Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 37

Sicht Maudado

„Ja. Lasst uns gehen“, gab GLP bestimmend von sich und Zombey starrte ihn regungslos an, dann kam wieder Leben in ihn. Erneut umfasste er mein Handgelenk und zog mich schnellen Schrittes hinter sich her. Ich unterdrückte den Drang mich nach Palle und GLP umzudrehen. Zombey hatte ziemlich gemeine Sachen gesagt und diese Umschreibung war viel zu mild für das was Zombey Paluten entgegengeschleudert hatte. Das was mich beschäftigte war warum er das gesagt hatte. Ich meine, dass er Paluten nicht leiden konnte war kein Geheimnis, aber was war der Auslöser dafür ihn so anzugreifen? Also verbal anzugreifen meine ich, wobei die Situation ohne GLP sicherlich eskaliert wäre.

Mittlerweile hatte er seinen Schritt verlangsamt, ließ mich aber nicht los.

„Zombey?“, fing ich vorsichtig an. „Alles okay? Das eben war...heftig...Was ist los?“

Er zuckte zusammen, scheinbar hatte ich ihn aus seinen Gedanken gerissen.

„Nicht jetzt“, sagte er nach einem kurzen Moment der Stille und schüttelte leicht seinen Kopf. Er wirkte so verloren in seinen Gedanken und irgendwie tat es mir weh ihn so zu sehen. Ich blickte zwischen uns und starrte auf mein Handgelenk, das Zombey immer noch festhielt. Ein Gedanke formte sich in meinem Kopf. Sollte ich das jetzt wirklich machen? Ja. Ich wollte ihm zeigen, dass ich hier war, dass ich für ihn da war. Er hatte das schon so oft für mich getan. Jetzt war ich mal dran. Vorsichtig bewegte ich mein Arm nach oben und er dachte, dass ich mich aus dem Griff befreien wollte, dabei war eher das Gegenteil der Fall.

„Sorry“, unsicher wollte er seine Hand von meinem Arm entfernen, „ich-“

Ich schnappte mir seine Hand, als er sie weg ziehen wollte und drückte sie bekräftigend. Die Spur eines Lächelns breitete sich für einen kurzen Moment auf seinem Gesicht aus, verschwand aber leider genauso schnell wieder, trotzdem erwiderte er ganz kurz den Druck, den meine Hand ausübte.

Stillschweigend gingen wir zum Hauptquartier. Und als wir ankamen ließ Zombey meine Hand los. Schade eigentlich. Er atmete durch und betrat den Gemeinschaftsraum, allerdings nur um ganz schnell aus diesem zu verschwinden. Sniper und Tacit chillten dort und spielten Karten. Sie blickten überrascht zu uns, als wir alleine durch die Tür schritten. Ich warf Tacit schnell die Tasche mit den gestohlenen Lebensmitteln in den Schoß und eilte Zombey hinterher. Er war vor seiner Zimmertür stehen geblieben.

„Ich will nicht mit ihnen reden“, sagte er und ich wusste genau wen er mit ihnen meinte.

„Das musst du jetzt auch noch nicht“, versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Doch. Sie werden mich doch hier suchen, um mit mir zu reden“, er blickte stumpf auf seine Tür, als ob sich hinter ihr dieses Gespräch verstecken würde.

„Dann gehen wir halt dahin wo sie uns nicht finden“, schlug ich vor und Zombey sah mich fragend an.

„Ich durfte nie auf Missionen mitkommen. Was glaubst du wohl was ich gemacht habe, während die anderen weg waren?“, meinte ich grinsend und er sah mich irritiert an.

„Ich hab unser Hauptquartier erkundet. Komm mit“, forderte ich ihn dazu auf mir zu folgen, was er auch ohne zu zögern tat. Ich führte ihn eine lange Treppe hoch, öffnete die schwere Metalltür am Ende der Treppe und ließ ihn zuerst durch diese treten.

„Nicht schlecht“, meinte er anerkennend und genoß den Ausblick. Wir standen auf einem der flachen Dächer des großen Hotelkomplexes. Von hier aus konnte man unser ganzes Viertel sehen. Zombey machte Anstalten sich einen bequemen Platz zu suchen.

„Wir bleiben nicht hier“, fing ich an und er sah mich wiedermal verwirrt an, „Den Ort kennen zu viele. Hier würden sie uns direkt suchen.“

Ich machte eine Handbewegung, die Zombey zum Folgen animieren sollte und schritt zielstrebig auf den Teil des Daches zu der die Stromversorgung dieses Gebäudes beinhaltete. Auf dem Dach wurde dafür nämlich extra ein recht großer, hoher quadratischer Schuppen gebaut auf dem zusätzlich die Satellitenschüsseln angebracht waren. Deswegen führte auf der Rückseite dieses Schuppens auch eine Leiter nach oben, allerdings war es keine gewöhnliche Leiter. Sie reichte nämlich nicht bis zum Boden, dafür musste man erst einen Hebel betätigen der relativ hoch befestigt wurde. Vermutlich damit niemand auf die Idee käme dort hoch zu klettern. Tja, leider haben die Leute nicht bedacht, dass es große Leute gibt die sich zu Tode langweilen, weil sie zuhause versauern müssen, während die anderen Missionen haben. Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und streckte mich zusätzlich noch und bekam den Hebel zu fassen. Schon klappte ein zusätzlicher Teil der Leiter nach unten. Zombey betrachte das alles sehr skeptisch, kletterte dann aber doch die Leiter hoch und ich folgte ihm. Oben angekommen wollte er es sich wieder bequem machen, doch ich schüttelte grinsend den Kopf er seuftzte und blickte mich abwartend an. Ich ging ein paar Schritte, öffnete eine Klappe am Boden und verschwand durch diese.

„Kommst du?“, fragte ich, als ich merkte, dass Zombey nicht hinter mir war.

„Das hier hat 'nen leichten Horrorfilm-Flare das weißt du, oder?“, bemerkte er, stand im nächsten Moment aber hinter mir im dunklen Flur.

„Hast du etwa Angst, dass ich dich ermorde, oder was?“, fragte ich ihn amüsiert.

„Pah, das würdest du nicht schaffen, Kleiner“, lachte er und ich war froh, dass er wieder lachte. „Aber jetzt mal im Ernst: Wo sind wir hier?“

Routiniert knippste ich den Lichtschalter an der linken Wand an und das Licht flackerte kurz, ehe es dauerhaft leuchtete. Wir standen mitten in einem Flur.

„Wir sind in einem Teil des Hotelkomplexes, den man anders nicht mehr erreichen kann. Irgendwie wurde dieser Teil von den anderen Gebäuden abgetrennt“, erklärte ich und schritt durch den Flur, „Die Zimmer hier sind alle abgeschlossen und leider bin ich nicht so gut im Schlösser knacken.“

„Das sieht man“, gab Zombey amüsiert von sich und deutete auf ein in mitleidenschaftgezogenes Türschloss. Das Metall war vernarbt und wies viele Macken auf. Ich war hartnäckig gewesen, das Metall aber leider auch.

„Aber ich wollte niemanden diesen Ort zeigen, dementsprechend weiß ich immer noch nicht was sich hinter diesen Türen verbirgt“, ich zuckte mit meinen Schultern.

„Das hier ist also dein Geheimversteck?“, fragte Zombey grinsend.

„Es ist der Weg zu meinem Lieblingsplatz“, erwiderte ich. Mittlerweile hatten wir die Treppen erreicht die auf das Dach dieses Gebäudes führten und stiegen diese empor. Wieder öffnete ich die Metalltür und ließ Zombey vor.
Wir befanden uns auf dem höchsten Dach des Gebäudekomplexes. Es war nicht viel höher als die anderen, aber zwei Stockwerke konnten schon einen Unterschied machen. Von hier aus konnte man auch auf die anderen Dächer herunter schauen. Das gute war allerdings, dass man hier nicht von den Leuten auf den anderen Dächern gesehen werden konnte, es sei denn man stellte sich an die Kante des Daches.

„Jetzt kannst du es dir bequem machen“, das ließ er sich nicht zweimal sagen. Grinsend setzte ich mich neben ihn und starrte so wie er in die Ferne. Lange saßen wir da und schwiegen. Es war aber kein unangenehmes Schweigen, obwohl wir beide wussten was für ein Gespräch wir gleich führen würden. Vielleicht war die Stille deswegen angenehm, weil sie diesen Moment hinausgezögerte. Trotzdem befand ich, dass wir lange genug geschwiegen hatten.

„Willst du jetzt darüber reden?“, fragte ich vorsichtig.

„Ich hasse ihn“, sagte er sofort, aber wirkte zeitgleich so abwesend während er so in die Ferne schaute.

„Ja. Das hab ich gemerkt...aber warum?“, ich hatte Angst etwas falsches zu sagen. Zombey war heute relativ leicht reizbar und ich wollte nicht, dass er sich von mir angegriffen fühlte.

„Er hat GLP nicht nur in ein Loch geschubst“, fing er an und drehte seinen Kopf zu mir, „sondern es auch noch zugemauert.“

„Wie meinst du das?“

„Er hat ihn absichtlich an seine Vergangenheit erinnert, um ihn leiden zu lassen“, Verachtung schwang in seiner Stimme mit, „Und verdammt, er hat gelitten.“

Er drehte sich wieder von mir weg, starrte gedankenverloren in den Himmel und ich überlegte was ich sagen sollte.

„Er bereut es. Mehr als alles andere. Und ich weiß, dass das nichts an dem was er getan hat ändert, aber er möchte es wieder gut machen“, ließ ich Zombey wissen. Er durfte in Paluten nicht länger dieses Arschloch sehen, das seinen besten Freund verletzt hat.

„Maudado. Du hast das nicht mitbekommen. Ich hab meinen besten Freund zerbrechen sehen. Ich stand daneben und konnte kaum was dagegen machen“, hauchte er und betrachtete immernoch abwesend den Himmel und ich wusste, dass er sich wieder in der Vergangenheit befand. Ich schwieg lange, da ich meine eigenen Gedanken erst sortieren musste. Ich blickte ebenfalls in den Himmel und erinnerte mich an die Zeit kurz nach der Trennung.

Paluten war nicht mehr er selbst. Er war irgendwie ruhiger und ich wusste, dass es daran lag, dass er GLP vermisste. Die beiden waren in jeder freien Minute zusammen unterwegs, selten waren sie getrennt und jetzt war GLP plötzlich weg und mit ihm war auch ein Teil von Paluten weg. Ich weiß noch genau wie ich eines Nachts wach wurde und mir eigentlich nur kurz die Beine vertreten wollte, als ich leises Schluchzen hörte.

Besorgt näherte ich mich dem Geräusch und stellte fest, dass es aus Palutens Zimmer kam. Die Tür war nur angelehnt und ich spähte hinein. Er saß auf seinem Bett und Tränen floßen seine Wangen hinunter.

„Warum habe ich das gesagt?“, fragte er und ich dachte schon dass er mich bemerkt hätte, aber er redete mit sich selbst. „Ich hätte alles sagen können, also warum habe ich-“, er schluchzte, „ausgerechnet das gesagt? Nur weil ich ihn verletzten wollte? Das ist doch bescheuert- das ist-“

Länger konnte ich das nicht ertragen, weswegen ich mich leise von der Tür entfernte, um wieder laut auf sie zu zuging und leicht gegen die Tür zu klopfte. Ich konnte durch den Spalt sehen wie Paluten aufschreckte, sich die Tränen wegwischte und nur „herein“ sagte. Ich betratt den Raum und sofort musterte er mich besorgt.

„Kannst du nicht schlafen?“, fragte er und sein Ton wurde weich.

„Glaubst du es geht den anderen gut?“, und er wusste sofort wen ich meinte. Sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Sorge und Schuldbewusstsein, aber im nächsten Augenblick wurde sein Blick kalt.

„Das sind Verräter, Maudado. Vergiss das nicht“, und mir erschien es so, als hätte er das mehr zu sich als zu mir gesagt.

Ich schüttelte meinen Kopf, um mich aus dem vergangenen Moment zu holen und betrachtete Zombey, der immer noch seinen Gedanken nachhing. Plötzlich wusste ich was ich sagen konnte.

„Hilflos daneben zu stehen ist das allerschlimmste. Ich will mir gar nicht vorstellen müssen wie sich das für euch angefühlt hat“, fing ich mitfühlend an, „Paluten ist nicht direkt in ein Loch gefallen. Er ist eher immer mehr in sich verschwunden.“

Zombey drehte seinen Kopf zu mir, was mir versicherte, dass er mir zuhörte.

„Er hat sich nur auf seine Wut konzentriert, um damit zu verdrängen wie wichtig ihm GLP eigentlich war und immer noch ist. Aber seine Wut konnte das nicht alles verdrängen. Es ging einfach nicht. Er hatte seinen besten Freund bewusst verletzt und in die Wüste geschickt. Er würde es nie zugeben, aber er hat ihn schrecklich vermisst und seine Entscheidung schon zu diesem Zeitpunkt angezweifelt. Allerdings siegte seine Wut. Und so versuchte er mit GLP's Abwesenheit umzugehen. Es hat mir weh getan ihn so zu sehen. Ich weiß ich kann das nicht mit dem vergleichen was GLP empfunden haben muss, als er plötzlich von seinem besten Freund verstoßen und absichtlich verletzt wurde und ich kann es auch nicht mit dem vergleichen was ihr anderen durchgemacht habt und das will ich auch gar nicht. Ich will nur dass du weißt, dass es keineswegs spurlos an Paluten vorbei gegangen ist“, das musste er nämlich wissen. Paluten ist kein Arschloch auch wenn er sich damals so verhalten hat.

„Ich kann das nicht vergessen. Es geht nicht. Maudado, ich-“, er zögerte und ich sah, dass seine Augen feucht wurden, allerdings blinzelte er die verräterische Nässe schnell weg. „Ich habe Angst“, gestand er mir und ich wusste, dass ihn das viel Überwindung gekostet haben muss, „Ich will nicht, dass er Manu noch mal so weit bringt.“ Er schaute mich an und in seinem Blick sah ich die Hilflosigkeit, die er damals empfunden haben muss. „Er hat nicht gelebt, sondern nur“, er pausierte um nachdem richtigen Wort zu suchen „nur existiert! Weil wir's einmal geschafft haben, ihn zurück zuholen heißt das nicht, dass wir's ein zweites Mal schaffen...“

Angst spielte sich in seinem Gesichtsausdruck wieder und ich wollte, dass er aufhört so zu schauen. Es tat mir so weh ihn so aufgelöst und verunsichert zu sehen. Ich legte meine Hand auf seine Schulter in der Hoffnung, dass es ihm irgendwie Halt gab.

„Ich sage nicht, dass du das vergessen musst“, versicherte ich ihm, „Erinner dich daran, aber manifestiere deine Wut und deine Angst nicht nur auf Paluten, okay? Das wird auch nichts ändern und das weißt du auch, oder?“

Abwartend blickte ich ihn an und er senkte seufzend seinen Kopf.

„Ja ich weiß das. Aber wenn ich ihn ansehe... dann seh ich nur diesen Wichser, der meinem besten Freund in den Abgrund getrieben hat“, gestand er mir und blickte mich wieder so an, als ob er erwarteten würde, dass ich ihm jetzt sagen würde, dass er sich bescheuert verhält.

„Das ist normal“, ein schwaches Lächeln formte sich auf meinen Gesicht, „Das machen beste Freunde so: Auf den anderen aufpassen und Leute hassen, die den Freund gefährden könnten.“ Zombey sah erstaunt zu mir, damit hatte er wohl nicht gerechnet. „Aber das alles ist schon ziemlich lange her und ja Paluten schlägt zwar immer noch seinen Kopf durch die Wand, aber er würde GLP nie wieder bewusst verletzen. Was glaubst du wie er drauf war, als das alles wieder auf ihn eingeschlagen ist und er vor Augen geführt bekommen hat, wie beschissen er sich zu Unrecht verhalten hat. Er war einfach nur ein bemitleidenswertes Häufchen Elend und definitiv kein Wichser, der seinen Spaß an der ganzen Sache hatte“, sprach ich und hoffte, dass er meinen Worten Glauben schenkte. Er schwieg lange und betrachtete mich nur; überlegte, ob er mir glauben sollte oder nicht.

„Wenn er ihn nochmal absichtlich verletzen sollte, werde ich ihn eigenhändig umbringen“, sagte er und knirschte mit seinen Zähnen. 

„Das wird er schon nicht“, das würde er nie wieder tun.

„Das hoffe ich auch für ihn...“, Zombeys Mine verfinsterte sich kurz und verlieh seinen Worten Nachdruck. Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte, also sagte ich gar nichts. Meine Hand lag immer noch auf seiner Schulter, weswegen ich sie zurückzog. Wir starrten in den Himmel über uns und hingen unseren Gedanken nach. Die Wolken tanzten über das helle Blau und ich vergass die Zeit. Erst als die Wolken am Horizont sich langsam rot färbten, merkte ich wie viel Zeit vergangen war in der wir nur geschwiegen haben. Wir mussten mehrere Stunden hier gesessen haben, wenn es schon dämmerte. Das war definitiv zu lange gewesen ohne etwas zu sagen.

„Glaubst du eigentlich“, brach ich deswegen die Stille, „dass wir genug Lebensmittel mitnehmen konnten? Also bevor ich den Alarm ausgelöst habe, meine ich.“

Zweifel hatten sich in meine Worte geschlichen und Zombey wandte seinen Blick von den Wolken ab und lenkte ihn stattdessen auf mich.

„Solang du nicht plötzlich zu 'nem gefräßigen Biest wirst, müsste es reichen“, grinste er frech und ich musste wegen seiner Bemerkung lachen. Als ob ich zu einem Biest werden würde. Bei dem Wort fiel mir etwas ein.

„Apropos Biest: Ich glaube die Polizistin hätte dich am liebsten umgebracht“, kicherte ich.

„Pah, die hätte am liebsten was anderes mit mir gemacht“, meinte er und lachte dreckig.

„Fesselspielchen, oder was?“, schlug ich grinsend vor. Und ich war schon ein bisschen stolz auf mich, als ich sah wie Zombey mich verblüfft musterte. Endlich hatte ich auch mal so eine Bemerkung gemacht.

„Aha, da steckt also doch ein kleiner Perverser in dir, wusste ich's doch. Du und deine Fantasien Dado“, fies grinste er mich an und unwillkürlich musste ich an meine tatsächlichen Fantasien denken, die zwar nichts mit Fesselspielchen zu tun hatten, aber trotzdem nicht so ganz harmlos waren. Was stimmte nicht mit mir? Wieso ging Zombey mir nicht mehr aus dem Kopf? Wieso sitze ich jetzt bei ihm, obwohl er so miese Sachen zu Palle gesagt hat? Sollte ich nicht eigentlich bei Paluten sitzen? Nein. Zombey braucht mich und ich brauche ihn auch. Seine Nähe beruhigt mich. Ich spürte wie mein Gesicht wärmer wurde. Na toll, ich sah bestimmt aus wie ne Tomate.

„Du färbst halt auf mich ab“, verteidigte ich mich.

„Bin halt 'n gutes Vorbild“, zufrieden nickte er.

„Mhm, total“, sagte ich und verdrehte die Augen, um dann aber doch etwas anerkennendes zu sagen, „Wobei es schon echt impressive war wie du diese fucking Mauer hochgesprungen bist.“

„Naja, ich mach seit Jahren nichts anderes. Vor den Bullen abzuhauen kann manchmal echt Spaß machen“, er zuckte nur mit den Schultern, so als ob das keine große Sache gewesen wäre.

„Das du dabei Spaß hattest, hab ich bemerkt“, am meisten hat es ihm wohl gefallen die Polizistin zu verspotten, „Ehrlich gesagt glaube ich so gar, dass die Polizistin es wirklich irgendwann geschafft hätte die Mauer hoch zu kommen. Auf jeden Fall hatte sie besser Chancen als ich, ohne deine Hilfe hätte ich das nie geschafft“

„Ach was“, kopfschüttelnd sah er mich an, „hast du die gesehen? Die war total ungelenk. Die wäre nicht mal mit 'ner Leiter hochgekommen. Hast du gesehen, wie sie gehüpft ist?“

Wir beide sahen vermutlich gerade vor uns wie sie auf und ab gehüpft ist, wie ein wütender Chihuahua, denn wir prusteten los.

„Ja, sie war ja so verbissen darauf diese Mauer hoch zu kommen“, stimmte ich ihm noch immer lachend zu.

„Wahrscheinlich probiert sie's jetzt noch“, lachte er weiter und ich wollte gerade etwas erwidern, als ich ein vertrautes Geräusch wahrnahm.

„Sh“, bedeute ich Zombey dazu still zu sein. Und jetzt konnte ich deutlich die Schritte hören und das unverkennbare Geräusch, das erzeugt wurde, wenn jemand die Metalltür öffnete und sie etwas über den Boden schrappte, ertönte.

„Da geht jemand auf das Dach des anderen Gebäudes“, flüsterte ich zu Zombey und er nickte nur.

„Das hier ist eigentlich der Rückziehort Nummer Eins“, hörte ich Palles Stimme, „Ich dachte echt sie wären hier.“

„Hab' ich doch gesagt“, flüsterte ich irgendwie stolz.

„Und es gibt wirklich keine weiteren Orte?“, das war GLP's Stimme. Sie suchten also wirklich nach uns.

„Nicht das ich wüsste und wenn Maudado einen anderen Ort gefunden hätte, hätte er mir das eigentlich gesagt“, sagte Palle und eigentlich müsste dieser Satz ein schlechtes Gewissen in mir auslösen, aber alles was meinen Mund verließ war ein leises, trockenes „Ups“ das nur Zombey hören konnte. Er grinste mich an.

„Und was machen wir jetzt?“, das war wieder GLP.

„Auf ihren Zimmern warten“, seufzte Paluten, „irgendwann müssen sie ja dort hingehen, schließlich wird es immer dunkler.“

Damit verließen die beiden das Dach und die schwere Metalltür schepperte, als sie ins Schloss knallte. Kurz blieben wir still, um uns zu vergewissern, dass sie wirklich weg waren und dann lachten wir.

„Aber sag mal Maudado, haben wir da nicht noch ein Gespräch zu Ende zu führen?“, meinte Zombey nachdem er sich wieder beruhigt hatte und sein diabloisches Grinsen ließ nichts gutes verheißen.

„Was? Welches Gespräch?“, fragte ich mehr als nur verunsichert. Plötzlich legte Zombey einen Arm um meine Schulter, was mein Gedanken-Karussell wieder in Fahrt brachte, und zog mich näher an sich heran, sodass unsere Schultern sich berührten. Dann neigte er seinen Kopf etwas und grinste schief. Himmel. Warum grinst er mich so an? Der Junge würde mich irgendwann noch umbringen.

„Wie läuft's mit den Frauen?“, wollte er wissen und wackelte kurz mit seinen Augenbrauen.

„Wie soll das schon laufen?“, fragte ich, „Ich sitze doch hier fest.“

„Was? Und gibt's bei den Hounds keine?“, diesmal würde er mich wohl nicht so leicht vom Haken lassen.

„Doch schon“, fing ich an, „aber das sind eher ältere Schwestern für mich.“

„Ew okay, verständlich. Da würde bei mir auch nichts laufen“, meinte er lachend.

„Apropos. Wie läuft's denn bei dir?“, tastete ich mich vorsichtig an das Thema heran. Das hier war der perfekte Moment, um ihn wegen Shadow auszuhorchen. Die beiden mussten einfach zusammen sein, anders konnte ich mir ihren intimen Umgang nicht erklären.

„Hm. Naja. Eher so...“, er überlegte kurz, „Gelegenheitsbekanntschaften, nicht wirklich was festes.“

„Oh“, sagte ich überaus eloquent. Gelegenheitsbekanntschaften also. Was er mit denen wohl so machte? Ich verdrängte den Gedanken und konzentrierte mich wieder auf mein eigentliches Vorhaben: Zombey wegen Shadow ausfragen. „Und was ist mit Shadow?“, sagte ich und hoffte, dass es beiläufig klang.

„Interesse an Shadow, Kleiner?“, okay es klang nicht beiläufig, aber er hatte es falsch interpretiert. „Da muss ich dich enttäuschen, ich lass keinen an sie ran.“

„Was? Nein so meinte ich das nicht. Ich hab kein Interesse an ihr“, sagte ich sofort.

„Aha? Sicher?“

„Ja. Außerdem bist du doch mit ihr zusammen, oder nicht?“, jetzt hatte ich ihn ganz direkt gefragt.

„Hä? Wie kommste da drauf?“, überrascht drehte er seinen Kopf in meine Richtung und war mir damit wesentlich näher als vorher. Ganz cool bleiben, Maudado. Das hier ist total normal.

„Äh? Weil ihr euch so nahe steht? Und du ihr Kosenamen gibst und all das halt?“, seine Überraschung verwirrte mich. Merkte er gar nicht wie sie rüberkamen?

„Ah, deswegen. Ja, Shadow ist echt die Liebe meines Lebens-“, glücklicherweise brach er da ab und lachte. „Ne, so über meine kleine Sis zu reden geht gar nicht.“

„Ich schwöre ich dachte echt, dass ihr zusammen wärt, sorry“, meinte ich ebenfalls lachend.

„Nah, musst dich nicht entschuldigen. Es ist ja keine Beleidigung für mich, Shadow ist ein tolles Mädchen“, und schon lächelte er wieder dieses Lächeln, das immer nur Shadow galt.

„Mhm“, gab ich nur von mir und wusste, dass es ziemlich genervt klingen musste.

„Was denn? Eifersüchtig?“, grinste Zombey plötzlich und shit genau das war ja der Fall auch wenn ich nicht genau wusste worauf ich eifersüchtig war. Oh Gott. Er hat mich durchschaut, er hat mich durchschaut, er hat mich dur- ich zwang mich zur Ruhe. Noch weiß er gar nichts und deswegen musste ich jetzt schnell etwas sagen, sonst würde er meine Stille schnell richtig interpretieren können.

„Wo-worauf denn bitte?“, stotterte ich leicht.

„Komm runter. War nur Spaß. Ich will ja nicht, dass du gleich vor lauter Träumerei vom Dach läufst“, ein Glück war es Spaß. Erleichterung breitete sich in mir aus und ich fing an zu lachen.

„Oh ja, wenn ich an deine wundervolle Bescheidheit denke, fangen sofort die Tagträume an“, gab ich augenverdrehend von mir.

„Du machst es mir nicht leicht, mich zurückzuhalten, weißt du das?“, meinte er gequält und ich seufzte.

„Na los, sag schon“, forderte ich ihn dazu auf seinen Gedanken Luft zu machen.

„Sicher? Du erlaubst es mir?“, erkundigte er sich sofort, „Wenn du es mir einmal erlaubst, erlaubst du es mir immer. Sei dir dessen bewusst, bevor du 'nen Deal mit Satan abschließt.“

Deal mit Satan? Das klang gar nicht gut. Aber andererseits waren Zombeys Anmerkungen meistens witzig auch wenn sie mich verunsicherten, aber das war eigentlich nicht seine Schuld, sondern die Schuld meines eigenen dummen Gehirns, dass sich einen Spaß daraus machte mich zu quälen. Es wäre unfair Zombey deswegen zurückzuhalten, außerdem gehören diese Bemerkung zu ihm.

„Ich werde es irgendwann bereuen, aber ja schieß los“

„Allein schon die Tatsache, dass du hier gechillt in meinen Armen liegst zeigt doch, dass dir was an mir liegt“, während er das sagte, zog er mich noch ein Stückchen in deine Richtung.

„Und jup: ich bereue es“, lachte ich und spürte wie ich rot wurde, „Wobei ich nach deinem Satan Vergleich etwas verstörenderes erwartet habe“,

„Warte ab, das kommt noch. Ich will dich ja nicht gleich verschrecken“, grinste er.

„Ach, schlimmer als das was du bis jetzt alles so gesagt hast, kann es eh nicht mehr werden“, ich zuckte mit den Schultern. Er hat schon so viel Shit gesagt, dass ich mir sicher war, dass er das sowieso nicht mehr toppen konnte.

„Sicher Maudado?“

„Ziemlich sicher.“

„Okay“, er blickte mir tief in die Augen, „Du. Ich. Hier auf dem Dach. Jetzt.“

„Äh?“, ungebetene Gedanken schoßen mir durch den Kopf. Okay, er konnte es toppen. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Er blickte mich immer noch ernst an und wartete auf eine Reaktion. Ich spürte wie ich unter seinem Blick rot wurde und sah wie er kurz seine Lippen aufeinander presste um nicht zu lachen. Dieser Arsch. Aber was hatte ich auch erwartet? Ich hab ihn mehr oder weniger dazu herausgefordert, aber zwei können das Spiel spielen. „Wäre 'n bisschen frisch hier, findest du nicht?“

„Keine Sorge, ich denke, ich würde dich schon ins Schwitzen bringen“, raunte er und bemühte sich ernst zu bleiben. Und sorgte für ein kleines Kopfkino, das ich aber sofort ausschaltete. Ich muss mich hier konzentrieren, so leicht geb ich nicht auf, auch wenn meine Wangen schon längst glühten.

„Mhm, also ein Bett würde ich da schon bevorzugen“, sagte ich trocken.

„Na dann, lass uns ein Bett suchen“, schulterzuckend richtete er sich auf.

„Jaja such du mal, ich bleib hier“, es viel mir echt schwer nicht loszulachen.

„Ey, Prinzessin: Du wolltest unbedingt ein Bett“, und nach diesem Satz brach er in Gelächter aus und ich lachte mit. „Ne, keine Sorge. Ich will nicht mit dir schlafen. Grade jedenfalls nicht“, sagte er nachdem er sich wieder beruhigt hatte.

„Gerade nicht? Ich hinterfrage das jetzt einfach nicht“, lachte ich verunsichert. „Aber es ist wirklich frisch. Wir sitzen seit 'ner Ewigkeit hier, lass uns rein gehen.“

Ich richtete mich auf und sah Zombey an und er erwiderte meinen Blick.

„Ich will nicht mit ihnen reden müssen“, trotzig verschränkte er seine Arme und ich seufzte.

„Ich auch nicht“, teilte ich ihm mit, „aber früher oder später werden wir das tun müssen.“

„Später. Später find ich besser“, er sah mich flehend an.

„Zombey, wir können nicht ewig hier bleiben. Es wird echt kalt“, versuchte ich ihn davon zu überzeugen, mit mir zusammen reinzugehen.

„Wenn dir kalt wird, könnte ich dich ja wärm-“

„Zombey“, unterbrach ich ihn streng und er ließ seinen Kopf sinken.

„Ist ja gut“, niedergeschlagen näherte er sich der Tür und hielt sie mir auf. Wir gingen durch den Flur und schritten gerade an einem der vielen Räume vorbei, als Zombey mein Handgelenk ergriff und mich zum Stehen bleiben zwang.

„Und was wenn wir hier bleiben?“, fragte er hoffnungsvoll.

„Im Flur?“, ich zog eine Augenbraue nach oben.

„Nein, nicht im Flur“, verbesserte er mich augenrollend, „sondern dort“, er zeigte auf einen der abgeschlossenen Räume.

„Zombey. Wir können beide keine Schlösser knacken. Wie hast du dir das bitte vorgestellt?“, wollte ich wissen und er grinste nur und ich wusste, dass das kein Gutes Zeichen war.

„Weißt du Dadochen, es gibt viele Wege in einen Raum zu kommen“, während er das sagte, schritt er die Räume des Flures ab und blieb vor einer Tür stehen. Das Schloss dieser Tür war eines das ich versucht hatte aufzubrechen. Es war also zerkratzt und verbeult, erfüllte aber leider noch seinen Zweck. Zombey betrachtete mein Werk und dann betastete er prüfend die Tür.

„Mhm, das müsste klappen“, er dehnte seine Schulter und- Oh Gott er wollte doch nicht etwa—

„Zombey nein. Tu das bitte nicht!“, doch es war zu spät.

Zombey hatte sich schon positioniert und benutzte seine Schulter als Rammbock. Die Tür ächzte und zu meinem Erstaunen löste die Tür sich aus ihren Angeln und krachte mit einem lauten Geräusch auf dem Boden. Zombey machte keine Anstalten sich zu bewegen, starrte nur in den Raum hinein, also quetschte ich mich an ihm vorbei und staunte. Dieser Raum war das luxuriöseste was ich jemals gesehen habe. Ich drehte mich zu Zombey um und stockte. Er sah nicht gut aus. Besorgt ging ich auf ihn zu.

„Zombey?“


Ach, die zwei sind mal wieder am Deeptalken und Dado hat Zombey wieder erlaubt seine Bemerkungen zu äußern...ob das gut gehen wird? 😂

Was wohl plötzlich mit Zombey los ist?

So hier ist das erste Kapitel, das hier heute bekommt ^^
Wir hoffen ihr kommt gut ins neue Jahr <3 (Silberschwingen)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro