mehr haste nicht zu sagen? Zu sprachlos von meinem wunderbaren Angebot?“, ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Sieht aus, als würde ich wieder zu einem meiner Lieblingshobbys übergehen: Maudado ärgern.
„Also deine Bescheidenheit ist mal wieder bemerkenswert“, lachte er ein wenig verlegen.
„Meine Bescheidenheit ist immer bemerkenswert. Und du lenkst vom Thema ab“ grinste ich ihn an.
„Von welchem Thema? Ich weiß nicht was du meinst“, er wich meinem Blick aus.
„Du weißt ganz genau, was ich meine.“
„Ich glaube ich lehne dein großzügiges Angebot ab, hab' keine Lust zu deinen Gelegenheitsbekanntschaften zu gehören“, lachte er und grinste dann.
„Ne, du wärst natürlich mehr als 'ne Gelegenheitsbekannzschaft“, erwiderte ich sein Grinsen.
„Oh wow, ich fühle mich geehrt“, er wurde wieder rot, lachte aber.
„Solltest du auch, die meisten hatten nicht lange das Vergnügen meiner Gesellschaft“, antwortete ich gespielt arrogant.
„Die armen waren bestimmt am Boden zerstört“, spielte er mit.
„Manche sind auch selbst gegangen. Naja, ungefähr 15% aber trotzdem! Ich sag dir, manche Frauen träumen von 'nem kriminellen Typ an ihrer Seite, dann haben sie einen und plötzlich wird ihnen das zu viel“ lachte ich, während ich an einige meiner ehemaligen 'Beziehungen' dachte. Ich konnte mich bei vielen nicht mal mehr an den Namen erinnern. Irgendwie traurig, aber ich fand das nicht wirklich tragisch.
„Du armer hast es echt nicht leicht, aber Pech für die, dass die sich das einfach entgehen lassen“, lachte er dann auch.
„Hm. Plötzlich ist man der böse, nur weil man Drogen vertickt und ab und zu mal jemanden beklaut“, zählte ich zwei der harmloseren Gründe auf.
„Tze, immer diese Leute mit ihren verdrehten moralischen Ansichten, die für ihre Ware bezahlen. Schlimm“, lachte Maudado weiter.
„Alles Idioten“, lachte ich mit ihm.
„Dumme Idioten, die sich dann auch noch beklauen lassen“, fügte er hinzu.
„Oder dumme Idioten, die sich von uns versorgen lassen. Obwohl halt, ich mag die meisten meiner Kunden“, die meisten von denen waren echt ganz in Ordnung.
„Ja, die meisten Kunden sind eigentlich korrekt, also das sagt Sniper jedenfalls“, stimmte er mir zu. Stimmt ja, Maudado hatte wahrscheinlich noch nie gedealt.
„Außerdem bezahlen sie gut und hinterfragen nichts“, nickte ich.
„Das sind die besten“, lachte er.
„Irgendwann gehen wir zusammen dealen“, bestimmte ich und gähnte dann übermüdet. Ich brauchte Schlaf, dringend.
„Mhm, das klingt gut“, lächelte Maudado glücklich, „aber vielleicht solltest du mir vorher beibringen wie man Mauern hoch springt, falls wir mal wieder abhauen müssen“, gähnte er auch.
„Zur Not schmeiß ich dich einfach über die Mauer“, spaßte ich und kuschelte mich mehr in die Matratze. Das ich dabei noch Maudado umarmte, war mir egal.
„Hört sich sehr schmerzhaft an“, lachte er leise und griff zur Seite um die Decke über uns zu werfen. Ihn schiens auch nicht zu stören, wahrscheinlich war er genauso müde.
„Keine Sorge, ich bin vorsichtig“ murmelte ich vor mich hin. Ich merkte langsam, wie die Müdigkeit mich immer mehr ausfüllte.
„Na dann, ist ja alles geklärt“, schläfrig antwortete er mir noch.
„Hmm ja. Nacht Maudado“, gähnte ich.
„Schlaf gut, Zombey“, nuschelte er, während ich einschlief.
Und hier habt ihr das letzte Kapitel für dieses Jahr. Frohes Neues! Feiert schön, wie auch immer ihr das neue Jahr begeht.
Eigentlich wollte ich 'nen Jahresrückblick machen, aber mein Leben ist langweilig und ich neige in letzter Zeit zu Selbstmitleid und Pessimismus. Wäre also nicht so nice gewesen.
Trotzdem, danke an Silberschwingen die ich in diesem Jahr kennenlernten hab. Danke das du mein Rumgejammer, meine Melancholie und mein random fangirling erträgst, obwohl man's wahrscheinlich nicht mal nachvollziehen kann.
Und danke an LittleMadStar und Schmaluten, die unsere Geschichte viel zu sehr abhypen und nebenbei auch noch absolut nett sind.
Und danke an jeden, der diese Story liest. Auch wenn ich euch jetzt nicht erwähnt habe, solltet ihr wissen, dass ich wirklich jeden Namen im Kopf habe und ich euch auch unfassbar dankbar bin.
So, das Nachwort war lang genug. Wir lesen uns in 2020 wieder ❤
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