Kapitel 35
Sicht Zombey
Wir schlichen uns in die Umkleide und zogen uns ein paar Teile der Uniform über. Kurz betrachtete ich mich in einem der Spiegel und warf GLP, Maudado und Paluten einen Blick zu.
„Echt sexy“, murrte ich sarkastisch und GLP lachte. Von Paluten kam nur ein amüsierter Blick, wohingegen von Maudado gar nichts kam. Der war sowieso die ganze Zeit komisch drauf. Total abgelenkt. Der hatte es eben nicht mal hinbekommen, uns den Plan ordentlich zu erklären, dabei hatte er ihn sich doch ausgedacht! Kopfschüttelnd lief ich den anderen in den Verkaufsraum nach. Ich warf einen Blick nach hinten und sah, dass Maudado immer noch wie angewurzelt in der Umkleide stand.
„Maudado“, zischte ich, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass die anderen schon vorliefen. Kurz sah er mich an, senkte seinen Blick dann aber direkt wieder. Was hatte der bloß?
Augenverdrehend trat ich nun vollständig in den Verkaufsraum ein. Paluten war schon dabei, sich Essen in eine Tasche zu stopfen, während GLP noch durch den Laden lief. Vor einer Tür blieb er stehen und ich konnte trotz der Entfernung lesen, dass dort irgendwas mit „Büro“ stand. Hm. Wahrscheinlich ist da ein Save drin. Aber ob der an einem Sonntag noch gefühlt war, ist eine andere Frage. Meistens wird ja samstags das Geld zur Bank gebracht. Und extra gesichert ist der wahrscheinlich auch. Warum unnötig ein Risiko eingehen? Dasselbe dachte sich wahrscheinlich auch GLP, denn er lief weiter zu einem Regal.
Ich packte ebenfalls Zeug in meine Taschen, als etwas entfernt von mir etwas auf den Boden knallte. Ich lief um das Regal herum und erblickte Maudado, der grade dabei war, eine Süßigkeiten Dose aufzuheben. Als er hochkam, stieß er mit dem Ellenbogen gegen das Regal und erneut fiel etwas runter. Kopfschüttelnd beobachtete ich das Spektakel kurz, bis Maudado mich bemerkte. Er stopfte sich noch schnell was in die Tasche und lief dann weiter nach vorne zu den Regalen neben der Türe. Ernsthaft, was war falsch bei dem?
Ich machte an meinem Regal weiter, beschloss dann aber, in Maudados Nähe zu bleiben. Irgendwas stimmte definitiv nicht mit dem. Ich stellte mich also etwas entfernt von ihm an ein Regal und warf ihm ab und zu einen Blick zu. Er schien mich grade gar nicht zu bemerken und gedanklich total weg zu sein. Er lief immer weiter das Regal entlang, immer näher in Richtung Tür. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, doch als er der Tür immer näher kam, wurde ich etwas skeptisch. Vorher warnte er, beziehungsweise Paluten noch davor, dass die Tür einen extrem empfindlichen Sensor hat, der an eine Alarmanlage angeschlossen ist, und jetzt läuft der einfach so dahin?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Maudado wirklich direkt vor dem Sensor zum stehen kam. Ich wollte ihn noch zurück reißen, und war froh, dass ich keinen Alarm hörte. Allerdings fiel mir dann das blinken auf, dass vorher definitiv nicht vorhanden war.
„Verdammte scheiße!“, zischte ich. Maudado reagierte erst gar nicht richtig, erst als ich ihn grob weiter von der Tür weg zog, bewegte er sich und schaute mich gleichzeitig erschrocken und schuldbewusst an.
„Was ist los?“, GLP kam um die Ecke gerannt und auch Paluten schien mein Fluchen wahrgenommen zu haben. Ich nickte stumm auf den Sensor, und die beiden schienen zu verstehen, was ich ihnen sagen wollte.
„Fuck man! Ich war nicht fertig!“, meckerte GLP.
„Egal, das muss erst mal reichen. Los, weg hier!“, meinte Paluten und forderte uns somit zum Rückzug auf. Die Uniformen schmissen wir einfach achtlos durch den Laden. Was soll's? Die Polizei kennt uns eh nicht persönlich, haben keine DNA oder sowas und selbst wenn wissen die höchstens, dass wir zu den Nightmare Cats und Hellhounds gehören. Wer hinter unseren Gangnamen steckt, wussten sie nicht. So oder so, bekommen würden die Idioten uns ja eh nie.
Wir liefen wieder durch den Hintereingang und kletterten über die Mauer. Paluten und GLP liefen vorne, Maudado hatte ich eben durch die Tür geschubst, so dass er jetzt vor mir lief. Wobei, er stolperte eher. Langsam nervte mich sein Verhalten extrem. Ja, er machte das nicht oft. Aber man darf doch wohl erwarten, dass er während eines Jobs mit den Gedanken gefälligst da ist!
Und wieder fiel Maudado vor mir beinahe hin. Genervt und ohne nachzudenken zog ich ihn einfach in eine weitere Seitengasse, an der wir grade vorbei liefen. GLP und Paluten kämen schon ohne uns zu recht.
„Was soll das?“, fragte er mich verwirrt und auch leicht genervt. Warum war der jetzt genervt? Wir hatten allen Grund dazu, aber er?
„Was das soll? Was zur Hölle ist los mit dir?“, kam ich direkt aufs Thema zu sprechen, wobei ich mich bemühen musste, ruhig zu sprechen.
„Es tut mir Leid ich wollte das ja auch nicht und jetzt lass uns von hier verschwinden“, bat er und wich meinem Blick aus.
„Willst du mich verarschen? Es tut dir leid? Wegen dir haben wir jetzt die Bullen am Hals. Haben wir nicht schon genug Probleme?“, warf ich ihm vor und wurde, trotz Versuch, ruhig zu bleiben doch etwas lauter. Maudado zuckte daraufhin zusammen, sah mich aber immer noch nicht an.
„Ja haben wir und das weiß ich auch, aber findest du nicht, dass wir schnell von hier verschwinden sollten?“
„Wir verschwinden hier erst, wenn du mir sagst, was der Mist grade sollte!“, bestimmte ich. Zwar konnte ich die Polizeisirenen schon leise im Hintergrund hören, aber das war mir jetzt total egal. Sollten die doch kommen. Ich würde schon dafür sorgen, dass die uns nicht schnappen würden. Vor der Polizei abzuhauen ist mittlerweile so'ne Art Hobby von mir geworden. Das Maudado allerdings noch keinerlei Erfahrung damit hatte, vergaß ich in dem Moment.
„Dann bleib halt hier! Ich verschwinde“, meinte er, wandte sich zum Gehen und legte damit irgendeinen Schalter in mir um.
Sicht Maudado
„Du gehst nirgendwo hin!“, bestimmte Zombey und ich spürte wie seine Hand mein Handgelenk umschloss. Ein plötzlicher Ruck ging durch meinen Körper und einen Wimpernschlag später knallte mein Rücken gegen die unnachgiebige Wand irgendeines Hauses. Ich starrte ihn an. Meine Gedanken überschlugen sich und ungefragt schaltete sich mein Kopfkino wieder ein und spann den Moment weiter. Szenen wie Zombey mir noch näher kam schossen durch meinen Kopf und verwirrten mich total. Das hier war verdammt nochmal der falsche Zeitpunkt für solche Gedanke! Wobei nein, das stimmte so nicht: Jeder Zeitpunkt ist der falsche um an sowas mit Zombey zu denken. Was zur Hölle stimmt nicht mit mir?! Ich habe gerade alles verkackt, Zombey ist zurecht wütend auf mich und was mache ich? Ich stell mir vor wie es wäre, wenn er- Halt! Nicht schon wieder. Verdammt er soll mich loslassen seine Nähe machte alles nur noch schlimmer!
„L-Lass mich los“, meine Stimme wollte irgendwie nicht so wie ich. Verdammt ich wollte ihn anschnautzen und stattdessen klang ich einfach nur verunsichert. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, aber es klappte einfach nicht. Mist.
„Kannste vergessen, Kleiner. Und jetzt rede: Was ist dein Problem?“, er schnaubte nur genervt und sah mich durchdringend an. Und verdammt er war mein Problem. Aber das konnte ich doch nicht sagen. Ich könnte ihm ja schlecht erzählen, dass meine Gedanken seit ein paar Tagen, wenn es um ihn ging oft -wie soll ich es beschreiben- abdriften? Aber was soll ich ihm sagen? Mein Kopf war wie leer gefegt. Mir fiel nichts brauchbares ein, alles was in meinem Kopf rumschwirrte waren die Szenarien, die mein komisches Gehirn sich ausdachte. Zombey starrte mich immer noch genervt an und alles was meinem Hirn dazu einfällt ist, dass seine Augen wunderschön sind. Was soll ich mit dem Gedanken bitte anfangen? Kann ich mich mal bitte wieder auf das Wesentliche konzentrieren? Zombey ist mega wütend und will eine Antwort auf eine Frage, die ich ihm unmöglich ehrlich beantworten kann. Was soll ich tun?!
„Ich weiß nicht was du meinst“, startete ich hilflos den Versuch Unwissenheit vorzuspielen.
„Natürlich, du weißt nicht, was ich meine. Denkst du ich bin dumm, oder was?“, wütend blickte er mich an und sein Griff wurde kurz fester. Hätte mir ja denken können, dass das nicht funktionieren wird, aber ich bin halt verzweifelt. Versuchen wir es mal mit Vernunft.
„Momentant verhälst du dich ziemlich dumm. Ich meine wir stehen hier in einer Seitengasse des verdammten Ladens den wir überfallen haben, während die Bullen immer näher kommen. Lass uns gehen!“, bitte, bitte komm zur Vernunft, lass uns abhauen und vergiss deine Frage. Bitte bitte, bit—
„Sollen die doch kommen. Ich sorg schon dafür, dass die uns nicht kriegen. Und jetzt hör auf, auszuweichen! Du hast uns grade alle gefährdet!“, schnauzte Zombey mich an und erneut verstärkte sich sein Griff erheblich und ich unterdrückte ein Wimmern. Fuck tut das weh, aber immerhin lässt der Schmerz die unnützen und verwirrend Gedanken verblassen. Und jetzt da die Kopfkino-Gedanken weg waren, sickerten Zombeys Worte in meinen Kopf: Ich hatte alle in Gefahr gebracht. Ich war der Grund warum wir abhauen mussten und warum jetzt das Martinshorn der Polizei ertönte und immer näher kam.
„Ich hab uns alle gefährdet“, äußerte ich ernüchtert und mit einem Mal fühlte mein Körper sich taub an und ich erschlafte in Zombeys Griff.
„Man Kleiner, was ist denn dein Problem?“, seufztend lockerte er den Griff ein wenig, hielt mich aber trotzdem noch fest, vermutlich weil er mir dieses taube Gefühl irgendwie ansehen konnte. Sein Griff gab mir momentan Halt, auch wenn es mir unangenehm war, konnte ich das nicht verleugnen. Ich mochte seine Nähe, scheinbar auch in Situationen in denen es total unangebracht war.
„Ich weiß es nicht“, sagte ich ausweichend und blickte ihn nicht mehr an. Ich konnte es einfach nicht.
„Wie du weißt es nicht? Ist das dein Ernst? Denk nicht, dass du mich verarschen könntest“, zischte er eindringlich und kam mir noch näher. Er darf mir nicht noch näher kommen! Ich versuchte ihm auszuweichen, irgendwie Distanz zwischen uns zu bringen, aber es ging nicht. Ich war gefangen zwischen Zombey und der Wand. Und schon waren diese Gedanken wieder da. Ich will das nicht! Verdammt diese Gedanken sollen weggehen und nie wieder kommen. Ich schaffe das einfach nicht!
„Sollten wir nicht verschwinden, also jetzt?“, versuchte ich es noch einmal, um irgendwie an seine Vernunft zu appellieren und ich klang verdammt verzweifelt dabei.
„Maudado“, meinte er augenverdrehend und ich wusste dass ich keine Chance hatte. Ich würde hier nicht wegkommen ehe ich ihm mitgeteilt hätte was mit mir los ist. Anlügen konnte ich ihn nicht. Er würde es sowieso direkt durchschauen. Ich seuftzte resigniert und ich drehte meinen Kopf zur Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen.
„Du bist mein Problem“, nuschelte ich und bezweiflte, dass er das verstanden hatte.
„Was?“, fragte er und bestätigte meinen Zweifel. Ich wand mich wieder seinem Gesicht zu und blickte ihm in die Augen.
„Du bist mein Problem“, jetzt müsste er mich verstanden haben.
„Das hab ich schon verstanden! Ich meinte, was hab ich den jetzt schon wieder falsch gemacht?“, aufgebracht mussterte er mich und drückte mich noch stärker an die Wand und der Schmerz kam zurück.
„Das hier zum Beispiel“, fing ich an, „Kannst du mal damit aufhören mich gegen diese Wand zu drücken? Du tust mir weh.“
„Oh sorry“, sofort lockerte er seinen Griff, ließ mich aber nicht los und stand weiter hin sehr nah an mir. Wahrscheinlich, weil er davon ausging, dass ich sofort abhauen würde, wenn er mich ganz losließ. „Das kann doch nicht alles sein. Du warst doch davor schon total durch den Wind“, misstrauisch betrachtete er mich. Ich hatte wohl wirklich keine andere Wahl, als ihm die Wahrheit zu sagen. Teile der Wahrheit zumindest.
„Du sagst oft komische Sachen nur um zu sehen wie ich darauf reagiere. So als ob das ein lustiger Zeitvertreib für dich ist, schön dass du dabei Spaß hast, aber mich verunsichert es nur. Vorallem wenn du dann sagst, dass du nur Witze machst und ich das alles nicht so ernst nehmen soll. Du verwirrst mich so dermaßen und das schlimmste ist, dass ich nicht mal weiß, wo ich bei dir stehe. Ich weiß nicht, ob du die Sachen, die du sagst so meinst wie du sie sagst oder nicht. Es ist seltsam. Ich bin gerne in deiner Nähe, aber irgendwie macht es mich auch nervös und ich habe keine Ahnung wieso“, ich war so aufgewühlt und fustriert seinetwegen. Es war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber das war alles was er wissen müsste.
„Oh... Das ist... tut mir leid“, sofort ließ er von mir ab und entfernte sich etwas von mir, gab mir wieder Bewegungsfreiheit.
„Schon in Ordnung. Ich hätte heute einfach nicht mitkommen sollen“, das hätte ich wirklich nicht. Verdammt ich war doch den ganzen Morgen schon völlig neben der Spur, das ist ja Palle schon aufgefallen. „Lass uns abhauen.“
„Wir sind hier noch nicht fertig“, sagte er plötzlich.
„Was?“, irritiert sah ich ihn an. Ich hatte keine Lust meine erste Begegnung mit den Bullen zu haben. Ich wollte hier weg.
„Wir sind nicht fertig. Jetzt pass mal auf: Ja, es ist ein witziger Zeitvertreib. Ja, ich hab Spaß dabei, aber ich wusste ja nicht, dass es dir so nah geht, okay? Es tut mir leid. Und du fragst dich was wir sind? Sowas wie Freunde- schätze ich. Oder?“, etwas verunsichert sah er mich an, auch wenn er es zu unterdrücken versuchte.
Ich lächelte ihn an, „Entschuldigung angenommen und ja Freunde trifft es ganz gut.“
Er erwiderte mein Lächeln und stumm blieben wir einfach so stehen. Bis das sehr nahe Sirengeräusch mich aus meiner Starre riss.
„Können wir jetzt bitte verschwinden?“, flehte ich regelrecht und versuchte nicht panisch zu werden.
Zombey öffnete seinen Mund, schloß ihn aber sofort wieder und biss sich auf die Lippe, so als ob er ein Kommentar zurückhalten müsste.
„Ja komm“, sagte er dann doch und ging vorraus.
„Gut“, erleichtert folgte ich ihm. Wir verließen die Gasse wieder und standen nun an der Hauptstraße. Ich blickte nach links und sah, dass ein Polizeiwagen mittlerweile vor dem Laden stand. Eine ältere Dame redete gerade mit den Polizisten und als sie mich und Zombey erblickte, hob sie plötzlich ihren Arm und sofort blickten die Polizisten zu uns und gingen auf uns zu. Shit, shit, shit! Ich war wie versteinert und starrte entgeistert auf die näherkommenden, uniformierten Personen. Ein Mann und eine Frau. Erneut ergriff Zombey mein Handgelenk und rannte, mit mir im Schlepptau, los.
„Stehen bleiben!“, rief der Mann und ich hörte, dass er hinter uns her lief. Ich blickte knapp über meine Schulter und ja: Er verfolgte uns. Der Abstand zwischen uns war zum Glück noch recht groß, aber wo war seine Partnerin? Und in diesem Moment ging die Sirene des Polizeiwagens los und das Blaulicht blendete mich. Schnell wand ich meinen Blick wieder nach vorne. Der Motor des Polizeiwagens heulte auf und die Reifen quietschten. Der Wagen kam immer näher. Fuck.
Plötzlich änderte Zombey die Richtung und im nächsten Moment rannten wir über die Straße. Starke Bremsgeräusche, mehrfaches Hupen, sowie lautes Fluchen waren zu vernehmen, aber unbeirrt rannte Zombey weiter und zog mich mit. Als wir auf der anderen Straßenseite waren, wagte ich es nochmal zurück zu schauen. Mehrere Autos blockierten die Fahrbahn und wütende Menschen schrien einander an. Die Polizistin stieg aus ihrem Wagen aus und wollte uns hinterher, wurde allerdings sofort von den Autofahren belagert. Allerdings würde sie das nicht ewig aufhalten können. Ich schaute wieder geradeaus.
„Machen sie den Weg frei! Ich verfolge jemanden“, hörte ich auch schon ihre laute Stimme.
Zombey rannte unbeirrt weiter, bog in eine Seitengasse und- Sackgasse. Fuck! Wir blieben stehen, da die hohe, massive Mauer uns den Weg versperrte.
„Was machen wir jetzt?“, fragte ich ängstlich. Zombey grinste nur, ließ meinen Arm los und rannte auf die Mauer zu. Im nächsten Augenblick sprang er hoch und schwang sich elegant auf die Mauer. Sofort streckte er seine Hand nach mir aus.
„Komm, Kleiner“, forderte er mich auf und ich musste schlucken.
„Keine Bewegung!“, befahl auf einmal eine Stimme hinter mir. Sofort rannte ich los, sprang und spürte wie Zombey mich raufzog. Ohne ihn hätte ich das nie im Leben geschafft. Diese Mauer ist verdammt hoch. Wir standen beide auf der Mauer und die Polizistin versuchte gerade ebenfalls die Mauer hochzuspringen, allerdings schaffte sie es nicht. Wütend schnauffend blickte sie zu uns hoch und versuchte es gleich nochmal und nochmal.
„Okay. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das irgendwann schaffen wirst, Schätzchen, aber leider werden wir dann nicht mehr hier sein. Aber du machst das ganz toll, nur nicht aufgeben“, sagte Zombey mit einem süffisanten Grinsen, verbeugte sich spottend, schnappte sich meinen Arm und schon sprangen wir runter und ließen die wütende Polizistin hinter uns.
Wir liefen noch ein ganzes Stück. Zombey rannte immer in verschiedene Straßen und rannte enorme Umwege, aber er hatte ganz klar ein Ziel vor Augen: Den Ort an dem wir uns treffen sollten, wenn irgendwas schief ging. Ich hatte ihn festgelegt und er war ideal. Von dort aus führten Schleichwege nahezu überall hin. Zombey verlangsamte sein Tempo, ließ meinen Arm wieder los und lachte.
„Das war deine erste Begegnung mit der Polizei, oder?“, amüsiert blicke er zu mir.
„So offensichtlich?“, fragte ich und wusste die Antwort eigentlich schon.
„Jup“, lachte er ehe er sich räusperte. „Regel Nummer 1“, fing er bemüht seriös an und hob seinen Zeigefinger, um mich zum Zuhören zu ermahnen, „Wenn die Polizei auf dich zu kommt, bleibst du nicht wie eine Salzsäule stehen, sondern rennst, verstanden?“
Er schnippste mir gegen die Stirn, „Man, Kleiner das müsstest du eigentlich wissen“, lachte er.
„Man, das war mein erstes Mal!“, verteidigte ich mich und sah wie Zombey mich grinsend bertrachtete den Mund öffnete, ihn aber sofort wieder schloß und seine Lippen aufeinander presste. Seltsam. Dann machte es plötzlich "Klick".
„So meinte ich das nicht!“, peinlich berührt spürte ich wie meine Wangen rot wurden.
„Huh?“, meinte Zombey und unterdrückte ein Lachen, „Ich hab nichts gesagt, Kleiner.“
Ich sagte nichts dazu, sondern schmollte und im nächsten Moment fingen wir beide an unkontrolliert zu lachen.
Ach ja, da ist Zombey Dado aber mal wieder ganz schön nah gekommen. Aber wenigstens weiß Dado jetzt, dass sie wirklich Freunde sind. Das ist doch schonmal ein Anfang ^^ (Silberschwingen)
So... Versprechen (mehr oder weniger) eingehalten! Yes ^-^
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