Kapitel 28
Sicht Paluten
„Das, was wir grade gesehen haben, behalten wir für uns. Ich -nein- wir wollen den anderen nicht unnötig Panik machen“, sagte Manu und ich war verblüfft, dass er „wir“ gesagt hatte. Sofort nickte ich bekräftigend. Wenn die anderen von der Kriegserklärung wüssten, würde Panik ausbrechen. Ich schluckte, innerlich war ich in Panik ausgebrochen, aber ich durfte nicht zeigen, dass ich Angst hatte und musste die Gefühle vorerst runterschlucken. Manu musste es ähnlich gehen. Ich blickte zu Maudado, der immer noch von Zombey hinterher gezogen wurde. Ihm hatte das alles wohl am meisten zugesetzt. Fuck. Ich hätte ihn wegschicken sollen. Nein: Ich hätte ihn eher auf Mission mitgehen lassen sollen, dann hätte er nämlich nicht das Bedürfnis gehabt mitzukommen.
„Schaffst du das, Maudado?“, wand ich mich behutsam an den blonden Jungen. Zombey warf mir daraufhin einen Blick zu der alles andere als freundlich war, sagte aber nichts.
„Ja, klappt schon“, Maudados Stimme klang kraftlos und emotionlos. Er war mit seinen Gedanken definitiv noch bei dem brennenden Auto und als ich ihm in die Augen blickte, bildete ich mir kurz ein, dass sie das Flammeninferno widerspiegelten. Sein Zustand war besorgniserregend und ich war mir nicht sicher, ob wir es schaffen würden die Auto-Sache geheim zu halten, denn ein Blick auf Maudado würde genügen und alle wüssten, dass etwas beängstigendes vorgefallen war. Shit. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung wie wir glaubhaft rüber bringen sollten, dass nichts schlimmes passiert war und leider kamen wir viel zu schnell am Hauptquartier an.
„Ihr wart so früh morgens unterwegs? Was ist passiert?“, wollte Lilly skeptisch wissen, als wir den Raum betraten und fuck ich wusste immer noch nicht was ich ihr sagen sollte! Ich schielte zu Manu und auch er schien keine glaubwürdige Ausrede parat zu haben. Fuck, warum hatten wir das vorhin nicht besprochen?!
Ich wollte gerade zu einer sehr lückenhaften Erklärung ansetzen, als Maudado ihr antwortete: „Ach, das Übliche: Ein paar Dealer haben sich um ihre Spots gestritten und dann ist es in 'ne Prügelei ausgeartet, die wir dann beendet haben, schließlich sind das nicht ihre, sondern unsere Spots. Wenn es was krasses gewesen wäre, hätte ich doch gar nicht mitkommen dürfen, Lil.“
Ich bemühte mich nicht perplex zu Maudado zu schauen. Seine Stimme klang normal, seine Körperhaltung war normal, seine komplette Ausstrahlung war normal; zu normal. Viel zu normal für das was er vorhin gesehen hatte. Nichts deutete mehr daraufhin, dass er in eine Schockstarre verfallen war und das war wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Er wollte mir beweisen, dass er kein kleines Kind war, er wollte mir beweisen, dass er damit umgehen konnte, vorallem nachdem ich vorhin offen an ihm gezweifelt hatte. Er unterdrückte seine Angst und seine Panik, die er immer noch verspüren musste und war von uns allen der einzige, der eine plausibele Ausrede hatte.
„Hey, ich finde eine Prügelei zwischen Dealern auch krass“, meinte Lilly, weil Maudado sehr überzeugend zerknirscht über das nicht wirklich fehlende krasse Ergebnis war.
„Ja ja, krass für meine Verhältnise, schon klar Lilly“, schnaubte Dado und fuck warum war sein Schauspiel so unglaublich realistisch, „und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest ich muss noch ein paar Pläne bearbeiten.“
„Pläne?“, hakte Lilly irritiert nach, „was für Pläne?“
„Das war die Bedingung dafür, dass ich mitkommen darf“, sagte Maudado und streckte sich ausgiebig.
„Die Bedingung?“, Lilly warf mir einen Blick zu und ich musste schlucken. Oh fuck.
„Ja, er meinte, dass wenn ich den Raub auf den Laden an dem Park planen würde, ich mitkommen dürfte und wenn ich mich beeilte, könnte ich auch noch auf 'ne andere Mission gehen“, verdammt echt klingende Begeisterung schwang in seiner Stimme, so als ob das wirklich der Fall war.
„Ach, meinte er das?“, Lillys Stimme klang freundlich, aber ich wusste, dass es nur Fassade war, „interessant“, sagte sie in meine Richtung und funkelte mich an. Holy shit war sie wütend.
„Jup“, meinte Maudado schulterzuckend, „also fang ich mal an.“
Damit entfernte er sich von uns und schritt in Richtung seines Zimmers. Ich wollte ihn aufhalten, denn auch wenn sein Schauspiel beängstigend glaubhaft war, war es eben nur ein Schauspiel. Er hatte immer noch Angst, Todesangst und sobald er in seinem Zimmer war, würde er zusammenbrechen. Alle unterdrücken Emotionen würden mit doppelter Wucht auf ihn einschlagen und ihn auffressen. Er durfte jetzt auf keinen Fall alleine sein. Aber ich konnte ihm jetzt nicht hinterher gehen, das wäre zu auffällig, außerdem würde Lilly das nicht zu lassen, denn durch Maudados Ausrede, hatte sie scheinbar ein Hühnchen mit mir zu rupfen. Hatte Maudado deswegen das mit der Bedingung gesagt? Weil er nicht wollte, dass ich ihm nach ging? Weil er nicht wollte, dass ich dachte er wäre schwach, wenn er von seinen Emotionen überannt wurde? Fuck. Die Tatsache, das er gesagt hat er würde an Plänen arbeiten war ein Indiz dafür, dass er alleine gelassen werden wollte. Denn alle Hounds wussten, dass er leicht reizbar war, wenn er beim Pläne machen unterbrochen wurde, also würde ihn niemand stören. Es war die perfekte Ausrede für ihn.
Ich versuchte Blickkontakt zu Sniper aufzubauen, während Lilly Maudado irgendetwas bekräftigendes hinterher rief. Aber Sniper schaute nicht zu mir rüber, verdammt. Ich war kurz vorm Verzweifeln, als plötzlich Zombey meinen Blick erwiderte und kaum merklich nickte, ehe er in Richtung der Schlafräume ging, um Maudado Gesellschaft zu leisten. Okay, Maudado war nicht alleine, was mich sehr beruhigte. In dem Moment hörte ich auch schon wie er seine Tür hinter sich zu zog. Lilly hatte nur auf dieses Geräusch gewartet.
„Bedingungen?!“, ihre Stimme war schrill, weswegen ich kurz meine Augen zusammenkniff. „Wie kannst du es wagen Bedingungen dafür aufzustellen, dass Maudado dich begleiten darf?!“, fuhr sie mich an.
„Ich“, war nicht darauf vorbereitet. In den letzten Tagen wurde ich zwar oft angeschrien, aber das war wenigstens begründet gewesen, aber das hier? Verdammt, ich hatte ja nicht mal Bedingungen gestellt!
„Kommt da noch was?“, sie schnaubte verächtlich, „Egal was für eine Begründung du dafür hast, es ist ungerecht und das weißt du auch! Maudado ist genauso sehr ein Hellhound wie wir anderen auch, also wieso zur Hölle nimmst du ihn nur unter Voraussetzung von Bedingungen mit?“
Shit. Was sollte ich ihr bitte sagen? Nichts würde die Bedingung rechtfertigen, die ich in Maudados Szenario angewandt hatte. Ich würde niemals so eine Bedingung stellen, denn das wäre wirklich verachtenswert. Zu meiner Erleichterung schaltete sich plötzlich Manu ein und Lilly ließ widerwillig von mir ab. Ich wusste, dass das Thema nicht vorbei wäre, aber wenigstens hatte ich jetzt Zeit, um mir Motive zu überlegen.
Sicht GLP
„Wie kannst du es wagen Bedingungen dafür aufzustellen, dass Maudado dich begleiten darf?!“, fuhr diese Lilly Paluten an. Eins musste man Maudado ja lassen, lügen konnte er. Nur, dass er damit Paluten gerade in Schwierigkeiten gebracht hatte.
„Ich“, war Palutens geistreiche Antwort darauf. Mehr fiel ihm dazu wohl nicht ein, was auch Lilly zu bemerken schien.
„Kommt da noch was? Egal was für eine Begründung du dafür hast, es ist ungerecht und das weißt du auch! Maudado ist genauso sehr ein Hellhound wie wir anderen auch, also wieso zur Hölle nimmst du ihn nur unter Voraussetzungen von Bedingungen mit?“, schnaubte sie wütend.
Ich bemerkte, dass Paluten darauf wohl erneut keine Antwort wusste, also unterbrach ich dieses Gespräch widerwillig.
„Das könnt ihr auch noch später klären. Paluten und ich müssen noch was klären“, ich versuchte, meine Stimme nicht allzu kalt klingen zu lassen. Ich war immer noch leicht aufgewühlt, aber ich durfte mir nichts anmerken lassen.
Genervt blickte sie mich an, entgegnete aber nichts. Kurz nickte ich meinen Cats zu, die ebenfalls noch im Aufenthaltsraum saßen, mit Ausnahme von Zombey, ehe ich Paluten auffordernd anblickte, der daraufhin auch schon wieder in sein Zimmer lief und die Tür hinter mir schloss.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Paluten auch sofort aufgewühlt.
„Wir müssen definitiv handeln, bevor einer unserer Member zu schaden kommt“, antwortete ich entschlossen. Ich kann nicht zulassen, dass diese Schlange meiner Gang nochmal so nah kommt. Ich hatte die Verantwortung für sie. Es war meine Pflicht als Leader, sie zu beschützen.
„Ja, das müssen wir“, stimmte Paluten mir ebenso entschlossen zu, bevor er noch etwas hinzufügte. „Aber wo sollen wir anfangen? Wir haben keinen Anhaltspunkt.“
„Wir schicken Scar und Sniper wieder los. Irgendeinen Anhaltspunkt muss es geben. Sei es, dass dieser Typ mit irgendjemand fremden Geschäfte gemacht hat. Und glaub mir, wir bekommen Antworten“, knirschte ich und versuchte, ruhig zu bleiben. Unnötige Gefühlsausbrüche würden uns gerade absolut nicht helfen, sondern alles verkomplizieren.
„Was anderes bleibt uns wohl nicht übrig“, erwiderte er zögerlich. „Denkst du es ist sicher genug die beiden alleine durch die Gegend zu schicken?“, wollte er zweifelnd wissen.
„Naja, wie es bei Sniper ist, weiß ich ja nicht. Aber normalerweise ist Scar meisten alleine unterwegs, wenn er Informationen besorgt. Allerdings halte ich das in Anbetracht der Situation nicht für angemessen.“
„Sniper ist auch alleine unterwegs“, Paluten dachte kurz nach, bevor er weiter sprach, „Und wenn wir Tacit und Xain mit ihnen schicken? Die kennen die Gegend wenigstens und sind Meister darin sich unauffällig zu bewegen.“
„Scar wäre wahrscheinlich nicht davon begeistert, seinen kleinen Bruder dabei zu haben, aber damit muss er jetzt Leben. Ja, die Idee ist gut.“ Scar wäre definitiv nicht glücklich damit, seinen Bruder dabei zu haben, wenn er Informationen beschaffte. Allerdings konnte ich dieses Mal keine Rücksicht darauf nehmen.
„Okay gut, dann sollten wir ihnen das wohl mitteilen“, meinte Paluten.
„Ja, das sollten wir.“ Ich riss die Türe auf, rief nach Scar und Sniper, die auch sofort zu uns eilten und schloss die Tür wieder. Die anderen sollten nach wie vor nichts davon mitbekommen.
„Und wie sieht euer Plan aus?“, wandte Sniper sich auch direkt an Paluten und mich.
„Scar. Du hörst dich im Revier der Cats um. Du quetscht jeden aus, der was wissen könnte. Und wenn einer nicht reden will, bringst du ihn zum Reden!“, während meines Befehls ballte ich unbewusst meine Hände zu Fäusten.
„Außerdem nimmt du Xain mit“, fügte ich noch hinzu, was mir einen gequälten Gesichtsausdruck von Scar einbrachte. Allerdings meckerte er nicht, sondern schien sich zu fügen.
„Und du machst das gleiche in unserem Gebiet Sniper. Tacit begleitet dich“, erklärte Paluten Sniper. Er blieb dabei zwar etwas ruhiger, dennoch verlieh er seinen Worten Nachdruck.
„Und kein Wort darüber, in welcher-“, kurz stockte ich. Ich weigerte mich das Wort "Gefahr" in den Mund zu nehmen, „...Situation wir uns gerade befinden. Die beiden sollen denken, es wäre ein normaler Auftrag, nichts Weltbewegendes“, beendete ich schließlich meinen Satz.
„Niemand darf wissen was wirklich los ist“, stimmte Paluten mir zu.
„Das würde nur Panik und Unruhe auslösen. Habt ihr das verstanden? Das ist wichtig. Jede Kleinigkeit zählt!“, stellte ich noch mal klar.
„Ja GLP. Ich lasse Xain nichts merken. Und die anderen auch nicht“, versprach Scar leicht geknickt.
„Ich werde es auch niemanden erzählen“, schwor Sniper.
„Gut dann schnappt euch die beiden und klappert die Gegend ab“, befahl Paluten auffordernd. Die beiden verschwanden sofort und ließen uns wieder alleine. Ein kurzes Schweigen folgte daraufhin, welches Paluten aber unterbrach.
„Denkst du das Schlangengesicht weiß, dass wir zusammenarbeiten?“, sagte er leise, aber dennoch verständlich.
„Möglich. Ich weiß es nicht“, seufzte ich.
„Die restlichen Cats sind in Sicherheit, oder?“, hakte er vorsichtig nach.
„Hoffentlich. Auch das kann ich nicht mit tausend prozentiger Wahrscheinlichkeit sagen. Ich bete, dass die Schlange noch nicht weiß, wo wir unser Hauptquartier haben“, antwortete ich ihm, nun noch niedergeschlagener als sowieso schon.
„Hey, in all den Jahren hab ich eurer Hauptquartier auch nicht gefunden“, versuchte er mich aufzumuntern, allerdings achtete ich nur auf ein Detail.
„Du hast ernsthaft unser Hauptquartier gesucht? Warum dass denn?“, schmunzelte ich, woraufhin Paluten anfing zu grinsen.
„Naja, es hat mich immer ein kleines bisschen gestört, dass du immer, wenn du dich bei mir über das nicht einhalten unserer Grenzen beschweren wolltest, einfach direkt auf mich zukommen bist. Und ich konnte das nie tun, weil ich immer noch keinen Plan habe wo euer Hauptquartier ist. Und du kannst jederzeit badass hier reinstürmen.“
„Tja, ich bin halt der Meister der dramatischen Auftritte“, lachte ich leise.
„Ja, das biste wirklich“, lachte Paluten auch leise. „Ich meine, wie oft bist du in den letzten Tagen rein- und rausgestürmt?“, fragte er dann, immer noch lachend.
„Oft genug würde ich sagen“, grinste ich, als mir einfiel, das wir eine wichtige Sache noch nicht geklärt hatten.
„Du- also du hast nicht zufällig was dagegen, wenn ich und meine Cats erst mal hierbleiben, oder? Ich kann das Risiko nicht eingehen, zurück zu unsererm Hauptquartier zu gehen und dabei von der Schlange beobachtet zu werden“, fragte ich zögernd. Eigentlich wollte ich das nicht, aber ich muss an die anderen denken.
„Vielleicht ein bisschen zu oft“, schmunzelte er ebenfalls, bevor er lächelnd meine Frage beantwortete: „Du und deine Cats können solange hier bleiben, wie du möchtest.“
„Danke. Ich- scheiße verdammt!“, gereizt zischte ich auf. Was, wenn die Schlange doch wüsste, wo unser Hauptquartier liegt? Immerhin war ich in letzter Zeit ziemlich oft von den Cats zu den Hounds und umgekehrt gelaufen. Wenn er uns da schon beobachtet hätte...
„Alles okay?“, vorsichtig und beunruhigt sah Paluten mich an.
„Nein. Man ich hab meine Cats in Gefahr gebracht! Ich kann nur hoffen, das er nicht weiß, wo unser Hauptquartier ist! Sonst sind sie schutzlos! Oder was ist mit denen, die hier sind? Shadow ist neu! Kaum Erfahrung! Und Scar und Zombey sind meine besten Freunde!“, während meiner eigenen Worte wurde ich immer aufgebrachter. Ich hatte sie alle in Gefahr gebracht. Was war ich den für ein Leader, wenn ich sie nicht richtig beschützten konnte? War es überhaupt sicher, hier zu bleiben? Oder würde ich die anderen damit nur noch mehr gefährden?
„GLP beruhige dich, wenn er wüsste wo euer Hauptquartier wäre, hätte er das brennende Auto glaube ich nicht zwischen unsere Grenzen gesetzt“, Palutens eigentlich beruhigenden Worte verstand ich zwar, allerdings waren es in diesem Moment eben nur Worte. Leer, ohne Bedeutung. Ich realisierte sie kaum, da ich meinen eigenen, negativen Gedanken nachging. Paluten schien das zu merken, da er mich plötzliche umarmte. Zuerst spielte ich mit dem Gedanken, ihn wegzudrücken, allerdings konnte ich eine beruhigende Wirkung nicht verleugnen, sodass ich ihn schließlich einfach machen ließ.
„Du hast sie nicht in Gefahr gebracht, GLP. Ich bezweifle, dass er uns zu dem Zeitpunkt beobachte hat, da es mitten in der Nacht war, außerdem“, er zögerte, „bist du nur wegen mir abgehauen, weil ich dich bedrängt habe“, sprach er dann leise weiter.
Ja, einmal bin wegen ihm von dem einen zum anderen Hauptquartier gegangen, aber die anderen Male bin ich freiwillig hin und her gerannt. Ich hätte einfach bei den Cats bleiben sollen. Es war ein Fehler so hin und her zu laufen. Die Schlange hätte mich nur einmal dabei beobachten müssen und schon würde er den Standort unseres Hauptquartiers kennen.
„Aber ich weiß nicht, was ich machen soll verdammt! Er hatte schon Zombey! Was ist, wenn er sich diesmal jemand weniger Erfahrenen schnappt? Scheiße, ich kann nicht noch jemanden an ihn verlieren! Nicht schon wieder!“, meine Atmung wurde hektischer. Zombey war da nur rausgekommen, weil er so viel Erfahrung hätte. Nicht auszudenken, wenn er sich Shadow geschnappt hätte! Selbst Xain oder Eagle wären da wahrscheinlich nicht so schnell herausgekommen. Paluten merkte wohl meine beschleunigte Atmung, denn er strich mir beruhigend über den Rücken.
„Du musst gar nichts machen, Manu. Denn du bist nicht alleine, wir machen das zusammen, okay? Wir überlegen uns etwas und wir schaffen das auch. Und vorallen werden wir nie wieder jemanden an dieses Arschloch verlieren“, er zog mich noch enger an sich. Er wirkte angespannt, allerdings versuchte er, es so gut es ging zu unterdrücken. Ich drückte ihn ebenfalls an mich, einfach, weil diese Umarmung jetzt gut tat. Allerdings schob ich ihn dann von mir weg.
„Gibt's hier irgendwo 'nen ruhigen Spot? Ein Dach oder einen Baum, oder so?“, fragte ich und konnte ein Schniefen nicht unterdrücken. Paluten lächelte mich sanft an, bevor er mir antwortete.
„Klar. Folg mir“, er ging zu einer recht unscheinbaren Tür, die mir bis jetzt gar nicht aufgefallen war.
Er lief voraus und ich folgte ihm einfach mal durch einen recht langen Gang. Was zur Hölle war das hier? Schweigend liefen wir weiter, bis wir zu einer kleinen Öffnung kamen, durch die Paluten sich quetschte. Ich tat es ihm etwas misstrauisch nach.
Ich trat durch die Öffnung und war ziemlich überrascht. Vor uns befand sich einfach ein Innenhof mit einer Wiese, einem ziemlich großem Baum und einem kleinen Teich. Wäre ich nicht so verdammt müde, weil ich die ganze Nacht auf dem Dach saß, würde ich das hier jetzt wahrscheinlich hinterfragen. So akzeptierte ich einfach die Tatsache, das Paluten wahrscheinlich das fucking Tor nach Narnia kannte und schwieg.
„Ich denke mal, dass du allein sein möchtest, oder?“, fragte Paluten und wandte sich schon zum Gehen um.
„Von mir aus kannst du auch hier bleiben...“ nuschelte ich und kletterte auf den Baum. Hohe Orte haben mich schon immer beruhigt, deswegen war ich auch so oft auf dem Dach unseres Hauptquartiers.
Paluten hatte mit dieser Antwortet wahrscheinlich nicht gerechnet, allerdings lächelte er nur und folgte mir auf den Baum. Ich lehnte mich an den dicken Stamm hinter mir und atmete die angenehme Luft ein. Kurz wanderte mein Blick noch über den Innenhof und schlussendlich zu Paluten, bevor ich meine Augen schloss und einschlief.
Oh. Da hat Maudado sich ja schnell beruhigt, oder?
Und Manu und Palle haben einen Moment, also so halb jedenfalls, irgendwie 😂 (Silberschwingen)
Ich hab die Chroniken von Narnia geliebt... vor allen Dingen den ersten Teil :3
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